Praxistippsammlung La Pavoni Handhebel..

Diskutiere Praxistippsammlung La Pavoni Handhebel.. im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Wenn ich ehrlich bin, hab ich ca. 3 Monate gebraucht, bis ich regelmässig einen guten Espresso gezogen hab. In der Zeit hab ich auch 3 Mühlen...

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  1. Kanickel

    Kanickel Mitglied

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    Wenn ich ehrlich bin, hab ich ca. 3 Monate gebraucht, bis ich regelmässig einen guten Espresso gezogen hab. In der Zeit hab ich auch 3 Mühlen gekauft... bin dann bei der Macap M2D hängengeblieben....
    Heute sind ca. 90% sehr gut.
    Gruss, Nick
     
  2. face

    face Mitglied

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    Die Mühle ist schon wichtig. Das macht vieles sehr viel einfacher. Es muss ja nichts super teures sein - aber unter der BB005 würde ich nichts holen. Da kann man ja auch gebraucht nach schauen, hab meine damals für 150€ bei rimprezza bekommen.
     
  3. recorim

    recorim Mitglied

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    Also dann will ich meine kurzen Erfahrungen auch mal schildern und eine Lanze brechen für die Diva.
    Ich hab' sie seit Ende letzten Jahres und muss sagen, ich habe durchaus 'ne ganze Weile gebraucht, um mit ihr klar zu kommen. Das wusste ich aber durchs Einlesen hier und habe es somit mit einkalkuliert.
    Dann haben sich aber nach den ersten paar Wochen schon erhebliche Verbesserungen eingestellt und der Espresso wurde immer besser! Ich benutze nur helle Röstungen im 2er Sieb und von daher kann ich sagen, dass auch das prima klappt mit der Dame!
    Ich bin extrem zufrieden mit der Pavoni und würde sie nicht wieder hergeben. (Auf der Mühlenseite kann man aber noch das ein oder andere Upgrade machen^^)
     
  4. #3444 Pavoni-Killer, 18.03.2017
    Pavoni-Killer

    Pavoni-Killer Mitglied

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    Ich habe mal eine Frage, die vielleicht schon oft besprochen wurde, finde aber trotzdem keinen thread dazu - vielleicht falsche Suchbegriffe...
    Also: Man mahlt seine Bohnen, füllt das Sieb und der Puk erweist sich als zu dicht. Nichts geht. Es tropft noch nicht mal.
    Man lässt dann den Pamperdruck (gefühlt) gleich und die Füllhöhe auch, aber geht mit dem Mahlgrad schrittweise nach oben.
    Der Puk bleibt dicht - dicht - dicht - und plötzlich rauscht der Kaffee ganz leicht durch, es kommt eine dünne Plörre raus.
    Dann geht man mit dem Mahlgrad wieder schrittweise ins Feinere. Geht zu leicht - zu leicht - zu leicht - dann endlich stimmt´s. Allerdings ist man wieder da angekommen, wo man am Anfang gestartet ist und der Puk zuerst völlig dicht war. Und das ist auch die Einstellung von gestern, wo es mit diesem Mahlgrad bei der gleichen Bohne auch geklappt hat.

    Was ist passiert? Die Füllhöhe kann man gut kontrollieren. Aber ändert sich vielleicht das Gefühl für den Pamper-Druck in diesem Verlauf? Hat man in Wahrheit gar nicht immer gleich stark gepresst und lag es nur daran, dass am Anfang zu fest gepresst hat?
    Oder sieht jemand noch andere mögliche Gründe dafür?
    Oder bin ich gar der Einzige, dem so was passiert...?
     
  5. face

    face Mitglied

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    Tampern heißt das, Pampers sind für Kleinkinder ;)

    Erste Frage: wenn der Puck dicht ist, warum machst du dann den Mahlgrad noch feiner? Dass es dann irgendwann als dünne Plörre durchläuft nennt sich Channeling. Wenn der Puck dicht ist, solltest du weniger Mahlmenge nehmen oder die Mühle gröber stellen.

    Dass das dann beim Zurückgehen irgendwie nochmal funktioniert liegt daran, dass das kein regelmäßiger Effekt ist. Passiert halt nur manchmal und leichte Unterschiede hast du immer drin.

    Ich würde dir empfehlen, das ganze von der anderen Seite aus anzugehen. Also:

    1. Mahlmenge so nehmen, dass der Puck nach dem Bezug gerade einen Siebabdruck hat oder weniger. Dann erstmal immer gleich lassen. Tamperdruck für das Einstellen auch immer gleich lassen - ich drücke nur so stark bis es nicht mehr weiter komprimiert, finde das ist leckerer (an den Gastromaschinen wurde das früher auch nur so pi-mal-Daumen leicht angedrückt). Andere drücken mit bis zu 18kg. Einfach gerade runterdrücken, nicht dranklopfen, nichts durchmengen, verstreichen oder sonst was.
    2. Mit einem groben Mahlgrad anfangen - läuft dann erstmal zu schnell durch.
    3. Schrittweise feiner stellen, bis die richtige Durchlaufzeit erreicht ist.

    Wenn du andersrum vorgehst - erst ganz fein und dann dann gröber stellen - weißt du nie ob du gerade Channeling hast oder der Kaffee einfach nicht schmeckt oder obs jetzt passt.

    Wichtig ist, dass du immer nur einen Parameter veränderst. Also auch immer gleich den Hebel bedienen und so - zum Beispiel 5-10s Präinfusion, dann nicht ruckartig aber bestimmt Druck aufbauen und gegen Ende weniger werden lassen. Es macht einen Unterschied wie "schnell" du den Druck aufbaust, weil der Puck dann eher zu macht. Wenn du ganz steil auf den Enddruck gehst läufts langsamer durch als wenn du ganz sachte den Druck erhöhst, weil dann der Puck eher lose ist und keinen Widerstand bietet.
     
  6. #3446 Pavoni-Killer, 18.03.2017
    Pavoni-Killer

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    Also gut, heute morgen habe ich gepampert, in meinen anderen Beiträgen getampert. Wahrscheinlich ein Freudscher Verschreiber, weil nach dem Kaffeebezug die Sache im Sieb ähnlich aussieht...

    Dass ich nach der Erfahrung eines dichten Pucks den Mahlgrad feiner mache, muss ein Missverständnis sein.
    Mahlgradgrad nach oben - damit meinte ich die Mühleneinstellung auf einen höheren Wert stellen, also etwa von Mahlgrad 1 nach 3. Das führt natrlich zu einem gröberen Mehl.

    Die Richtung wechseln, also nicht bei fein beginnen, werde ich ausprobieren.

    Ich verstehe deinen Beitrag so, dass als weiterer Grund für das Phänomen "dicht - dicht - Durchfall + Durchfall - Durchfall - Treffer", wobei der Mahlgrad vom Anfang wieder reicht ist, also der Kreis sich geschlossen hat, das Channeling ist.
    Konkret heißt das? Der Puck ist erst dicht und wenn ich den Mahlgrad schrittweise als "gröber" einstelle, stellt sich irgendwann Bedingungen ein, unter denen sich das Wasser Kanäle durch den Puk drücken kann und durchrauscht?
    Und wenn ich dann schrittweise wieder feiner werde, warum kehre ich dann nicht zum dichten Puck zurück? Was hat bei der Rückkehr zum Ausgangszustand geändert? - Das ist mir noch nicht klar geworden.
     
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  7. #3447 therock124, 18.03.2017
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    Ich vermute du kontrollierst nur die Füllhöhe des Siebes und nicht das Gewicht des Kaffeemehls? Da vermute ich den Fehler. Meiner Erfahrung nach ist die Pavoni wirklich empfindlich was Mengenänderungen des Mehls angeht. Am besten per Feinwaage immer die gleiche Menge Mehl nehmen. So genau kann man das per Auge nämlich doch nicht abschätzen. Also ich zumindest nicht ansatzweise :D
     
  8. #3448 Pavoni-Killer, 18.03.2017
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    In der Tat, ich kontrolliere nur den Füllstand und dachte mir naiv, der hängt bei gleichem Mahlgrad nur von der Kaffeemenge und dem Tamperdruck ab. Liege ich da falsch?
    Oder meinst du nur: da man den Tamperdruck nicht hinreichend gut reproduzieren kann, sollte man sich lieber auf die Kaffeemenge verlassen?
     
  9. #3449 therock124, 18.03.2017
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    Naja, zusammenhängen tut das schon wie du sagtest. Nur ist der Puck ja wesentlich breiter als hoch, d.h. wenn du Höhe nur leicht abweicht ändert sich das Gewicht auch gleich. Wie misst du die Höhe denn? Ich glaube nicht das man das mit Augenmaß so genau abschätzen kann.

    Meine persönliche Meinung ist das man um die Pavoni anfänglich in den Griff zu bekommen schon eine Feinwaage haben sollte um die Kaffeemenge genau steuern zu können, und ein Thermometer an der Brühgruppe um eine relativ konstante Brühtemperatur zu haben. Dann ist sie nicht schwieriger als jeder andere Siebträger auch.
     
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  10. #3450 Pavoni-Killer, 18.03.2017
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    Allmählich kommt mir der Gedanke, man kann Espresso eigentlich nur in einem Labor erzeugen...:(
    Man braucht eine Feinwaage, um die Kaffemenge zu messen, man braucht ein Manometer, um die Druckkurve zu messen, die auf der Pavoni-Homepage empfohlen wird (8-9 bar am Anfang, dann abklingen lassen..), man braucht ein Präzisionsthermometer (es soll ja in der Nähe von 100°C noch gradgenau messen), man braucht jemanden, der einem die Druckverläufe in Kraftverläufe umrechnet, man braucht eine Stoppuhr, um zu schauen, ob der richtige Durchlaufzeit erreicht wird...und am Ende braucht man noch die Bohnen, die nur wenige Wochen nach der Röstung noch den richtigen CO2-Gehalt haben.

    Eins ist mir übrigens aufgefallen, als ich mir neulich ein bisschen die Geschichte der Espresso-Maschinen angeschaut habe: die Pavoni ist, glaube ich, gar nicht als Espresso-Maschine im Sinne der neueren "Norm" (ca. 9 bar, ca. 90 °C, ..Nationales Espresso-Institut eben) gedacht gewesen. Es gibt zum Beispiel ein altes Video auf Youtube, eine Werbung von Pavoni, die (geurteilt nach Stil, Kleidung, Anmutung) aus den 70ern seien müsste. Das ist die Zeit, zu der diese heutige Form der Pavoni (laut kaffeewiki) auf den Markt kam. Zum einen lässt man bei der Vorführung dort den "Espresso" mit leichter Hand aus der Maschine kommen. Man bräuchte den Kessel nicht mal festzuhalten. Zum anderen hat das Zeug, was dann rausfließt, nichts mit "Espresso" nach heutigen Verständnis zu tun. Da liegen ein paar Schauminseln über schwarzem Kaffee...
    Das Ganze ist eher so was wie eine Bialetti mit etwas(!) höherem Druck erzeugt. Aber sehr nah an der Bialetti eben. Dort gibt es auch das Prinzip "So heiß machen, dass sich ein hoher Dampfdruck aufbaut und das Wasser durch ein Steigrohr nach oben gedrückt wird". Das Ergebnis sieht sehr ähnlich aus! - Heute empfiehlt der Hersteller 9 bar Druck am Anfang des Weges. Er sagt aber auch nicht, wie stark man dafür an dem Hebel ziehen muss. Man hat praktisch die Bialetti mit einem Milchaufschäumer bereichert, ohne - reden wir mal nicht vom Dualboiler - Dampfbezug und Kaffeebezug operativ zu trennen (wenn ich an einerm Rancilio Dampf beziehe, muss ich das Gerät umschalten und ein anderen Bimetall-Schalter wird aktiv.)
     
  11. #3451 therock124, 18.03.2017
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    Naja so schlimm ist es jetzt auch nicht. Ich bin eher der analytische Zahlentyp, deshalb verkompliziere ich vielleicht auch vieles. Auf das Thermometer kann man auch verzichten (haben hier zumindest meiner Schätzung nach die wenigsten ;)), mir persönlich hilft es das letzte bisschen rauszukitzeln.
    Mit der Waage ist das schon etwas anders. Irgendwie muss man die Mehlmenge ja Pi mal Daumen hinbekommen. Ich hab eh ne Handmühle, da muss man das schon abwiegen um nicht plötzlich 5 Gramm mehr zu haben (mein Augenmaß müsste aber auch wirklich mal wieder kalibriert werden;) ).
     
  12. face

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    Braucht man alles nicht. Ich verwende nichts von dem was du da ansprichst. Bekomm einfach mal was Gefühl für die Maschine, wird schon :)

    [​IMG]

    Wenn du mal in Aachen bist sag doch Bescheid, dann kommst du bei mir vorbei und ich zeig dir gern alles.

    Nur weils im Fernsehen war heißt es nicht dass es richtig sein muss. Die Pavoni ist schon für den Espresso nach der Norm gedacht (wobei diese Norm extrem eng gefasst und allein schon von der Mahlmenge heute nicht mehr anwendbar ist) - dieses Handhebelkonstrukt war überhaupt das erste was das Erzeugen von Espresso in dieser Form ermöglichte, davor hatte man nur sehr gefährliche Überdruckkessel. Übergeschwappt in den Gastrobereich ist das dann als die Hebel Federn bekommen haben.

    Es gibt auch eine Stelle in einem James-Bond-Film, in der Bond M einen Kaffee mit der Pavoni macht. Der ist auch keiner wie wir uns das vorstellen und nur weil Bond das so macht heißt das nicht dass es richtig sein muss. Ich bezweifle dass in dem Werbe-Dreh jemand stand der das Ding selbst zu Hause hat und dass die da immer frisch gemahlenen Kaffee in genau der richtigen Menge etc. für jeden einzelnen Shot verwendet habe, die haben sicher eher auf andere Dinge geachtet.

    Die Pavoni kann dir einen Espresso machen, wie es die allerbesten Maschinen nicht besser können. Sie kann es nur nicht so konstant und erfordert dafür Skills, dafür kostet sie aber auch 1/10tel oder weniger einer solchen großen Maschine. Ist glaube ich so ein bisschen wie mit der analogen Kamera von Papa und der superteuren DSLR für 5k ausm Laden. Letztere kann dir alles machen und du kannst alles perfekt einstellen, aber auch mit ersteren kannst du Fotografien erzeugen die dich vom Hocker haun.
     
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  13. #3453 Pavoni-Killer, 18.03.2017
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    Ich persönlich habe gar kein Problem damit, bin ja selber das, was du einen "analytischen Zahlentyp" nennst und hatte mal kürzlich eine einfache Rechnung für die Kraft, die sich als Übertragung der Hersteller-Empfehlung aufgrund der Winkelveränderung des Pavoni-Hebels ergibt, ins Forum gestellt. Ich arbeite auch mit einem Thermometer der 1/3 Klasse A. - Viele Probleme, die spezifisch für die Pavoni sind, wie die Überhitzung, habe ich ausschalten können, weil ich den Druckschalter durch eine Temperatursterung ersetzt habe und die Brühgruppe beheitze - aber es bleiben natürlich die Schwieirigkeiten, die man beim Espressomachen allgemein hat: Mahlen, Tampern,..Reagieren auf "Fehler".
    Und mittlerweile bin ich, wie gesagt, der Meinung oder habe den Verdacht: die Pavoni ist keine Espressomaschine im Sinne des heutigen Begriffs. Sie kann zwar mit Mühe so benutzt werden, aber wenn man sich die Markteinführung ansieht, scheint es sich um eine Bialetti mit höheren Druck (Hebeldruck zusätzlich zum Dampfdruck, aber nur "sanft" gedrückt, sagen wir zusätzlich 3 bar) UND der Möglichkeit, Milch aufzuschäumen. Aus heutiger Sicht (wenn man also "Espresso" nach heutigem Verständnis erzeugen möchte) gibt es da aber einen Kardinalfehler: um mit einem einzigen Kessel Espresso-Wasser und Dampf bereit zu stellen, muss man den Betriebmodus umschalten können. Das geschieht gewöhnlich, indem durch einen Umschalter der Heizstrom über einen anderen Bi-Metallschalter geleitet wird. Konkret bei meiner Rancilio gibt es einen Schalter, der in der Umgebung von 90 °C schaltet und einen, der 140 °C herum schaltet.
    Will man Dampf beziehen, schaltet man um, und der Kessel erhitzt sich von 90 auf 140 °C. Bei 140 °C sollte man natürlich keinen Espresso ziehen...Bei der Pavoni gilt immer der Dampfbezugsmodus. Die Brühgruppe soll das Wasser abkühlen, was bekanntlich nicht einfach so funktioniert, weil ein Bezug die Gruppe erhitzt und damit der Abkühleffekt schwindet.

    Aber das gilt alles nur, wenn man einen Espresso im heutigen Sinne erhalten möchte. Ich fürchte, der verbrannte Charakter, den ein Espresso bekommt, wenn man bei zu hoher Temperatur brüht, ist im Sinne des Erfinders gar kein O.K.-Kriterium gewesen. Eine Bialetti hat das auch. Das kochende Wasser wird in der oberen Hälfte der Kanne auch ein bisschen abgekühlt, aber das reicht lange nicht für 90 °C und die obere Hälfte heitzt sich auf, während sich der Druck aufbaut.
     
  14. face

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    Also sry - das stimmt aber jetzt mal gar nicht.


    Mal von vorn. Das Funktionsprinzip der Pavoni ist ein ganz klassisches, das auch so ganz klassisch in fast jeder alten Gastro-Maschine zu finden ist. Die ganzen alten Handhebler und die neuen nach diesem Prinzip haben alle einen Überdruckkessel, der eine eigentlich zu hohe Temperatur hat, und kühlen über Konvektion mit der Umgebungstemperatur die Brühgruppe. Dieses Konzept ist an sich klasse - hat nämlich den IMMENSEN Vorteil, gleichzeitig Dampf und Espresso beziehen zu können (zu Hause trivial, im Gastrobereich unerlässlich). Der Unterschied bei der Pavoni ist, dass das eine Consumer-Grade-Maschine ist. Viel weniger Brühgruppe, alles viel kleiner - dadurch günstiger sowohl in Produktion als auch in Stromkosten für Aufheizen, schneller aufgeheizt, leichter im Gewicht und kleiner. Und überhitzt irgendwann, weil weniger Masse, kürzere Wege und weniger Oberfläche für Konvektion. Für Consumer-Anforderungen muss diese Maschine auch nicht den ganzen Tag durchlaufen wie eine Gastromaschine und dabei immer die gleiche Temperatur erzeugen. 90% der Nutzer machen sich morgens damit Kaffee und vielleicht nochmal Nachmittags, für ständig an ist die nicht gemacht.
    Und natürlich ist die Pavoni für 9 bar gemacht. Beziehungsweise sie kanns ohne Probleme, du kannst natürlich beim Druck beziehen den du möchtest. Dafür ist dieser Hebel da, für 3 bar brauch man den nicht und der ist genau so, dass man relativ wenig Kraft braucht um die 9 bar zu erzeugen.

    Das "Funktionsprinzip" nach dem diese "modernen" Maschinen funktionieren ist total lächerlich. Dieses ganze Einkreiser-Konzept ist ein totaler Kompromiss um den Preis senken zu können und in dem Sinne auch ok, aber die richtig moderne Maschine mit der du das wenn vergleichen kannst sind Dualboiler mit gesättigter Brühgruppe. Für nur Espresso ok, aber für Espresso und Dampf sind Einkreiser konzeptionell katastrophal.

    Ganz ehrlich, kauf dir einfach einen Dualboiler, damit wirst du glücklich!
     
  15. #3455 Pavoni-Killer, 18.03.2017
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    Die Beiträge hatten sich überschnitten.

    Dazu muss ich erst mal sagen: was ich da sehe, ist kein Espresso, sondern irgendwas mit MILCH.
    Da schlage ich (ganz persönlich, geschmacksbedingt) drei Kreuze. Aber von der Sache her: mit Milch schmeckt man natürlich viele Fehler nicht mehr heraus. Milch verrundet und überdeckt alles, erzeugt etwas Neues.

    Das mit dem Werbedreh, ich weiß nicht. James Bond ist eigentlich kein Argument. Da geht es nur um die Produktplatzierung.
    Aber wenn ich werbe, da fragen wir uns doch: wer soll angesprochen werden. Ich arbeite auch in einer Firma, die mit Texten und Bildern wirbt. Da werde ich (bei neuen Ansätzen) immer gefragt, ob es aus technischer Sicht etwas auszusetzen oder gar verbessern gibt. Wenn ich einem Espresso-Trinker zeige, was die Maschine kann, und führe gar keine Espressozubereitung vor, zweifle ich, ob wirklich ein Espresso gemeint ist. Bialetti ist in Italienischen Privathaushalten meines Wissens die häufigste "Maschine" für die Kaffeezubereitung.
    Außerdem gilt es zu bedenken: wenn man wirklich die 9 bar umsetzen will, die Pavoni heute empfiehlt, muss man im Bereich 20 kg an diesem Hebelchen ziehen. Ich schätze das einfach nicht so ein, dass man das ursprünglich so vorgesehen hatte. Ich würde das Gerät anders ausstatten, wenn die Vorgabe ist, hier soll mit ca. 20 kg gezogen werden.
     
  16. #3456 Pavoni-Killer, 18.03.2017
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    Hat sich schon wieder überschnitten!
    Also, was mich persönlich betrifft: ich habe gar kein Problem. Ich beziehe (für Gäste...) Dampf aus einer Rancilio Silivia, die dazu permanent im Dampfmodus läuft. Und den Espresso ziehe ich aus der Pavoni. Also durchaus "dual", aber mit getrennten Geräten. Liegt daran, dass Dampf die absolute Ausnahme ist.
    Jetzt gehen wir erst mal essen - die Ausführungen mit Hebelmaschinen lese ich noch mal in Ruhe und schreibe ggf. später was.
     
  17. #3457 Pavoni-Killer, 18.03.2017
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    Ach so, und die Pavoni hatte ich von ihrer Dampffunktion entlastet. Also keine Überhitzung mehr, egal wieviel Bezüge am Stück gezogen werden. Immer ziemlich genau auf eingestellter Temperatur...:)
     
  18. face

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    So weißt du was, dafür hast du dich jetzt endgültig für mich disqualifiziert. Ich verwende hier Zeit drauf das DEIN Espresso besser wird und du machst hier so nen persönlichen Scheiß draus. Im Cappuccino ist Espresso drin und das ist nur ein nettes Bild was ich als Motivation für dich gesucht habe. Ich probiere meinen Espresso auch als Espresso und ich weiß jetzt sicherlich, warum es bei dir mit der Pavoni nichts wird. Und es liegt nicht an der Pavoni.

    Niemand hat gesagt das 9bar ein kleiner Druck sind. Außerdem waren wir doch eher bei 12-14kg.
     
    Jova, sokrates618, Hebelfan und einer weiteren Person gefällt das.
  19. #3459 Pavoni-Killer, 18.03.2017
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    Du bist aber heute schlecht drauf, oder?
    Ist das nicht ein bisschen überreagiert?

    Jetzt muss ich wegen Eskalationen schon während des Essens schreiben...:(
    Ich dachte eben, du wolltest zeigen, was on the top aus der Maschinen rauszuholen ist. DAnn wäre die Verwendung von Milch eben relevant. Zusammen mit Milchschaum nimmt man ja auch gerne andere, schärfere Bohnen und das, was als reiner Espresso ein "Fehler" wäre, macht sich in der Milch (verdünnt) ganz gut.

    Also "persönlicher Scheiß" ist etwas anderes.

    Mit dem Hebelmaschinen hast du natürlich recht.
    Nicht das Prinzip ist untypisch für den Espresso, sondern originär.
    Das nehme ich zurück. Aber was bleibt ist: auch als Home-Variante ist sie zu filigran für Kräfte in der Nähe von 20kg.
    Da bitte ich nochmal, die Rechnung anzusehen, die hier imm Forum steht.
    Ein Kniehebel ist nicht einfach ein Hebel, oder?
     
  20. #3460 Pavoni-Killer, 18.03.2017
    Pavoni-Killer

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    Hier noch mal einige Zahlen:
    10 bar erzeugen bei der Pavoni beginnt bei 21,3 kg und hat das Minimum bei 15,2 Kg, dann wächst es wieder auf 21,3 kg an. 9 bar erzeugen beginnt bei 19 kg. Abziehen muss man noch ein jeweiligen Kesseldruck, weil der einem "geschenkt" wird. Die Rechnung steht weiter oben in diesem thread. Gemessen mit Siebträger-Manometer habe ich ebenfalls diese Größenordnung von 20 kg gefunden. Daher habe ich eigentlich aktuell keine Möglichkeit, daran zu zweifeln.

    Nach meinen Eindruck ist das an der Grenze der Belastbarkeit dieser Maschine, mal abgesehen von der körperlichen Belastungen. Was wiegt ein Kasten Bier? Mit einem Arm gehalten...

    Den anderen Punkt - dass man mit ein und demselben Kessel Dampf und Wasser bereitstellt - nehme ich als "prinzipiellen" Einwand gegen den Status als Espressomaschine zurück. Allerdings führt das Runterskalieren des Prinzips doch auf erhebliche technische Probleme für die Temperaturentwicklung.
    Wer mit dem Mahlgrad mal etwas spielen möchte, braucht die Möglichkeit, mehrere Bezüge nacheinander unter sonst möglichst gleichen Bedingungen zu ziehen. Geht aber nicht, weil sich die Brühgruppe mit jedem Bezug stark aufheizt.

    Jetzt kann man entweder vermuten, es ist nicht für solche Anwendungen gedacht ("morgens mal einen, mittags mal einen") oder man denkt sich, es ist eine Fehlkonstruktion. Auf diese Möglichkeit kommt man, wenn man unterstellt, sie sei für solche Anwendungen eigentlich gedacht.

    Ich finde, eine Espressomachine sollte für diese Anwendung gedacht sein! Den Grund sehe in der Praxis, die in Foren wie diesen hier zum Ausdruck kommt: Einen Espresso zu machen, ist ein Handwerk, das man üben muss. Und selbst wenn man einigermaßen im Griff hat, muss eine neue Bohne ausgetestet werden. Wie soll das machen, wenn einem die Temperatur von shot zu shot entgleitet?
    Wenn man jetzt sagt: es ist nicht für diese Art von Espresso-Liebhaberei gedacht, sondern man soll einfach einschalten und sich einen ziehen, würde ich sagen, dann läuft es auf ziemlich dasselbe hinaus, was ich im Vergleich zum Bialetti-Kaffee meinte: Denn SO benutzt, kommt ein guter Espresso kaum heraus, sondern gut reproduzierbar ist dann ein schwarzer dicker Kaffee mit Schauminsel oben drauf. Das zeigt ein Blick auf die Zahlen der Aufrufe zu diesem Thema im Vergleich zu anderen Espressomaschinen. Dazwischen liegen Welten. Nach meiner Ansicht hat das Gründe in der Konzeption dieses Gerätes.
    Wenn man sich den Milchschaum woanders her holt (oder ohnehin keinen mag), dann lässt sich mit wenigen Eingriffen diese Maschine optimieren im nur Sinne einer Temperaturkonstanz nach beliebig vielen Bezügen.
    Es bleiben "nur" die Probleme bestehen, die jeder hat, der Espresso zubereitet. Als ich neulich bei meinem Italiener einen schlechten Espresso bekam, fragte ich, was los sei. Er sagte: "ja ich weiß, waren heute nur so wenige Leute, die wollten Espresso, war nicht mal 100, ich glaube. Da kommt Maschine nicht in richtige Schwung...".
    Also Probleme hat man mit jeder Methode mal, auch Rotationspumpen und eine Mischbatterie offenbar...
     
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