La Pavoni Professional vom Flohmarkt – Manometer defekt?

Hallo Community, das hier ist mein erster Eintrag.

Ich habe schon die Suche bemüht, konnte aber nichts hilfreiches zu meinem Problem entdecken. Also Folgendes: Ich habe gestern spontan eine recht gut erhalten aussehende Pavoni P. (Bj. offenbar vor 2000, 49 mm Sieb-Innenmaß) erstanden.

Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass der Kaupreis von 250 Euro nicht wirklich ein Schnäppchen, aber wohl noch halbwegs im Rahmen ist. Der Verkäufer meinte, sie wäre tipptop in Ordnung, aber müsste mal entkalkt werden. Er sah ziemlich vertrauenswürdig aus, also schlug ich ein. Jetzt steht das schmucke Teil hier. So weit so gut.

Ich habe vorhin mal einen Testbetrieb (ohne Kaffee) vorgenommen, ohne entkalken des Kessels. Ich habe vorher mehrmals den Kessel mit warmem Wasser ausgespült und dann so weit gefüllt, dass das Steigröhrchen zur Hälfte voll stand. Alles dicht, Hebel unten und Schalter an. Es fällt auf, dass der Druckanzeiger vor Betrieb schon bei 0,1 bar steht.

Die Maschine heizt auf. Nach ca. 10 Min. Ist der Kessel schon sehr heiß, der Sockel mäßig und die Brühgruppe lau. Das Wasser im Steigrohr schwingt leicht auf und ab, allerdings macht der Zeiger im Manometer keinerlei Anstalten sich in Bewegung zu setzen. Es fällt noch auf, dass der Anzeiger von innen leicht beschlägt. Der Milchschäumer gibt nach Aufdrehen Dampf ab, allerdings kann ich nicht sagen, ob in ausreichender Intensität. Es kam mir vielleicht etwas zu schlapp vor.

Ich entschied mich an der Stelle, also nach den 10 Minuten, den Test abzubrechen, da mir der regungslose Zeiger nicht geheuer war. Ich bin jetzt natürlich einigermaßen frustriert über die eigene Gutgläubigkeit, denn "tipptop" ist klar etwas anderes. Oder meint Ihr, das Entkalken des Kessels könnte das Problem beheben? Für diese und andere Ferndiagnosen und Tipps wäre ich Euch sehr dankbar. Und danke auch schon mal für Eure Nachsicht mit einem blutigen Siebträger-Anfänger.


Update: Ich habe mal spaßeshalber einen weiteren Testlauf, diesmal mit Kaffeepulver durchgeführt. Dafür habe ich besonders fein gemahlenen (gestern) Kaffee vom Hipster-Röster um die Ecke in das Doppelsieb getampert, dieses nach 10 Min. Aufheizzeit eingespannt und furchtlos einen Espressoshot in die Tasse gedrückt. Das Ergebnis war für den ersten Versuch, ohne Druckanzeige, überraschend trinkbar. Die Brühe hatte eine gute Temperatur und sogar ordentliche Crema aufzuweisen. Nur etwas säuerlich im Geschmack war sie vielleicht. Aber Hey. Dennoch würde ich natürlich gerne den Druckanzeiger zum Laufen bekommen und hoffe, dass sich Aufwand und Kosten im Rahmen halten.

 

Hallo und vielen Dank für die schnelle Antwort!

Falls die Maschine wie zu vermuten in Köln mit Leitungswasser betrieben wurde, ist fest von einem Kalkproblem auszugehen. Also, Ich hoffe das richtig verstanden zu haben: Ich muss erstmal nicht an den Boden, sondern nur die runde Druckanzeige abschrauben, öffnen und manuell reinigen, ohne weitere kalklösende Mittel, etc?

 

Danke!

 

Ich habe jetzt die runde Druckanzeige abgedreht. Danach fiel mir auf, dass unterhalb dieser, im oberen Ende das Steigröhrchens, eine schwarze, winzige (vermutlich) metallische, einmal gefaltete Lamelle mit einem kleinen Zacken an unteren Rand, schräg steckte. diese ließ sich recht einfach aus dem Röhrchen ziehen. Ich habe dieses Bauteil auf keiner der verfügbaren Explosionszeichnungen entdecken können. Gehört die da hin? Außerdem bekomme ich das Manometer nicht geöffnet. Ich habe die Schraube auf der Rückseite entfernt, aber es lässt sich jetzt nur das Innenleben am Sockel im Gehäuse leicht vor und zurück schieben. Sonst tut sich nix. Habe ich etwas falsch verstanden?

 

Danke. Das Foto kann ich nachreichen. Da mein Handy gerade leer ist (und kein Kabel parat), dachte ich, ich probiere es erstmal mit der textlichen Beschreibung. Der Ring des Manometers ist an 3 Stellen punktuell werksmäßig eingedrückt, es sieht nicht so aus, als könnte man ihn abziehen (ich habe das natürlich trotzdem probiert). Auch davon mache ich später gerne ein Foto.

 

Ich habe das Manometer mittlerweile doch aufbekommen und den Zeiger wieder auf 0 gestellt. Ansonsten ist mir nichts auffällig vorgekommen am Innenleben (was nichts heißen muss). Auf den beiden Bildern sieht man die oben erwähnte, geheimnisvolle Lamelle und die Position am oberen Ende des Steigrohrs, in der ich sie nach dem Entfernen des Manometers vorfand. Kommt die jemandem bekannt vor? Ich habe zwischenzeitig auch mal einen Testlauf durchgeführt ohne dieses Plättchen, es hat nichts daran verändert, dass das Manometer nicht auf Hitze/Druck reagiert und beim Aufheizen leicht von innen beschlägt. Hat jemand eine Idee, was ich noch probieren könnte? Auf Verdacht einen neuen Druckmesser bestellen möchte ich eigentlich nicht, lieber stelle ich dem Händler (falls ich ihn finde) sein "tipptopp-Gerät" beim nächsten Flohmarkt vor die Nase und schaue mich nach einem intakten Ersatz um.

 

Vielen Dank, das werde ich mal ausprobieren.