Restaurierte M30 Bistro schießt FI Schutzschalter raus

Diskutiere Restaurierte M30 Bistro schießt FI Schutzschalter raus im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo Forum, es gab heute richtig Ärger mit meiner mittlerweile liebgewonnenen LaCimbali M30 Bistro DT/1 BJ 1989, die ich aber leider noch nie...

  1. #1 bjp, 10.01.2016
    Zuletzt bearbeitet: 10.01.2016
    bjp

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    Hallo Forum,

    es gab heute richtig Ärger mit meiner mittlerweile liebgewonnenen LaCimbali M30 Bistro DT/1 BJ 1989, die ich aber leider noch nie richtig benutzen konnte.
    Ich habe die Maschine gebraucht übernommen. Die Maschine kam mit einem geborstenen Wärmetauscher (Verkäufer hatte trotz mehrmaligem Hinweis vor dem Versand im Winter das Wasser nicht abgelassen), so dass ich Kessel und Brühgruppe erstmal auseinandergenommen habe, um das Problem zu beheben, bzw. die Teile zu entkalken und zu reinigen. Letztlich habe ich dann doch die komplette Maschine zerlegt und grundgereinigt. Vor der Demontage habe ich die M30 aber noch laufen lassen und keine weiteren gravierenden Probleme festgestellt. Nach dem Einschalten wurden Kessel und Dosierbehälter (Klospülung) befüllt, die Heizung ging an und Kaffeebezüge ließen sich über die Wahltasten auslösen.

    DAS PROBLEM:
    Nachdem ich die Maschine über die Weihnachtsfeiertage nach diversen längeren Unterbrechungen nach letztlich 1,5 Jahren erst gestern wieder fertig zusammengebaut hatte, hat sie mir zum Dank für die aufwendige Pflege als erstes mal den FI rausgeschossen. Habe dann peinlichst genau (zwei Mal) sämtliche Kabelverbindungen anhand von vor der Demontage aufgenommenen Photos überprüft und konnte keine Unstimmigkeiten finden. Hier einmal die aktuelle Fehlerbeschreibung:

    1. Das Einschalten der komplett zusammengebauten Maschine löst den FI Schutzschalter aus.

    2. Wenn alle Magnetventile und die Pumpe abgeklemmt sind, killt der angeschlossene Heizstab den FI.

    3. Beim ausgestecktem Heizstab bleibt der FI Schalter drin. Hier lassen sich folgende weitere Beobachtungen machen:

    a) Am Heizstab (bzw. zwischen den Polen bei ausgebautem Heizstab) liegt keine Spannung an. Dies ist bei der M30 insofern zu erklären, dass der Kessel nicht gefüllt ist und daher die Heizung von der Steuerelektronik aus Sicherheitsgründen noch nicht zugeschaltet wurde. Was mich dabei wundert ist, dass das Abklemmen des Heizstabs dann einen Effekt auf den FI hat.
    b) Ist der Heizstab nur mit jeweils einem Pol verbunden, d. h. nur blau oder schwarz angeschlossen, fliegt ebenfalls der FI raus.
    c) Schaltet man die Maschine bei ausgebautem Heizstab ein, hört man zwei Relais schalten (vermutlich die MV für Dosierbehälter und Kesselfüllung)
    d) Ist der Heizstab ausgesteckt und wird die Maschine eingeschaltet, summt das Magentventil, das den Dosierbehälter füllt, ziemlich untypisch laut (in etwa wie ein lauter Türöffner für Haustüren). Es strömt Wasser in den Behälter, geschätzt etwas langsamer als es sollte. Das andere Magentventil, das den Zulauf von der Wasserleitung zum Kessel reguliert, öffnen dabei nicht (was es aber eigentlich sollte).
    e) Testweise habe ich das summende MV vom Dosierbehälter gegen ein anderes getauscht, was zum gleichen Ergebnis führt.

    4. Beim allerersten Einschalten trat Zustand 3d auch bei angeklemmten Heizstab auf. Dies ließ sich aber danach nicht mehr reproduzieren, sondern führte direkt zu 1.

    Ich schließe daraus, dass das Problem nicht (allein) auf den Heizstab zurückzuführen ist und hege den Verdacht, das das Mainboard defekt sein könnte, was ja zumindest ein wirtschaftlicher Totalschaden wäre.

    Es wäre Klasse, wenn Ihr mir kurz Eure Einschätzung der Lage geben könntet bzw. einen Tipp, wonach ich noch suchen könnte. Ich kann das Schmuckstück nach dem Zeitaufwand für die Restauration nicht als defekt in die Bucht werfen, ohne nicht zumindest einen guten Espresso daraus bezogen zu haben. Ich denke, Ihr versteht das.

    Vielen Dank!
    Björn
     
  2. #2 Arkadia, 12.01.2016
    Arkadia

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    Der Heizstab hat durch die Entkalkung einen feinen Riss bekommen. Dieser Kurzschluss löst den FI aus.
    Das "Summen" kann von der fehlgeleiteten Spannung kommen, die mal eben quer durch die Maschine schießt.
    Vorsicht: 24V Spulen vertragen keinen 240V. Schon nach ein paar Sekunden brennen die ab.

    Du kannst ja mal messen, ob die Isolierung der Heizung noch O.K. ist.
    Zwischen den Kontakten der Heizung und Flansch bzw. gefüllter Kessel, darf keine Durchgang zu messen sein.

    Genau das selbe Problem hatte ich auch mit einer M30. Die Heizung getauscht und jetzt geht es wieder...
     
  3. bjp

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    Danke, Arkadia, für den Tipp. Werde die Heizung ausbauen und nochmal genauer checken. Da aber noch kein Wasser im Kessel ist, sollte ein defekter Heizstab zumindest nicht die Maschine unter Strom setzen können, oder?

    Ich werde heute Abend außerdem auch noch mal nachmessen, welche Spannung an den Magnetventilen ankommt (die laut Aufschrickt 220V brauchen). Ggf. kommt das Rattern daher, dass diese zu gering ist, um das Ventil offen zu halten, das kann wohl auch vorkommen.
     
  4. #4 Arkadia, 12.01.2016
    Arkadia

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    Zwischen dem Heizstab (egal wo) und den Kontakten, darf auch ohne Wasser, keine Verbindung sein. Bitte mal messen.
    Das wäre sonst ein Isolierungsfehler und die Heizung hinüber.

    Es kann übrigens sein, dass bei Dir andere Ventile verbaut sind. Es gibt auch 24V MV .. zumindest bei der M30 Dosatron.
    Auch ein 240V MV kann seltsame Sachen machen, wenn die ganze Maschine incl. Gehäuse unter Spannung steht.
    Also Vorsicht und bitte überprüfen!

    Viel Glück!
     
  5. bjp

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    Super, wieder mal großen Dank für die Hinweise hier im Forum!

    Heute Abend habe ich dir Magnetventile durchgemessen. So wie es aussieht haben sie alle genug Spannung und sind auch korrekt geschaltet (d.h. nach dem Einschalten der Maschine Kessel- und Dosiererbefüllung an, der Rest aus).

    Daraufhin war ich etwas beruhigt wegen dem Mainboard und habe mir den Heizstab angesehen, der anscheinend defekt ist. Es gibt eine angefressene Stelle, die etwas versteckt lag, so dass ich sie nach dem Entkalken nicht gesehen habe. Ich messe zwischen Kontakt und Heizstab einen Widerstand von 12 kOhm. Mit meinen rudimentären Elektrikentnissen habe ich berechnet, dass dort bei 230 V ein Strom von ~54 A fließen sollte. Das wäre dann der Beweis für den FI-Killer. Richtig?
    Wobei ich nicht verstehe, wieso der FI rausfliegt, wenn der Heizstab nach dem Einschalten keinen Strom hat (habe ich auch nachgemessen), d.h. bei leerem Kessel. Kann mir das jemand erklären.

    An den zwei spinnenden Magnetventilen bin ich dran. Das am Kesselzulauf war anscheinend einfach verklemmt, nach Demontage scheint es nun wieder zu funktionieren. Das was so laut rattert hat einen defekten mechanischen Teil, das werde ich komplett neu bestellen. Wenn Gewindeanschlüsse und Spannung der Neubestellung passen, reicht das doch, oder? Die maximale Leistung ist doch nur für den mechanischen Teil wichtig, und der ist ja auf das neue Ventil abgestimmt, sofern man beides zusammen kauft. Hatte bis jetzt ein 220V/10W verbaut und das finde ich nicht, nur 8W und 9 W. Geht das?
     
  6. #6 senseman, 12.01.2016
    senseman

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    Sowie ich das verstehe sollt eder Widerstand an deinen Messstellen unentlich sein ist er aber nicht daher fliegt der FI weil Fehlerstrom fliesst. und 54A ist ne Hausnummer die würde deine sicherung nicht überleben sind meistens für 16A ausgelgegt. Ich würde mal sagen die heizung ist gehimmelt.
     
  7. #7 nacktKULTUR, 13.01.2016
    nacktKULTUR

    nacktKULTUR Gast

    Quatsch. I = U/R. Also: 230/12000 = 0.019A respektive 19mA.

    Was den RCD betrifft: Kann auslösen, oder auch nicht. In der Regel ist eine Auslösung bei 30mA garantiert.
     
  8. bjp

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    Ja, du hast recht, hab das was verdreht :(

    Hab jetzt den Heizstab und ein MV bestellt, werde hier dann (hoffentlich) abschließend berichten.
     
  9. bjp

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    OK, war der Heizstab sowie zwei gestörte Magnetventile. Warte noch auf ein weiteres Ersatzteil und dann kanns hoffentlich losgehen!


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