Reinigung mit Reis

Dann hast du so quasi einmal durchgeputzt.

Wenn dir wohler dabei ist, dann hilft nur aufschrauben, pinseln und saugen.

Ich denke, da gibt es keine Universallösung

Wäre interessant, was die Hersteller so in der Bedienungsanleitung schreiben, was man richtigerweise machen soll: Mahlkönig, oder Elektra um nur einige zu nennen

 

Eben. Ich denke, wir sind uns einig, dass das Ziel der Reinigungsaktion die Sauberkeit des Espressogeschmacks ist. Vergammeltes Kaffeefett stört, und der Geruch von Reis ebenso. Habt Ihr schon mal Reis gekocht, und festgestellt, welcher Duft sich verbreitet? Egal, ob Khao Thom, Basmati, Arborio oder Carnaroli. Jeder Reis hat seinen appetitanregenden Duft, und bei Dinkel wird's nicht anders sein. Aber diesen Duft hätte ich gerne zum Gaeng Ped, zum Chicken Khorma oder im Risotto, aber nicht im Espresso.

 

Also Duftreis wie Jasminreis oder Basmatireis darfst du natürlich nicht verwenden
Wäre ja auch viel zu teuer...
Nimm einfach billigsten Rundkornreis
Der ist ziemlich Geruchs und geschmacksneutral

Außerdem kommt der Geschmack wahrscheinlich ja erst mit dem Kochen so richtig zur Geltung.

 

Ich bin ganz sicher, dass dies die Vorstellung ist. Ob sie aber auch zutrifft, ist eine andere Frage. Ich glaube nicht.

Da wir hier ja in einem Diskussionsforum sind, erlaube ich mir dies anzuzweifeln. Vergammeltes Mehl stört nicht, weil es ausserhalb des Kreislaufes liegt. Denn sonst könnte es ja nicht vergammeln. Jede Mühle hat zwei Arten von "Totraum". Den aktiven, der im Durchfluss des Kanales liegt, also am Kreislauf des gemahlenen Mehls beteiligt ist. Dieses Mehl kann nur so alt werden, wie die Zeitspanne zwischen den Mahlvorgängen. Hinten wird es reingepresst,
vor fällt was raus, in der Mitte bleibt was hängen. Das ist der aktive Totraum.
Der passive Totraum sind die Schlitze, Kanten und Löcher, die sich bei einer sauberen oder neuen Mühle nur beim ersten Male füllen, dann aber nicht mehr am Durchfluss beteiligt sind. Das dort eingepresste Mehl gammelt dauerhaft rum, stört aber auch nicht, da es eben lokal statisch und passiv ist.
Deshalb halte ich das mahlen von anderen Mitteln wie Reis oder Dinkel für zweckfrei. Wenn es den passiven Totraum unverändert lässt, muss man mit neuem Mehl solange mahlen, bis dieser Stoff gänzlich wieder raus ist. Man spart also keinen Kaffee. Wenn es den passiven Totraum ausspült, dann wird dieser lediglich ausgetauscht, ändert an der Situation und damit auch dem Geschmack ebenso nichts. So oder so ergibt sich kein praktischer Nutzen, ausser einem suggestiven. Man bekommt lediglich das Gefühl oder eine Vorstellung davon, dass was sinnvolles passieren könnte.

Ich glaube, im Besten Falle passiert einfach nichts, im schlechtesten nutzt man sich unnötig die Scheiben ab, z.B. bei hartem Reis. Ich glaube auch nicht, dass der passive Totraum durchspült wird, was sich ja leicht prüfen liessen indem man danach die Mühle öffnet und nachsieht.

 

Gute Idee
Ich werde heute mir Dinkel reinigen, und dann gleich nachsehen und berichten....

 

Wenn ich auf dem Sofa sitze und mein auf dem Boden liegender (also "außerhalb des Kreislaufes") Hund pfurzt, rieche ich den Gestank auch auf dem Sofa

 

nach meinem geschmack wird viel zu wenig auf das alte fett unter den scheiben und dem unteren scheibenträger verwiesen,
wer von euch gebrauchte gastrogeräte kennt... ich würde es auch nicht als passiven totraum sehen, aber ehrenwerter versuch einer begriffsschärfung @Stephan Stoske.
der alte ranz beeinflußt den shot, ein jeder kann den sensorischen versuch machen. vor dem reinigen und danach, wie ein neuer kaffee.
einerseits setzt der ranz die fugen zu und schmiert kanten zu, verringert im grunde den totraum optimal, andererseits siehe @NiTo im vorpost, stinkt das zeug erbärmlich.
wer es mal rausgekratzt hat kann selbst entscheiden.

 

Wenn man ranziges Mehl aus der Mühle kratzt, vergrößert man die Oberfläche immens, natürlich riecht es dann auch viel stärker. Ob die Beeinflussung über die Kontaktzeit und -fläche innerhalb der Mühle eine merkliche Relevanz hat, bezweifle ich. Es macht auch einen Unterschied ob die Gastromühle alle 10 Minuten benutzt wird oder ich das Mehl zuhause dort 2 Tage drin lasse. Ein kurzes Mahlen dürfte diesen Umstand leicht beheben.
Würde man behaupten, dass Reis oder Dinkel diesen Umstand behebt, dann geht man davon aus, dass der passive Totraum tatsächlich ausgetauscht wird und alter Reis oder altes Dinkel keinen geschmacklich Einfluss hätte. Auch dies aber würde ein kurzes Mahlen relativieren. Ich sehe noch keinen Aspekt der für das Mahlen von Reis oder Dinkel spräche. Gegen eine Reinigung komplett und mechanisch sage ich nichts, halte sie aber für überbewertet.

 

Gestern habe ich, nachdem ich alle Bohnen in meiner Macap M2M vermahlen habe, mit Dinkel gereinigt respektive mit Dinkel hinterher gemahlen. Danach gleich aufgeschraubt und Fotos gemacht.







Also der "passive Totraum" hällt sich in Grenzen....
Für meine Begriffe ist das Reinigungsergebnis zumindest mit meiner Macap Mühle sicherlich OK.
Wenn ich jetzt wieder mit Bohnen nachmahle, dann werden die Dinkelreste auch wieder von den Bohnen weitestgehend ersetzt werden.
Wie das mit anderen Mühlen aussieht, weiß ich natürlich nicht.

Ich habe dann anschließend noch beide Mahlscheiben abmontiert und gereinigt.

Weiters die Maschine ausgesaugt und anschließend wieder zusammen gesetzt.

 

Wozu mahlst du denn erst mit Dinkel, wenn du die Mühle sowieso danach zum Reinigen zerlegst?

 

Das war nur zur Kontrolle um zu sehen, wieviel passiver Totraum bleibt um einen Überblick zu haben, was sich bei der Reinigung tut. Ich schraube ja nicht andauernd auf. Vielleicht so jedes halbe Jahr....

 

geht auch prima ohne Dinkel-Einsatz... (Eigenerfahrung)

 

@iPablo: Das hat aber gedauert

Um den passiven Totraum besser zu beurteilen, hättest du aber auch die untere Scheibe entfernen müssen. Auf der Rückseite dieser, und darunter, ist meist die größte Menge. Man sieht auch, das z.B. die Schlitze der Schrauben mit Kaffee gefüllt bleiben, der Dinkel sich auflegt und diese Räume nicht "ausputzen" kann. Trotzdem auch so interessant, schönen Dank.

 

Ja, leider

Ich habe nachher die untere Scheibe auch abgeschraubt. Das sieht man nur nicht am Foto.
Es ist aber kaum etwas darunter gewesen.
Natürlich bekommt man mit der Methode die letzten Ecken und die Schlitze der Schrauben nicht sauber! Aber die Scheibe ist etwas fett gewesen und ich habe so alle Teile inkl. Hopper und Deckel mit Spülmittel gesäubert und anschließend mit Küchenrolle getrocknet.
Die Maschine habe ich ausgekratzt & ausgesaugt.
Aber so für die schnelle Reinigung nach jedem neuen auffüllen des Hoppers ist die Dinkelreinigung durchaus geeignet, denke ich jedenfalls.
Aber das muss jeder für sich entscheiden

Demnächst werde ich meine Quamar M80 so reinigen und mal sehen, wieviel passiver Totraum dort vorherrscht.....

 

Bei meiner M7D / M4D:
Leermahlen, vom Trichter aus und vom Auswurfschacht aus kurz auf hoher Stufe aussaugen, Mahlkonus (bzw. -scheiben) raus (wichtig: auch das Unterteil), säubern, zusammenbauen und Trichter & Mühle von außen säubern.

ca. 10 bis 12 Minuten

Anderes als Kaffee zu mahlen fällt für mich keinesfalls unter den Begriff "Reinigung"...

Beste Grüße

 

Super!

 

Ich habe meine Mühle bisher mit Aussaugen und Auspinseln immer ziemlich sauber bekommen. Ranzig gerochen hat da nichts. Aber wie oft macht ihr das? Alle paar 2 Wochen, alle 6 Monate, alle 5 Jahre?

 

Ich sauge meine Mühle immer aus, wenn ich die Küche sauge. Alle circa 6 Wochen baue ich sie auseinander und reinige die Mahlscheiben ordentlich (trocken).

 

Wie versprochen habe ich jetzt durch die Quamar nach den letzten Bohnen Dinkel gejagt.
Dann direkt aufgeschraubt:
Siehe da: es bleibt viel mehr Kaffeemehl drinnen übrig als bei meiner Macap M2M...





Unter der abgeschraubten Mahlscheibe:

Sieht alles Andere als sauber aus....

Nach der Reinigung:

Was mir auffällt ist, dass der Boden nicht ganz glatt ist wie die Seitebwand.....
Das hat rechts auch noch wohl ein Fräskopf verirrt






In Anbetracht dessen, gehe ich davon aus, dass die Quamar relativ viel Totraum hat

Da werde ich in Zukunft wohl öfter öffnen und saugen und pinseln müssen.

 

Mich hat die Reinigungsfrage bzgl. Reis nicht losgelassen und ich habe heute in der Mythos One ein Kilo Reis durchgemahlt.
Vorher die Mühle mit Pinsel und Sauger gereinigt.

Die Mühle war nach dem Mahldurchgang mit Reis blitzeblank sauber und mit dem gemahlenen Reis kamen noch Fette, Öle, usw. mit.
Während des Mahlens habe ich mehrfach das Mahlwerk auf Feiner und Gröber verstellt.
Dann noch einmal ausgepinselt und gesaugt.

Ich habe nichts vom Reis hinterher geschmeckt.

Mit Reis zu reinigen, würde für mich eine Alternative zu den relativ teuren Mühlenreinger Pellets darstellen.