Neuling: Kaufberatung Siebträgermaschine

Moin, ich lebe noch, bin gestern Abend ins Bett gefallen nach der Arbeit, werde heute Nachmittag mal was ausführlicher antworten.

Ich habe lange überlegt, ob es die 41PlusT oder die 81T wird, aufgrund von 0,25l vs 0,3l Kessel.
Letztenendes sprachen einige Punkte dann für die 81er Variante.

Edit:
Kann mir einer ne ungefähre Mahlgradeinstellung für die CM 900 nennen, die passen sollte?

 

So, die Maschine ist da... Ich bin etwas verwirrt, denn es sind 3 Siebe dabei plus ein Blindsieb.
Zwei der Siebe sind annähernd identisch, das eine ist minimal höher. Beim 3. ist der Boden flach und der Siebbereich wesentlich großflächiger.
Welches ist jetzt welches?
In der Anleitung steht nur was von 1er, 2er und Blindsieb.

 

So Leute, ich habe nun die Maschine in Betrieb genommen und bereits 3 Versuche hinter mir. Danke für die schnelle Aufklärung bezüglich der Siebe!
Wie überall empfohlen habe ich mit dem 2er Sieb angefangen. 14 g Bohnen gemahlen, getampert, ab gehts.
25 Sekunden, 95°C.
Beim ersten Versuch kamen erst ganz am Ende 2-3 Tropfen...
Also mit einem gröberen Mehl und weniger Tamperdruck in Runde 2... Recht helles Gebräu kam heraus.
Runde 3, wieder etwas mehr Tamperdruck und etwas feineres Mehl: Der Kaffee kam konstant mit leicht über 8 bar heraus.
Bisher bin ich schonmal positiv angetan!

Wie sollte ich den Kopf der Maschine am besten reinigen? Siebträger ohne Inhalt drunterklemmen und den Kaffeezyklus nutzen?

Zum anderen:
Ich habe noch kein Milchkännchen. Kann ich die Milch auch in einem hitzebeständigen Teeglas oder einer Tasse aufschäumen? Sind ja immerhin 135°C, die die Maschine produziert.

 

Danke für die Antwort!
Mir fiel zwischenzeitlich ein, dass ich noch ein caydanlik/demlik Set (18/10er Stahl) im Schrank habe. Der Kessel diente nun als Milchkännchen und es funktionierte hervorragend.
Allerdings muss ich noch massiv an meinen Espressofähigkeiten feilen.
Beim letzten Espresso Zug kam kaum etwas heraus. Welcher Faktor nun ausschlaggebend war, es wird sich mit der Zeit herausstellen!

Nochmals danke an alle, gerade für die schnelle Hilfe, die ich nun schon mehrfach erhalten habe !!!
Ich bin positiv von diesem Forum überrascht!
Alle Beiträge waren sehr informativ, es gibt keine Streitereien, alles läuft sachlich ab, das kenne ich aus diversen Foren ganz anders...

Ich werde mich in den nächsten Tagen nochmal melden, wenn ich mich eingekocht habe und/oder Probleme habe.

 

Zu den Bohnen:
Siehe 2. Post.
Ich bin gerade von der Arbeit gekommen und habe mir direkt ein undefinierbares Getränk bereitet. Doppelsieb, minimal erhöhter Mahlgrad, Mehl nicht abgewogen sondern nach Gefühl in den Siebträger gemahlen.
Doppelten Espresso zubereitet, ein großes Glas Milch aufgeschäumt (im Teeglas) und den Espresso dort hinein gekippt.
Es mundet sehr, aber ist weit vom Optimum entfernt. Sehr wenig Crema, das Aufschäumen war auch nicht so dolle, gestern habe ich es besser hinbekommen. Allerdings kam deutlich mehr Espresso heraus, entweder lags am Mahlgrad oder ich hatte ninimam weniger Pulver drin.
So viel zum update.

Danke für die Aufklärung! Ich ging davon aus, dass es entscheidend sei.

 

@Cuciniale
Meine Sinne sind so messerscharf, wie es nur geht
Seit Jahren bin ich passionierter Teetrinker, dazu sind meine Atemwege (Zigaretten-) rauchfrei.
Meist sind es chinesische Tees(meist weißer Tee, junger bis leicht gealterter Sheng Puer, diverse Oolongs), die in meinen Schälchen landen, zu 100% Gongfu style.
Dem ein oder anderen hier sagt dies sicherlich etwas, ich möchte hier keine wall of text liefern, denn es ist OT.
Gewicht des Blattguts, Menge des Wassers, exakte Ziehzeit, Temperatur etc, all dies mache ich nach Gefühl und bekomme dabei stets zufriedenstellende Ergebnisse, wenn ich einen Tee gut kenne. Ich bin ein Freund davon, die Faktoren aus dem Gefühl heraus zu wählen, denn das Leben ist nicht digital sondern analog, alles ist dynamisch/fließend.
Wie hier immer wieder geschrieben wird, ändern sich die Verhältnisse stetig.
Man muss lernen, sich auf ausschließlich auf seine Sinne zu verlassen und das feedback daraus entsprechend umzusetzen.
Das Gewicht maß ich beim ersten Espresso nur zur ersten groben Orientierung.
Trotzdem danke ich dir für deinen gut gemeinten Tipp, der definitiv seine Berechtigung hat!

So, heute habe ich nach dem Frühstück einen doppelten Espresso mit dem 2er Sieb gezogen.
Es war von der Menge so etwa 1/3 einer gewöhnlichen normalgroßen Kaffeetasse, wie man sie als Filtertrinker nutzt.
Mein Mahlgrad steht jetzt vorerst auf der Stufe 15. So viel gemahlen, dass der Siebträger voll war, seitlich geklopft, nochmal bis zum Rand nachgemahlen. Anschließend getampert und ab ging's. Die Bezugszeit lag bei genau 25 Sekunden. Auf den Druck habe ich leider nicht geschaut beim Beziehen. Die ersten Sekunden lang kam kein Kaffe heraus, ich würde sagen, nach etwa 3-5 Sekunden fing der Kaffee an zu fließen. Erst relativ dunkel, zum Ende hin heller. Allzu viel Crema war nicht auf der Oberfläche des Endprodukts. Nichtsdestotrotz war das Ergebnis geschmacklich schonmal richtig gut! So gut, dass ich die Tasse ohne Milch leerte. Ich nehme mal an, dass ich bei dem Bezug schonmal nicht ganz weit vom Optimum entfernt war

 

Ich hoffe das ist keine Ironie.

Meine Ansichten und Herangehensweise mögen etwas radikal sein und ich hoffe, dass ich mit meinem obigen Beitrag niemandem - gerade den lang erprobten Profis, die hier Neulinge wirklich gut beraten und sich dabei viel Mühe geben - auf die Füße trete.
Ich nehme sehr gerne Tipps anderer entgegen und profitiere von deren Erfahrungen.
Ob ich diese Tipps 1 zu 1 umsetze, nur als Orientierung nehme oder es am Ende komplett anders mache, steht auf einem anderen Blatt.

Tatsächlich hatte ich, wie du sagtest, am ersten Tag einen ganzen Teller voll mit pucks und auch mein bisher zufriedenstellendstes Ergebnis ist natürlich noch ausbaufähig.
Ich sehe das so, man muss Erfahrungen machen und diese lernen zu interpretieren.
Dass man beim Drehen an mehreren Stellschrauben gleichzeitig auch mal in die falsche Richtung fährt, ist eine dieser Erfahrungen.
Mein Gefühl sagte mir im konkreten Fall, vergiss die Wage! Wer weiß, ob sie überhaupt richtig geht, zumal sie keine Nachkommastellen hat.
So bin ich bei der Mehlmenge erstmal ans Maximum gegangen, alles rein, was ohne Gewalt geht, 14g Referrenzmenge hin oder her.
Auf diese Weise habe ich gewissermaßen eine Konstante für die nächsten Versuche geschaffen.
Das Tampern sei ein zu vernachlässigender Faktor, wurde mir gesagt.
Also musste ich nur noch einen geeigneten Mahlgrad finden.
Entweder stimmte der Rest nun und die Rechnung ging auf oder eben nicht.
Wenn es komplett in die Hose gegangen wäre, hätte ich ja auch etwas dabei gelernt.
Bei den ersten Versuchen ging die Sache von einem Extrem ins andere.
Vielleicht hätte ich sogar noch mehr Abfall verursacht, wäre ich beständiger an die Sache herangegangen, vielleicht aber auch nicht.
In meinem Fall hatte ich Glück und fand relativ schnell einen Weg, der für meinen ganz persönlichen Geschmack passte, Mut zur Lücke sei Dank Ich rede mal wieder zu viel wirres Zeug und sollte das smartphone weglegen, um den Mitlesern das weitere Schlagen mit der inneren Handfläche auf die Stirn zu ersparen

Das 1er Sieb wird wohl erstmal unbenutzt bleiben. Mir gefällt die Menge Espresso vom Doppelsieb und ich vertraue einfach mal weiterhin dem Rat, dass das Doppelsieb für Anfänger zielführender ist.

Nochmal möchte ich meinen Dank an alle Beteiligten für die tolle Beratung und die wertvollen Tipps aussprechen
Jemand fragte, warum ich nun doch so zügig zugeschlagen habe.
Ich habe reichlich input von einigen Usern erhalten und viele meiner - mich quälenden - Fragen wurden in kurzer Zeit geklärt.
Bevor mir der Kopf durch die Qual der Wahl zu platzen drohte, drückte ich nach kurzer Überlegung den Bestellbutton

 

Da hast du natürlich Recht.

Nochmal ein kleines update:
Morgen sollte mein Milchkännchen ankommen.
Die letzten Tage trank ich puren Espresso, bezogen mit dem 2er Sieb.
Menge: Glattgestrichen bis zum Rand des Siebs. Gewicht: Keine Ahnung.
Mahlgrad: Etwa Stufe 12 der CM900. Das Mahlwerk ist noch in der Werkseinstellung vorjustiert.
Bezugszeit: ~25ekunden.
Eingestellte Temperatur: 95°C (default)
Preinfusion: Off
Mit relativ wenig Druck getampt.
Die Maschine zeigte beim letzten Espresso etwa 8-8,5 bar an, also werde ich noch nen winzigen Ticken feiner mahlen und sollte dann ziemlich im Optimalbereich liegen.
Im Puck sieht man hinterher einen leichten Abdruck der Schraube vom Brühkopf.
Soweit scheint alles gut zu sein und auch geschmacklich habe ich das Gefühl, auf einem guten Wege zu sein.
Ich kann den puren doppelten Espresso jedenfalls mit Genuss trinken, was wohl was heißen mag.
Was mir auffällt ist, man sollte ihn möglichst schnell trinken, da er sich geschmacklich sonst rasch verschlechtert, gerade durch das Auskühlen.
Spricht ja im Grunde auch dafür, dass er nicht schlecht ist, unmittelbar nach dem Bezug und ich zumindest nicht alles falsch gemacht habe
Ohne das Forum würde das Ergebnis wohl sehr anders aussehen, denn hier konnte ich viele wichtige Infos aufschnappen.
Wie bei vielen Dingen im Leben, wird man auch in der Espresso-Zubereitung ein Leben lang an Erfahrung sammeln und immermal wieder etwas dazulernen.

Bezüglich der Präinfusion:
Seht ihr das feature als sinnvoll?
Ich habe es einmal ausprobiert und der shot war grässlich, kann natürlich an was anderem gelegen haben.