Praxistippsammlung La Pavoni Handhebel..

Ja, das kann man einstellen.
Hier nochmals mit Fotos und wieder von Francesco Ceccarelli.:

ago manometro

 

Die Seite ist gebookmarked.

 

Hallo an alle Pavoni-Jünger.

Habe ich hier eventuell etwas überlesen, oder ist das auch für Euch neu?
Gerade habe ich durch Zufall entdeckt, dass es demnächst einen Edelstahl-Kessel geben soll, der - wie auch immer - gegen das berüchtigte Verdrehen gesichert sei:

Pavoni Reparatur / Repair & Spare parts shipping / Ersatzteil Versand Europa - Teil 3 Kessel ersetzen La Pavoni Professional ab 2020 - coming soon

Was auch immer eine Pavoni Professional ab 2020 beeinhalten mag (vielleicht auch eine passende Basis von wegen verdrehsicher?), ist das ja ggf. für einige hier interessant.
Für mich persönlich weniger, da ich nur Pre-Milleniums habe, aber ein aktueller Thread brachte mich auf diese Sache.

 

Was es nicht so alles gibt. Interessanter fände ich jedoch, wenn der verchromte rostanfällige Blechsockel durch einen auf Hochglanz polierten Edelstahlsockel auszutauschen wäre. Pinholes sind in Panvonis zwar auch schon vorgekommen, jedoch wesentlich seltener als durchgerostete Sockel.
Gruß, Götz

 

Ja das wäre es doch. Ich habe mal bei den mir bekannten Händlern geschaut ob sich zu diesem Edelstahlboiler eventuell eine passende Basis findet, aber nichts Neues gefunden.
Auch wenn es einem Sakrileg gleichkäme - der einzige ggf. entsprechend modifizierbare Blechsockel aus Edelstahl ist nach meiner Kenntnis der rechteckige für die Ponte Vecchio Export, den es bei LMDC gibt:


Ricambi carrozzeria Pontevecchio

Aber ob das optisch passen bzw. gefallen würde?
Mhm, die Zacconi-Modelle haben ja auch einen runden bzw. zylindrischen Kessel und diese trapezförmige Basis, die mir persönlich vorne zu breit geraten ist. Die ist aber hochglanzverchromt und ebenfalls aus Blech.

Wer mag sich einen solchen Klon zurechtbauen? Wenn ich nicht schon soviel in die Zacconi Baby Lusso investiert hätte, würde ich zumindest die mit dieser Basis versehen, aber eine Pavoni?

 

Ich hatte beides da, ab Werk verbaut an einer Europiccola aus Juli 2019. Wahrscheinlich lassen nur die Ersatzkessel noch auf sich warten.
Die neuen Basisteile haben (ich meine 3mm) Bohrungen auf 12 Uhr, 4 Uhr und 8 Uhr rund um den Kessel. Im Kesselboden sind ebenfalls passende Bohrungen. Die schmale Europiccola hat dafür einen breiten Kragen spendiert bekommen, braucht also ab sofort die gleiche Dichtung zur Basis wie die Professional. Von unten ist ein flacher Blechring mit den passenden Pins angebracht. Er wird vom Flansch gehalten (fällt aber auch ohne Flansch nicht von alleine raus.). Damit ist der Kessel perfekt ausgerichtet, und kann nicht mehr verdrehen.

 

Ich bin jetzt seit kurzem auch glücklicher Besitzer einer professionel vor 2000. Macht es Sinn den Pressostat so weit wie möglich runterzudrehen, dass man gerade noch Milch schäumen kann?

 

Ich würde sagen das hängt stark davon ab, wieviele Espressos du hintereinander beziehen möchtest, wie oft du Milch schäumen möchtest und über welche Einstellung des Pressostats wir reden. Wenn du z.B. immer nur 1 Espresso beziehst, würde mich das lange Aufheizen stören. Wenn du mehrere Espressos direkt hintereinander beziehen möchtest, könnte es sinnvoll sein, damit sie nicht so schnell überhitzt.

Ich selbst kenne nur die Post-2000 Maschinen aber ich denke der Überhitzungs-Mod dürfte sinnvoller sein als das Pressostat sehr weit herunterzuregeln.

 

Danke für die interessante Information.
Da hat demnach La Pavoni also nach -zig Jahren etwas von der Fertigung der Zacconi-Modelle "gelernt", denn die hatten das mit den drei Gewindestiften am Kesselkragen von Anfang an und waren bzw. sind immer perfekt ausgerichtet und verdrehsicher.




Ähnlich ist es übrigens auch bei den spanischen Marcf-Picola der Fall. Und die haben das bereits 1969/1970 so umgesetzt. Weswegen La Pavoni solange den eigenen Weg ging und die Tendenz zum Verdrehen quasi billigend in Kauf nahm, wird wohl eine Firmengeheimnis bleiben.
Aber vielleicht ging es auch um die Urheberrechte hinsichtlich bestimmter Konstruktionsmerkmale, und man musste lange Zeit abwarten um entsprechende Rechtsstreite zu vermeiden, denn irgendwann läuft so ein eventueller Patentschutz aus.

La Pavoni hatte übrigens in Spanien ein Patent für die Europiccola relativ spät angemeldet (1967), was wohl auch zum Stopp der Produktion der recht ähnlichen Marcf Picola geführt haben mag. Diese Patenantmeldung habe ich erst kürzlich entdeckt.

https://worldwide.espacenet.com/patent/search/family/063345951/publication/ES126449U?q=Pavoni

Marcf hat dann einige Zeit später die wesentlich eigenständigere "Graziella" auf den Markt gebracht, die einen komplett anderen Aufbau des Kessels und vor allem den von oben eingeführten Heizelementen aufweist.
Marcf hätte vermutlich nur darauf gewartet Pavoni eins auszuwischen wenn die die bei Marcf entwickelte Kesselbefestigung nun selbst abgekupfert hätten...

 

Ist die zweistufige Heizung bei der Europiccola auch wieder angesagt?

Probiers einfach aus... jeder hat da seine eigenen Präferenzen.

 

Die Europiccola mit den schicken neuen Komponenten gehört einem guten Freund, der häufig seine Röstungen wechselt, mal hell, mal angsteinflößend dunkel. Außerdem schäumt er selten, aber wenn, dann gleich ”Eimer” voller Milch. Nachdem ich ihm meine 74er geliehen hatte, gab es kein Halten mehr. Pressostat und einstufige Heizung wurden per Kleinanzeige entsorgt, und gegen eine zweistufige Heizung getauscht. Inzwischen hat sie sogar einen alten Fuß, der aus einer gewrackten Gen2 stammt. Natürlich hätte man von vornherein eine Gen1 wählen können, aber die neue EP war ja nunmal schon da. Ich selbst empfinde den Pressostaten inzwischen mehr als Hindernis denn als Hilfe. Aber bitte nicht schlagen!

 

Hey cool! Die Geschichte kannte ich noch nicht. Einfache Lösungen sind meist die brauchbarsten.
Die rechteckigen Füße empfinde ich als unstimmig mit einem zylindrischen Kessel (aber ich hatte in den 80ern auch Kleidung an, die ich ganz normal fand...). Tatsächlich überlege ich, den Fuß meiner zeitgenössischen Professional gegen einen Stradivari Fuß zu tauschen. Die Rundung und das bündig aufliegende Tropfgitter wirken eleganter als der olle Plastikrahmen an der Professional. Es wäre auch keine sinnlose Geldverschwendung, da ich ohnehin einen neuen Fuß für ein anderes Projekt anschaffen will. Allein der Aufwand ist nicht ohne. Irgendwie birgt jeder Kessel beim abschrauben so seine eigenen Überraschungen...

 

Hallo,

ich habe eine La Pavoni Professional aus 1995. Ist meine erst La Pavoni.
Jetzt meine Frage. Ist es normal, dass der Druck
nach jeder Aufheizphase wieder nach 15-20 Sekunden um 0,2 Bar abfällt. Bei mir auf 0,55-0,6 Bar. Oder stimmt da was nicht?

 

Hallo,

ja, das ist normal und durch die sogen. Hysterese des vorhandenen Pressostaten bedingt.
Siehe zur Professional auch die Kaffee-Wiki:
La Pavoni Professional – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee

Viel Spaß und Freude mit dem Vertrautmachen. Es lohnt sich.

 

Gibt es dagegen nicht auch eine günstigere DIY Lösung?
Lg
270 € nur gegen das verdrehen im warmen Zustand ist mir persönlich zu teuer.
Wenn eh ein neuer Kessel her muss dann ja aber so lebe ich lieber mit der Drehbarkeit.

 

Wenn man den Kessel ordnungsgemäß arretiert, dann verdreht der sich auch nicht mehr.
Mit einem geeigneten Werkzeug im warmen Zustand richtig festdrehen, musst den Kessel dabei so ansetzen, dass der Hebel am Ende gerade steht. Aber das hat man nach ein paar Versuchen raus.

 

Meines Erachtens braucht man ja schon einen unteren Kesselflansch, der breit genug wäre um Pins bzw. Gewindestifte aufnehmen zu können, welche eben dann fix mit einer wie auch immer gestalteten Basis verschraubt werden könnten.
Die herkömmlichen Kessel bzw. deren Flansche scheinen mir für eine solche Modifikation zu schmal zu sein, so dass nur das Verwenden einer Gewindesicherungspaste wie z.B. Loctite eine Abhilfe gegen das Verdrehen bei den bestehenden Gegebenheiten sein dürfte, wobei die erste Voraussetzung das starke Anziehen der Schraubverbindung ist. Bei Francesco Ceccarellis DIY gibt's da was zum Thema "fixing the base":

fissaggio base

Zum letzten Foto erwähnt Francesco eben genau eine solche chemische Hilfe. Man sollte aber darauf achten was für eine Gewindesicherung brauchbar ist, denn die lassen sich gewollt nur nach einer bestimmten Hitzezufuhr wieder lösen. Da gibt es "mittelfest", "fest" und "hochfest" (zumindest bei Loctite). Da der Kessel ja betriebsbedingt ohnehin recht heiß wird, dürfte vermutlich schon "fest" erforderlich sein. Zum späteren Lösen müsste man dann allerdings fast mit einer Flamme arbeiten...
Ansonsten erwähnte Francesco noch etwas in Richtung "Kleben", aber welcher Kleber in diesem Bereich und unter diesen thermischen Bedingungen sinnvoll wäre kann ich leider nicht beantworten.
An sich gibt es für alles eine Lösung.

 

Und euere alten haben die Pinne als Standard verbaut?

 

Was wäre denn das geeignete Werkzeug?
So eins wie zur Ölfilterlösung bei Mister Wash?

 

Das kommt auf deinen Kesselflansch und deinen Fuß an. Die Kralle muss greifen können, und Platz genug rund um den Flansch haben. Sonst kommst du damit nicht sehr weit. Ich nutze eine Ölfilterkralle für den „größten Teil“ des Weges. Die letzte, für die spätere Stabilität des Kessels entscheidende, Vierteldrehung erledigen ein kleiner Hammer und ein fetter Schraubendreher. Je nach Flansch schlitze ich eine kleine Nut mit dem Dremel zum Ansetzen des Schraubendrehers.