Mein Gastrokonzept und der passende Kaffee...

Das hat vermutlich bis jetzt nicht jeder verstanden:

Ganz großartiger Tipp.

Völlig korrekt. 20m², entschleunigen, sitzen und verweilen ist kein umsatzträchtiges Konzept. Und da für einige das Konzept Umsatz augenscheinlich irgendeinen faden Beigeschamck zu haben scheint, mögen die sich doch weiter darüber Gedanken machen, wie man so einen Laden mittels Luft und Liebe finanziert...

 

Merkst Du es selbst? Julia kann keine Kunden wie Dich gebrauchen, die sich 1-2 Stunden an Ihrem Filterkaffee festhalten und einen der 7 Plätze belegen.

Bekomnt Julia keine vernünftige Togo Quote hin, dann wird es scheitern. Da ich gerade im Urlaub bin, bittet stehen an den Strandbuden in Dänemark schon WMF 1500S und CoffeeQueen samt externer Mühle. Sowas ist ein Muss und nicht diskussionsfähig.

 

Dies bringe ich persönlich leider gar nicht in Einklang, bei den sonst so beschriebenen Produktangeboten bestimmt, für einen Kaffee, ganz egal mit welchen Herstellverfahren, sehe ich unter den genannten Voraussetzungen generell "sprichwörtlich schwarz".

 

Wenn du konstant keinen Gewinn machst, macht dir das Finanzamt irgendwann die Bude dicht. Terminus: Liebhaberei - passt ja hier sogar.

 

Man nehme:
Frischen und guten Kaffee, ganze Bohne
Eine gute Mühle, elektrisch
Eine Waage
2-4 Moccamaster

Ich finde die Maschinen optisch toll und sie haben ein super P/L- Verhältnis. Hier lieber die Thermokanne statt Heizplatte.
Die Baratza Encore als Mühle ist ein plausibler Start. Hier darf es gerne teurer und besser sein.
Im Endeffekt ist süß Zubereitung ziemlicheinfach wenn du einmal das Grundrezept hast: Bohnen abwiegen, Wasser abmessen, loslegen.

 

Da vermischt du wohl Forenten.

Ich bin kein Gastronom *), und habe gefragt, weil ich einfach keinen Schimmer habe, was man bei einem Wettbewerb im Bereich Systemgastronomie tut.

Mein einziges Wissen von Systemgastronomie stammt von Leuten, die beim Marktführer im Burger-Bereich gearbeitet haben und von unserer Kantine, die keine Köche mehr ausbildet und beschäftigt, sondern nur noch Systemgastronomen. Und da gibt es tatsächlich ausschließlich, was der Katalog des Convenience-Lieferanten hergibt einmal durch den Konvektomaten gezogen.

P.S.:
*) Ah, jetzt weiß ich, wie du darauf kommst. Auch als nicht-Gastronom denke ich über gastronomische Betätigung nach.

 

Das klingt kompetent - ist es aber nicht! Unter Steuerliebhaberei versteht man, dass Aufwendungen steuerlich mindernd beim Finanzamt geltend gemacht werden, die - angeblich - im Rahmen eines Betriebes mit Gewinnerzielungsabsicht gemacht werden. Da ein neu eröffneter - insbesondere kleiner - Betrieb ja zumeist in der Startphase gar keine Überschüsse aufzuweisen hat, kommt als "steuerliche Geltendmachung" zunächst vor allem der Vorsteuerabzug in Betracht: Man erhält für betriebliche Anschaffungen (auch für ein Firmenfahrzeug beispielsweise) die gezahlte Umsatzsteuer von 19% ziemlich postwendend vom Finanzamt zurückerstattet. Personen, die anderweitige Einkünfte haben, können Verluste aus dem anlaufenden Betrieb steuermindernd mit ihren Einkünften verrechnen. Das hat manchen Vermögenden auf die Idee gebracht, einen Jachtverleih o.ä. zu starten, der dann nach einiger Zeit steuerlich vom Finanzamt disqualifiziert wird.

Indes: "Dichtmachen" ist überhaupt nicht die Sache des Finanzamtes! Man kann sein Cafe ohne Überschüsse zu erzielen - also auf der Nulllinie - auch langfristig betreiben, wie man möchte, nur kann man eben langfristig die Aufwendungen für dieses Cafe dann nicht von anderen Einkünften als Verluste steuerlich abziehen oder überhaupt Aufwendungen steuerlich in Anschlag bringen.
Man sollte also nicht martialischer sprechen, als es die Rechtsverhältnisse vorsehen.
Alles nähere steht hier: Liebhaberei – Lexikon des Steuerrechts – smartsteuer

 

Wenn es Filterkaffee sein soll, hast du - wie bereits mehrfach geschrieben - die Wahl zwischen Handaufguss und Maschine.

Da der Handaufguss recht zeitintensiv ist, würde sich je nach Kundenaufkommen eine oder mehrere Kaffeemaschinen mit Duschplatte (wichtig!) empfehlen. Beispielsweise eine dieser von der SCAA zertifizierten Maschinen. Die schon empfohlene Moccamaster findet sich ebenfalls in der Liste und ist praktisch unkaputtbar.

Wenn du dich an einem Handaufguss versuchen möchtest (bspw. wenn grad mal nicht so viel los ist) dann würde ich dir den Kalita Wave empfehlen. Durch den flachen Boden ist dieser recht einsteigerfreundlich.

Und während ich schreibe, kommt mir noch eine weitere Idee: Der Clever Dripper.

Kostengünstig in der Anschaffung. Absolut einfach zu handhaben (Filter rein, ausspülen, Kaffee rein, Wasser drauf, ziehen lassen und schließlich zum "entleeren" auf eine Kanne/Tasse setzen), und in der Reinigung mMn einfacher als eine French Press.

Ähnlich wie bei einer French Press könntest du diesen dem Gast auch mit einem Timer servieren. Ist die Zeit abgelaufen, kann der Gast den Dripper auf die Kanne/Tasse setzen und dann den Kaffee genießen.

Für alle drei Varianten ist jedoch eine Mühle unabdingbar. Da ich selber allerdings nur eine Handmühle besitze, kann ich hier keine großartigen Empfehlungen für eine elektrische geben.

Wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg mit deinem Laden!

 

Wenn es schon in Richtung Filterkaffee geht, könnte ich mir auch vorstellen, stattdessen so ein Vakuum-Siphon-Ding hinzustellen. Das hat einen gewissen Showeffekt, macht die Leute neugierig, und wenn es durchgelaufen ist, was nicht lange dauert, hat man gleich 1 Liter Kaffee zum ausschenken oder warm halten. Hätte so eine gewisse Skurrilität, je nach sonstiger Ausstattung des Ladens kann das auch gut passen, und ist weniger gewöhnlich als die klassische Kaffeemaschine.

 

Optisch sind die Teile auf jeden Fall der Knaller und produzieren auch nen Recht leckeren Kaffee. Finde die allerdings nur bedingt gastrotauglich, da sie etwas umständlich zu reinigen sind und, weil alles aus Glas ist, kann auch schnell mal was kaputt gehen, wenn's vielleicht mal hektisch zugeht.

 

Baue Dir eine schöne Dripstation, dann kannst Du mehrere Tassen oder kleine Kannen gleichzeitig aufgießen.
Überleg noch, wie Du das heiße Wasser in der richtigen Temperatur bereithalten möchtest.
Da gibt es sehr gute Systeme.
Bei Filter spielen Wasserqualität und Temperatur eine ganz wichtige Rolle, ebenso wie die Bohnenqualität.
Filter klingt einfach, aber etwas Einfaches richtig gut zu machen bedeutet Perfektion.
Filterkaffee nicht unterschätzen, auch den muss man abschmecken können.
Tipp: Brew bar googlen
Viel Erfolg!
Kenny

 

Hab ich was verpasst? Hat Julia umdisponiert und will jetzt ne Hipster-Specialty-Coffee-Bar eröffnen?

Siphon, Brew-Bar, Dripstation... mehrere Kannen gleichzeitig... Perfektion...

Julia hat 7 (in Worten: sieben!!) Sitzplätze


PS: Solider, handwerklich gut gemachter Filterkaffee ftw! Was du dafür brauchst haben wir schon mehrmals geschrieben Mühle (Baratza Encore reicht für den Anfang, mit Hintergedanke upgrade: Mahlkönig Vario/Baratza Forte BG), je nach persönlichem Wunsch ein Handfilter (kostet weniger und du hast die volle Kontrolle) oder eine geeignete Kaffeemaschine (meine Wahl: Moccamaster, kostet mehr aber du musst nur Filter, Kaffee und Wasser reinfüllen und fertig), eine Waage (Verhältnis: 6g Kaffee auf 100ml Brühwasser), gute und frische Kaffeebohnen, fertig.

Hier ein Video für Filterkaffee mit dem Handfilter:

 

sehe ich auch so,

Also wenn du auf Kaffee verkauf zielen willst , musst du auch dafür die Leidenschaft mitbringen.

Sonst ist es ein cafe' wie jedes anderes auch, dann kannst du auch einen Vollautomaten hinstellen und dich auf was anderes konzentrieren.

Auf den ersten Blick möchtest du so nebenher ganz schön viel anbieten, auch da würde ich nicht zu viel auf machen!

wenn du wenig Geld hast , würde ich mich auf wenige perfekte Dinge Konzentrieren. denke irgendjemand muss das alles Produzieren und Fertig Zeugs willst du ja bestimmt nicht anbieten.

 

Hai...
Ich hatte dieses Jahr ein ähnliches kleines Kaffee bei einer Outdoor Veranstaltung in einem Schwarzen runden Zelt. Etwa 8 Sitzplätze, 4 Stehplätze...
Meine Ausstattung war: eine Kaffeemühle Quamar m80e , eine Espressomaschine BFC Ela, sowie ein Kaffee Syphon.

Meine Erfahrung aus der ganzen Geschichte ist diese dass es ohne Espressomaschine mit Milchschaum für Latte Macchiato und Cappuccino nicht gegangen wäre bzw maximal die Hälfte an Umsatz

Der Kaffee Syphon war ein Highlight für all diejenigen die etwas für das Auge aber auch einen aromatischen Filterkaffee wollten.

Zu 90 % machte die Espressomaschinen den Umsatz durch die Varianten die ich aus dem Siebträger zauberte . insgesamt waren es 27 verschiedene Varianten von Espresso, Espresso tobidu, lungo, Ristretto, Cappuccino, Flat wide, Latte Macchiato, ....., aber natürlich dürften auch keine Spezialitäten mit Grappa oder der typische Irish Coffee fehlen



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Hier ein paar Bilder von meinen Sitzgelegenheiten die ich auf diese Veranstaltung eingesetzt habe. Die Sitzgelegenheiten waren natürlich noch komplett gepolstert also auf der Sitzfläche und die komplette Lehne

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Sagt mir leider nichts Was für eine Art Espresso ist das?

 

Genauso wie "Flat wide", nur anders.

 

Herrje... Autokorrektur...
Espresso doppio, doppelter Espresso
Flat withe, Espresso und Milch mit 3mm Milchschaum, ähnlich wie ein Cappuccino.

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