Percolator-prinzip

Diskutiere Percolator-prinzip im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; hi! vorweg einiges zu mir: ich bin eingeschworener teetrinker, arbeite im teehandel (hochklassige grüntees...) und bin daher auch ziemlich...

  1. freki

    freki Gast

    hi!

    vorweg einiges zu mir: ich bin eingeschworener teetrinker, arbeite im teehandel (hochklassige grüntees...) und bin daher auch ziemlich verwöhnt, was subtile aromen in vitalisierenden heissgetränken angeht :D
    nun, in letzter zeit verspürte ich doch öfter lust auf eine tasse kaffee. leider habe ich keine technik im hause und möchte auch nicht unbedingt eine grosse ausrüstung anschaffen. in erinnerung an vergangene wg-zeiten bin ich auf dieses lustige gerät gestossen: passero bitte nicht auslachen :laugh:
    ist es möglich, damit einen halbwegs wohlschmeckenden kaffee zuzubereiten? mir ist schon klar, daß so keine spitzenergebnisse zu erzielen sind, aber für 1-2 tassen pro woche sollte es doch genügen.
    worauf sollte ich beim kaffeekauf achten (röstung, mahlgrad)?
    bereitet überhaupt jemand hier seinen kaffee auf diese weise zu oder ist das gänzlich induskutabel?
     
  2. #2 Holger Schmitz, 28.09.2005
    Holger Schmitz

    Holger Schmitz Mitglied

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    Hallo freki,

    ich bin zwar in der Regel kein Korinthenkacker, aber Beiträge mit Groß- und Kleinschreibung sowie einiger Kommata machen das Lesen leichter.

    Zu Deiner Frage :
    Den Perkulator habe ich zum ersten Mal beim Boardtreff kennengelernt und war erstaunt über den Geschmack, vor allem dem Geruch bei der Kaffeezubereitung.

    Wir haben den gleichen Kaffee mit o.g. Kanne gebrüht, mit einer Karlsbader Kanne und ich meine noch mit einem dritten System (bin mir da aber nicht sicher).

    Sehr beeindruckend war daß der gleiche Kaffee bei unterschiedlichen Zubereitungsarten absolut unterschiedlich schmeckte und vor allem roch : Bei der Zubereitung mit dem Perkulator roch es nach Fleischbrühe und es kostete mich zumindest einiges an Überwindung überhaupt am Kaffee zu nippen, der Geschmack jedoch war wie Kaffee, sehr mild und differenziert.
    Bei dieser Art der Zubereitung ist es wohl die Kunst das Brühende richtig zu treffen.

    Mir persönlich hat die Karlsbader Kanne am meisten zugesagt, dicht gefolgt von einer manuellen Zubereitung (mit nicht mehr kochendem Wasser) bzw. mit einer größeren Kaffeemaschine wie z.B. Bonamat Bravilur (o.ä. geschrieben bzw. ähnliche Systeme wie z.B. meine Comtessa die ich für meine Bar einsetze). Das Aufbrühen per Hand bzw. mit der Maschine habe ich privat ausprobiert und nicht beim Treff.

    Dreh und Angelpunkt sind jedoch gute Bohnen die mit der eigenen Mühle frisch gemahlen werden, mit dem vorgemahlenen Standard-Zeugs oder Tsch**** Bohnen kann sowenig erwarten wie Fertig-Tee in Teebeuteln im Gegensatz zu hochwertigen, frischen Tees.

    Müßte ich nicht jedesmal mindestens 8 Tassen mit meinem Mengenbrüher zubereiten würde ich wohl auch mal häufiger einen "normalen" Kaffee trinken.

    Einige Bilder vom Perkulator findest Du hier http://homepage.mac.com/cibao/PhotoAlbum3.html (ab Bild 460)

    Gruß
    Holger
     
  3. Murdoc

    Murdoc Mitglied

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    Die "Kanne" von Schott sieht schon mal sehr gut aus. Was mir ein wenig Kopfschmerzen macht, ist die Tatsache dass kochendes Wasser mit dem Kaffee in Berührung kommt. Wenn ich mich nicht irre, darf oder sollte man das bei Tee auch nicht machen, weil dann eben Aromastoffe verbrennen und der Tee nicht schmeckt - genauso verhält es sich beim Kaffee.
    Was ich manchmal sehr gerne mache ist den Kaffee einfach mit einem Handfilter aufzubrühen. Das Wasser wird einfach in einem Wasserkocher erhitzt und kurz stehen gelassen, dann aufgegossen.
    Toll finde ich auch die Pressstempelkannen (wer hat sich das eigentlich mit 3 Konsonanten ausgedacht?), auch Bodum-Kannen genannt. Das sieht ebenfalls toll aus und schmeckt auch gut. Preislich ist man natürlich mit dem Handfilter unschlagbar günstig, zudem ist es einfach und geht schnell.
    Neulich habe ich auch eine Kaffeemaschine von Philips gesehen, die erst das Wasser aufkocht und dann durch den gemahlenen Kaffee leitet. Wenn man es automatisch haben will, ist das auch eine gute Sache, allerdings zählte die schon zu den teueren Maschinen.
    Das Wichtigste überhaupt ist aber, gerade wenn du subtile Geschmacksrichtungen suchst, den Kaffee frisch geröstet von einer kleinen Rösterei zu kaufen (Kaffee im Langzeitverfahren geröstet). Ideal ist es, wenn du einen kleinen Röster in der Nähe hast, dann kannst du dir alles zeigen lassen. Sicher wird der Röster alles versuchen, dich von deiner Teeleidenschaft herüber ins Kaffeetrinkerlager zu locken ;)
    Wenn du keinen Röster in der Nähe hast, bestell dir was von der Firma Langen Kaffeetradition (http://www.langen-kaffeetradition.de/) oder von einem Röster bei mir aus dem Heimatort, Almani (www.almani.info). Ich habe von beiden auch Kaffeesorten probiert und war überrascht, wie Kaffee schmecken kann.

    Gruß,
    Matthias
     
  4. #4 DonSimon, 28.09.2005
    DonSimon

    DonSimon Mitglied

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    Hallo,

    da du schreibst, du seist geschmacklich verwöhnt, behaupte ich mal einfach vorweg: Du wirst keine Freude an dem Kaffee haben, der aus obigem Gerät rinnt.
    Bei 1 bis 2 Tassen die Woche würde ich mir überhaupt überlegen, das Geld, dass du für obiges Gerät ausgeben müsstest nicht lieber regelmäßig beim Italiener deines Vertrauens für einen guten Kaffee/Espresso lassen solltest.
    Falls du aber den Kaffee/Espresso aber unbedingt in deinen vier Wänden zu dir nehmen willst, würde ich dir im Falle von Espresso zu einer Mokkakanne ( Bialetti, o.Ä ) in Kombination mit einer Zassenhausmühle raten und im Falle von Kaffee ebenfalls zur Zassenhausmühle und dem altbekannten Aufgießen.
    In beiden Fällen halten sich die Investitionskosten um 50 euro´s auf.
    Zur verwendetet Bohne lässt sich prinzipiell nur sagen, sie sollte frisch und hochwertig sein.
    Da alle Geschmäcker verschieden sind, wird dir nichts übrigbleiben als dich durch viele verschiedenen Sorten "Durchzuprobieren"
    Meinungen und Beschreibungen zu ettlichen "RefferenzKaffee´s"
    findest du hier im Board.

    Hoffe ich konnte dir soweit schon mal helfen

    Simon
     
  5. SEG

    SEG Mitglied

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    Hallo,

    kleine Nebenbemerkung zur erwähnten Philips-Maschine. Die hatte ich einige Jahre in Gebrauch und mE ist sie vom geschmacklichen Ergebnis her den meisten haushaltsüblichen Filterkaffeemaschinen die ich kenne überlegen. Wenn es eine Maschine sein soll und der Preis nicht entscheidend ist, würde ich die ins Auge fassen.
    Ansonsten, wenn es nicht unbedingt automatisch sein muss, bin ebenfalls von den French Press (Bodumkannen) in jeder Beziehung angetan. Und vom Vorgang her ist es ja auch fast wie Tee kochen :;):

    Grüße
    Stefan
     
  6. #6 Holger Schmitz, 28.09.2005
    Holger Schmitz

    Holger Schmitz Mitglied

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    Stimmt Bodum-Kanne war das dritte was mir oben entfallen ist.
    War neben der Karlsbader mein Favorit.

    Gruß
    Holger
     
  7. Stefan

    Stefan Mitglied

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    Hallo freki

    Als Urheber des von Holger genannten Vergleichtests - und Passero-Besitzer - würde ich Dir anhand Deiner persönlichen Vorlieben entweder zur Karlsbader Kanne oder zur Bodumkanne raten. Die Karlsbader Kanne macht im Vergleich zur Bodumkanne einen noch etwas differenzierteres Ergebnis, ein etwas runderes Aroma, auch fehlt dem Kaffee da die minimale Bitternote der Bodumkanne (liegt mit Sicherheit am Kaffeesatz, der ja im Brühwasser verbleibt). Die Karlsbader Kanne dürfte für Dich auch vom zeitlichen Ablauf keine große Umstellung sein, muß man bei ihr doch ähnlich wie bei der Teezubereitung etwas Geduld haben, bis der Kaffee durchgelaufen ist.


    Gruß
    Stefan
     
  8. freki

    freki Gast

    Herzlichen Dank für die ausführlichen und aufschlussreichen Stellungnahmen und Tips!

    In der Tat sehe ich die Sache mit dem kochenden Wasser beim Perculator als problematisch an. Was beim Tee als fataler Fehler gilt, sollte logischerweise auch beim Kaffee zutreffen. Das Ding ist jetzt schon unterwegs zu mir. Ist aber nicht so wild, da ich's über's Geschäft günstig beziehen kann.
    Wenn ich nicht irre, sollte sich im Hausrat meiner Großmutter eine nicht mehr benutzte Karlsbader Kanne befinden. Eine schöne Gelegenheit für eigene Vergleichstests.

    Ich bin überrascht, wie positiv die manuelle Kaffeezubereitung von Euch bewertet wird. Sieht man sich in diesem Subforum um, so werden ja teilweise Maschinen verwendet, für die man einiges Geld hinlegt. Mit der entsprechenden Erfahrung erreicht man aber mit herkömmlichen Methoden offensichtlich die besten bzw. "eigenständigsten" Ergebnisse, wie beim Tee. Natürlich auch alles eine Zeitfrage. Kaffee hat ja beim Teetrinker eher das Image eines schnellen Kicks, auch bedingt durch die völlig anders geartete Koffeinwirkung. Die automatische Zubereitung erscheint mir persönlich immer etwas lieblos.

    Also nochmals vielen Dank an alle! Ich bin schon sehr gespannt, auch auf die Beratungsgespräche bei den Röstern.
     
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