Rancilio vs Isomac vs La Pavoni - Kaufberatung

Moin .

Ich kann mir gut vorstellen, dass sowohl die Silvia als auch die Pavoni eine Verbesserung zur Gaggia darstellen. Die Maverick kenne ich leider nicht.
Die Silvia ist ein sehr solider Einkreiser. Mit ihr machst Du nichts falsch. Es gibt zu der Maschine auch einige Threads hier, die Du sicherlich noch durcharbeiten könntest.
Geeignet sind aus meiner Sicht für Deinen Bedarf alle Maschinen.

Die Pavoni hat keinesfalls eine Aufheizzeit von 30 Min., die würde ich eher bei der Silvia oder der Maverick einplanen. Die Pavoni sollte in ca. 15 Min. heiß sein. Problem ist eher die Temperatur der Brühgruppe, die Du manuell regeln musst. Das ist deutlich aufwendiger als bei den anderen Maschinen. Aus meiner Sicht ist die Silvia die wertigste Maschine aller 3. Die Pavoni macht aber am meisten Spaß. Mit ihr ist das Schäumen etwas gewöhnungsbedürftig, aber genauso gut möglich.

Alles Gute für die Auswahl!
Martin

 

Die Pavoni hat sicher die kürzeste Aufheizzeit von den 3 Beispielen, schätze mal ab 10 Min. Allerdings funtioniert sie nach einem anderen Prizip als die anderen (Handpumpe, statt Elektropumpe). Sie ist etwas gewöhnungsbedürftig und braucht mehr Übung als z. B. die Silvia.

 

mmmh. darunter kann ich mir nun gar nix vorstellen. Ist der Kessel ausgeleitert? Oder durchgeweicht? Oder....?
Wenn der Kaffee aus einer Maschine plötzlich "komisch" schmeckt, dann hilft meist eine intensive Reinigung, Entkalkung und neue Dichtungen.

Wenn es dennoch etwas neues sein soll: Die Isomac kenne ich nicht, die Eckdaten lesen sich aber ähnlich der Silvia. Und die ist im Vergleich zur Gaggia nur ein kleiner Schritt auf der Upgrade-Leiter. Ich würde da lieber gleich "einen Schritt höher" gehen und eine Vibiemme Domobar o.ä. nehmen.
Die Europiccola ist dagegen eine völlig andere Geschichte, eben ein anderes Konzept mit anderen Vor- und Nachteilen. Wenn eine "nicht allzu umständliche Bedienung" ein Kriterium ist, dann würde ich von einer Europiccola absehen.

 

Die Temperatur wird bei der Pavoni, wie bei vielen Einkreisern auch, über einen Thermostaten eingestellt. Dabei wird der Druck im Kessel gemessen. Der Thermostat lässt sich über Öffnen der Maschine einstellen. Von Modell zu Modell unterscheidet sich die Einstellung immer etwas. In der Regel ist die Maschine aber passend voreingestellt, sodass die Kesseltemperatur für die meisten Kaffees passt. Die knifflige Aufgabe ist dann für den Anwender nur noch, die Brühgruppe auf passende Temperatur zu bringen, sodass die Gruppe nicht zu kühl, aber auch nicht zu heiß ist.

Pavonis lassen sich auch häufig gebraucht ganz gut erwerben. Es gibt einige Leute, die die Teile nur als Deko rumstehen haben um sie dann irgendwann wieder zu verkaufen. Aus meiner Sicht kann man dann häufig eine fast neue Maschine für einen sehr akzeptablen Preis erwerben. Man muss aber ggf. etwas warten, bis passende Angebote kommen und dann schnell sein. Die Kleinanzeigen bieten aber immer wieder gute Angebote. Ich hab für meine fast neue gebrauchte Professional mit Holzgriffen 300 Euro bezahlt.

Was glaubst Du, könne nervig werden bei der Pavoni?

 

Das mit der Brühtemperatur ist bei der Pavoni nicht viel anders als bei anderen Einkreisern. Mit dem Pressostat stellst du die "Grundtemperatur" ein, die innerhalb von 15-30 Min.nach dem Aufheizen relativ konstant bleibt (es fließt ja kein kaltes Wasser aus dem Tank nach). Wenn es allerdings länger dauert, muss man die Maschine zwischendurch mal für eine Weile abschalten, dass sie wieder etwas abkühlen kann. Wenn du keinen Milchschaum brauchst, sondern nur Espresso zapfst, kannst du den Presso so tief einstellen, dass der Überhitzungszeitpunkt erst nach 1-2 Std. mal eintritt. Im Grunde ist das Temperaturverhalten einfacher zu händeln als bei einem Pumpen-Einkreiser.
So kannst du z. B. am Brühkopf einen Temperaturmessstreifen anbringen und hast so die jeweilige Temperatur immer im Blick.
Etwas schwieriger ist es, den richtigen Brühdruck zu erreichen. Dazu braucht es eine längere Übungsphase.

 

In Deine Liste könnte man noch ne Lelit mit PID reinpacken. Ansonsten würde ich versuchen eine Pavoni mal zu testen irgendwo ob das wirklich was für Dich ist. Bis man da was gutes raus bekommt dauert schon da man da alles im Popo hat und keinerlei Hilfe dabei warum jetzt mal wieder ein Shot nichts geworden ist. Eine Unica wäre auch knapp nicht vierstellig und den Gebrauchtmarkt kann man auch mal im Auge behalten wenns nicht ganz so dringend ist. Hier sind derzeit z.B. 2 Silvias mit einem tollen PID gepimpt im Angebot die deutlich mehr bieten als die Maschine ab Werk.

 

Sehe ich auch so. Innerhalb der Klasse der kleinen Einkreiser erkauft man den Vorteil einer Maschine mit einem anderen Nachteil.

Sag an: was willst du wissen? Es stehen beide bei mir nebeneinander (und eine Gaggia CC, welche der Baby Class ähnelt, stand auch eine Weile dabei).

 

Wenn Geld eine Rolle spielt, dann ist der Gebrauchtmarkt wirklich zu empfehlen. Die von @Aeropress vorgeschlagenen Silvias sind da vorn dabei.

Aber auch die Ascaso Steel anschauen -Niedriger Preis für eine interessante Maschine (Dampf getrennt von Espresso durch Thermoblock, abschaltbar) in scheinbar (habe selbst noch nicht reingesehen) guter Qualität.

 

Die Ascaso Steel hat kein PID und man kann sie neu kaufen.
Was ist mit meinen Vorschlägen zu den anderen HH?

Ansonsten führe ich zuletzt noch die Isomac Venus ins Feld. -Einfache, robuste Technik, Chassis komplett aus Edelstahl, unerhört große Auffangschale (auch Edelstahl), ST im Gastro Standard.
Den Unterschied zur Grand Maverick habe ich auf die schnelle nicht gefunden.

Trotzdem halte ich die Steel für den besseren Dampfer, bei wahrscheinlich gleich gutem Espresso.

 

Die Bedienung ist nicht umständlicher, sondern einfach anders - zumindest bis zu einer Menge von 2-3 Getränken - und man muss sich daran eben gewöhnen. Bei geringen Mengen verwende ich immer die Pavoni, da sie schneller auf Temperatur ist und kein Temperatursurfen benötigt (Temperaturschwankung Pavoni 2-3°C, Hysterese Silvia 20°C). Diesen Vorteilen stehen die Nachteile des Kesselbetriebs (nur nachfülbar wenn kalt) und der BG (Tendenz zum Überhitzen bei mehreren Bezügen und fixes Volumen) gegenüber.

Die Qualität eines gut zubereiteten Espressos aus der Pavoni habe ich bisher weder mit der Gaggia noch mit der Rancilio erreicht! Nur bekomme ich das leider nicht bei jedem Versuch hin ;-)
Da das Volumen der BG fix ist beziehen viele Pavonisten statt Espresso leiber doppelten Ristretto.


Bei geringer Anzahl von Getränken am Stück und nicht nur Cappus kann ich die Pavoni vollkommen empfehlen. Es macht Spaß, die Maschine ist wunderbar simpel, bietet direktes Feedback bei nachlässigem Arbeiten und bereitet gute Getränke.

 

Neben der La Certa gäbe es noch:
Isomac Zaffiro
BFC Perfetta
Vibiemme Domobar Inox
Bezzera Unica
Quickmill Silvano (hat zusätzlich für Dampf noch einen Thermoblock, ist preislich aber ähnlich zu den anderen)
Bezzera BZ09 (mit elektrisch beheizter Brühgruppe)
Kann sein das ich noch die eine oder andere vergessen habe.

Gruß
Ludwig

 

@willich: Letztendlich wirst Du mit jeder Maschine etwas finden, womit Du glücklich sein wirst. Die bisher genannten stellen sowohl optisch als auch teiletechnisch bereits Verbesserungen dar. Ob Du Dich weiterentwickeln möchtest und ich in welche Richtung das gehen könne, bleibt schwer abzuschätzen. Ich persönlich habe aber den Eindruck, dass Du an einer Pavoni Spaß hättest, Dir die Funktionsweise der Maschine nur Respekt verschafft.
Ich nutze meine Pavoni nur verhältnismäßig selten, da die R58 meine Alltagsmaschine ist. Dennoch lässt sich recht zügig etwas Zufriedenstellendes produzieren. Ich weiß halt mittlerweile etwas, wie die Maschine tickt. So kann man sich drauf einstellen und hat eben alle Handgriffe drin. Viele Dinge funktionieren leicht anders, das hat man aber schnell drauf.
Ich halte es dabei für sinnvoll, Dich auch hier weiter etwas einzulesen. Es gibt verdammt viele Threads zu Deinen Fragen und den Vor- und Nachteilen der Maschinen. Fragen in einem Thread bieten zwar eine schnelle Beantwortung, ich denke aber, dass dann dennoch ein größerer Zusammenhang fehlt, um das Wissen einzuschätzen.

Zu den Pavonis gebraucht: Klar gibt es auch viele Angebote, die ich ebenfalls nicht wählen würde. Manchmal stehen die Teile aber auch wie neu, nur zum halben Preis da.
Würde ich neu kaufen wollen, würde ich dann noch 200-300 Euro für ne Unica drauflegen. Es ist und bleibt aber Geschmackssache.
Die Pavoni ist eine tolle Maschine, hat aber sowohl ihre Stärken als auch Einschränkungen.

Eine Bezzera BZ10 ist übrigens ein Zweikreiser. Den scheinst Du eigentlich eher nicht zu wollen.

Ein guter Einstieg bzw. Aufstieg geht aus meiner Sicht ab Rancilio Silvia aufwärts.

 

Mit Manometer ist IMHO einfacher, da du so zumindest einen Richtwert hast. Auch würde ich eine Version mit Dampfhahn nehmen, allein schon um den Druck einer heißen Pavoni schnell abbauen zu können. Man kann auf diese Weise nach weniger Minuten (sobald Druck raus ist => Monometer) den Kessel öffnen und neu befüllen.
die weiteste Verbreitung haben die Euro und die Prof. Vom Volumen und der Tatsache, dass die Euro von Fabrik aus kein Manometer hat sind die identisch. Die Stradivari ist eine Prof in neuem Gewand und die Mignon ist die absolute Minimalversion. Weder Wasserstandsglas, noch Manometer oder Dampflanze. Das ist nur für @Tara und die ganz harten geeignet ;-)

 

*grins

Im Ernst: Wenn Pavoni würde ich Dir zur Version mit Manometer raten. Die Europicola ist auch mit einem Manometer nachrüstbar - falls eine gebrauchte so günstig ist, das sich die Nachrüstung lohnt.
Mit dem Manometer hast Du einen Anhaltspunkt was im Kessel los ist. Die Brühtemperatur auf die Bohnensorte einzustellen und später einmal wieder zu finden ist dann auch nicht so ein Blindflug.