Langzeiterfahrung: Porlex Tall Handmühle

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  1. #1 FR1789, 06.11.2016
    Zuletzt bearbeitet: 06.11.2016
    FR1789

    FR1789 Mitglied

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    Seit fast einem Jahr besitze ich nun die oben genannte Handmühle und wollte mit euch meine durchwachsenen Erfahrungen teilen.
    Verwendung
    Fast ausschließlich feine Espressomahlung für die Siebträgermaschine, ab und an auch für ein Mokka-Herdkännchen, sehr selten für Filterkaffee
    Mahlgrad
    Das Mahlwerk lässt quasi in Stufen per Einstellschraube einstellen. Das verstellt man auch mal nicht eben so "aus Versehen".
    Espresso
    Das gemahlene Kaffee ist beim Espresso halbwegs gleichmäßig gemahlen und neigt nur wenig zur Klümpchenbildung. Allerdings sind die Mahlgrade nicht wirklich einstellbar. Zwei "Clicks" von der feinsten Einstellung entfernt ist für den überwiegende Anteil der Kaffeesorten fast schon die einzige, aber nicht immer optimale Einstellung. Ansonsten wird es zu fein oder zu grob. Die 2er Einstellung macht den Espresso nicht ungenießbar, aber Bezugszeit/Menge ist so immer noch nicht perfekt.
    Mokka Herdkanne
    Je gröber die Mahlung, desto ungleichmäßiger wird das Kaffeemehl. Trotzdem fand ich für meinen Zweck den Kaffee erstaunlich gut: benutzt habe ich die Porlex unterwegs. Für das Herdkännchen wirklich sehr gute Ergebnisse und wenn es die Gegebenheiten erlauben würde ich das jedem Vollautomaten-Hotelkaffee vorziehen.
    Filterkaffee
    Noch gröbere Mahlung sind nicht die Stärke der Porlex. Auch wenn der Filterkaffee frisch mit der Porlex gemahlen deutlich besser als vorgemahlen schmeckt, so habe ich bis heute keine optimale Einstellung zwischen über- und unterextrahiert gefunden.
    Mahlvorgang
    Die Porlex fasst durchaus 32g Bohnen und somit ausreichend für 4 Tassen. Üblicherweise mahle ich 16g in ca. 3 Minuten (ging sicher schneller). Das Metallgehäuse ist glitschig und man muss aufpassen, dass einem die Mühle nicht aus der Hand fällt. Seit der Austauschmühle (siehe unten) fällt aber zumindest die Kurbel einem nicht ständig aus der Hand. Die Transportfähigkeit ist hier auch der Schwachpunkt, es ist wirklich nicht so angehnehm damit zu mahlen, man kann die Mühle nicht aufstellen, die Metalloberfläche mindert die Stabilität, die Kurbel hat man häufiger in der Hand
    Reinigung
    Die Reinigung ist kinderleicht, einfach aus- und zusammenschraubbar, vom Keramik lassen sich leicht Kaffeepulver entfernen. Kaffeefett hat sich noch nirgends abgesetzt.
    Haltbarkeit / Austausch der Mühle
    Die erste Mühle die ich hatte, war nach ca. 4-5 Monaten im Eimer. Das Mahlwerk mündete in eine Vierkantschraube, die mit einer Kurbel gedreht werden konnte. Letzterer war aus absolut dünnem Blech und riss entsprechend schon ein, so dass die Halterung fast schon durchgedreht war. Ebenso hatte ich nach wenigen Umdrehungen ständig die Kurbel in der Hand und die Mühle schon mal auf dem Boden. Der Stift vom Mahlwerk war ganz leicht verzogen, somit lief das Mahlwerk unrund. Dank Garantie bekam ich eine Ersatzmühle und offenbar hat Porlex bei diesem Modell das Design deutlich verbessert. Die Halterung mündet eher in einen Schlitz, die Halterung in der Kurbel ist verstärkt. Seitdem klappt das Mahlen deutlich besser
    Gesamtfazit
    Die erste Mühle mit dem "Vierkant" war unbrauchbar und der Schaden vorprogrammiert. Das neuere Modell find ich durchwachsen, hervorragend für Reisen, letztlich tut sie das, für dass ich sie gekauft habe, aber Begeisterung kommt bei mir nicht auf. Sie liegt zu schlecht in der Hand und der Mahlgrad ist nicht gut genug dosierbar. Ich habe zugegebenermaßen keinen Vergleich und im Preisvergleich zu anderen Handmühlen lohnt sich sicherlich das Ausprobieren der Porlex.
    Ich persönlich möchte aber auf kurz oder lang aber für den Hausgebrauch upgraden, wobei ich unschlüssig bin, ob Elektro- oder Handmühle.
     
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  2. omega3

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    Danke für den ausführlichen Bericht. Ich kann deine Beobachtungen bestätigen. Insbesondere die ungenaue Mahlgradverstellung und das heterogene Mahlgut stören mich. Ist für den Preis okay, aber ich würde sie wohl nicht mehr kaufen.
     
  3. #3 diablo165, 07.11.2016
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    Plastikschraube unten ab und durch eine kleine selbstsichernde M6er Mutter ersetzen. Löst nicht alle Probleme, aber immerhin die grobe Verstellung.
    War eigentlich auch der Meinung, dass eine 50 Euro Handmühle mehr bieten müsste.
     
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  4. #4 Kantenhocker, 07.11.2016
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    Ich habe beim Mahlen ständig die Kurbel in der Hand (losgelöst von der Mühle ;)) bzw. sie fällt mir auf den Boden. Das verleidet mir das Arbeiten mit dieser Mühle am meisten. Ich benutze sie nur für Aeropress im Büro.
     
  5. FR1789

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    Kurzes Update: Nachdem ich nun im Besitz einer Bezzera BB005 bin, muss ich sagen, dass die Porlex auch nicht wirklich gleichmäßig fein mahlt. Heißt: für den Urlaub mit Herdkännchen top, für den täglichen Gebrauch irgendwie unbefriedigend.
     
  6. #6 BuzzDee, 14.02.2017
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    Das ist bei dem Preisunterschied auch irgendwie klar, oder? Um da mitzuhalten muss man schon einen ordentlichen Handgrinder bemühen. Lido, Commandante, Feldgrind.. die sind dann auch für Filtermahlung geeignet was den Preis etwas rechtfertigt.
     
  7. FR1789

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    Zugegeben, der Kommentar klang nach Vergleich. Meine Intention war jedoch vielmehr zu sagen, dass der Mahlgrad der Porlex nicht so homogen war, wie ich ursprünglich dachte, was mir erst durch die elektrische Bezzera bewusst wurde. Trotz des Preises hätte ich mir von der Porlex mehr erhofft.
    Feldgrind wäre übrigens super gewesen, wenn man denn irgendwann einmal eine bekommen würde ;-)
     
  8. Coughy

    Coughy Mitglied

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    Ich kann das oben gesagte teilweise auch für die Porlex Mini bestätigen; trotzdem war ich immer extrem zufrieden mit der Mühle. Ist halt die Frage welche Erwartungen man hat. Das Gehäuse ist aus Metall und sehr robust, die Mühle ist trotzdem handlich, leicht, und hat sehr praktische Maße. Und durch das Metall hält sich auch die statische Aufladung in Grenzen. Welche andere Handmühle bietet mehr zu diesem Preis? Selbst für den doppelten Preis fällt mir kaum was besseres ein.
    Hab seit kurzem auch ne Commandante zuhause und selbstverständlich ist die ne ganze Klasse besser. Aber viereinhalb mal so gut?
     
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  9. Meero

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    Hallo,
    ich habe mir eine gebrauchte Porlex Tall gekauft, die ich bisher nicht kannte. Ich wundere mich, dass die Achse des Mahlwerks recht fest in ihrer Lagerung sitzt, so dass man schon leer und mit abgenommenen Mahlscheiben etwas Kraft braucht, um sie zu drehen.
    Ist das nach eurer Erfahrung so normal?
    Bei allen Handmühlen, die ich besitze, ist die Achse leichtgängig.
    Jörg
     
  10. #10 Espressotanta, 14.07.2019
    Espressotanta

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    Seit kurzer Zeit bin ich auch im Besitz der Porlex Mini; ich wollte eine Alternative zu meiner Graef CM 80, die immer noch prima ihren Job tut. Warum eine Handmühle?...geringes Totvolumen und für max.ca 3 x 2 Tassen Espresso täglich ideal. Zudem bin ich mit den Jahren relativ "unsportlich" geworden und da ist ein wenig Bewegung durch Mahlen genau richtig ;).
    Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass eine Handmühle so exakt und gleichmässig mahlt (hatte bislang keine Erfahrung mit Handmühlen); zudem ist das Mahlwerk total leichtgängig und der "Kraftaufwand" für "espressofeine" Mahlung (3Klicks) hält sich in Grenzen. Es ist in der Zwischenzeit für mich zu einer kleinen liebgewordenen Zeremonie geworden, den Espresso von Hand zu mahlen und anschliessend in den Siebträger zu drücken. Mir schmeckt der Espresso aus der Handmühle besser als der elektrisch vermahlene-Einbildung??! Ich verwende in beiden Fällen meinen inzwischen zum Lieblingsespresso aufgestiegenen "Münchner Espresso" von Emilo.
    Nur wenn ich Besuch habe nutze ich noch die elektrische Mühle, geht dann einfach schneller für >2 Personen.
    Neuerdings schiele ich auf die Comandante, soll ja noch ein Eckchen besser sein als die Porlex?
     
  11. Meero

    Meero Mitglied

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    Also meine Porlex Tall hat sich etwas eingelaufen, evtl. war sie bei den Vorbesitzern gar nicht in Betrieb gewesen. Trotzdem hat die Lagerung etwas Reibung, ist halt recht einfach gebaut. Ich brauche für 16g Espressomehl mit der Porlex ca. 75 Sekunden statt 60 Sekunden mit meiner Hario Skerton - bei einem Mahlgrad, der bei mir die gleiche Durchlaufzeit ergibt. Die Porlex mahlt dabei klar homogener, die Hario ist im Handling besser, sie steht sicher auf dem Tisch und läuft etwas leichtgängiger.
    Die Porlex hat das ähnliche Problem wie die Hario: ein Mahlgrad höher oder tiefer ist direkt viel zu fein oder grob.
    Und ja - für den ca. vierfachen Preis der Porlex ist die Commandante wohl tatsächlich auch besser :)
    Jörg
     
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