Kaufberatung Vollautomat

Muss es ein Vollautomat sein, oder ginge auch eine Teilautomatische Konfiguration? Wiw wäre es mit einer Lelit pl 81 t mit Baratza Sette 270 Wi ,Tamping station ,Tamper und gutem Induktionsmilchaufschäumer. Das macht besseren Kaffe als ein Vollautomat. Du könntest Ihnen alles Einstellen. Die Gewichtsgesteuerte Mengenfunktion macht quasi den Rest also zum Beispiel sagen 1 nach links wenn zu langsam, 1 nach rechts wenn zu schnell.

 

Für eine solche Zielgruppe empfehle ich etwas aus der Siemens EQ Reihe. Die gibt es in allen denkbaren Ausbaustufen. Bei Nachbarn herrscht uneingeschränkte Zufriedenheit. Wenn die Familie halt was auf Knopfdruck möchte, sollte man das respektieren. Mit dem Hinweis auf guten, frischen Kaffee kann man ja das Schlimmste verhindern. Jemandem, der nicht so irre ist wie wir,einen Siebträger aufzudrängen halte ich fast für unverantwortlich. Schade, aber ich denke, da wäre Scheitern und Unzufriedenheit vorprogrammiert.

 

Schaut euch die Geräte von Nivona und Melitta an. Ich denke, da kann nicht viel schief gehen. Nivona lässt bei Jura fertigen, hat aber im Gegensatz zu den eigentlichen Jura-Geräten, eine seitlich entnehmbare und somit leicht zu reinigende Brühgruppe.

 

Würde ich wohl auch empfehlen. Insbesondere die Nivona liegen mir auch optisch sehr. Sehr aktuell hat Test.de
getestet - die 4€ um den Testbericht online zu kaufen würde ich einfach mal investieren. Auch, wenn das nicht die
Kaffeeexpertenreferenz schlecht hin ist, so ist ein solcher Testbericht durchaus auch mal interessant zur groben
Orientierung. Mehr als das aber nicht, denn getestet wurde mit illy Bohnen..............

 

Bei einer friestehenden Maschine fällt mir auch die Siemens EQ Reihe ein.
Habe eine baugleiche Siemens als Einbaumaschine und die kann alles recht gut, außer Espresso.
Hat eine sehr gute Reinigungsfunktion für die Milchdüse, dauert nur eine Minute dann ist die gesamte Milchführung wieder sauber. Sehr viele Parameter sind für jedes Getränk einzeln programmierbar, damit kann man den Geschmack recht gut treffen und braucht nicht jedesmal alles neu einstellen.
Habe die Maschine jetzt 3 Jahre ohne Störung in Betrieb.
Für besseren Espresso habe ich mir vor 2 Monaten noch einen sehr guten Einkreiser Siebträger gegönnt.

Viele Grüße

Thomas

 

Ich habe hier für den schnellen Morgenkaffee zum Wachwerden einen Nivona-Vollautomaten stehen. Vorher hatte ich ein Gerät von Melitta.
Was den Kaffee angeht sehe ich da keinen großen Unterschied und die Technik im Inneren ist sehr ähnlich.
Bei der recht preiswerten Melitta war noch nie was kaputt und sie tut auch nach 7 Jahren noch klaglos ihren Dienst bei der Verwandschaft. Die Nivona hatte bereits nach recht kurzer Zeit ihren ersten Servicefall weil die Mühle defekt war. Allerdings war der Service an sich hervorragend.
Wenn kein Milchschaum benötigt wird, tut es also problemloseine ganz einfache Melitta Caffeo solo. Kein unnötiger Schnickschnack und mit vernünftigen Bohnen ganz ordentlicher Kaffee in der Tasse.
Ich würde, stünde ich nochmal vor der Entscheidung, auf die ganzen Extras der Nivona (Farbdisplay, Milchautomatik, Steuerung per App) verzichten weil ich die im Endeffekt eh nicht nutze und mir wieder was ganz Simples kaufen, allerdings kein Modell bei dem man die Brühgruppe nicht zum Reinigen herausnehmen kann.

 

Jura fertigt?

 

Nachdem ich eben gerade gelesen habe, dass die Stiftung Warentest die De'Longhi Dedica zum Testsieger bei Siebträgermaschinen gekürt hat, hat die Stiftung in Bezug auf Kaffee für mich jede Vertrauenswürdigkeit verloren.
Das Problem ist, dass ich in mehreren Themengebieten, in denen ich mich halbwegs auskenne (Computer, Fahrräder, Kameras) schon absolut schwachsinnige Tests der Stiftung gelesen habe. Wie soll ich da noch in anderen Themenbereichen, in denen ich mich nicht auskenne, Vertrauen haben?

 

Schwachsinnig ist vielleicht ein etwas hartes Urteil, ansonsten bin ich ganz bei dir.
Testbasis bilden durchwegs Eigenschaften, die sich relativ einfach in Zahlen darstellen lassen und leider nicht den tatsächlichen Gebrauchswert widerspiegeln. Manches erinnert dabei an den hier schon zitierten Watzlawick:

Unter einer Straßenlaterne steht ein Betrunkener und sucht und sucht.
Ein Polizist kommt daher, fragt ihn, was er verloren habe,
und der Mann antwortet:
“Meinen Schlüssel.”
Nun suchen beide.
Schließlich will der Polizist wissen, ob der Mann sicher ist,
den Schlüssel gerade hier verloren zu haben,
und jener antwortet:
“Nein, nicht hier, sondern dort hinten - aber dort ist es viel zu finster.”

Das ist leider auch wirtschaftlichen Überlegungen geschuldet, kurze Durchlaufzeiten, begrenztes Personal, Know how, Kosten... schlussendlich aber mangelndem Willen.
Nicht zuletzt ist aber auch der mündige Leser gefordert:
Nicht nur das bewertete Endergebnis lesen (am liebsten im Sinne einer sinnentleerten Ampelkennzeichnung?), sondern auch die Kriterien dazu. Dabei sollte einem die oft begrenzte Aussagekraft eigentlich sehr deutlich werden.
Wenn ich die Situation in AT ansehe, da wurden die diesbezüglichen Einrichtungen sukzessive ausgehungert - wieder ein 'Störfaktor' weniger

 

Diese Aussage ist so jedenfalls falsch und im Ergebnis zu kurz gesprungen!

Richtig ist, dass 2016 Einsteiger Espressomaschinen getestet wurden. Ganze 5 Modelle. Und diesen Test gewann die De'Longhi Dedica.
Hier die Platzierungen:

Espresso Siebträgermaschine De'Longhi EC 680 - Testsieger Stiftung Warentest 12/2016 - Qualitätsurteil "Gut" (Note 2,1)
Krups XP3440 Espresso-Siebtraeger-Automat Calvi - Bestes Preis-Leistungsverhältnis - Qualitätsurteil "Gut" (Note 2,2)
Lidl/Silvercrest SEM 1100 B3 - Qualitätsurteil "Gut" (Note 2,3)
Gastroback Advanced Design Pro GS-42612S - Qualitätsurteil "Gut" (Note 2,4)
Gaggia Carezza Deluxe RI8525/01 - Qualitätsurteil "Befriedigend" (Note 3,5)

Gegen irgendeine Maschine der Mitforenten hier, hätte die wohl keinen Stich gemacht. Bitte also Objektiv bleiben, den ich schrieb ja auch:
"zur groben Orientierung".

 

Jura fertigt gar nix -
Viele Marken wie Jura bei bei Eugster&... gefertigt.

 

Würde aus ERfahrung ein gerät mit Eugster Brühgruppe empfehlen.
Jura hat da imho was ich so rausgelesen habe die letzten Monate mal exklusiv bezogen.
Inzwischen wird die Eugster Brühgruppe in Melitta, Nivona und Miele verbaut.
Der Rest ist natürlich individuell vom Hersteller des Automaten abhängig.

Rein finanziell gesehen bekommt man bei einem normalen Siebträger mehr für das Geld.
Bei einer Lelit 41 z.b. oder Qucikmill selbst der günstigen Bauart weiß ich, dass diese Jahrzehnte überleben können.
Bei einem Vollautomaten sehe ich das weniger.....
Würde deswegen nicht ganz so teuer kaufen und lieber einplanen, dass das Gerät in paar Jahren verschrottet wird ;-)

Bin da als 2. Maschine mit der Miele relativ glücklich.
Die Maschine enrvt gerne mal öfters, dass die kleine Abtropfschale voll ist und der Tank hat auch nur 1,1 Liter.
Aber dafür wird immer alles brav gespült. Auch die Brühgruppe sieht relativ sauber aus nach 1-2 Tagen Benutzung, wenn ich sie raushole und abspüle.
Das kenne ich von den Saeco und Delonghi Automaten, die ich bisher gesehen habe auch anders (siffiger).
Milchschlauch kann direkt in die Packung gehängt werden und dann letztlich hinterher auf Knopfdruck gespült werden.
Das funktioniert auch ganz gut. Hab aber gleich bei Kauf für wenige Eure mehrere Schläuche nachgekauft und spüle gerne mal manuell.
Man darf keine Wunder erwarten, aber das Ding funktioniert ganz solide im Rahmen was möglich ist.
Mit richtigen Bohnen gefüttert kommt da auch was anständiges raus.
Selbst Milchschaum ist kein durchgängiger Bauschaum, sondern relativ cremig lecker.
(1 Tl brauner Zucker sackt in wenigen Augenblicken ein und hängt nicht auf dem Schaum...)

Hätte ich die Miele nicht so günstig bekommen, wäre es wahrscheinlich eine Nivona geworden, oder die große Melitta (fand da die 2 Bohnenbehälter gekoppelt mit einer Mühle nur bescheuert.)

 

Und auch das kann Nivona. Dann schielt man nicht zur 9er sondern zur 5er Reihe...oder 6er, 7er, 8er....

 

Meinen Post Nr 4 möchte ich dahingehend berichtigen, dass Nivona nicht bei Jura, sondern bei Eugster/Frismag fertigen lässt.

 

Was spielt das für eine Rolle? Wichtig sind die Konstruktion und die Vorgaben für den Auftragsfertiger. Die können je nach Auftraggeber sehr unterschiedlich sein.

 

Meine Frau hat eine Nivona 831, die produziert mit frischen Bohnen vom Röster einen für KVA ganz passablen Kaffee, etwas was den Namen Espresso verdient, darf man allerdings nicht erwarten. Das dürfte aber für alle „normalen“ KVA gleichermaßen zutreffen. Ich denke bzgl. Mahlwerk nehmen die sich alle nicht viel. Haben halt einfache Kegelmahlwerke drin, die für die Brühmethode ausreichendes Mahlgut produzieren.

 

Der Herstellungsbetrieb ist m.E. nicht ganz irrelevant. Eugster/Frismag AG fertigt nicht nur für Nivona, sondern auch für Jura, Turmix und Nespresso. Neben den drei Stammwerken in der Schweiz wird in Portugal und in Shenzen (China) produziert. Gemäß der Gewerkschaft UNIA betreibt der Betrieb Lohndumping. Zum Weiterlesen hier. Nicht nur wegen der verbauten Materialien (Plastik) sind viele Geräte billig, sondern auch wegen der menschenverachtend geringen Bezahlung der geleisteten Arbeit. Nur so als Denkanstoß zum neuen Jahr...

nK

 

@nacktKULTUR OK, ich hatte jetzt „nur“ die Produktqualität im Blick und die hängt halt im Wesentlichen von der Konstruktion und den Vorgaben ab. Dass die Haushalts KVA im Vergleich zu den meisten Siebträgern „billige Plastikkisten“ sind, sollte hinlänglich bekannt sein. Wenn der Kauf mit gutem sozialen Gewissen erfolgen soll, sind die Zusatzinformationen auch hilfreich, vorausgesetzt sie sind belastbar. Dann stellt sich aber die Frage, ob es in dem Bereich überhaupt noch eine Marke gibt, die man zu „den Guten“ zählen kann oder ob nicht alle KVA in irgendeiner Weise billig zu Lasten der Arbeitnehmer produziert werden. Die Alternative fehlt mir in deinem Beitrag.