Manuelle Präinfusion und LM1-er

Moin,

nach ein paar Tagen ersten Erfahrungen mit manueller Präinfusion, eingebaut in die Gaggia Classic (via Schalter zum Deaktivieren der Pumpe während des Bezuges, dazu ein Manometer), gibt es die ersten zaghaften Erfahrungen.

Im 2er-Sieb sind die Ergebnisse noch nicht statistisch relevant, aber vielversprechend. Speziell im LM1-er habe ich aber das Gefühl, dass der Puk deutlich aufquillt (gut, das ist ja der Sinn der PI), aber danach das Wasser nur so durchrauscht. Viel zu schnell, sehr helle Crema - klassisch deutlich unterextrahiert. (Ohne PI sieht der Bezug sehr schön aus.) Deutliches Channelling konnte ich nicht erkennen.

Für größere Versuchsreihen wird das Wochenende herhalten können, aber vorab: Natürlich ist die manuelle PI bei der kleineren Mehlmenge im 1er etwas schwieriger zu handhaben als im 2er. Aber gibt es spezielle Erfahrungen mit dem LM-Sieb? Lieber nur sehr kurze Quellzeit? Oder sollte man generell für einen Bezug mit PI feiner mahlen?


Wie gesagt, ich werde am Wochenende selber weiter experimentieren; aber falls jemand hier vorab gute Tipps geben kann, wäre ich natürlich dankbar.

LG,
Kai

 

Hallo JKaffee,

OK, danke für die Antwort.
Das hatte ich bisher so nicht auf dem Schirm (beim Lesen im Forum wirkte es für mich bisher so, als ob man die PI bei Bedarf einfach dazu schalten kann), bestätigt aber meine Beobachtung. Das macht einen direkten Vergleich mit/ohne PI zwar schwieriger, aber egal, dann bereite ich mich mal auf ein koffeinhaltiges Wochenende vor. ;-)

Viele Grüße,
Kai

 

Moin Horst,

hmmm, interessant. So wäre es mir natürlich lieber .

Zur technischen Seite: Ich habe die Maschine nach den Ideen aus dem Thread http://www.kaffee-netz.de/threads/umbau-gaggia-cc-auf-manuelle-preinfusion.32763/ so umgebaut, dass ich bei laufendem Bezug die Pumpe ausschalten kann, ohne dass das Magnetventil schaltet. Also, Bezug ganz normal starten, nach kurzer Zeit (-> Manometer ist hier hilfreich) Pumpe aus, warten, dann Pumpe wieder aktivieren.

Das ist nicht das gleiche wie eine "ordentliche" Präinfusion, aber war mit einfachen Mitteln realisierbar, und hat mich so sehr interessiert, dass ich es einfach ausprobieren wollte.

 

Bei dem LM1-er tampere ich auch mit Tidaka-Trichter, und je nach Stimmung Board-Tamper oder ConceptArt 41er. "Bombenfest" sitzt schon alles, aber trotzdem bin ich im bodenlosen Siebträger nicht völlig sicher vor Channelling/vereinzelten Spritzern, die ich optimalerweise los werden möchte.

Das mit dem Test überlege ich mir nochmal, aber schon mal danke für den Input!

 

So, it's not a bug, it's a feature?
OK, gut, dann freue ich mich darüber. ;-)

 

Hmm, ja, kann durchaus sein. Nun, der Puck sieht am Ende wenigstens ordentlich aus (nicht wie bei ersten Versuchen mit "PI" durch trivialer Unterbrechung des Bezugs, wodurch aus das Magnetventil geöffnet wurde, was dem Puck nicht wirklich gut bekommen ist ;-) ).

Mein Problem führt ich aber nicht (alleine) auf Channelling zurück, sondern das Wasser fließt nach der PI wirklich einfach generell zu schnell durch (zumindest bei dem Fall: LM1 + recht lange PI), ganz wie bei deutlich zu grobem Mahlgut. Also anders als bei "nur ein wenig Channelling".

Aber nach den Rückmeldungen hier werde ich auf jeden Fall auch mal mit feiner gemahlenen Bohnen experimentieren. Da es zumindest einzelne Stimmen gibt, die das vorschlagen, wird es lohnend sein, es wenigstens einmal auszuprobieren.

 

Kurzes Update: Zwei schnelle und sicherlich noch nicht optimale Tests mit feinerem Mahlgrad vor der Fahrt ins Büro heute morgen haben gleich spontan deutlich bessere Ergebnisse gebracht - zusammen mit einer signifikanten Veränderung (in diesem Fall Verbesserung) des Geschmacks. Jetzt habe ich das Gefühl, alle in letzter Zeit ausprobierten Bohnen eigentlich noch einmal durchtesten zu müssen, diesmal mit PI. Verdammt. ;-)

 

Ich habe in anderen Threads davon gelesen, aber nein, noch nicht ausprobiert.
Danke für den Tipp/die Erinnerung, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, aber werde es unbedingt einmal ausprobieren.

 

Zweifellsohne.
Ich bin mir nicht sicher, wie viel davon an den verschiedenen Systemen zur PI liegt, an Eigenschaften der verschiedenen Maschinen, oder auch an meiner (ggf. Fehl-)Bedienung. ;-) Aber es macht auf jeden Fall großen Spaß, damit rumzuexperimentieren.

 

Beides: Ganz klar besser als bei dem gröberen Mahlgrad, aber in meinen Augen auch besser als vor der PI: Meine aktuellen Bohnen waren mir ein Stück zu fruchtig/säuerlich, was ich per Temperatur bedingt steuern konnte, aber nicht ganz wegbekommen habe. Mit PI habe ich auch im LM1-er Shots bekommen, die mir eindeutig besser (runder, weicher) geschmeckt haben als ohne... was nicht heißen soll, dass die PI generell die Säure beeinflusst, aber ich finde, dass sie hier geholfen hat.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich jetzt vor dem Wochenende zu nicht allzu vielen Experimenten gekommen bin, ich will das Ergebnis also nicht verallgemeinern.

Speziell zum LM1er: "automatische Präinfusion? Hmmm, ich verstehe, dass die Geometrie bei Channelling hilft (was die PI ja auch soll), und kann auch grundsätzlich das geometrische Argument mit dem Hohlraum nachvollziehen ... aber wenn ich bedenke, wie schnell erste Tropfen bei einem Bezug auch mit dem LM1er kommen, wäre das so oder so eine SEHR kurze PI-Zeit, oder? Ich an deiner Stelle würde es ausprobieren (und am besten hier von den Ergebnissen berichten ;-) ).