Paddle-Version der La Marzocco GS/3

Diskutiere Paddle-Version der La Marzocco GS/3 im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo und guten Tag zusammen, leider ist mir bis dato nicht gelungen den Sinn bzw. Unsinn der manuellen Preinfusionssteuerung bei der La...

  1. #1 macmaxx, 29.09.2009
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    Hallo und guten Tag zusammen,
    leider ist mir bis dato nicht gelungen den Sinn bzw. Unsinn der manuellen Preinfusionssteuerung bei der La Marzocco GS/3 zu verinnerlichen.
    Die manuelle Version ist ja ca 200.- teurer.
    Beide verfügen ja über die passive Preinfusion, aber warum manuell?!
    Ich hätte somit einen weiteren Parameter das Ergebnis positiv wie negativ zu beeinflussen?!

    Würde mich über ein wenig Input freuen, da trotz der Forensuche und Googelei die Ergebnisse - wahrscheinlich aufgrund der mangelnden Verbreitung der Maschinen - nicht sehr üppig sind.
    Vielen Dank und bis dahin!

    Mac
     
  2. #2 Gregorthom, 29.09.2009
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    AW: Paddle-Version der La Marzocco GS/3

    Du gibst Dir mit diesem Satz die Antwort eigentlich selber. Man kann damit einen weiteren Parameter steuern, um die Qualität des Kaffees zu beeinflussen und somit für jede einzelne Sorte und Röstung das Optimum zu erreichen.

    Gruß
    Gregor
     
  3. #3 macmaxx, 15.11.2009
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    AW: Paddle-Version der La Marzocco GS/3

    Hallo und guten Abend zusammen,

    nach einem Haufen Recherchen und Kontaktaufnahmen bin ich jetzt zu der Erkenntnis gekommen, daß die Paddle und Non-Paddle Version preislich wohl doch identisch sind, was sich bei den Preisangaben diverser Anbieter nicht bestätigt. (Unterschiede von 300.- Euro und mehr).
    Offensichtlich ergibt sich diese Differenz wohl doch nur aus Angebot und Nachfrage.

    Da ich nun einen Anbieter gefunden habe, der beide Versionen preisgleich anbietet, rückt der Traum in Verbindung mit meiner Weihnachtsgeldzahlung u.U. doch recht zeitnah näher.

    ...auf die Gefahr hin vom ein oder anderen User geschlachtet zu werden, wenn im Februar 2010 immer noch die gleiche Signatur mein Profilbild schmückt! :lol:

    Der Anbieter hat sowohl Vorführmaschinen (Favorite) als auch Neugeräte in beiden Varianten anzubieten.

    Da haben sich dann noch ein paar Detailfragen ergeben, mit der Hoffnung um Klärung durch die koffeiniierte Gemeinde ;-) :

    Mir ist der Unterschied der Maschinen im detaillierten Bezug auf die Präinfusion noch nicht ganz klar. Ich trage im folgenden mein Halbwissen mal zusammen und würde mich freuen, auf die anschliessenden Fragen u.U. noch das ein oder andere Feedback zu bekommen:

    - Ein Umzug steht an! Das bedeutet: Tankbetrieb bis Hausfertigstellung in 09.2010, dann Umstieg auf Festwasser, ggf. auch vorher - sollte ich an eine preislich sinnvolle Lösung kommen?! :roll:

    - Wenn recht verstanden löst die Standard das Problem mit der Präinfusion über die Pumpe aus dem Tank. (einstellbar in mehreren Stufen über die Elektronik)
    Dazu 2 Fragen:

    1. Frage (fast klar): Kann sie das auch im etwaigen späteren Festwasserbetrieb?
    Ich denke schon! Brauche ich dann einen Druckminderer, bzw. brauche ich diesen u.U. immer?!

    2. Frage: Ist die Funktion komplett abschaltbar?!

    - Bei der Paddle, steuere ich die Dauer der Präinfusion logischerweise mit dem Paddle bis zur Mittelstellung und schiebe dann weiter bis zum Pumpenbetrieb. Ergo bestimme ich Menge und Flussgeschwindigkeit durch die Strecke des Paddle-Wegs.

    Frage 1 dazu: Was passiert beim Tankbetrieb?!

    Frage 2: Kann ich die Funktion des Paddles komplett ausschalten / deaktivieren und eine automatische Präinfusion einstellen?!
    Wie starte ich dann den Bezug?!

    Sorry, aber ich habe trotz flächiger Recherchen keine fallabschliessenden Infos gefunden und würde mich über ein Feedback freuen.

    Generell wäre mal eine Zusammenstellung der Unterschiede der beiden Versionen hilfreich (sollte es mehrere geben?!)

    Danke für Euer Feedback!

    Mac

    P.S.: Mir fällt sicher noch was ein...;-)
     
  4. #4 Paul Elmar, 17.11.2009
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    AW: Paddle-Version der La Marzocco GS/3

    Der Listenpreis liegt bei beiden Varianten gleich bei 5.500 Euro.

    Perfekt! Am besten beide Varianten ausgiebig ausprobieren, denn es ist wirklich eine Frage des persönlichen Types und der Vorliebe.

    Du kannst 2 Zeitintervalle (für jede der 4 Mengentasten) programmieren: Intervall 1 = Ventil auf und Pumpe an zur Befeuchtung des Kaffeemehls; Intervall 2 = Ventil zu (Pumpe läuft zwar weiter) um den Kaffee drucklos quellen zu lassen.
    Danach beginnt die normale Kaffeeextraktion, die nach erreichter Kaffeemenge in der Tasse beendet wird. Die Präinfusion funktioniert nicht bei manuellem Bezug.

    Ja, die Präinfusion funktioniert natürlich auch bei Festwasserbetrieb. Ein Druckminderer/regler ist nur bei Leitungsdruck größer 9 bar oder bei stark schwankendem Leitungsdruck notwendig. Bei Anschluss ans Festwasser muss der Pumpendruck neu eingestellt werden (gesenkt), da ja nun mehr Druck an der Eingangsseite der Pumpe zur verfügung steht. Hierzu muss nur eine Schraube an der Pumpe verstellt werden.

    Ja.

    Ja, das mechanische Ventil der Paddle öffnet progressiv den Wasserdurchfluss bis dann in der ganz linken Stellung die Pumpe mit zugeschaltet wird. Ich kann also hierdurch indirekt bei ausreichend Leitungsdruck schon leicht den Druck auch ohne Pumpe ansteigen lassen. Hierzu vielleicht mal das Video studieren, bei dem 4 bar Leitungsdruck bestand:
    YouTube - La Marzocco GS/3 Paddle with progressive Pre-Infusion

    Leider gar nicht so viel. Du öffnest das mechanische Ventil und durch den vorhandenen Druck im Boiler (wenn Du noch ein "Flush" vorher gemacht hast, solltest Du noch etwa 9 bar im Boiler haben) wird ein wenig Wasser auf das Kaffeepulver gegeben. Dabei fällt aber der Druck im Boiler sofort, da ja kein Wasser zum Boiler nachgeführt wird.
    Bei Tankbetrieb muss Du also wie bei der AV Version die Pumpe zur Präinfusion mit hinzuschalten.

    Für eine breitere Nutzung der GS/3 Paddle, bei der Du die ganzen Möglichkeiten der Paddle Group richtig ausnutzt, sollte man sie meiner Meinung nach mit Festwasser oder aber beispielsweise provisorisch aus einer 20 Liter Gallone mit einer Flowjet Pumpe betreiben.

    Nein, denn das elektrische Solenoidventil ist bei der Paddle Version ja durch das mechanische Ventil ersetzt. Die Paddle kann deshalb NUR manuell betrieben werden. Sie hat auch keine Mengenautomatik, auch wenn die selbe Tastatur verbaut wird. Sie dient aber nur noch für die Programmierung der anderen Funktionen wie Temperatur, PID, Zeit, usw.

    Deshalb sollte man sich gut überlegen, was für ein Typ man ist. Will ich standardisierte automatisierte Vorgänge, sollte ich bei der Automatikversion (AV) bleiben.
    Experiementier ich gerne und will das letzte aus meiner Bohne kitzeln und nehme auch in Kauf, dass nicht jeder Kaffee identisch schmeckt und stehe auf Handarbeit, dann ist man definitiv besser bei der GS/3 Paddle aufgehoben.

    Ich habe mir selbst gerade für Berlin eine GS/3 Paddle gekauft, da ich auch wenn ich in Deutschand bin nicht auf eine eigene Maschine verzichten möchte. Ich bin definitiv der Experimentierer, der Handarbeit liebt. Mich langweilen auch gleichbleibende Ergebnisse. Ich stehe mehr auf Überraschungen (solange diese mehr positiv als negativ ausfallen ;-) )


    Ich hoffe es konnte Dir und anderen Intessierten geholfen werden. Bei weiteren Fragen immer nur zu.

    Liebe Grüße
    Paul Elmar
     
  5. #5 macmaxx, 17.11.2009
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    AW: Paddle-Version der La Marzocco GS/3

    Hallo Paul Elmar,

    zunächst mal ein grooßes "Wow" für dieses differenzierte Feedback, vor allem die Zeit die Du Dir genommen hast.
    Die Fragen, die ich nun zur GS/3 hatte wären somit fallabschliessend beantwortet und ich bin gut auf Donnerstag vorbereitet. Ich besichtige dann beide Maschinen und werde dann entscheiden ob es die GS/3 wird oder ich 2300.-€ einspare und auf eine Izzo Alex Duetto der 2. Generation zurückgreife. Natürlich wäre das eine andere Liga, aber ich habe jetzt von der "Trickserei" mit der Präinfusion mit dem Bedienhebel einer E61 Maschine gehört und somit würde mir (abgesehen vom Design - da ist die LM natürlich um Längen vorne) nur noch die Mengenautomatik fehlen, auf die ich dann im Zweifel aus finanziellen Gründen einfach mal verzichten würde.
    Immerhin bin und bleibe ich Einsteiger...

    Danke nochmal,
    Mac
     
  6. #6 Belgarath, 17.11.2009
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    9 bar Leitungsdruck als Präinfusionsdruck? Halte ich für suboptimal, weil ja der Brühdruck ebenfalls etwa 9 bar betragen soll ... ist ja dann keine PI mehr.

    Und 9 bar Kesseldruck? Sorry, das bezweifle ich bei Espressomaschinen doch sehr stark, egal welcher Hersteller und welches Modell. Wofür bräuchte man sonst überhaupt so etwas wie eine Pumpe?

    lg,
    Klaus
     
  7. maxoon

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    die Tricksereien würd ich gern kennen ;)
     
  8. punch

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    Ich kenne zwar keine Tricks mit der E61 aber PI bei einer E61 und Festwasser ist ganz einfach: Den Hebel soweit bewegen, bis Wasserdruck, also der Druck der an der Maschine anliegt, den Puck aufweicht, danach den Hebel weiter bewegen. Die Pumpe springt dann an und der Bezug startet.
    @macmaxx
    Ist der Händler deiner Wahl in der Nähe von Essen? Würde die Maschine gerne mal ansehen und ausprobieren

    Grüße
    punch
     
  9. #9 Paul Elmar, 17.11.2009
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    Lieber Klaus,

    ich denke, einige Sachen wurden in meinem Post nicht verstanden.

    Wie beschrieben handelt es sich bei der GS/3 Paddle um manuelles Ventil, welches progressiv den Wasserzufluss vom Boiler hin zum Kaffee in der Brühgruppe öffnet. Wenn Du nur ein klein wenig das Ventil öffnest, wird auch bei 9 bar Leitungsdruck nur ein ganz geringer Druck beim Kaffeemehl im Siebträger anliegen. Du kannst also stufenlos von 0 Druck bis hin auf fast Leitungsdruck den Druck manuell durch das Ventil hochfahren.
    Es handelt sich gerade NICHT um ein einfaches Auf-Zu-Ventil, bei dem gilt Leitungsdruck = Präinfusionsdruck.

    Vielleicht solltest Du Dich dann doch gerade als erfahrenes Boardmitglied erst einmal über die Funktionsweisen diverser Hersteller informieren bevor Du so etwas schreibst.
    Bei La Marzocco handelt es sich um eine mit Wasser vollständig gefüllte Boiler/Brühgruppeneinheit (Saturierte Brühgruppen). Die Pumpe erzeugt die 9 bar Druck auf dem gesamten Boiler / Brühgruppe.

    Je höher der Leitungsdruck, desto weniger Arbeit muss die Pumpe verrichten. Eine Pumpe brauche ich gerade, da in den meisten Haushalten wohl keine 9 bar auf der Wasserleitung anliegen.

    Liebe Grüße
    Paul Elmar
     
  10. #10 cafesolo, 17.11.2009
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    Hallo Paul Elmar,

    schön was Du hier an Informationen über die GS3 schreibst. Eigentlich sollte sowas von unseren bekannten Händlern u. ebenfalls Boardnutzern kommen! denene muss man alles aus der Nase herausziehen.

    Weisst Du ob ein Umbau einer GS3 AV auf Paddle Sinn macht oder ob es finanziell Sinnvoller ist die normale GS3 wieder zu verkaufen u. sich eine neue Paddle bestellen?

    Gruß Uwe
     
  11. #11 Paul Elmar, 17.11.2009
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    Hallo Uwe
    Offiziell ist ein Umbau nicht möglich.
    Ich habe allerdings auch noch nicht geschaut, was die Summe der benötigten Teile kosten würde. Ich denke nämlich, dass man als ambitionierter Bastler so etwas schon hinbekommen sollte.
    Ob ein Verkauf + Neukauf besser ist, hängt natürlich sehr vom erzielten Preis des Verkaufs der gebrauchten Maschine ab.
    Vorteil eines Neukaufes ist definitiv, dass Du alle inzwischen in der Serie eingeführten Upgrades in der neuen Maschine hast.

    Liebe Grüße
    Paul Elmar
     
  12. #12 cafesolo, 17.11.2009
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    Danke für das schnelle Echo. Wäre mal interessant zu wissen was sowas ca. kostet. Meine derzeitige GS3 ist ja erst 6,5 Monate alt u. da ich eigentlich ebenfalls eher der Experimentelle bin ;-), wäre eine Paddle für mich eher geeignet. Denke aber, dass meine Frau dann mit mir ein paar Experimente wachen würde... :)))

    Der direkte Vergleich würde mich schon sehr interessieren.

    Gruß Uwe
     
  13. molino

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    Das eine hat ja mit dem Anderen nichts zu tun. Du hast ja auch bei einem HX Systhem nicht deshalb eine Pumpe, weil es dein Boiler nicht auf 9Bar schafft.

    Daß es bei LM nochmal ganz anderst ist, wurde ja bereits erwähnt.


    Finde ich ehrlich gesagt unnötig, gerade LM Händler sind hier ein paar die auch immer versuchen "Nichtkunden" zu helfen. Vielleicht hat nicht immer jeder die Zeit sich dauernd mit dem Forum zu beschäftigen. Und die Ambitionen steigen durch solche Kommentare sicher nicht.

    Ich will mal so sagen, wirklich vorgesehen ist ein Umbau nicht, wird aber "zur Not" im Werk durchgeführt. LM empfiehlt ausdrücklich es nicht selbst zu machen. Bei einer fast neuen Maschine würde ich sagen rechnet es sich sicher nicht, sagen wir mal, es würde ne Stange Geld kosten. Für ein genaues Angebot würde ich deinen Händler kontaktieren.

    Viele Grüße,
    Martin
     
  14. #14 Belgarath, 17.11.2009
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    Da ich nicht Physiker bin, überlasse ich genauere Erklärungen berufeneren Menschen, nur soviel: Du regelst (wie auch von Dir festgehalten) den (Zu-)Fluß, nicht den Druck. Der effektiv niedrigere Druck kommt dadurch zustande, daß der Kaffeepuck natürlich KEIN unüberwindliches Hindernis darstellt und somit ein gewisser Fluss erhalten bleibt. Bei 9 bar Leitungsdruck braucht man aber wohl heftige Feinmotorik, um das in einem sinnvollen und vor allem REPRODUZIERBAREN Rahmen zu halten.

    Dann kannst Du mir auch sicher erklären, was dieses Kupferzuleitungsröhrchen zum Verteiler über der Dusche bezweckt, das sich ganz offenbar setilich aus dem Schwanenhals verabschiedet ... stimmt Deine Aussage mit "Pumpendruck auf den Kessel", macht das imo dort nämlich absolut keinen Sinn. Zu sehen z.B. auf dieser Seite.

    Leider sieht man dort nicht, wo genau die Pumpe ansetzt ...

    Martin: würde bei einem normalen (somit pressostat-gesteuertem) 2-Kreiser der Kessel auf 9 bar aufgeheizt werden (was ohnedies keinen Sinn macht, weil im HX deswegen noch immer keine 9 bar herrschen :roll: ), so würde im Kessel eine Betriebstemperatur von 180° herrschen. Mal ganz abgesehen von den unsinnigen Heizkosten wäre es mit der derzeitigen HX-Technik wohl kaum möglich, eine Brühtemperatur von um die 90° zu erreichen. Und: man bräuchte noch immer eine Möglichkeit, das Wasser im HX unter Druck zu setzen und durch den Kaffeepuck zu pressen ...

    lg,
    Klaus
     
  15. #15 Paul Elmar, 17.11.2009
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    AW: Paddle-Version der La Marzocco GS/3

    Hallo Klaus
    Ja ganz genau. Jetzt stimmt es.

    Bei 9 bar Leitungsdruck habe ich die Sache auch noch nicht ausprobiert, da mein Druckerzeuger für die Wasserleitung leider nur 4 bar schafft. Ich werde es aber gleich einmal mit einer separaten Rotationspumpe ausprobieren, die ich noch vor die Maschine setzen werde. Ich werde berichten.


    Da auf der Seite einige Bilder sind, bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich denke Du beschreibst die letzten Bilder.

    Zur Verdeutlichung der Funktionsweise bei La Marzocco habe ich ein paar Bilder eingestellt, auf denen ich den Weg des Wassers eingezeichnet habe.
    Old LM group
    Old LM group_cut

    Die nicht sichtbare Pumpe steht bei La Marzocco unterhalb der Theke und versorgt die Maschine und den Kaffeeboiler mit 9 bar bei Kaffeebezug. Der Dampfboiler ist mit einem Solenoidventil abgesperrt, welches bei sinkendem Wasserstand im Dampfboiler öffnet um das eingestellte Niveau zu halten.

    Bei nicht-Kaffeebezug handelt es sich bei dem Brühboiler um ein geschlossenes System, da kein Wasser abfliessen kann (Rückschlagventil beim Zulauf und Brühgruppen geschlossen). Der Druck im Boiler variiert in Funktion der Temperatur und ist begrenzt im Minimum durch den Leitungsdruck (sinkt der Boilerdruck unter Leitungsdruck strömt auch ohne Pumpe Wasser in den Boiler nach), und im Maximum durch das Expansionsventil, welches oberhalb der eingestellten 12 bar Wasser abfliessen lässt.
    Der Druck im Boiler schwankt also innerhalb dieser beiden Grenzen in Funktion der Temperatur des Wassers. Steigt die Temperatur, steigt der Druck.

    Bei Kaffeebezug hingegen wird durch die Maschine die Pumpe eingeschaltet, die 9 bar Druck (ist leider auch ein wenig abhängig vom Durchfluss, da die Pumpen keine konstantene Druckkurve besitzen) auf den Boiler gibt.
    Nun das alte System:
    An der Brühgruppe wird auf der linken Seite ein Rohr herausgeführt, welches zum Solenoidventil führt (unterhalb der Brühgruppe angeordnet). Bei Kaffeebezug öffnet dieses Ventil. Von dort führt ein Rohr zur rechten Seite der Brühgruppe. Dort wird dieses Rohr in die Brühgruppe hineingeführt und dann durch dieses intern geführtes Rohr wird das Wasser bis zur Dusche geführt. Es vermischt sich also nicht mehr mit dem Boilerwasser.

    Neues System:
    New LM group_cut
    Das Ventil ist in den Brühgruppendeckel aus thermischen Gründen eingearbeitet. Das Wasser verlässt also nicht mehr über Rohre die Brühgruppe. Vom Durchflussbegrenzer (Gigler) führt das Wasser hoch zum Solenoidventil, von wo es direkt wieder zurück durch ein dickes Rohr zur Dusche senkrecht hinunter geführt wird.

    Ich hoffe, jetzt wird es ein wenig klarer.

    Liebe Grüße
    Paul Elmar
     
  16. #16 Paul Elmar, 17.11.2009
    Paul Elmar

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    Bei 9 bar Leitungsdruck ist ein feinfühliges Einstellen wirklich nicht mehr möglich. Man merkt dann sehr, dass das Ventil für etwa 4 bar Leitungsdruck ausgelegt ist.

    Bei Festwasseranschluss mit mehr als 5-6 bar würde ich also ein Druckregler empfehlen.

    Völlig freies Druckprofilabfahren also dann doch erst mit der neuen LM Strada in 2010. Kann kaum noch warten.

    Liebe Grüße
    Paul Elmar
     
  17. #17 Belgarath, 17.11.2009
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    Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen, Paul! Hätte ich wirklich nicht damit gerechnet, daß eine nicht nach Installation zu prüfende Maschine mit Kesselbetriebsdruck bis über 9 bar in Österreich zugelassen wird :shock:

    lg,
    Klaus
     
  18. #18 Anderegg, 17.11.2009
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    Zur Ergänzung - Du musst aber immer bedenken dass hier im Netz Endkunden diskutieren, das heisst in Deutschland 5500 & 19% MwSt. = 6545 Euro´s.
    Ich finde es toll dass Du dir die Zeit genommen hast jede Frage so detaillierte zu beantworten.
     
  19. molino

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    Hallo,
    genau! Darauf wollte ich doch hinaus! Deshalb sage ich ja, du hast "nicht" deshalb eine Pumpe weil keine 9 bar im Boiler vorhanden sind. Sondern eben, weil das eine mit dem anderen ja nichts zu tun hat. Weil du von ausgingst, "9 bar, dann bräuchte man keine Pumpe".

    Die LM ist zwar anderst aufgebaut, trotzdem ginge es nicht ohne Pumpe. Problem wäre eben, daß der vorhandene Druck von 9-12 bar sofort rapide abfallen würde, würde die Pumpe nicht "nachschieben". Aber das wurde jetzt hier ja auch schon wunderbar erklärt.

    Grüsschen und nichts für ungut Klaus, ich dachte nur der HX-Vergleich hilft zu verstehen.

    Martin
     
  20. #20 Anderegg, 17.11.2009
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    Klaus, alle Kaffeemaschinen erzeugen einen Kesseldruck von mindestens 9 Bar beim Brühen.
    Vibrationspumpen erhöhen den Druck bis auf 16 Bar.
    Bei einer Maschine mit elektrischem Brühventil ist der Kessel nach dem Brühvorgang am Ein und Ausgang geschlossen. Somit bleibt im Kessel der Druck der Brühung. Nach dem Brühen ist die Heizung eingeschalten. Durch das erhitzen dehnt sich das Wasser aus, somit steigt der Druck im Kessel weiter an. Damit der Kessel nicht Explodiert, hat jede Maschine ein Expansionsventil, diese öffnen in der Regel zwischen 12 und 16 Bar je nach Hersteller.
     
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