Letzte Entscheidungshilfe bei Maschinenauswahl erbeten...

"Am liebsten wäre mir: Kauf dir auf jeden Fall genau DIESE! Passt zu dir und erfüllt (überwiegend) deine Bedürfnisse. "

Ich denke das bleibt hier ein Wunschtraum, weil jeder "seinen" Favoriten mit Begeisterung empfehlen wird....In deiner Liste hast du auch praktisch alle möglichen Konzepte vereint. Entscheidend ist was einem persönlich am Wichtigsten ist (und wenn es nur das Design sein sollte...).

 

Erstplatziert: Profitec.
Zweitplatziert: Ascaso.

Du hattest nach persönlicher Einschätzung auf Basis Deiner Anforderungen gefragt, nicht nach Begründungen...

Kann den Wartefrust nachvollziehen und würde daher tendenziell eine "bessere" Maschine kaufen, statt einen Kompromiss einzugehen, weil die dann sicherer für die Wünsche passt.

 

Ich glaube die sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Maschinen klar. Ich denke falsch machst du mir keiner etwas. Du ja wohl auch.
In solchen Fällen gehe ich auf mein Gefühl / was gefällt mir besser.
Zur Erklärung, als ich eine neue Mühle wollte blieben zum Schluss die Eureka Mignon Specialita und die Ceado übrig. Die Eureka gab es ganz neu und was absolut abgesagt. Die Ceado war hier eigentlich kaum vorhanden. Das hat mir schon mal gefallen. Dass sie kein Display hat war dann das Tüpfelchen auf den i.
Es gibt also nicht nur objektive Kriterien.

 

Ich würde mir das mit der Comandante nochmal überlegen. Espresso ist was anderes als Filterkaffee mit dem Teil. Zum ersten dauert das Kurbeln länger bei dem feinen Mahlgrad, zum anderen musst du beim Einstellen der Bohnen oft hintereinander Shots ziehen. Da ist schon manch motivierter Zeitgenosse nach ein paar Wochen auf ne elektrische Mühle umgestiegen.
Eureka Specialita wäre ein guter Preis/Leistungskandidat.
Ein weiteres Problem ist das Wasser. Wenn Du nicht absolut kalkfreies Wasser hast, musst Du selbst mit Brita Filter einmal im Jahr die Maschine entkalken lassen oder konsequent Purania oder Volvic nutzen.
Als Maschine würde ich die Elizabeth nehmen, weil sie die besten Features hat und ein Dulboiler ist.

 

Nimm die schönste! Du musst das Ding die kommenden Jahre jeden Tag ansehen und anfassen, das muss sexy sein und Spaß machen ... Und ein Ausfall ist bei deiner Auswahl eh nicht dabei.

 

Kannst Du haben: Nimm die Profitec PRO300.

Nichtsdestotrotz vergleichst Du Maschinen mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. Bevor Du Dich für eine bestimmte Masche entscheidest solltest Du Dir grundsätzlich sicher sein, ob Du eine Dualboiler-, Zweikreiser- oder Thermoblockmaschine haben willst. Mit der Entscheidung verkürzt sich die Shortlist gleich enorm.

 

Der Psychologe Gerd Gigerenzer hat sich intensiv mit dem Entscheidungsprozess und der Entscheidungsfindung befasst. Er empfiehlt Folgendes: Vor der Entscheidung sollte man sich intensiv über Vor- und Nachteile des Entscheidungsobjekts informieren (das hast Du vorbildlich gemacht), diese Informationen sollte man eine gewisse Zeit ruhen lassen (Volksmund: „Nacht drüber schlafen) und dann die Entscheidung „aus dem Bauch heraus“ treffen.

Hintergrund der Empfehlung ist die Tatsache, dass einige Informationen, die wir haben, nur nichtsprachlich gespeichert sind und bei rein rationaler Vorgehensweise leicht unter den Tisch fallen, diese aber oft für die Zufriedenheit ausschlaggebend sind.

Passt zu:

 

Was hast du denn aktuell für eine Maschine?
Das Kurbeln der Commandante ist eine Qual für Espresso und geht meiner Meinung nach als Notlösung mal, aber 2-3 x am Tag macht das keinen Spaß. Die Kurbelei ist nicht zu Vergleichen wie für Filtermahlgrade.
Hast du Red Clicks installiert? Ohne macht das noch weniger Sinn.

Ich sag dir mal warum ich die Maschinen nicht nehmen würde, ich hab ja vor kurzem auch mich neu eingedeckt und die alle durchgespielt:
Profitec Pro300 -> unfassbar hässlich. Viel hässlicher kann man eine Maschine nicht hinbekommen. Das ist aber Geschmackssache. Wenn du jetzt schon zweifelst, würde ich mir die nicht holen.
Lelit Elisabeth -> Gucklochtank (Reinigung!) und die fehlende Preinfusion bei abgeschaltetem Dampfboiler würde mich stören.
Lelit MaraX -> Insg. bestes P/L Verhältnis der Maschinen denke ich, aber der 3-Stufen PID, der so eine halbgare Lösung ist, hat mich damals abgehalten. Insb. zwingt es einem zu gewissen Timing (Details im MaraX Thread), sonst passt die Temperatur nicht.
Ascaso Steel UNO PID -> Wartezeit für Dampf, schlechteres Schäumen im Vgl. zu den oberen Maschinen (siehe Video der Kaffeemacher, die dortige Duo hat aber noch weniger Dampfdruck), Plastikabtropfschale, Geplätscher im Wassertank durchs OPV Abwasser, Mengendosierung nicht genau, da OPV Abwasser mitgemessen wird (d.h. effektiv nur für Cappus nutzbar), schräge Tassenablage, durch die Pumpenvibrationen hüpfen Tassen hin und her, sehr laut insgesamt. Spart im Dauerbetrieb nicht soviel Strom ggü. gut isolierten Boilermaschinen. Im An/Aus Betrieb hingegen schon. Zubehör von Ascaso sehr teuer (bodenloser Siebträger bspw.).

Bei mir wurde es dann die Lelit Bianca. 500 Euro mehr (im Vgl. zur Pro300) sind langfristig nicht soviel, dafür hat man: Paddle -> Pressure Profiling*, Dualboiler, alle Griffe in Holz, E61, bodenloser Siebträger, Festwasseroption, positionierbarer Wassertank (ohne den alten Lelit-Guckloch-Tank), Brauchbaren schweren Tamper (mit Anti-Vakuum Kante), Viel brauchbares Zubehör im Lieferumfang. Und ich konnte sie lokal kaufen und abholen (war noch vor dem 2. vollständigen Lockdown).

* = Bei dunklen Röstungen gewinnt man damit nicht soviel, man kann Handhebelprofile fahren, aber ja ob man das braucht? eher nicht. Ich hab dadurch die Welt der hellen Röstungen erst richtig für mich entdeckt, da bringts halt richtig was.

Für ähnliches Geld gibts auch die große Profitec, zwar ohne Paddle, das ist aber recht kostengünstig nachrüstbar. Schenkt sich sonst im Vgl. zur Bianca aber nicht viel. Im Zweifel gibts ja auch immer mal Angebote wo man 10% oder so sparen kann.

Ich nutze aber recht oft die Option den Dampfboiler abzuschalten, da ich eig. nur am WE Cappus mache. Daher spare ich halt Strom, daher machte der Dualboiler Sinn. Gleichzeitig gibts keine Upgradgelüste mehr, weil: kann alles.

Wenn du hingegen wirklich nur mittlere/dunkle Röstungen trinkst würde ich die Lelit MaraX nehmen, weil sie mir optisch gefällt und recht klein ist. Und eine der leisesten Vibrationspumpen auf dem Markt hat.
Man kann recht einfach und kostengünstig Paddle und Holzgriffe nachrüsten. Damit kann man langfristig den Spieltrieb befriedigen.
Und dann sind halt die Fragen wegen dem PID: Braucht man einen gradgenauen PID? Schwierige Frage. Temperaturstabil sind alle genannten. Schmeckst du 1 Grad Unterschied? Ich nicht. Andere schon.
Lieber etwas mehr ausgeben als sich nachher ärgern und dann erneut upgraden (das wird dann im nachhinein immer teurer).

Ist aber nur meine Meinung, jeder darf gerne eine andere haben.

 

@Zufallszahl Wenn ich so deinen und andere Kommentare zur Ascaso lese habe ich den Eindruck das die Maschinen eigentlich einen guten Ansatz verfolgen und auf dem richtigen Weg sind, aber viel zu teuer (vor allem in D) verkauft werden und noch einiges an Finetuning im Sinne der Funktion und der Wertigkeit benötigen...

 

Definitiv. Das sind alles nur Kleinigkeiten, die eigentlich einfach zu beheben wären.
Mengenmessung an der richtigen Stelle, schöne Metallabtropfschale, seperater Dampfboilerknopf (wie eig. vorgesehen bei der Duo), längerer Schlauch fürs OPV-Abwasser, Abschaltbare Tassenheizung, höherer Dampfdruck (Sage bekommt das auch hin, sollte also gehen), gerades Dach, Vibrationspumpe+Dämpfung analog zur Lelit MaraX, Verkabelung ordentlich anordnen.

Dann wäre der Preis auch absolut okay, zumal Ascaso als einer der wenigen Hersteller sich der Bleiproblematik widmet. Optisch finde ich die Maschinen auch sehr erfrischend und hübsch.
Ich muss aber dazu sagen: ich hatte die Maschine nie in der Hand. Das sind alles Themen/Meinungen die man quer übers Internet so lesen kann.

 

Das war eine persönliche Geschmacksäusserung, warum verunsichert dich das? Dir muss es doch gefallen oder zumindest nicht missfallen, nicht irgend jemandem anders. Ich finde die Pro 300 ganz ok, schlicht und funktional. Mir käme eine E61 nicht ins Haus, schon gar nicht mit Holz, das finde ich hässlich...

 

Knapp: Ja

Oben ging es mit „unfassbar häßlich“ primär um Optik. Ich mag diese barocke E61 Chrombomber Optik nicht, die Holzteile der Bianca z.B. machen es für mich optisch noch schlimmer. Aber das ist Geschmacksache, die einen mögen dies, die anderen das.

Technisch finde ich das sechzig Jahre alte Barmaschinenkonzept für den Haushaltsgebrauch weder angemessen noch für sonderlich gut geeignet. Besonders bemerkenswert finde ich das Argument der Fans, die Brühgruppe sei einfach zu warten - mir fällt spontan keine BG ein, die komplizierter aufgebaut wäre und wo es mehr Wartungsdiskussionen zu gibt, als die E61. Einzige Vorteile aus meiner Sicht: Die eingebaute PI, die die meisten Nicht-Festwasser Maschinen mit gesättigter oder Ringbrühgruppe in der Form nicht bieten und die Vielfalt an Geräte am Markt im mittleren Preissegment.
Mein Favorit an Pumpenmaschinen im mittleren Preissegment wäre die La Spaziale Vivaldi Dream am Festwasser. Bei deren Optik scheiden sich aber auch die Geister.

Mein Handhebler ist auch kein modernes Konzept, konzeptionell noch älter als E61, aber wirklich simpel, gutmütig im Bezug und am Festwasser leiser als alle Pumpenmaschinen. Alle Upgraditis Gedanken an Pumpenmaschinen habe ich bisher schnell verworfen, es kann für mich nur schlechter werden, solange ich kein flexibles Profiling brauche.

Wenn der Fokus auf Energieeffizienz liegt, führt vermutlich kein Weg am Thermoblock vorbei.

 

Du machst es Dir ziemlich schwer, es ist doch „kein Bund fürs Leben“

 

Hey, die Diskussion ist gestern gestartet und 1500€ sind kein Pappenstiel für so ein Luxusgut. Da finde ich es schon ok, sich zu orientieren und Optionen abzuwägen. Ich habe für meine Maschinenentscheidung auch ein paar Tage länger gebraucht.

 

Die Diskussion schon, es rumort aber schon länger:

 

Auch das tat es bei mir inkl. Stornierung meiner ersten Bestellung und Umentscheidung im letzten Moment