keine Crema mehr bei Umstieg von Gaggia Classic auf ECM Botticelli

Glückwunsch ist eine hübsche Maschine [emoji4]
Einige Fragen habe ich :
Welche Mühle benutzt du?
Welchen Kaffee?
1er oder 2er Sieb?
Wieviel Kaffeemehl im Einersieb bzw. Zweiersieb?
Benutzt du eine Waage?
Wie sind deine Durchlaufzeiten?

Der Kaffee könnte zu alt sein und somit zu schnell durchlaufen. Die ECM hat andere Siebe und braucht einen anderen Mahlgrad und eine andere Füllmenge als die Gaggia könnte auch ein Grund sein.
Zuletzt ich würde die Maschine auf jeden Fall länger aufheizen lassen als 15 Minuten, dass kommt mir ein bisschen zu kurz vor.

Hoffe das sind ein paar Ansätze die dir weiterhelfen, aber wenn die Maschine gut funktioniert müsste es eigentlich machbar sein ihr guten Espresso zu entlocken [emoji4]

 

Allerdings auch 58er, deshalb sollte man tauschen können.
Hast Du die Classic noch? Ich würde einen 1-zu-1-Vergleich mit demselben Sieb machen, gleiche Bohnen, gleicher Mahlgrad, gleiche Pulvermenge (Feinwaage, alternativ Sieb locker überfüllen und Überstand mit einem Messerrücken abstreifen) Wenn es dann immer noch Unterschiede gibt, kann es nur an der Temperatur oder am Druck liegen.

 

Eher hell oder dunkel geröstet? Wenn ersteres ist der wohl eher für Filter und Third Wave Fans gedacht, da wäre dann von Natur aus wenig mit Crema. Hol Dir mal ne Barmischung mit Robustaanteil, wenn dann keine Crema da wäre, dann kannst Du dir Sorgen machen, beim Ähtiopier kanns auch einfach am Kaffee/ Röstung liegen.

 

Ich kannte die bisher auch nicht obwohl ich selber ne ECM Maschine habe. Aber ich denke das ist einfach ne Variante der ECM Casa und über die findest Du hier schon einiges das sich sicher 1.1 auf Deine Maschine übertragen läßt. Auch was man zu ähnlichen Einkreisern etwa Silvia und Lelit findet sollte zu großen Teilen auch auf die Casa/Botticelli zutreffen.

 

Ich verstehe nicht, warum in diesem Thread die Bohnensorte thematisiert wird.

Wenn Du auch gute einfache Espressi machen willst, ohne das Sieb zu überfüllen: Such hier im Forum mal nach "LM 1er" .

Die gilt als ausgesprochen gut, ist aber, wie Du richtig sagst, als Neugerät sehr teuer. Ich hatte sie vor einigen Jahren in die engere Wahl genommen als Nachfolgerin für meine QM. Vermutlich hätte ich jetzt eine, wenn ich etwas geduldiger gewesen wäre und mir nicht damals eine supergünstige Classic über den Weg gelaufen wäre.
Die Casa hat alles, was ich von einem Einkreiser erwarte (Magnetventil, 58er Siebe, Überdruckventil) und hat darüber hinaus einen für einen Haushalts-Einkeiser sehr großen Kessel, sie gilt als temperaturstabil. Du kannst nach meinem Wissen die Ziel-Temperatur einstellen, wenn es daran liegen sollte. Du könntest mal beide Maschinen hochheizen, einen Leerbezug starten und die Temperatur in der Tasse vergleichen.

Hast Du eine Möglichkeit, mit einem Siebträger-Manometer den Druck zwischen Casa und Classic zu vergleichen? Die Casa hat ja ein fest verbautes, das hoffentlich korrekt anzeigt.

Mit Sicherheit Aber was davon hilft dem TE, sein Problem zu lösen?

 

Der Vollständigkeit halber gefragt: hatte die Gaggia schon einen "Cremamechanismus"? Also "Cremasiebe" oder "Supercrema-Disc" oder ähnliches?

 

dann brauchst Du aber auch einen anderen Tamper (41mm) und idealerweise eine Einfüllhilfe. Lohnt sich eigentlich nur, wenn man (wie ich) nahezu immer Einfache macht.

Ein ST-Manometer kann man sich auch relativ leicht selbst bauen, wenn man die Ausläufe an den Siebträgern abschraubt. Dann brauchst Du noch ein 16-bar-Manometer aus dem Baumarkt und ein oder zwei Zwischenstücke (Muffen). Sowas wird hier im Forum beschrieben. Dann hättest Du die Möglichkeit, an beiden Maschinen zu messen und ggfs. die Casa einzustellen. Die Rumschraubere ist halt aufwändig.

 

Ich würde lieber beim normalen ECM-1er-Sieb bleiben und leicht überfüllen. Das LaMarzocco 1er war eines der ersten Teile, welches ich in die Ecke geschmissen hab, als ich meine Gaggia gegen die Casa ausgetauscht hab (wobei ich auch bei der Gaggia mit dem Sieb nie zurecht gekommen bin - ich gehöre aber fürchte ich zur Minderheit derer hier, die das LM nicht mögen..)

Ansonsten, zur Botticelli, damals haben ECM Italien und ECM Deutschland noch zusammengearbeitet, in Deutschland wurde das Gerät unter CASA verkauft, in Italien und dem Rest der Welt als Botticelli.

Druckmessung und Durchfluss wäre tatsächlich mal interessant, Schwachpunkt bei den alten Casa/Botticellis ist oft ein kaputtes Magnetventil (verminderter Durchfluss aus der Brühgruppe) oder ein Verkalktes Expansionsventil. Hast du das Expansionsventil ausgebaut und richtig entkalkt? Oder Durchlaufentkalkung?

 

Aus welchem Grund?

 

Ich hatte ungleichmäßige Bezüge, die ich mir nur mit Channeling erklären konnte. Wenn man sich den Matschhaufen an Puck anschaut, der vermutlich durch den viel zu großen Abstand zum Duschsieb zustande kommt, hat mich das auch nicht im geringsten verwundert. Wenn ich mir überlege, dass erstmal geschätzt 4 Schnapsgläser Wasser in das Sieb laufen müssen, damit der Hohlraum gefüllt ist und die Maschine Druck aufbauen kann, wundert mich nicht, wenn danach kein optimal verdichteter Puck unter der Wasserpfütze sein kann.
Ich arbeite allerdings daheim mit einer anderen Maschine auch mit klassischen Einersieben und bin einfach drauf getrimmt. Vielleicht klappt es, wenn man immer mit dem Zocco arbeitet und seinen Workflow/Mahlgrad drauf trimmt (muss ja, sonst gäbe es nicht so viele zufriedene User..), aber wenn man sich dran gewöhnt, klappt es auch mit dem normalen Einer sehr gut. Alles eine Frage der Übung.

 

Ich rate mal Du hattest keinen trichter zur Verfügung? Ohne ist das ein Graus und kein vernünftiges tampern, mit ne Kleinigkeit und dann bleibt der Puck auch da wo er soll, steht halt manchmal etwas Wasser drüber oder quellt was raus, aber das stört nicht. Könnte aber durchaus auch sein bei so einer Casa die keine Präinfusion hat, daß da der Druck zu schnell und stark aufgebaut wird für so einen kleinen Puck. Könnte man dann aber mal probieren den niedriger einzustellen.

 

Doch

Und zum Thema PI, gut möglich, dass das eine Rolle spielt. Vor Jahren habe ich bei einer E61-Maschine das LM-Sieb verwendet und hatte keine derartigen Probleme, soweit ich mich erinnere.

 

Dann liegt es evtl. bei mir am Handhebler und der Preinfusion mit Boilerdruck.
Ich habe zwar keinen trockenen Puck und es schwimmt fast immer etwas Wasser oben auf, aber der Puck ist fest und lässt sich in einem Stück ausklopfen. Das liegt m.M.n. an dem rel. feinen Mahlgrad.
Channeling habe ich überhaupt nicht (nachdem ich heute zweg's Versuch mal wieder zum Zweier gewechselt bin konnte ich sehen, was Channeling heißt).
Ich will es nicht mehr hergeben, die Dusche ist nahezu komplett sauber, die Dichtung muss ich nur noch sporadisch abbürsten und ich finde auch die Extraktion besser als beim Standradeinser, rumspritzen tut es fast überhaupt nicht mehr und wenn sehr fein dann liegt es aber an den Bohnen.
Mit dem Trichter und dem passenden Tamper läuft es wie geschmiert, ich habe mir deshalb auch WDT angewohnt.

 

Jeder wie er mag. Bei der Strega funktioniert es auch gut mit dem LM-Einersieb, das mag daran liegen sie hat gerne mehr Abstand zwischen Duschensieb und Puck.
Damals mit der Gaggia fand ich die Lm-Einer-Sieb Prozedure auch grausam immer dieser Matsch Puck, deshalb habe ich es schnell wieder aufgegeben und habe fast nur noch mit dem Zweiersieb gearbeitet oder das Einersieb mit mindestens 12g befüllt.

Aber damit ist dem TE nicht geholfen ich finde er sollte den ECM Sieben noch eine Chance geben, gegebenfalls das Einersieb etwas überfüllen. So wie von @espressionistin beschrieben die sich doch bestens mit der Maschine auskennt [emoji4]

 

Manuelle PI geht nicht sinnvoll bei der Casa.
Das ginge nur bei Maschinen ohne Magnetventil, weil man da den Bezug kurz starten und abbrechen könnte, um den Puck vorquellen zu lassen.
Ein MV zieht dir das Wasser weg und zerstört den Puck. Das ist eher kontraproduktiv und der Vorteil durch angequollenes Kaffeemehl ist dahin.