Rancilio s24 ist da

[quoteost_uid0]Mein Händler hätte mir ne Bezzera verkaufen können, riet mir aber zu Silvia weil er nach meinen Aussagen wieviel Espressi ich trinke und wieviel Cappus ich zubereite und wie meine bisherige Kaffelaufbahn ist.[/quoteost_uid0]
Nun, es ist hier wirklich die Frage, ob der Händler Dir nicht doch besser die Bezzera verkauft hätte anstelle der Rancilio.
Im Grunde bist Du mit dem Gerät, aber nicht mit der Gerätekategorie zufrieden. Ich unterstelle es jetzt sicher nicht Deinen Händler sondern der allgemeinen Verkäuferphilosophie " erst mal klein anfangen und später noch einmal wiederkommen " Es ist auch wirklich schwer, einen Kunden, der keine konkret technischen lediglich preisliche Vorstellungen hat. Auch Verkaufsgespräche wie "wieviele Kaffee wollen Sie denn so am Tag machen ?" ist eigenlich immer nur der Ist-Zustand aber nicht die eigentliche Frage nach dem Soll-Zustand. Mein Chef klärt umfassend auf und hat auch schon Kunden wieder nach Hause geschickt und Ihnen gesagt, Sie sollen lieber noch ein paar Monate sparen und das Budget erhöhen als jetzt 250,00 Euro zu wenig auszugeben und sich in 1 Jahr darüber zu ärgern. Und die meisten Kunden kommen entweder nach kurzer Zeit wieder und kaufen die Maschine die sie wirklich haben wollen oder tatsächlich ein paar Monate später. Einige natürlich haben auch woanders die günstigere Variante erstanden und sind dann 2 Jahre später wieder mit Wunsch auf eine große erschienen. Problem ist immer dann die Inzahlungnahme. Meist macht der Kunde hier einen (logisch) schlechten Schnitt.
Ich denke, die Beratung ist die Grundlage für den Erwerb der richtigen Espressomaschine, zumindest im hochwertigen Bereich. Daher ist in einigen Espressofachgeschäften auch eine teilweise völlig unsinnige Angebotspalette vorhanden. Da werden dann Billigstmaschinen mit ins Sortiment genommen um "das Angebot abzurunden" wobei das Ergebniss einer jeden ehrlichen Beratung doch sein müsste, das diese Geräte für eine zufriedenstellende Zubereitung nicht ausreichen. Aber leider ist der Profitgedanke teilweise zu ausgeprägt, das Motto "bevor ich gar nicht verkaufe; oder ein anderer, dann eben die billige Lösung". Ein verantwortungsvoller Händler hat solche Artikel nicht in seinem Programm zu haben und ggf. sollte er seine Verkaufsgespräche neu strategieren. Wenn sein Kunde rundum zufrieden ist, bringt dieser aus Erfahrung genügend neue Kunden aus dem Bekanntenkreis etc., die alleinig aufgrund der Zufriedenheit bereit sind ebenfall ein paar hundert Euro mehr auszugeben, als sie wiederum vorhatten zu investieren. Insovern ist eine ehrliche Beratung auch immer eine kostengünstige Investition in die Zukunft, für beide Seiten, den nichts ist für den Kunden teuerer, als sich am Anfang die falsche Maschine zu kaufen.

L.

 

Wenn Leute sich Espresso-Maschinen jenseits der 500 EUR für den Hausgebrauch kaufen, müssen sie sich doch eigentlich nur fragen, wie verrückt sie denn nun sind. Daß sie verrückt sind, steht ja außer Frage.

Wir haben privat mit einer Aldi-Espressomaschine angefangen und fertig gemahlenem Lavazza, den ich immer wie irre in den Siebträger pressen mußte (der übrigens keine 14 g Kaffee faßt), um überhaupt sowas wie Crema hinzubekommen.

Ein, zwei Straßen weiter gibt es einen kleinen Laden für Espresso-Maschinen (hauptsächlich FAEMA), der seit 25 Jahren im Gastronomie-Bereich liefert und Service macht. Da der Laden in einem Wohnviertel extrem versteckt ist, hat er praktisch keine Laufkundschaft und damit auch kaum Privat-Kunden. Entsprechend sind die Öffnungszeiten - Samstag ist z.B. geschlossen.

Irgendwann Anfang des Jahres haben wir diesen Laden "entdeckt", d.h. er war mal zufällig noch auf, und wir sind einfach mal rein und haben schüchtern nach einer Maschine für den Hausgebrauch gefragt. Empfohlen wurde uns schließlich die FAEMA Faemart, Nachfolgerin der Family. Listenpreis 400 EUR. Dazu eine kleine Mühle, die direkt in den Siebträger mahlt, ca. 150 EUR. Als Set könnten wir das für 400 EUR haben, ein Kilo Kaffe (von oro, special bar Mischung) und zwei Espresso-Tassen dazu. Naja, für jemanden, der vorher ALDI plus gemahlenen Lavazza genossen hat, trotzdem schon eine ganz schöne Investition. Naja, wir haben diese Maschine erstanden, zu hause ausprobiert, und wahren begeistert. Also, nachdem ich die Mühle entsprechend modifiziert hatte, daß ich den Kaffee fein genug mahlen konnte. Der feinste Grad war nicht fein genug, also Sperre raus. Jetzt ist sie perfekt!

(Ich habe übrigens den derart gemahlenen Kaffee mal mit der ALDI-Maschine ausprobiert. War auch durchaus zufriedenstellend. Ob sich allerdings jemand eine Mühle für 100 bis 150 EUR zu einer Maschine für 50 EUR kauft?)

Als kleine Einkreis-Maschine lieferte sie zwar einen ganz tollen Espresso, nur die Zubereitung des Cappuccino war entsprechend umständlich: Espresso in Espresso-Tasse, Milch in Cappuccino-Tasse aufschäumen, Espresso dazu. Danach Boiler erstmal wieder abkühlen lassen bzw. Wasser durchlaufen lassen, falls mehr als zwei gewünscht sind.

Also kam, was kommen mußte. Er hatte da neben diversen Fiorenzato Briccoletta-Maschinen mit Festwasseranschluß ein einzelnes Gerät mit Tank stehen, welches mal für ein paar Tage verliehen war. Das könnte ich als Vorführgerät günstig haben. 30% unter Listenpreis oder so. Nach Rücksprache mit meiner Frau ("Was willst Du mit diesem Monster, Schatzi? Unsere Faemart ist doch toll. Hübsch, klein, ...") und noch einigem Überlegen wurde sie mir nochmal günstiger Angeboten, so daß ich dann zugeschlagen habe und es seitdem nicht bereut habe.

Im Gegenteil: Obwohl ich mich nicht unbedingt als Fan der E61-Optik betrachte - mir kommt es mehr auf das an, was an Espresso / Cappuccino dabei rauskommt - gefällt mir die Optik der Maschine immer besser.

(Helmut, das Kaufkriterium war für mich übrigens wirklich nicht das Design. Bei mir stellte sich eher die Frage, ob ich mir so eine "richtige" Maschine überhaupt leisten konnte...)

Der nächste logische(?) Schritt wäre dann wohl wirklich eine Industrie-Maschine im Format der Rancilio S24 oder FAEMA E98 Compact S1 bzw. LaCimbali Junior S. Wobei die preislich da anfangen (ab 1500 EUR), wo die E61-Zweikreis-Chrom-Machionen noch lange nicht am Ende sind.

Was solche Maschinen im Privat-Haushalt zu suchen haben, wo irgendwo zwischen 5 und 50 Kaffees am Tag gebrüht werden, sollte sich ein normaler Mensch vielleicht nicht unbedingt fragen. Aber man darf ja wohl noch träumen...

In diesem Sinne möchte ich dir zu deiner S24 gratulieren, Arne. Ein bischen neidisch bin sowieso!
Der Fraktion derer, die meinen, schwerer sei besser, kannst du jetzt ja auch mit einem wuchtigen Argument kommen. Übrigens ist die Briccoletta mit ihren "nur" 20 Kilo und der Wellblech-Rückseite wirklich ein Klapperkasten...

Gruß,

Thomas

P.S.: Mein Schatzi hat mir übrigens kurz nach dem Kauf der Briccoletta klar und deutlich zu verstehen gegeben, daß sie das Wort "Espressomaschine" im Zusammenhang mit dem Wort "Kaufen" die nächsten fünf Jahre nicht mehr höhren will. Hihi, Zeit genug also, um auf eine Maschine der letzten Kategorie zu sparen...

 

[quoteost_uid0="Gudihl"]P.S.: Mein Schatzi hat mir übrigens kurz nach dem Kauf der Briccoletta klar und deutlich zu verstehen gegeben, daß sie das Wort "Espressomaschine" im Zusammenhang mit dem Wort "Kaufen" die nächsten fünf Jahre nicht mehr höhren will. Hihi, Zeit genug also, um auf eine Maschine der letzten Kategorie zu sparen... [/quoteost_uid0]
So muß man es sehen...könnte mir nämlich auch passieren

 

Soeben einen Cappucino mit Caramel-Sirup genossen...

 

Soeben einen französischen Espresso zum Lungo aufgebohrt und mit Kondensmilch versetzt runtergespült...

 

Auch von mir noch mal Glückwunsch! Da müsste das Upgrade-Fieber ja für `ne Weile abgekühlt sein. Und wenn nicht, dann musst Du ja wohl Richtung Zweigruppige optieren.

Was das Thema Preiswürdigkeit angeht, kann ich (als besitzer eines ECM-Klons) nur beipflichten. Ja, die Dinger sind überteuert! Nun habe ich für meine Isomac etwas mehr als die Hälfte einer Technika II bezahlt -und zu diesem Kurs fand ich`s dann ganz erträglich. Aber eigentlich finde ich auch das in dieser Preisklasse Gebotene recht mittelmäßig. Eine E61-Gruppe und ein mehr oder gut gearbeitetes Edelstahl-Gehäuse können dochc nicht diese Wahnsinnspreise rechtfertigen!!! Was da sonst an Technik in den sogenannten "semiprofessionellen" Maschinen drinsteckt, ist ja eher bescheiden...

Aber leider gibt es im Segment zwischen den Einkreismaschinen und den kompakten Profi-Maschinen (die mir leider auch zu teuer sind), kaum Alternativen, sieht man mal von der (sicherlich guten, aber leider plastikverkleideten) Oscar ab. Sicherlich wäre der ein oder andere Hersteller in Italien, Spanien oder Portugal in der Lage, etwas Ähnliches wie die Oscar in einem schnörkellos-klassischem Blechkeid zu bauen und im Preissgement um 600 bis 700 Euro anzubieten. Aber das ließe sich wohl kaufmännisch nur bei entsprechenden Stückzahlen und Vertriebsstrukturen darstellen, über die diese Firmen offenbar regelmäßig nicht verfügen. Für die Gastronomie-Händler, über die Profi-Maschinen gemeinhin vertrieben werden, ist der Endkunde im Regelfall ja wohl eher lästig (was man ein bißchen verstehen kann - er ist beratungsintensiv, wird aber nach dem Verkauf vergleichweise wenig Anschluss-Umsatz im Service-Bereich bringen).

Wahrscheinlich müssen wir uns damit abfinden: Solange die breite Masse sich lieber Vollautomaten und Nespresso-Systeme andienen lässt und solange die die Minderheit der Siebträger-Fetischisten sich mehrheitlich von poliertem Edelstahl blenden lässt, werden "preiswerte" (d.h.: ihren Preis werte) hochwertige Maschinen für den Hausgebrauch weiter mit der Lupe zu suchen sein.

Aber vielleicht können wir hier im Board ja mal die optimale macchina konzipieren - um dann bei CMA oder CREM eine Sammelbestellung aufzugeben! (Achtung: Witz!)

Aber: Rumspinnen wird man ja wohl noch dürfen...

PS: Ich muss bis zum nächsten Upgrade mindestens noch zwei Jahre warten - sonst macht mir meine Co-Cuppucinotrinkerin die Hölle heiß...

 

[quoteost_uid4="K.R.ausDO"]Hallo Thomas! Und schönen Gruß an Deine Frau!

Seht doch bitte mal zu, daß Ihr an eine Forumtreffen teilnehmt ...
Der Einfluß von Händlern ist nicht alles! Wenn ich so Deine nächsten ??? logischen ??? Schritte lesen, dann kann ich daß so gar nicht mit der Beschreibung Deines "Sparbuches" in gescheite Verbindung bringen. Insbesondere, da Du anscheinend von einem Händler für Profis als Privater einfach in die falsche Richtung geführt wirst![/quoteost_uid4]
Hihi, keine Panik. Die Briccoletta ist so ziemlich das äußerste, was ich mir als "Privater" vosrstellen kann, und diese habe ich ja auch recht günstig (600 EUR) erstanden. Ein durchaus Sparbuch-freundlicher Preis.
Der Händler sagt mir übrigens das gleiche: Er rät für privat auch von der E98 Compact S1 ab.

Der eigentliche Grund für die Anschaffung der Bricco war der, daß sie eben aus meiner Sicht deutlich besser geeignet ist, um auch Cappuccino zu machen. Eine Oscar zum Bsp. hätte ich nicht deutlich günstiger bekommen, außerdem finde ich die Heißwasserdüse der Bricco recht nützlich.

Die E98 Compact S1 ist mehr so eine Traum-Maschine. Wie Luciano neulich erwähnte, sind für den Privatbereich die ECM Technika nebst "Nachbauten" (wozu ich die Bricco zähle) eigentlich schon überdimensioniert. Was mich eher aufregt ist, daß eine ECM Technika kaum günstiger ist als die S1, die ich vmtl. für 1400 bis 1500 EUR kriegen [bost_uid4]könnte[/bost_uid4]. Hätte ich das Geld übrig und wollte mir unbedingt eine Maschine dafür kaufen, so würde ich zur S1 tendieren.

Ansonsten denke ich für mich: Solche Träume sollte man sich nicht unbedingt erfüllen - sonst muß man sich neue Träume suchen...
Ich hätte das Wörtchen "logisch" in Anrührungszeichen setzen sollen. Bitte also meinen Beitrag mit einem Augenzwinkern lesen.

Die Grüße werde ich gerne ausrichten, und an einem Forum-Treffen würden wir sicher auch gerne mal teilnehmen, wenn sich irgendwo im Großraum Köln (bis sagen wir 200 km Entfernung) was ergibt.

Gruß,

Thomas