PAVONI Europiccola: Verchromung hat Mängel

Hallo @commodore,

das dürfte in erster Linie von Deinem Bastelgeschick abhängen, da für den Austausch des Kessels ja zwangläufig einige Komponenten demontiert und anschließend wieder montiert werden müssen.
Beim Kauf eines neuen Kessels wäre ggf. zu prüfen ob der Flansch für die Brühgruppe ggf. anders dimensioniert ist, da eine 30 Jahre alte Europiccola ja noch die sogen. kleinere Brühgruppe hat, während die aktuellen Modelle ja die größere Brühgruppe mit einem geänderten Innenleben haben müssten.
Ich bin mir nur nicht sicher ob der Flansch tatsächlich anders dimensoniert ist.

Eine neue Maschine ist nun mal neu, aber ob die Verarbeitungsqualität noch dieselbe ist, wäre auch noch zu prüfen. Mir fällt auf, dass die Pavonis aus den 70er Jahren schon eine bessere Materialanmutung aufweisen im Vergleich zu meiner 1993er Professional.
Ich würde es daher von Verschleisserscheinungen an der Brühgruppe abhängig machen, also davon wie intensiv die 30jährige benutzt wurde. Die Kolbenstangenführung kann da schon etwas mehr Spiel aufweisen und auch der Kolben und der Zylinder der Brühgruppe können abnutzen, was man am Einsaugen von Kaffeemehlresten trotz guter Kolbendichtungen merkt.
Ich habe gerade eine Zacconi in einem solchen Zustand auf der Werkbank und die weist leider einen deutlichen Verschleiss an diesen Komponenten auf.

Wenn das aber alles in Ordnung ist, dann würde ich nur den Kessel austauschen. Zum einen ist es deutlich günstiger, zum anderen kannst Du die vorhandene Europiccola bestimmt noch einige Jahre nutzen, denn bei guter Pflege und Wartung spricht nichts dagegen. Ich habe eine 1978er Europiccola in sehr gutem Erhaltungszustand und auch eine 1969er mit optischer Patina, und beide würde ich wegen kleiner optischer Mängel nicht verändern wollen.
Never change a running system

Der allseits bekannte Francesco bietet einzelne Kessel neu und gebraucht an:

La Pavoni

Ihn kann man dann auch fragen, ob das entsprechende Teil zu der Fertigungsära gehört bzw. in Deinem Fall der richtige wäre.

 

EU binnenmarkt, kein zoll oder extra steuern.

 

Wie @Wrestler schon bemerkt hat fallen natürlich weder Zoll und keine weiteren Steuern an, da Italien bekanntermaßen zur EU gehört.

Francesco Ceccarelli lebt in der Nähe von Rom und dürfte die weltweit umfangreichste Sammlung von kleinen Handhebelmaschinen für den Haushaltsgebrauch haben. Seine homepage ist diesbezüglich sehr informativ, aber auch sein Service hinsichtlich sonst mitunter für manche Maschinen gar nicht mehr zu bekommender Dichtungen und der Hinweise wie diese gewechselt werden können, dürfte einzigartig sein.
In seinem speziellen Pavoni-DIY-Bereich gibt es sogar eine bebilderte Anleitung, wie man bei älteren Pavonis einen Pressostaten nachrüsten kann.

Diese Nachrüstung ist natürlich insofern empfehlenswert, weil ein Pressostat eben bei entsprechender Einstellung genau schaltet, während man bei den alten Pavonis mit zweistufiger Heizung schon sehr vertraut mit seiner Maschine sein muss, um immer auf den Punkt genau von Massimo auf Minimo herunterzuschalten. Da kann ein Moment zu langes Warten schon die Temperatur etwas zu hoch gehen lassen und der Bezug ist ggf. einen Tick verbrannt.

Ich kann Francesco nur empfehlen, aber wen die Versandkosten aus Italien scheuen, der findet bestimmt auch bei den hiesigen Anbietern oder bei Gebrauchtangeboten einen Kessel in gutem Erhaltungszustand bzw. ohne optische Blessuren.

Viel Erfolg

 

Mit Verlaub, aber was sollte das Honen bei einer Brühgruppe bringen, solange man keine Übermaßkolben und etwas stärkere Kolbendichtungen zur Verfügung hat?
Das mag ja im Motorenbau eine adäquate Maßnahme sein, aber für ne Espressomaschine dürfte sich ein solcher Aufwand nur bei einer wirklichen Rarität lohnen. In solchen Fällen gab es schon Leute, die einen neuen Kolben haben drehen und auch Dichtungen nach Maß haben anfertigen lassen.

Aber für eine Pavoni oder Zacconi kann ich mir eine solche Investition nicht sinnvoll vorstellen.

 

Es heisst richtig: "Never change a winning team".
Alf Ramsey – Wikipedia
Genauso eingedeutscht und auch von "gebildeten Journalisten" oft zitiert:
"Public Viewing", was falsch gedeutet wird und nichts anderes bezeichnet als eine Beerdigung mit offenem Sarg.

 

@commodore , ja Du bist richtig informiert.
Den Pressostaten kann man im Regelfall über eine kleine Justierschraube entsprechend einstellen. Meistens ist an dieser Stelle eine Markierung mit einem Pfeil und + und - vorhanden, so dass man den Pressostaten entweder auf einen etwas niedrigeren oder eben einen höheren Druckwert einstellen kann.
Hier reicht meistens bereits weniger als eine viertel Umdrehung um den gewünschten Wert einzustellen, also vorsichtig drehen.

Manche Pressostaten sind mit einer versiegelten kleinen Kappe versehen, die die Einstellschraube abdeckt. Diese muss man dann entsprechend entfernen.
An den Pavonis sind es häufig Exemplare von Mater (XP 110, 05 bis 1,2 Bar), aber man kann natürlich auch andere nehmen, solange diese für den Druckbereich ausgelegt sind.
Bei manchen Exemplaren lässt sich zusätzlich die Hysterese einstellen, also die Zeitspanne innerhalb derer das Ab- und wieder Einschalten geschieht.

 

Ach jaaaa....
Hast Du auch etwas zum eigentlichen Thread beizutragen, oder geht's nur ums vermeintliche Besserwissen?

In #9 wurde zu Deinen Ausführungen alles Relevante gesagt.

 

@commodore,

da kann ich Dir den Hersteller Ceme empfehlen. Ich habe von denen einen sehr kompakten Pressostaten in eine alte Sama Export eingebaut. Der sollte also bei der Pavoni locker passen, da er sehr wenig Platz benötigt.
So sieht der aus:



Die kleinere Schraube (hier oben) lässt die Hysterese einstellen, während die zentral vorhandene Schraube die Einstellung des maximalen Drucks verändern lässt.
Der günstigste Anbieter hierzulande war übrigens ein Shop namens BügelCenter, denn solche Druckschalter werden auch in Dampfbügeleisen verwendet.

Wichtig ist nur darauf zu achten, dass der Anschluss zum Kupferrohr das richtige Maß aufweist und der Druckbereich stimmt.

Der von mir verwendete Ceme-Pressostat geht sogar von 0,5 bis 3 Bar, aber ist nun dauerhaft auf 0,9 eingestellt.

Viel Erfolg

 

Die Pressostaten mit einstellbarer Hysterese sind i.d.R. sehr teuer. Eine große Hysterese nervt besonders beim Milchaufschäumen, der Rest des Systems ist ausreichend träge, so dass sich unterschiedliche Hysteresen meiner (kleinen) Erfahrung nach nicht spürbar auswirken.

Ein Regler mit einer angenehm kleinen (fixen) Hysterese (~ 0.25 bar) wäre als Spar-Alternative der hier ->



und den gibt es schon ab 12.-€
Ich habe mein System auf 1.1 bar justiert (mit Überhitzungsschutz-Mod)

Spannendes Teil!
Hast Du da mal eine Teilenummer? Ich finde den nicht :/

 

Buegelcenter: 24,50



Verzeihung, er geht von 0,2 bis sogar 6 Bar.

 

Ja, klingt altklug von mir. Aber nicht minder, als Altklugsmiley versetzte, veränderte (Originalzitate).
Im übrigen bin ich genau der Meinung, die Patina zu belassen. Macht die Maschine in meinen Augen wertiger.