No-burn-Dampflanze, wer braucht das schon?!

Ein Bekannter hat sich vor kurzem eine Strega gekauft. Er klagte über feuchten Dampf beim Milch schäumen. Außerdem ging es viel langsamer als mit meiner Strega. Ich dachte erst an einen Defekt als ich es versucht habe. Denn es kam nur halb so viel Dampf wie bei meinem Dampfdrachen [emoji4]
Meine musste ich zähmen mit der Dreilochdüse von Tidaka. Wir haben dann festgestellt, daß bei seiner Strega die No Burnlanze verbaut wurde. Also haben wir den Schlauch entfernt, nun hat er auch einen Dampfdrachen [emoji6] mit Dreilochdüse. ...sonst fliegt die Milch aus der Kanne [emoji38]

 

Wenn man das einmal raus hat geht es rasant komfortabel [emoji4] Selbst in 1 Liter Kannen bekommt man in wenigen Minuten super feinen Milchschaum.

 

Eigentlich schade. Der Effekt kommt ja wohl nicht von dem bösen Plastikschlauch, sondern von den geringen verbleibenden Querschnitt im Plastikschlauch, weil der in die übliche Röhrchengröße eingesetzt wird. D.h. eine dicke Dampflanze mit dickem Plastikschlauch wäre die Wolpertinger-Lösung, damit der Dampfdruck auch noch an der Innenseite der Düse ansteht und nicht als Strömungsverlust im kleinen Plastikschlauch verloren geht.
Ok, ich denke die meisten von uns können genug aufpassen, damit sie sich die Finger nicht verbrennen, aber ich finde es schon angenehm, wenn man sich mit dem Abwischen der Milch von dem Röhrchen etwas mehr Zeit lassen kann ohne dass es mehr Arbeit wird.

Wer Kipphebel hat, sollte nach einer Weile öfter mal nachsehen, wie das Dampfröhrchen innen aussieht. Beim abrupten Schließen gibt es eine Unterdruckwelle, durch die immer etwas Milch eingesaugt wird, der in einem heißen Röhrchen mMn viel stärker ansetzt als bei einen dünnen Plastikschlauch. Dazu müßte es aber jede Menge Erfahrungen gibt.

 

Oder wie die alten Griechen sagen: "There is no such thing as a free lunch".

 

Das versuche ich gerade zu verstehen. Warum funktioniert das so?

Bei meiner Maschine kommt auch erstmal ein Wasserdampf der mehr Wasser als Dampf inne hat.
Aber dann macht sie brav das was sie soll. Aber bei jedem aufdrehen erstmal das gleiche Spielchen?
Da stimmt doch was nicht. Füllstand zu hoch? Kesseldruck du niedrig? Vielleicht kann es mir ja einer erklären.

 

Also mir ist das Konzept "No Burn" auch schleierhaft... meine Expobar hat auch sowas in der Dampflanze.
Über die Dampfqualität ist mir noch nichts negatives aufgefallen, jedenfalls wird die Milch im kleinen Kännchen auch so schon fast zu schnell zu heiß.
Allerdings sehe ich keinen "No Burn" Effekt - die Lanze ist auch mit dem Röhrchen viel zu heiß zum Anfassen, sodass ich auch erstmal was drumwickeln musste.
Ich hatte auch schon überlegt, das Plastik rauszunehmen, aber wenn ihr dann sagt, dass die Milch dann noch schneller warm wird wäre mir das wohl fast zu viel - und ich hab auch schon die Dreilochdüse von TDK

 

Das kann so nicht sein Ludwig ....
Ich habe eher die Vermutung, dass du Wasser zwischen Lanze und Silikonröhrchen hattest.
Kondenswasser entsteht, wenn sich das Metallröhrchen abkühlt, weil dann der im Röhrchen enthaltene Restdampf kondensiert - heißer Dampf am kalten Röhrchen! Durch ein gedichtetes Silikonröhrchen wird das eher minimiert.

So würde dies ja bedeuten, dass du nun mehr Kondensat haben solltest, da das Volumen auch mehr ist durch Herausnahme des Silikonröhrchens.

@Ranger Kevin - das "no burn" bezieht sich eher auf die nicht festbrennende Milch, als auf die heilen Finger

 

Marzocco hatte eine kurze Weile auch die No Burn im Angebot. Auch zum Umrüsten. Hat sich nicht durchgesetzt. Ich meine auch es hatte etwas damit zu tun, dass zuviel Wasser im Dampfrohr kondensiert und sich zuviel Druck in dem Schlauch abbaut.

Aus meiner Sicht: No burn braucht man nicht.

 

Der Sinn der No-Burn-Lanze liegt m.E. nicht darin, dass man sich nicht mehr die Finger verbrennen kann. Bei meiner Uno hatte ich damit nie Probleme. Zum Positionieren reicht ja ein kurzer Fingerdruck an die Lanze. Auch mit dem Kannenrand lässt sich da prima arbeiten. Es gab an der Uno so einen aufgeklipüsten Plastehaltegriff, den ich schnell weggeworfen und nie vermisst habe...
Den eigentliche Vorteil der No-Burn-Lanze sehe ich deshalb allein darin, dass das umgebende Röhrchen vergleichsweise kühl bleibt und an diesem die Milche nicht mehr festpappt. Ergebnis: Allein an der heißen Spitze trocknen die Milchreste noch ein

 

Ich wische sofort nach dem Dampfbezug, bevor die Milchreste richtig antrocknen, die Lanze mit einem feuchten Lappen ab.
Für mich war die Hygiene entscheidend. Als ich einmal die Düse gewechselt habe und dann das Ende des Plastikröhrchens sichtbar wurde, sah dieser Bereich schwarz aus. Ich tippe auf Schimmel. Keine Ahnung in wie wie weit diese Bakterien temperaturresistent sind, ist auf jedem Fall unappetitlich. Der Schimmel saß nur am Plastik, nicht am Edelstahlrohr.

 

Ich tippe mal, dass das kein Schimmel war, denn bei diesen Temperaturen überlebt das kein Schimmel.
Evtl. könnte es sein, wenn die Lanze eine Weile nicht benutzt wird, dass sich dann was anlegt, was aber dann beim Dampfen gleich wieder sterilisiert wird.

Maximal hängen dann ein paar Leichen rum im Röhrchen deiner Maschine.

- ich werde aber das Röhrchen meiner Maschine jetzt auch gleich mal begucken
- ja, im unteren Teil hinter dem roten Silikonröhrchen der EVO befindet sich auch etwas dunkler Schmodder, der sich aber unter Wasser wegwaschen ließ. Sieht man von unten her ins Röhrchen, dann scheint es da auch etwas dunkler zu sein - so richtig gut sehen tut man`s nicht, da das Röhrchen ja dunelrot ist?!? Ich habe das Silikonröhrchen jetzt auch mal rausgenommen, und der erste Test mit sehr wenig Milch im 0,35er verlief gut - schöner cremiger Schaum. Das Schäumen selbst hat aber schätzungsweise genau so lange gedauert.
Mal sehen, wie es sich auf Dauer macht... ?!?

 

Vor etwas längerer Zeit habe ich mich auch mit dem Silikonschlauch in der Dampflanze (einer Pro 700) auseinandersetzen müssen. Allerdings aus anderen Gründen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die passende Länge matchentscheidend für die Dampfleistung ist.
Ist der Schlauch zu kurz, dann kommt schnell Dampf, der kurz darauf heisses Wasser wird, zwischen Lanze und Schlauch. Die "No Burn" Wirkung ist dann vorbei.
Ist der Schlauch zu lang, dann knickt er irgendwo im Inneren der Dampflanze und würgt den Dampf ab. Kaum Dampfleistung vorhanden, der Dampf ist sehr feucht, Wassertropfen bilden sich sehr schnell.
Es reicht, wenn der Schlauch ein paar mm zu lang ist. Man muss auch berücksichtigen, dass sich der heisse Schlauch etwas dehnt.
Je nach Maschine ist der Spielraum zu lang - zu kurz nicht sehr gross.

 

Wenns innen am Plasteröhrchen schimmeln sollte, dann deshalb weil es dort feucht ist. Da dürfte ein äußerliches Abwischen des darüber liegenden Rohres wohl kaum helfen.
M.E. eher im Gegenteil denn:
Ich halte dieses mit einem feuchten Tuch Gewische nach jedem Dampfbezug für weitaus unhygienischer als das Eintrocknen einiger Lagen Milch am heißen Rohr. Da nehme ich eher an, dass das, was an Milchzucker und Protein trocken übrig bleibt verhältnismäßig keimarm ist. Weicht man die Lanzenspitze dagegen am Ende des Tages ein paar Minuten im Wasser ein, lassen sich die Milchreste einfach wegwischen.
Ein feuchter Lappen, der stetig neben der Maschine liegt dürfte eher das ideale Keimbiotop sein, siehe auch http://www.apotheken-umschau.de/Infektion/Warum-Spuellappen-Keimschleudern-sind-500939.html
Und jetzt oute ich mich mal als der, der die trockenen Milchreste auch schon mal drei vier Tage trocken am Dampfrohr bzw. der No-Burn-Spitze hängen lässt. Konnte noch nie beobachten, dass sich die weiße Kruste irgendwie schimmlig verfärbt. OK, millimeterstarke Milchkrusten wie manchmal in der Gastro zu bestaunen habe ich auch keine dran.
So gesehen macht es in der Gastro wahrscheinlich eher Sinn nach jedem Bezug die Lanze abzuwischen, weil im Betrieb die Zeit fürs fünfminütige Einweichen fehlt. Aber keimig, ranzig dürfte der stetig mit Milchresten gefütterte und stetig feuchte Lappen dort erst recht sein.