LaMarzocco Linea MIni - Kaufberatung / Preisanpassungen 2022

Ich wette, jeder einzelne hier hat den jeweiligen Betrag freiwillig bezahlt. Wenn dem nicht so ist, und jemand gezwungen wurde, bitte laut "hier" schreien.

Ob die Maschine nun überteuert, gar maßlos überteuert ist, ist Ansichtssache und könnte möglicherweise ins Verhältnis zu Preisen anderer Konsumgüter mit ähnlichem Grenznutzen gesetzt und betrachtet werden.

Tatsächlich gibt es ungleich komplexere, technisch deutlich anspruchsvollere Konsumgüter, die erheblich weniger kosten. Um sich also nun der Frage zu nähern, ob der Preis für eine La Marzocco Linea Mini zu hoch, zu niedrig oder gerade gerechtfertigt ist, könnte man sich bspw. mit der Preistheorie als Teil der Mikroökonomie beschäftigen. Good Luck

 

Überteuert regelt der Markt von selbst.
Solange die aufgerufenen Preise bezahlt werden, ist der Preis angemessen.
Bricht der Absatz um ... z.B. 10% ein wegen der Preiserhöhung, ja dann kann so eine Preiserhöung auch schon mal zurückgenommen werden.

Glaube dass die Marktstrategen von La Marzocco den Markt schon ganz gut im Blick haben.

Ob das Gerät es wert ist, keine Ahnung, das sollen die entscheiden, die das Geld dafür gezahlt haben

 

ich bin mir nicht ganz sicher ob das bei mir so ganz freiwillig war, denn rational kann ich für mich den kauf der mini nicht wirklich erklären

 

Hi,

auch ich hätte sie mir fast gekauft. Leider nicht mehr zu dem Preis, da es andere Espressomaschinen mit Gastromaschinen Technik gibt, die neuer sind als eine Linea Mini. Im Home Bereich fehlt es La Marzocco aktuell einfach an Innovationen und ich hoffe das da noch was neues kommt. Beide Maschinen aus der Home Serie erhalten zwar kleinere Updates im inneren (die Linea Mini eher weniger, die GS3 bekam mehr Updates, wie Manometer etc.). Wenn man nun wenigstens größeres Update an der Linea Mini vorgenommen hätte (oder Holzteile serienmäßig), wäre es preislich wieder anders vertretbar. Leider verkaufen sie im siebten Jahr alte (solide) Technik, ohne innovativ zu sein. Das Handarbeit in der EU heutzutage immer mehr Geld kostet (Inflation, Arbeitsschutz, Transportkosten, Mindestlohn etc.), sollte jedem klar sein. Ob nun ein Topf 0815 Farbe 500€ den Aufpreis wert ist muss sich jeder selbst beantworten.

Wenn man aber den aktuellen High-End Home Espressomarkt vergleicht:

Linea Mini Farbe: 5096 €

Faema Faemina 2011: knapp 5500€
Rocket R91 (mehr Funktionen): knapp 5200 €
Victoria Arduino E1 Prima: knapp 5500 €

nicht ganz vergleichbar da anderes Konzept:

Decent Espresso: knapp 4500 €

Macht es kaum noch Sinn sich für eine La Marzocco Linea Mini zu entscheiden. Die oberen drei werden wahrscheinlich genau so in Handarbeit hergestellt und haben genau so eine Temperaturstabilität. Die Linea Mini ist nicht mehr die einzige High-End Gastromaschine für zu Hause. Andere Hersteller haben den Bedarf erkannt und haben gehandelt. Natürlich regelt der Markt den Preis. Es gibt viele denen es egal ist wie viel sie bezahlen. Den Preissprung hat die Linea Mini auch schon öfters durchgemacht und sie hat überlebt. Nur da war sie noch alleine, ohne große Konkurrenz.

Ich persönlich freue mich nun auf eine Faema Faemina 2011. Eine neue Maschine mit Gastro Technik. Nur in Neu. Mit weniger Stromverbrauch und keine IOT Implantation ala Frankenstein.

Ich hoffe das La Marzocco wieder innovativer wird und endlich eine neue Maschine auf den Markt bringt die wieder dem Namen La Marzocco aller Ehren macht. Die Leva X hat gezeigt, das sie es können.

Mit freundlichen Grüßen

Robin

 

Objektiv hast du absolut Recht. Der Wettbewerb hat nach- und vorbeigezogen. Funktional und technologisch bietet La Marzocco mit den beiden domestic Espressomaschinen sicher nicht mehr das leading pack sondern besetzt nur noch bestenfalls das Mittelfeld (GS/3), wenn nicht die hinteren Ränge (Linea Mini). Und so betrachtet sind die beiden LMs tatsächlich reichlich/zu teuer.

Ein anderer, gleichwohl völlig subjektiver, individueller Aspekt ist der Punkt Optik, Design. Und da wollte ich persönlich meine Mini gegen keine der genannten Wettberwerbsprodukte eintauschen. Ich denke dieser Aspekt ist La Marzocco sehr bewusst und so schlagen sie halt so lange Kapital daraus, wie es halt möglich ist.

 

Bei den LM Modellen kann man nicht von Handarbeit sprechen.
Die werden genauso gefertigt, wie bei anderen Volumenherstellern.
Natürlich wird einiges per Hand zusammengesetzt.
Setzt man eine Profitec Pro 700 oder ECM Synchronika sowieso der zeitliche und der Materialaufwand nicht sehr voneinander abweichen um die Maschine zu produzieren.
Man bezahlt überwiegend den Namen.

Handfertigung im eigentlichen Sinne würde ich eher einer KvdW Speedster zuschreiben.
Das schlägt sich dann deutlich im Preis nieder.
Aber jeder darf dass für sich selbst entscheiden.

LM könnte für die Haushaltsmaschinen den Vertriebsweg ändern und somit auch den Preis attraktiver gestalten.

Im Moment ist es ja so:

Herstellung in Italien
LM Deutschland
Stützpunkthändler in den Bundesländern.
Einzelhändler

Da ist meines Erachtens einer zu viel drin.
Das Vertriebsnetz will bezahlt werden.

Für den Endkunden gibt es bei dem System keine Vorteile.
Sie werden unterschiedlich binden Servicepoints behandelt. Es kommt die Frage auf, ob man Kunde beim Händler ist oder nicht um einen schnellen Service zu erhalten.

Ich würde bei dem Preis erwarten das für jeden LM Kunden überall in Deutschland der Servive gleich gut ist und man als LM Kunde gerne empfangen wird.
Bei anderen Marken sind die Werkstätten weniger problematisch. Sie freuen sich wenn man eine Maschine zum Service bringt. Trifft natürlich auch nicht bei allen Werkstätten zu.

Für einen exklusiven Preis, erwarte ich auch einen entsprechenden Service.

Das @GerryLM hier im Forum viel Hilfe und Unterstützung gibt, ist ihm hoch anzurechnen.
Allerdings werden die wenigsten LM Kunden hier im Forum aktiv sein.

Mal abwarten ob LM die ein oder andere Stellschraube zu Gunsten der Kunden nachjustiert.

Innovationen würde ich frühestens 2023 erwarten wenn die nächste Host ansteht.

Mal abwarten und Tee, ähm Espresso trinken.

 

Als Hobby-Produktions-Automationstechniker interessiert mich jetzt natürlich, was denn bei der LMLM nicht per Hand zusammengesetzt wird.

Welche Produktionschritte sind da bei der Montage automatisiert worden? Und wenn Du es weißt, weißt du vielleicht auch wie?

 

Die Teile werden von Hand zusammengesetzt, jedoch nicht von Hand gefertigt.
Ich habe mich leider missverständlich ausgedrückt.

 

Schade; also (relativ unspektakuläre) händische Montage von vorgefertigten Teilen/Baugruppen wie bei anderen Herstellern auch.

 

Bis auf die Aspekte rund um die Fertigung, die ich nullkommanull beurteilen kann, stimme ich dir ansonsten in allen weiteren Punkten zu. Da legst du klar den Finger in die übelste Wunde bei LM und hier herrscht in der Tat ein eklatantes Missverhältnis zwischen Anspruch, Preis auf der einen Seite und Kundenorientierung und Kundenerlebnis auf der anderen Seite.

 

Meine Entscheidung, auf die Linea Mini umzusteigen (in diesem Fall durch Tausch, nicht durch Neukauf, insofern war mir der Preis egal), war eben, dass sie an der entscheidenden Stelle *keine* Gastromaschinen-Technik hat. Dh ein grosser Boiler wurde durch eine komplett neu entwickelte kleine energieeffiziente, aber trotzdem temperaturstabile Brühgruppe ersetzt. Das war die Hauptinnovation.

 

Alle Hersteller kochen mit Wasser.
Meine Einwände sind einfach kritische Bemerkungen.
Luxus kostet auch immer etwas.
Viele werden es sich nicht leisten können, gemessen am Interesse der Espressozubereitung.
Solange LM weiterhin so viele Maschinen absetzt, wird sich nichts wesentliches ändern.
Hilfreich kann allenfalls sein, wenn unzufriedene Kunden (Service) dies auch schriftlich nach Italien melden und die entsprechenden Händler melden.
Wenn es häufiger vorkommt, wird man sich vielleicht Gedanken machen.
Allerdings besteht das Problem in der deutschen Gesetztgebung.
Bei Mängeln ist immer der Verkäufer der Ansprechpartner.

Wenn man zum Beispiel Nespresso dagegen hält, so ist der Kundenservice ganz anders aufgestellt.
Sobald man im Club angemeldet ist, so ist man VIP Kunde.
Röchelt die Maschine, so braucht man nur den Nespresso Kundendienst anzurufen.
Sie kümmern sich um Abholung und stellen ggf. kostenlos eine Ersatzmaschine zur Verfügung.
Das nenne ich Service.
Daher sind die Kapseln auch so teuer.
Aber mehr kann man für die Kunden nicht tun.
Eine Nummer anrufen, Club Kundennummer sagen, vorher sollten auch die Maschinen dort registriert sein, und schon läufts.
Es spielt keine Rolle bei welchem Händler die Maschine gekauft wurde und um welchen Hersteller es sich handelt.
Das ist halt einfach Premium.

 

Design ist super. Ich finde es auch premium dass man als Käufer eine lange Zeit eine aktuelle Maschine hat und nicht immer was altes gefühlt.

Technisch braucht es gar nicht mehr. Ob das nun mittelmäßig oder die hinteren Ränge sind, ist egal. Keine Displays, moderner und trotzdem klassischer Look, zuverlässig - was will man mehr. Bitte weiter so.

ich meine ich habe 4200 bezahlt. Fand ich damals auch schon teuer. Aber eben schön.

 

Das drumherum vielleicht, der Espresso eher weniger.

 

Schlechtes Beispiel, wie meistens.
Nespresso verliert jeden Tag, an dem der Besitzer keine Kapseln verballern kann.
Die Maschinen kosten weniger als ein Toaster, wenn nicht eh umsonst.

La Marzocco hat relativ hohe Qualitätsansprüche, das Händlernetz haben die auf dem Schirm.

 

Der Service koste auch für Nespresso eine Menge Schotter.
Die Naschinen gehen zu zertifizierten Werkstätten und werden dort in Schuss gebracht.
Die Ersatzteile werden nicht so teuer sein, aber der Stundensatz ist auch da.
Hinzu kommt noch der für den Kunden Kostenlose Versand. Bei Bereitstellung einer Ersatzmaschine doppelt.

Es war nur ein Beispiel wie man einen Premiumservice aufstellt um die maximale Kundenzufriedenheit zu erreichen.

Von LM verlangt wohl Niemand vergleichbares zu bekommen.
Aber eine Kundenhotline, welche den passenden Ansprechpartner vor Ort vermittelt und einen Werkstattservice der Mindesstandarts erfüllt.
Letzteres benötigt Schulungen von LM.
Und der Kunde sollte nicht in einer Warteschleife der Werkstatt landen.
Ein Service sollte in 3 Werktagen erledigt sein.
Wartezeiten von 2 Wochen und mehr sind nicht akzeptabel.
Wenn der Bedarf da ist, sollte der Servicepoint auch genug Personal einstellen müssen um eine solche Zielvorgabe zu erreichen.

Premiumpreise zu fordern ist eine Sache, den Kunden zufriedenzustellen eine andere.

 

Dies sehe ich bei mir alles erfüllt.
Wenn ich ein Problem mit meiner Maschine habe, kann es sogar sein, das der Service wenn er in der Nähe ist direkt zu mir nach Hause kommt. Die Maschine wird vor Ort repariert.
Ich kann über den Service meines Händlers bzw. LM nicht beschweren.
Wenn man natürlich beim billigsten Händler online kauft, der dann nicht mal ein offizieller LM Händler ist. Jo, dann kann man garantiert schon mal in der Warteschlange sitzen.

 

Nach langem Abwägen habe ich mich gegen Marzocco und für die DC Studio entschieden. Aufgrund der Volumetrik, Temperaturstabilität von den Funktionen her gleichauf mit der GS3 AV nur deutlich günstiger. Den deutlich kleineren Boiler werte ich für den Heimbereich eher als Vorteil (Stichwort Aufheizzeit, Energie und Wasserwechsel)
Modelle mit Flow/Pressure Profiling GS3 MP und die Mina sind mir irgendwie schon zu altbacken auch von der Optik, sodass ich da nicht bereit war noch einmal deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen und mich in Geduld übe und auf die nächste Generation warte. Zudem soll das Paddle der GS3 meiner Recherche nach hier im KN und bei Youtube nicht leicht sein zu steuern und Druckkurven schwer exakt reproduzierbar sein.

Zum Thema überteuert...
Bei "starken " Marken wie La Marzocco haben es die Marketingstrategen geschafft, dass die Leute mehr bezahlen als das Produkt wert ist,
ähnlich wie bei (als Extrembeispiel) Marken-Tshirts oder McDonalds.

Vielleicht gibts hier ja BWler oder Marktingleute die mal aus dem Nähkästchen plaudern können?

 

Ich hatte auch erst versucht zu erläutern bzw. was genau ich daraunter verstehe was der Wert einer Marke ist und bin zu dem Schluss gekommen, dass das Thema einfach viel zu komplex ist und wahrscheinlich ganze BWL Bücher füllt, sodass es wohl kaum möglich ist das in 3 Sätzen hier zusammen zufassen. Deshalb habe ich zur verdeutlichung zwei Extrembeispiele genannt um so etwa anzudeuten was ich meine mit über dem eigentlichen Wert verkauft.

Vieleicht nochmal so formuliert. Um beim T-Shirt Beispiel zu bleiben...Ein No-Name T-shirt wird für meinetwegen 5 Euro seit vielen Jahren verkauft. Ein anderer (Marken) Hersteller druckt darauf seinen Namen und verkauft es für den 10-fachen Preis. Das verstehe ich für "über den Wert verkauft". Also den Teil am aufgerufenen Preis der überwiegend durch intensives Marketing aufgeschlagen werden kann.

Das Thema ist sicherlich spannend und wäre wohl vom Umfang her ein eigener Thread.

 

Einen so unpassenden Vergleich habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich.

Wo gibt es denn die ungelabelten LM Maschinen für ein Zehntel des Preises zu kaufen?
Kaufe ich sofort, einmal quer durch die Bank.