Mahlscheiben -Geschmacksunterschiede- konisch/flach

Bäääh, von dem Gesöff möchte ich aber nicht probieren.
Wie sollen denn da, unter Forumsbedingungen, die Temperatur und Zeiten eingehalten und vergleichbar gemacht werden?
Ok, mit technischem Aufwand in einem Labor wäre da evtl was zu machen, aber die Frage ist dann immer wer bezahlt das? Warum? und mit welchem Interesse?
Gut misch
Reiner

 

Schön aussehen tut des bestimmt nicht darum geht es aber ja auch nicht.
Temperatur und Zeiten sollte wie bei jedem Mühlentest passen. Das gute ist das sich Schwankungen dann ausgleichen.
Die Gesamtbezugszeit und die Gesamtmenge sollt in etwa übereinstimmen. Das hast du aber bei jedem Mühlentest.
Das nachher der Espresso beim testen nicht mehr ganz so warm ist sehe ich nicht unbedingt als Nachteil. Viele Aromen kommen erst bei lauwarmen Espresso richtig zum Vorschein. Hab mal gelesen die meisten Aromen kann man bei Körpertemperatur schmecken. Ich teste immer warm und kalt.

Gunnar

 

Danke Gunnar, wieder was gelernt.
Allerdings ziehe ich heißen Espresso vor und ich kann doch meinen Gästen nicht sagen:"Heute gibts nur kalten Espresso, weil nur dann die Süße,Schokolade oder was auch immer zu schmecken ist". Oder sehe ich da was falsch?

 

Hast du denn noch nie einen Kaltauszug mit Kaffee gemacht?
Ist echt prima im Sommer oder im Urlaub wo man morgens den fertigen Kaffee einfach mit 50% heizen Wasser aufgießt.

Gunnar

 

Ne, erklärs mir bitte. Was ist ein Kaltauszug?
Allerdings will ich hier nicht vom Thema des Threads abschweifen.
Dank schon mal im Voraus
Reiner

 

http://www.kaffee-glossar.com/lexikon/k/kaltauszug.htm
Ich hab dafür aus Japan die Hario "Mizudashi" Kanne
http://www.kaffeemaschine-infos.de/hario-mizudashi-im-test/
Geht aber auch ohne
Gunnar

 

Genau den meinte ich [emoji106]


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Servus aus Wien,

…und wenn man glaubt, das Thema ist durch, komme ich daher

Ich mache ja beides - HiFi (und sogar Tongemeistere) und Kaffee.

1.) Zur Analogie Kabelklang
Doch, den gibt's, allerdings meiner Erfahrung nach nur bei Phonokabeln (Kabel zwischen Tonabnehmer und Phonovorverstärker, zB auch Innenverkabelung von Tonarmen). Dort ist es aber auch aufgrund der elektrischen Parameter logisch. Da hätte dann auch der Kleiderbügel keine Chance. Zudem weigere ich mich standhaft, einen Kleiderbügel in meinen Tonarm zu einzuziehen.

2.) Mahlscheiben – konisch vs. flach
Allgemein tendiere auch ich zur Meinung, dass bei konischen die Fruchtnoten besser heraus kommen. Ich bin aber - siehe Kabelklang und Dank zahlreicher Erfahrungen bei Musikproduktionen - vorsichtig genug, dass ich zumindest für mich ein positives Ergebnis in einem Blindtest nicht als sicher gegeben sehe.

Oder österreichisch: Nix is fix.

Ansonsten habe ich für alle nur den Tipp, sowohl das Thema Kaffeezubereitung als auch Musikwiedergabe weder zu philosophisch noch zu wissenschaftlich anzugehen. Wenn der/die Barista weiss, wie's geht, ist die Mahlscheibe gar nicht so wichtig, dasselbe gilt für die Bauart der Maschine. Und einen Beethoven, Zappa oder Ornette Coleman erkenne ich in einem Quäkradio genauso wie auf einer High-End-Anlage.

Grüße aus Wien,
Heinrich

 

Hab die Erfahrung gemacht das CD Player vor der Jahrtausendwende einen nicht so guten BIT Wandler verbaut hatten
Mein Kenwood dp-3050 von 1993 klang zu mindesten recht bescheidend gegen einen LG Bluray Player für 70 EUR von 2016.
Ein Cambrige DacMagic Plus BIT Wandler hilft im jetzt auf die Sprünge. Das klappt prima nur ist der Klang 100% genau der gleiche wie vom LG Bluray Player für 70 EUR. Also da viel Geld in einen BIT Wandler zu stecken vollkommen überflüssig. Ein einfacher aktueller Wandler tut wohl das gleiche.
Wie sieht das bei Verstärkern aus? Man ließt ja oft solange man nicht an die Leistungsgrenzen kommt tut sich da auch fast nichts.
Oder tut sich da noch was z.B. von einem Kenwood Resiver KA-A5050 zu z.B. einem Vor/Endstufe Kenwood L 1000 auch bei etwas mehr als Zimmerlautstärke ?

Gunnar

 

Servus Gunnar,

das ist jetzt schon etwas off topic - aber da wir die Klangkabel schon hatten...

Meine Meinung/Erfahrung/Hörsinn/Einbildung:
Bei D/A-Wandlern gibt es klangliche Unterschiede. Wie groß diese sind, kann jeder nur für sich selbst beurteilen. Bei Verstärkern ist die Sache mE ein wenig anders. Misst man mal das komplexe System Lautsprecher/Verstärker durch, kommt man sehr wohl auf Unterschiede, die durchaus hörbar sind (unabhängig von der Leistungsgrenze). Aber auch hier bewegt man sich mE bei unaufgeregt-unaudiophiler Betrachtung eher in einem Mikrokosmos (ich bewege mich halt auch berufsbedingt gern darin). Die Interaktion zwischen Lautsprecher und Raum hat dagegen eine ganz andere Dimension.

So viel zum Klang. Wir könnten ja beide Themen kombinieren: Was klingt besser - ein konisches oder ein Scheibenmahlwerk?

Grüße aus Wien,
Heinrich

 

Danke für die hier nicht ganz her passenden Einschätzung.

Bei der Frage bezweifele ich aber jetzt langsam dein Gehör eine konische klingt doch um Welten besser viel satter und tiefer als die klirrende Scheibenmühlen. das ist ja schon fast wie Harlay gegen Honda Rennmaschine.


Gunnar

 

Wenn es um den Klang geht, dann muss man doch eigentlich von Hand mahlen. Nur das reine Brechen und Knacken der Bohnen, der pure Kaffeklang eben, höchstens noch untermalt von leisem Schnaufen oder eventuell einem Quietschen, wenn die alte Zassenhaus mal wieder einen Tropfen Öl vertragen könnte... Und von Hand mahlen bedingt automatisch ein konisches Mahlwerk, also ist aus diesem Winkel betrachtet die Sache geklärt ;-)

 

Ich gebe es zu und man merkt es bestimmt auch, ich trinke zwar mein Leben lang Kaffee und trotzdem arbeite ich mich gerade erst tiefer in die Materie ein. Nicht ohne Fehler zu machen.
Worin besteht denn der Vorteil einer Handmühle? Natürlich ein Workout, kein Strom, ich nehme an, einfach ein tolles Feeling, gute Geräusche, aber in Bezug auf den Kaffee fällt mir nur Temperatur ein. Da gibt es aber sicher mehr was den Kaffee einzigartig macht..

 

Üblicherweise haben Handmühlen, im Gegensatz zu fast allen E-Mühlen, keinen Totraum.

 

Denke auch das bei Handmühlen einfach durch den freien Fall des Kaffeepulvers der Kaffee gleichmäßiger Bezogen werden kann.
Denke kleine Klumpen wirken sich wie Chenneling im ganz kleinen aus. Durch das Tampen werden die zwar kaputt gedrückt trotzdem ist dort der Kaffee mehr verdichtet als an anderen Stellen.

Gunnar

 

Herrlich! Das Stimmungsbild geht schon in Richtung Peter Handke Wenn jetzt noch jemand auf die Idee käme, eine erste Mahlstufe konisch vor einer zweiten Mahlstufe flach zu platzieren, wären auch mit Motor beide Konzepte mit im Boot.

Eigentlich wollte ich noch ein paar herrliche Blindtests aus dem Hifi-Forum & Co. bringen - zum Totlachen - nur für die Religiösen nicht. Wohl hier wie dort der tiefenpsychologische Aspekt. Allerdings treibt mich die von Gunnar erwähnte japanische Kanne gerade mehr um. Auf der von ihm zitierten Seite heisst es:

"Der Clou bei Cold Brew ist ja, dass aus dem Kaffeepulver zwar die Aromastoffe, also nur bestimmte Elemente aus dem Kaffeepulver extrahiert werden, jedoch nicht die Bitterstoffe. Der Kaffee bekommt also eine feine, fruchtige Note und ist sehr bekömmlich, was für uns zu einem ganz neuen, köstlichen Kaffee-Geschmackserlebnis führt."

Woher weiss das chaotisch gemahlene, chaotisch liegende Pulver, welche Stoffe aus ihm bei Wasserkontakt gelöst werden dürfen, und welche nicht? Wissen die Bitterstoffe beim Kontakt mit dem Wasser, dass sie nicht austreten dürfen? Feine fruchtige Noten eher/nur bei Kaltwasser?

Ich verstehe das nicht so ganz. Ich habe schon unterschiedliche feine Fruchtnoten aus meinem ziemlich heiss gequetschten Espresso geschmeckt - und auch schon widerlich bittere "Noten" aus dem Siebträger geholt. Und der kalte Kaffee aus der Bodum-Kanne für den Sommer war zwar flach, aber auch nicht grausam ( wenn ich nicht gerade die untersten Zentimeter mit verwendet habe ).

Verstehe ich da irgendwas falsch, stehe ich auf der Leitung? Was macht das System besonders, andres - und rechtfertigt den Preis?

 

Mit Motor gibt es die Hybridmahlwerke schon länger (z.B. Cimbali Max, Versalab, und recht neu Titus).

Na, das ist recht blumig beschrieben, und das ganz neue Geschmackserlebnis ist so neu auch wieder nicht (erinnert mich an die Lippenbekenntnisse üblicher neuer Röstereien, die betonen, sich vom Industriekaffee abzugrenzen und deshalb Trommelröster zu verwenden). Ein wahrer Kern bleibt bei der Aussage, es gibt Stoffe, die erst bei hohen Temperaturen, langer Kontaktzeit, hohem Druck aus dem Kaffeemehl gelöst werden - und welche, bei denen ein oder zwei dieser Kriterien reichen. Bitterstoffe sind glücklicherweise schwerer zu lösen als die meisten anderen. Alle Stoffe werden leichter gelöst, wenn das Wasser mehr Kontaktfläche hat, also die Mahlgutpartikel feiner sind. Das heißt, bei grobem Mahlgrad (mit wenig fines) und niedriger Temperatur bleiben die Bitterstoffe trotz langer Kontaktzeit ganz überwiegend im Kaffeesatz.
Eine teure Lösung braucht es dafür nicht, ich bin mit dem Hario Mizudashi übrigens auch sehr zufrieden. Den Hario Water Dripper Clear habe ich erst zweimal vorgeführt bekommen, korrekt eingestellt mag er das noch klarere Ergebnis liefern, die Flussrate kann ich halt nicht gut genug abschätzen, um "reproduzierbare Ergebnisse" zu erhalten.

 

Hier mal eine relativ kompakte - wenngleich auch etwas simplifizierte - Beschreibung der Thematik und Entwicklung:
Conical VS Flat Burrs: What You Need To Know

Bin mal auf eure Meinungen gespannt ... ich kann mir schon denken, mit welchem Claim, der ein oder andere Probleme hat

 

Aha, laut Artikel sind also die kleinen Scheiben meiner Eureka MCI so gut wie die einer EK43. Sind ja alles flat burrs ...

 

Das ist schon arg irreführend - natürlich liefern nicht alle Scheibenmühlen unimodales Mahlgut - eher die wenigsten...