Mehr Espresso, gleiches Aroma

Diskutiere Mehr Espresso, gleiches Aroma im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; (...) Hmmm, wie gesagt würde ich auch bei einem doppelten Ristretto 40ml erwarten. Dass ich aber von so starren Angaben weg sollte, sehe ich so...

  1. #21 Skunkworks, 22.01.2016
    Zuletzt bearbeitet: 22.01.2016
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    Ich habe mich auf deine Aussage im ersten Post bezogen:

    Da habe ich ja schon angedeutet, dass es nicht gehen wird, mehr Menge mit gleicher Konzentration und Geschmack zu bekommen.
    Du stehst am Anfang und wirst ganz von allein andere Kaffee's ausprobieren, die dann wieder anders eingestellt werden müssen...

    So wie @domimü schrieb: einfach mal ausprobieren und nicht gleich von den Theorien verückt machen lassen.
     
  2. #22 Ganzo, 22.01.2016
    Zuletzt bearbeitet: 22.01.2016
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    Hallo Alex,

    Dir ist auf Anhieb offensichtlich ein sehr guter Ristretto gelungen.

    "Mein Frage ist nun, wie ich möglichst gezielt den Geschmack beibehalte und gleichzeitig die übliche Menge von ca. 50ml in die Tasse bekomme?!?"

    Mal abgesehen davon, daß ich den Espresso nicht verlängern würde, ist das eine gute Frage zum Lernen.
    Hier hat BuzzDee Dir genau den richtigen Weg gezeigt: gröber mahlen und niedriger dosieren.
    Alles andere führt nicht zum Ziel.

    Warum funktioniert das?
    - gröber mahlen erhöht den Flow und verringert die Extraktion
    - niedriger dosieren erhöht den Flow und vergrößert die Extraktion
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Summe: höherer Flow (mehr in der Tasse) und gleiche Extraktion (gleicher Geschmack)

    Das Ergebnis ist ein Espresso mit vergleichbarem Geschmack aber mit geringerer Konzentration und weniger sämigem Mundgefühl.

    Das richtige Verhältnis für die Änderung von Mahlgrad und Dosis zu finden, ist eine Frage der Erfahrung mit seinem eigenen Equipment (Mühle, Maschine, Sieb) und stellt sich erst mit der Zeit ein.
    Bis dahin geht man in kleinen Schritten vor (Dosisänderung: max. 0.5gr, geringe Mahlgradänderung).

    Aber immer beides zusammen verstellen:
    - wenn Du nur gröber mahlst, dann schmeckt der Espresso saurer, saurer und bitterer oder nur bitterer, je nach Bohne und ist dünner,
    - wenn Du nur niedriger dosierst, dann schmeckt der Espresso fader und ist dünner.​

    Zusammenfassung

    hiermit verändert man den Flow bei gleicher Extraktion:

    - gröber mahlen und niedriger dosieren erhöht* den Flow bei gleicher Extraktion,
    - feiner mahlen und höher dosieren verringert* den Flow an bei gleicher Extraktion​

    hiermit verändert man die Extraktion bei gleichem Flow:

    - feiner mahlen und niedriger dosieren erhöht die Extraktion bei gleichem Flow,
    - gröber mahlen und höher dosieren verringert die Extraktion bei gleichem Flow.​

    Von der Brühraten-Methode rate ich Dir ab. Sie taugt nicht für Einsteiger.

    Gruß, Ganzo

    * Verschreiber korrigiert nach Hinweis von domimü
     
  3. #23 BuzzDee, 22.01.2016
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    Also mich haben eigentlich eher die planlosen Versuche verrückt gemacht, mit Theorie die Licht ins Dunkel brachte war es dann auf einmal deutlich einfacher, vor allem konnte ich das was ich erreichen wollte auch tatsächlich ändern :)
     
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  4. osugi

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    Oh, so viele nett gemeinte Beiträge auf einmal... Also ich denke, dass ich einfach meine Mühle noch nicht genau genug kenne und vielleicht mal zu stark, mal zu schwach modifiziere... Ähnlich ist es auch bei der Menge. Meine jetzige Waage wiegt leider nur in 1 Gramm Einheiten. Daher wird eine gezielte Modifikation um maximal 0.5 Gramm schwierig, bevor die Feinwaage eintrifft. Ich halte aber sehr viel von der Theorie und möchte ja schon gezielte Änderungen erlernen. Daher verfolge ich den Weg, den Ganzo und BuzzDee (basierend auf Schulman) beschreiben.

    Ich hab in der Pause mal ein wenig in dem besagten Thread gelesen. Ich habs natürlich noch nicht ausprobiert aber kann es sein, dass der doppelte Ristretto nur deshalb so kurz war weil ich mich starr an die Bezugszeitvorgaben gehalten habe? Den Bezug hatte ich ja nach ca 5+27sek gestoppt, weil mir das schon sehr lang vorkam. Das Blonding hatte aber, soweit ich das beurteilen kann, noch nicht eingesetzt. Demnach hätte ich vermutlich noch munter ein wenig weiter beziehen können, oder führt dies auch zu unerwünschten Effekten?

    Dennoch war das Ganze wie gesagt etwas zu Zäh, was mich dazu verleitet, als ersten Ansatz die "gröber und weniger" Modifikation zu probieren. Ich bin aber auch überzeugt davon, dass ich schon fast perfekt lag, also den Flow nicht zu stark erhöhen sollte sonst leidet das vollmundig, sämige, wie Ganzo beschreibt.

    OK, danke nochmal für die vielen Hinweise und Anregungen!!! Ich glaube ich muss nun zur Tat schreiten, bevor ich noch zum reinen Theoretiker werde... ;)
     
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  5. #25 Skunkworks, 22.01.2016
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    Ich bin weit davon entfernt die Theorie außer acht zu lassen, führe sie ja im meiner Signatur spazieren.
    Und ich habe auch beides erlebt: Verrückt durch Planlosigkeit und durch Theorie.

    Ich bin mir sicher, dass @osugi schon schön experimentieren wird.

    :)
     
  6. #26 domimü, 22.01.2016
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    Planlose Versuche hat weder hier noch dir jemand empfohlen. Das Gefühl, welche Mahlgradänderung eine Mengenänderung hinsichtlich "flow" kompensiert, würde ich als ersten Schritt erst mal empfehlen zu trainieren,

    Grober mahlen und niedriger dossieren steigert die Flussrate, hebt den Flow - hier wird also vorausgesetzt, dass mit einem nicht genannten Parameter überkompensiert wird.
     
  7. osugi

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    Oh ja, da bin ich auch sehr sicher... ;)
     
  8. #28 BuzzDee, 22.01.2016
    Zuletzt bearbeitet: 22.01.2016
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    Das macht irgendwie weder logisch noch inhaltlich Sinn. Kannst du vielleicht ausführlicher erläutern worauf du hinaus willst? Dass eine geringere Menge gröber gemahlenes Mehl weniger Widerstand bietet ist eigentlich nichts als simple Physik.
     
  9. #29 domimü, 22.01.2016
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    Vielleicht liest du auch, was ich zitiert habe:
    "- gröber mahlen und niedriger dosieren senkt den Flow bei gleicher Extraktion,"
    senkt den Flow heißt verringert die Flussrate. Weniger Widerstand - wie von dir ins Feld geführt - erhöht aber die Flussrate bzw. den Flow. D.h., du bist wohl derselben Meinung wie ich, dass es richtig heißen müsste "- gröber mahlen und niedriger dosieren hebt den Flow". Um zur Aussage mit "senkt den Flow" zu kommen, muss also mit einem anderen Parameter deutlich gegengesteuert worden sein. Das ist für mich simple Physik, Logik, ...
     
  10. #30 BuzzDee, 22.01.2016
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    Ok habe ich überlesen - hat mein Gehirn auto-korrigiert :) An der Stelle die du zitiert hast hat sich Ganzo verschrieben.
     
  11. #31 Skunkworks, 22.01.2016
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    Ich konnte erst jetzt die ganze Diskussion lesen und denke, dass sowohl @BuzzDee mit @Ganzo recht haben in der Sache (aus dem doppelten Ristretto einen Espresso machen) als auch @domimü mit seinem Hinweis erstmal nur einen Parameter zu verstellen. -Nicht um das Ergebnis ^^ zu erzielen, sondern um den Unterschied zu erschmecken, was welcher Parameter genau macht. Das gehört m.E. zum zweiten Schritt, ZWEI Parameter zu verstellen.
    Espressozubereitung ist nicht linear, schon gar nicht am Anfang, mir hat es geholfen erst nur einen Parameter zu verändern, danach dann beide, um "im Geschmack" zu bleiben.

    @osugi hat ja seine Ausgangsanforderung geändert vom Wunsch nach dem vierfachem Ristretto auf den des doppelten Espresso. DAS geht mit der vorgeschlagenen Methode, kann ich selbst bestätigen, auch das es anders herum funktioniert.
    Aber die Ursprungsanforderung wird, ohne größeres Sieb nicht umsetzbar sein, wenn doch, weil ich ja auch noch grün hinter den Ohren bin, bin ich sehr daran interessiert.:D <--weil grün hinter den Ohren!
     
  12. osugi

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    Soo, nun will ich auch mal erzählen, wie gut mir eure Tipps und die Tutorials von Jim Schulman geholfen haben. Ich muss aber dazu sagen, dass ich nochmal komplett neu angesetzt habe:
    1. Start mit 16g im Doppelsieb, recht grob gemahlen.
    2. Ziel: 30g in 30sek. erreicht nach wenigen Versuchen mittels feiner werdendem Mahlgrad. Ich habe damit zunächst nur den Flow gesenkt, die Extraktion aber erstmal völlig ignoriert. Das Ergebnis war schon trinkbar, aber noch recht langweilig im Geschmack. Vermutlich leicht überextrahiert.
    3. Also mal eben die Extraktion gesenkt bei gleichbleibendem Flow. Schon viel besser, aber noch etwas zu bitter.
    4. Noch minimal gröber gemahlen und die Säurenuance herbei gezaubert.

    Als der Diemme alle war, hab ich dasselbe Verfahren noch mit dem MokaMO und Nannini probiert. Und siehe da, der einstig unkontrollierbare schwarze Trunk wurde jedesmal gezielt zu Gold! Danke vielmals für eure wertvollen Tipps!!!

    Grüße, Alex
     
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  13. osugi

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    Ach, bezüglich des Volumens passt es übrigens auch. Die ca. 30-35g, die ich heraus bekomme entsprechen je nach Crema Entwicklung der verschiedenen Sorten ca. 45-50ml im Messbecher. :)
     
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