Preisunterschiede d-ch

lieber KSB,

[quoteost_uid0]die preise sind aus tradition so...[/quoteost_uid0]

und genau solche argumente bringen mich auf die palme, genau deshalb hab ich den beitrag gepostet - das hat mit nationalstolz und jammermentalität nichts zu tun.

es ist, wie eingangs erwähnt, wie mit den medikamentenpreisen in der schweiz: die schweizer pharmaunternehmen gehören mit zu den grössten der welt. ein grossteil der produktion und ein noch weit grösserer teil der entwicklung und forschung findet hier statt, also unter aufwendung der in der schweiz üblichen kosten für manpower und infrastruktur. trotzdem kostet dasselbe produkt, nach deutschland exportiert, dort teilweise 30% weniger als hier. wieso? weil "der schweizer mehr verdient" und folglich auch mehr bezahlen kann. nun verhält es sich mit der kostenexplosion im gesundheitswesen hier aber ähnlich wie bei euch. dieses "unsoziale" verhalten der konzerne treibt also die kostenspirale kräftig an.

das ist eine "nach mir die sintflut"-mentalität, für die mir halt irgendwie das verständnis fehlt. und wenn ich mir die nachrichten aus deinem heimatland so anhöre, dann sollte diese mentalität gerade den deutschen zu denken geben: notwendige reformen des sozialstaates, kürzungen des staatshaushaltes an allen ecken und enden einerseits und der grosse reibach andererseits. wieso? weil's aus tradition so ist? seltsam, wie gewisse traditionen gepflegt werden.

gruss

old harry

 

@nobbi-4711,

stimmt fast alles: die schweiz ist ein hochpreisland. ein kaffee in einem restaurant in zürich kostet umgerechnet ca. € 2.50,ein big-mac ca. € 3.50, ein kilo filet vom rind mehr als € 50 und die durchschnittliche wohnungsmiete für eine dreizimmerwohnung mit 80m2 liegt in städtischen gebieten bei mindestens € 1000.

andererseits: wie hoch ist der einkommenssteuersatz in deutschland? 35%? 40%? höher? ???
hier liegt er, für ein durchschnittliches einkommen und je nach wohnort (steuerwettbewerb...), zwischen 9 und 20%.

wäre der verweis auf die höheren lebenshaltungskosten tatsächlich die ultimative erklärung für die grundsätzlich höheren preise, dann könnten media-markt und all die anderen discounter mit ihren preisen unmöglich überleben, denn sowohl angestellte als auch ladenlokale sind hier ja teurer als im ausland. trotzdem funktionierts: die preise für tv-geräte, computer und hi-fi sind hier nicht höher als im ausland.

nein, das problem der schweiz ist, in den meisten branchen, jenes eines protektionistischen, abgeschotteten und von inoffiziellen preisabsprachen dominierten binnenmarktes. demnächst werden aldi und lidl hier die ersten filialen eröffnen und damit den beiden grossen heimischen ketten konkurrenz machen. nun hofft die ganze schweiz auf massiv sinkende lebensmittelpreise - denn zur zeit liegen sie hier um bis zu 50% über den preisen im europäischen ausland. es würde mich allerdings nicht wundern, wenn sich die verbilligung in sehr engen grenzen hielte. denn: "die schweizer verdienen mehr, können also auch mehr bezahlen".


gruss

old harry

 

[quoteost_uid0]Da müssten doch die Leute Schlange vor dem Laden stehen und der Verkäufer könnte sicvh eine goldene Nase verdienen[/quoteost_uid0]

ich fürchte, daraus wird nichts. die schweiz ist die brutstätte von nespresso...