LM Shotbrewer

So, nachdem das jetzt im Slayerfred wieder Thema war und ich endlich auch mal wieder ein bisschen Zeit für Spielereien habe, wurde das Thema Gigleur im Shotbrewer/Strada angegangen. Wie ich erwartet habe, ist die Nachrüstung simpel und die Brühgruppe im Inneren mit einer GS/3 AV identisch (Coffee Boiler Assembly AV). Das entsprechende Röhrchen ist also vorhanden und sogar das Gewinde ist, zumindest bei meinem Shotbrewer, schon vorgeschnitten (siehe Bild). Das Ganze war also nicht mehr Aufwand, als in einer GS/3 den Gigleur zu tauschen. Videoanleitungen gibt es dazu auf Youtube genügend.

Fürs Erste sind für mich damit zwei Dinge bewiesen. Es ist definitiv ohne Probleme möglich einen Gigleur in einem Shotbrewer/Strada nachzurüsten. Zweitens funktioniert die Maschine, zumindest im manuellen Modus, noch wunderbar. Der minimale Leerlaufflow (minimale Paddle Einstellung) hat sich dadurch jedoch nur gering minimiert (3,5ml/s). Das war jedoch zu erwarten, da die Umbauten von Graficus schon darauf hindeuteten. Der maximale Leerlaufflow (Paddle voll aufgedreht) ist jedoch deutlich zurückgegangen (7ml/s). Ich habe die Werte dazu nicht mehr im Kopf, jedoch in Erinnerung, dass es etwa das Doppelte war und wir sind hier jetzt bei typischen Werten einer GS/3. Alles habe ich defacto gemessen und nicht etwa per Flowmeter auf dem Display abgelesen. Ein weiterer sehr auffälliger Punkt ist die Lautstärke der Pumpe. Diese ist deutlich zurückgegangen, da die Pumpe jetzt schon von Grund auf gegen einen Widerstand pumpt. Das war jetzt gerade auch etwas ungewohnt während des Bezugs, wenngleich ich es als angenehmen Nebeneffekt ansehe. Ansonsten ist der Bezug erstaunlich gewohnt abgelaufen.

Wenn ich weitere Zeit finde, werde ich auch mal mein Siebträgermanometer einhängen und schauen, wie sich der angezeigte Druck zum tatsächlichen Druck in der Brühgruppe verhält. Zuvor war dies wirklich 1 zu 1 übertragbar. Da der Bezugsablauf jedoch so simpel wie zuvor ablief, bin ich eigentlich positiv von der Modifikation angetan. Ob es jetzt die Maschine revolutioniert, weiß ich nicht. Ich war auch vorher mit den Ergebnissen in der Tasse zufrieden und bin es jetzt immernoch. Auf jeden Fall ist es mit geringer Investition (12,50€ für den Gigleur und nochmal 6€ für einen 22er Steckschlüssel) und einer halben Stunde Arbeit erledigt.

P.S. was mir gerade noch positiv aufgefallen ist: Durch den Widerstand in der Brühgruppe schießt die Pumpe beim Start nicht so los. Es ist also gerade in der Anfangsphase ein feinerer Druckaufbau möglich und die Pumpe im niedrigen Drehzahlbereich feiner dosierbar.

 

Ich kann soweit sagen, dass ich einerseits positiv von der Modifikation angetan bin, andererseits aber auch ein bisschen gespalten. „Mir scheint“ es ist dieses direkte Gefühl für die Einflussnahme der Pumpe über das Geschehen am Puk ein bisschen verloren gegangen. Das ist schwierig zu erklären. Als Handwerker (Musikinstrumentenbauer) ist dies für mich jedoch keine Mystik, sondern die Verlängerung der eigenen Hände durch ein Werkzeug normal und damit auch die Verlängerung des Gefühls für das was man tut. Wird einem dieses Gefühl ein wenig genommen, fühlt sich das unangenehm an.

Gleichzeitig „scheint“ die Modifikation genau das zu bewirken, was ich mir erhofft habe: Der Druckaufbau erfolgt sanfter und ein Druckabbau (Handhebelprofil) hat umgekehrt einen stärkeren Effekt. Man könnte quasi sagen, man hat jetzt ein bisschen weniger Kontrolle, dafür macht die Maschine von selbst ein bisschen mehr was man will. Generell scheint mir die Maschine auch gutmütiger geworden zu sein. Hatte jedenfalls bis dato, trotz Experimentierens, nur gute bis sehr gute Shots.

Ich werde weiter berichten. Würde mich jedoch auch über Erfahrungen von „Nachahmern“ freuen. Von echter Wissenschaft sind meine Aussagen weit entfernt.

 

Ich antworte mal hier. Dann bist Du zumindest was den Shotbrewer angeht nicht mehr OT.

Laut LM braucht die Getriebepumpe 3 Bar (bei mir läuft sie auf 2 Bar). Hatte mal irgendwann auf der Homepage von Fluid-o-Tech nachgeschaut (verbaut ist eine MG304) und in den Daten gefunden, dass sie nur keinen Unterdruck verträgt oder sogar ansaugen kann. Ich meine hier im Forum wird mit einer MG204 problemlos angesaugt (und von @Sonic-Master glaube ich auch mit der MG304). Jedoch keine Gewähr dafür. Ich selbst habe es nie getestet. Also besser selber auf der Homepage nachprüfen, Fluid-o-Tech anschreiben oder @GerryLM fragen.

Ansonsten ist in meinem SB die komplette Steuereinheit einer Strada verbaut. Das heisst, man kann genau wie bei dieser eine Rota vorschalten. Ich hab keine Erfahrung mit Flowjets, da diese jedoch Festwasser simulieren, müssten sie genauso gehen. Sollte ansaugen nicht möglich sein, benötigst Du einfach irgendwie (möglichst jedoch konstanten) Druck auf der Leitung, wenn die Getriebepumpe anspringt.

Der Geräuschpegel ist vergleichbar mit der R91. Ist deutlich präsenter als eine Rota, aber nicht unangenehm wie eine Vibra.

 

Dann viel Spaß bei der Bauchentscheidung. Mina und SB sind tolle Maschinen mit jeweils eigenen Vor- und Nachteilen.