La Pavoni / Ich bekomme keinen Druck im Brühkopf

Es geht um die Temperatur des Espresso, der durch eine kalte Tasse zu schnell aus- oder besser abkühlt, was den Espresso ggf. sauer schmecken lässt. Das geschieht besonders bei reinen Arabica-Röstungen.
Siehe auch die Kaffee-Wiki:
Espresso für Einsteiger – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
hier:
Was mache ich falsch? Diagnostik!

• Auf meinem Espresso ist keine oder sehr wenig Crema -> Bohnen zu alt, Druck zu niedrig oder Mahlgrad zu grob. Einige Sorten entwickeln von Natur aus weniger Crema, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut.
• Mein Espresso schmeckt eklig sauer -> die Brühtemperatur war zu niedrig oder die Röstung zu hell. Die Maschine samt Brühgruppe und Siebträger muss je nach Typ mindestens 15min durchheizen, Zweikreiser brauchen eher 30min. Die Tasse muss auch mit heißem Wasser vorgeheizt werden.

 

Ich kann Espresso auf Zimmertemperatur abkühlen lassen - wenn er vorher nicht sauer war wird er durch das Abkühlen in der Tasse auch nicht sauer.
Mensch schmeckt allerdings sensibler wenn das Getränk nicht zu heiss (oder zu kalt) ist.

(Darum trinkt man Heineken eiskalt dann ist es nicht so schlimm)

 

Ich sehe das auch so, mit Austritt aus dem Siebträger ist die Extraktion abgeschlossen.
Geschmacklich verändert sich da nach meinem Verständnis nichts mehr... wie auch?

Das Geschmacksempfindungen bei unterschiedlichen Temperaturen schwanken, ist durchaus so. Allerdings sind die Schwankungen beim "kalte Tasse Szenario" mE zu gering, als ob dadurch ein Espresso seinen Geschmack verändert.
Ansonsten könnte ich einen tendenziell zu bitteren Espresso mit einer "zu kalten" Tasse ja möglicherweise noch retten.

 

Seh ich genauso. Meine Espresso Tasse lass ich lieber kalt, so muss ich nicht so lange warten bis meine passende Trinktemperatur erreicht ist.

 

Ich sehe das Vorwärmen auch beim bodenlosen Siebträger als essentiell an. Auch dort ist noch eine ganze Menge Material, welches dem Brühwasser die Temperatur entzieht. Die Idee soll ja nicht sein, dass der 'fertige' Kaffee durch einen kalten Doppelauslass zu sehr heruntergekühlt wird und dies beim bodenlosen nicht geschieht, sondern dass weiter oben, bei der Extraktion im Sieb zu wenig Temperatur herrscht. Und dass dort ein Austausch in Richtung bodenloser Siebträger ebenfalls stark stattfindet, ist evident, wenn man mal das Material vorher und nachher anfasst.

Auch wichtig: Ich kann sicher die Brühtemperatur so anpassen, dass ich dennoch eine schöne Extraktion mit einem kalten Siebträger hinbekomme. Sobald ich den zweiten Kaffee danach beziehe, steuere ich aber wieder auf eine Überextraktion zu. Es fehlt damit die Konstanz.