Mengenbrüher als Ersatz für Filtermaschine zu Hause?

Ich wollte gern fragen, ob jemand Erfahrungen mit einer Mengenbrühmaschine für die Nutzung im privaten Hausgebrauch hat und hier eventuell Tips oder Ratschläge geben kann? Es geht um Folgendes: Seit Kurzem beginnt sich meine alte Filtermaschine Modell AEG Cafe Ole innerlich auzulösen. Nachdem die Vibrationspumpe für den Milchaufschäumer schon lange das Zeitliche gesegnet hat zerbröseln beide Plastikventile am abnehmbaren Wasserbehälter und auch darunter sieht es mit der Lebensdauer der Plastikaufnahmen nicht gut aus. Bei der Laufzeit von deutlich über zehn Jahren bei täglich mehrfacher Nutzung ist das verständlich aber dennoch ärgerlich, denn die Maschine macht ungeachtet dessen ganz brauchbaren Kaffee für die tägliche Grundversorgung und ist auch sonst ganz robust in der Handhabung. Auf die Nachfrage bei dem AEG-Service wurde mir mitgeteilt, dass für das Modell leider keine passenden Ersatzteile mehr angeboten werden, da es zu alt wäre. Das ist für mich eine neue Sicht auf Modellpflegepolitik. Irgendwo habe ich im Netz Sets für die Reparatur von den Ventilen gesehen (Stückpreis ca. 10,- € plus Versand, also 2x Ventile kosten dann ca. 28,- €) aber ich zweifle eher an der Sinnhaftigkeit der Reparatur bei diesen Kosten. Wer weiß was dort noch an Plastik im Auflösen begriffen ist oder technisch kurz vor dem Ausfall steht. Ich suche daher eine Alternativmaschine für Filterkaffee, welche über den Tag mehrfach im Haushalt genutzt wird. Zum Hintergrund: Ich habe noch für den Nachmittag oder Wochenende eine Gime Ambra (eingruppig) für Espresso und Co. und zum Mahlen eine Mühle Macap M5 stehen. Auf den täglichen Filterkaffee möchte ich aber ungern verzichten und suche eine stabile, aus ordentlichen Materialien konstruierte Maschine, welche natürlich insbesondere guten Kaffee brühen soll. Eventuell einen Mengenbrüher, da diese konstruktiv für eine lange Lebensdauer ausgelegt sein sollen. Ich hatte ebentuell an eine Bonamat Novo gedacht. Wäre das von der Kaffeequalität und was die Benutzung und Haltbarkeit betrifft eine denkbare Alternative? Oder sollte man wieder eine für den Haushaltsgebrauch ausgelegte Maschine kaufen, was natürlich bei den Anschaffungskosten und dem Platzbedarf ein erheblicher Unterschied ist? Ich würde mich sehr über eure Informationen, Erfahrungen oder Ratschläge freuen.

 

Darüber habe ich auch nachgedacht, hatte aber das Gefühl, dass es doch einigen Aufwand mit sich bringt, wenn man in der Frühe noch unausgeschlafen per Hand brüht. Aber vielleicht täusche ich mich darin. Welche Filter würdest du empfehlen?

 

Für den Urlaub finde ich das mit dem Porzellanfilter eine gute Sache. Das verdoppelt sicherlich die Erholung und ist nicht nur einen Versuch wert Nur für den täglichen Allroundbetrieb werde ich wohl ausprobieren müssen ob das im Alltag funktioniert.

Über die Moccamaster habe ich schon einige Dinge im Netz gelesen, bin aber offen gestanden von den Unterschieden in den Bewertungen ein wenig irritiert. Während es einige überaus enthusiastische Einschätzungen gibt, der Hersteller rühmt sich ja auch selbst mit der "besten Kaffeemaschine der Welt", sind andere offenbar insbesondere im Hinblick auf die Kaffeequalität weniger begeistert (z. B. ein Urteil der Stiftung Warentest und von Konsument von 2010 oder 11). Da war soweit ich mich erinnere eine Maschine von Melitta vorn platziert. Diesbezüglich besteht da für mich leider noch keine wirkliche Klarheit. Natürlich ist Kaffee auch und vor allem eine Frage des Geschmacks. Aber die Qualität sollte schon verlässlich und einigermaßen objektiv prüfbar sein. Vielleicht habt ihr da mehr Überblick, denn ich habe bisher noch nicht gas ganze Netz durchforstet

 

Vielen Dank, ich freue mich über jede Rückmeldung in der Sache. Ich werde mich auf jeden Fall im Handbrühen versuchen. Es ist schon erstaunlich, dass eine Technik, die ich aus meiner Erinnerung nur noch von meiner Oma kenne so geschätzt wird Für kleine Mengen ist das sicherlich eine gute Alternative. Ich brühe meist 4-5 Tassen am Stück, damit es nicht viel Gelegenheit für die Oxydation und sonstige Unannehmlichkeiten gibt. Wenn wir Gäste haben können das aber auch gern schnell 12 Tassen werden, da ist meine alte AEG schon zu klein für einen Durchgang. Daher der ursprüngliche Themengedanke einen Mengenbrüher eventuell ins Auge zu fassen (?). Aber da scheint sich im Forum bislang noch niemand zu einer Einschätzung durchzuringen, oder gibt es bei jemandem vielleicht Erfahrungen aus der Nutzung im Bereich Kleingastronomie? Wie ist das qualitativ einzuschätzen? Filterkaffee sollte ja langsam auch wieder im Gastrobereich en vogue werden oder ist das nur eine Welle im Netz?

 

Die Moccamaster wird anscheinend von einigen Nutzern empfohlen. Gibt es dazu vielleicht auch negative Erfahrungen? Auch bei der Wahl zwischen Glas- und Isolierkanne bestehen ja anscheinend nicht nur ästhetische Unterschiede.

 

Ich habe mich dank eurer Tips und Hinweise letztlich für eine Moccamaster KBGT 741 entschieden. Die Maschine ist letzte Woche bei mir angekommen aber leider wurde sie mit einem festen Filterhalter geliefert und nicht wie vom Anbieter versprochen mit einem regulierbaren Filterbehälter. Dieser soll ja für kleinere Mengen bessere Brühergebnisse erzielen. Es gibt im Netz die Teile zur Nachrüstung (regulierbarer Filterhalter und Halter für den Filterhalter) zu kaufen. Aber ich wollte gern fragen, ob sich der Aufwand dafür lohnen würde oder man besser bei der Standardausrüstung bleiben sollte?

 

Vielen Dank für eure vielen und überaus hilfreichen Hinweise. Ich habe letztendlich die Maschine so wie sie geliefert wurde (Moccamaster KBGT 741) behalten und auch keine Umrüstaktion versucht. Technisch gesehen dürfte eine Umrüstung von einem festen Filterhalter zu einem Verstellbaren schwierig werden, denn die Maschine ist oben am Halter und unten an der Thermoskanne mit Hebeln für die Auto-Off bzw. Tropfschutzkontakte versehen, während die Ausstattungsvariante mit verstellbarem Filterhalter ohne eine automatische Ausschaltfunktion ab Werk geliefert wird, wenn ich das richtig gesehen habe. Ich kann mir zwar nicht erklären warum aber es wird schon seine Bewandnis damit haben. Eigentlich wäre eine Kombination beider Systeme super aber man kann wohl leider nicht alles haben. (Falls ein Techniker oder Marketingspezialist von der besagten Firma zufällig mitlesen sollte, hier gibt es eine Leerstelle im Pflichtenheft für die nächste Generation des eigentlich nicht schlechten Produkts.) Ich bin in der Praxis mittlerweile dazu übergegangen, den reduzierten Durchlauf bei kleinen Kaffeemengen (bis größere 4 Tassen) zu "simulieren". Konkret: Maschine einschalten, eine Weile warten bis eine annehmbare Menge Wasser (ca. eine Tasse) in den Filter gelangt ist, die Kanne leicht herausziehen wodurch der Auto-Off aktiviert wird und nach einer Bedenkzeit mit dem Hereinschieben der Kanne wieder den aktiven Brühvorgang mit weiterer Wasserzufuhr fortsetzen. Erreicht werden kann damit eine leichte Verstärkung der Aromen aber die Ergebnisse sind (da bin ich leider Wissenschaftler) nicht reproduzierbar und kaum vorhersehbar in ihrer Endwirkung. Das ginge eigentlich besser ab Werk zu lösen. Etwas schade. Dennoch bin ich mit dem gebrühten Kaffee der Maschine ganz zufrieden, auch bei handelüblichen Standardkaffeesorten im besseren Segment ist das Ergebnis meist deutlich definierter und ausdifferenzierter im Geschmack als ich das bisher von anderen Maschinen kenne. Die Handhabung ist eigentlich problemlos, verleitet aber mit der automatischen Abschaltfunktion unter Umständen zu Nutzerfehlern: Bei mir steht die Maschine aus räumlichen Gründen mit dem Netzschalter zur Wand, der ansonsten sehr gut zu sehen wäre. Da wird bei der Nutzung der Auto-Off-Funktion schnell übersehen, dass die Maschine noch eingeschaltet ist. Beim nochmaligen versehentlichen Aktivieren durch Einschieben der Kanne, z. B. nach der Reinigung, begann die Maschine dann kurzzeitig ohne Wasser zu heizen, was natürlich der Lebensdauer des Heizelements nicht dienlich ist. Auch hier gibt es vielleicht eine bessere technische Lösung für notorische Morgenmuffel. Nebenbei: Auch die beweglichen Plastikteile der Maschine (Filterhalter, Wasserbehälterdeckel, Hebelsatz unter dem Filterhalterträger) scheinen trotz ihrer guten Materialqualität ein wenig fragil gestaltet. Mal sehen wie lange sie halten. Das bei dem für die Moccamaster aufgerufenen Preisniveau keine andere Auslegung oder Materialwahl (Edelstahl wäre bezüglich der Strapazierbarkeit unschlagbar, aber auch ein anderer Kunststoff ist hier vorstellbar, wie es Hersteller von Gastromaschinen praktizieren) möglich sein sollte erschließt sich mir nicht ganz, ist aber vielleicht auch so gewollt. Die Plastikteile verströmen tatsächlich etwas Retro-Flair (70er?) und falls etwas kaputt geht kann man die (leider nicht preisgünstigen) Ersatzteile hoffentlich auch nach Jahren (Jahrzehnten?) noch beim Hersteller ordern. Oder? Nach dem langen monologartigen Text (Entschuldigung!) wollte ich eigentlich zwei Bilder als Impression von Maschine (Teilen) bzw. dem Produkt Kaffee von vor einer halben Stunde beifügen, ein direktes Hochladen geht aber hier leider nicht.

 

Hallo Reddisch, vielen Dank für deine Erkundigung. Das ist tatsächlich ein tolles Angebot von der Firma. Leider habe ich die Maschine schon in Benutzung. Falls das mit der Thermoskannenvariante auch geht werde ich mir aber die Umrüstung mit den Teilen gern überlegen.