Restaurierung Cimbali M30

Hallo zusammen,

Irgendwie hatte ich nach der Rückkehr aus dem Italienurlaub die Idee, mal wieder einen Siebträger besitzen zu wollen. Aus Erfahrung weiß ich zwar, dass mir dafür morgens mit vier Kindern einfach Zeit und Muße fehlen, aber ein Projekt zum Basteln hat ja auch was.

Spontan kaufte ich für 73€ nach diesen Bildern ungetestet eine Menge Blech:

 

Erstmal ein wenig von außen geputzt.


Dann mal aufgeschraubt. Ging verdammt easy. Innen war ich erstmal positiv überrascht. Das Relais für das Teewasser liegt lose daneben. Wird wohl dauerhaft anziehen. Macht mir aber keine großen Sorgen, da es elektrisch direkt über den Taster betätigt wird, nicht über die Elektronik.



Am Manometer erwarte ich auch eine gewisse Undichtigkeit:




Ansonsten misst sich die Heizung mit plausiblen 28 Ohm. Jetzt erstmal etwas Kram bestellt, um sie am Wasser anzuschließen. Dann schau ich mal weiter… Siebträger brauche ich dann auch irgendwann mal. Gibt es ja aber anscheinend alles fair bepreist als Ersatzteil. Ich halte Euch auf dem Laufenden

Viele Grüße

Flo

 

So, Kleinkram, um von 3/8 auf 1/8" zu kommen, ist angekommen. Einfach mal angeschlossen und eingeschaltet. Es fließt anscheinend kein Wasser in den Kessel. Die Spule vom Ventil für die Kesselbefüllung wird aber warm - für mich ein Zeichen, dass zumindest die Elektronik grundsätzlich funktioniert. Wenn die Spule warm wird, funktioniert sie aber auch, oder?

Dann werde ich wohl oder übel erstmal das Ventil ausbauen. Ich habe ja keinerlei Infos zur Geschichte der Maschine (Kalk etc.). Mit der Elektrik mache ich mir wenig Sorgen. Wie sieht das denn mit den Wasserverbindungen aus: Wie wird bei diesen Messingleitungen die Dichtigkeit hergestellt? Sind da überall Dichtungen verbaut oder muss man da abdichten? Gibt es da vielleicht einen wiki-Eintrag?

Besten Dank

Florian

 

Danke für den Hinweis! Dann werde ich heute Abend mal den Wasserteil vom Magnetventil bis zum Kessel ausbauen. Einfach mit Maulschlüssel loslegen oder gibt es was zu beachten?

 

Ja, der Boiler wird definitiv über Leitungsdruck befüllt. Hinter dem Wassereingang verzweigt sich das Wasser: Einmal in Richtung Pumpe / Klospülung und einmal in Richtung Magnetventil und direkt weiter zum Boiler. Daher wäre meine Erwartungserhaltung, dass bei leerem Boiler bei angezogenem Magnetventil und Druck auf der Wasserleitung Fließgeräusche zu vernehmen sind. Das ist aber nicht der Fall.

 

Nee, die Reduzierstücke brauchte ich nur, um vom ungenutzten Eckventil in die Maschine zu kommen Um Wasserfilter würde ich mir später Gedanken machen, denke aber nicht, dass sie bleibt so von wegen WAF

 

Gut zu wissen Also einfach nur Bistro? Die meisten Explosionszeichnungen scheinen aber zu passen. Jedenfalls war das Magnetventil zu. Und der Druckminderer davor auch. Müsste sich das Magnetventil auch ohne Wasserdruck bewegen? Das tut es nach der ersten Runde entkalken noch nicht…

Wie sind diese Messingverbindungen eigentlich dicht? Ich sehe da überhaupt keine Dichtungen. Kann ich Teflonband verwenden?

 

So, Magnetventil und Verrohrung zum Kessel sind wieder durchgängig. Magnetventil scheint dynamisch zu sein, also öffnet nur, wenn Wasserdruck anliegt - oder man durchpustet. Aber jetzt kommt nicht einmal mehr Wasser aus der ersten Komponente am Boden der Maschine:



Was ist das für ein Bauteil?

 

Danke!

Explosionszeichnungen CIMBALI CI3002 - EINLAUFHAHN M20-M27-M28-M29-M30-M31 CI3002 - Ersatzteil-Handel24.com - Gastronomie Ersatzteile für Profis!

Ist also in der Tat das Rückschlagventil. 178€, das sollte lieber heil bleiben. Aber Wahnsinn, dass es Federn und Dichtungen alle noch gibt.

Lieber länger in Entkalker einweichen oder mit Gewalt versuchen, aufzuschrauben?

 

So, Mischung aus Entkalker und ein paar Hammerschlägen hat das Rückschlagventil überhaupt wieder gangbar gemacht. Ich lasse es noch eine Weile in Entkalker liegen, bis es wieder zuverlässig und geschmeidet öffnet und vor allen Dingen auch wieder schließt.

Ich nutze übrigens den Domol Bio-Entkalkter, eine Mischung aus Zitronen-, Milch- und Apfelsäure. Scheint gut zu wirken. Spricht da was gegen?

Danke

Florian

 

So, alles wieder provisorisch eingebaut und noch ein wenig undicht, aber für den Moment egal.

Wasser aufgedreht und die Maschine eingeschaltet. Klospülung wird perfekt gefüllt, Boiler wird auch befüllt, nach Erreichen des Mindestpegels schaltet die Heizung an. Irgendwann schaltet dann auch der Boilerzulauf wieder ab. Das Manometer ist tot (oder der Weg dorthin verkalkt), das Entlüftungsventil ist nicht ganz trocken, aber beides nicht das Thema. Wenig später reagiert der Pressostat und die Heizung wird abgeschaltet. Zu wenig Dampfpower kann man dem Gerät schon einmal nicht nachsagen

Aber: Kurz nachdem der Boiler auf Temperatur war, wurde die Boilerbefüllung wieder aktiviert. Das Überdruckventil funktioniert schon mal und das Häubchen über den Heizungsanschlüssen hat zuverlässig die Auslösung des FI verhindert. Ich hab dann mal ein Multimeter angelegt. Während die untere Sonde etwa 200 Ohm gegen Masse anzeigt, tut die obere das nur bei kaltem Boiler. Bei heißem Boiler habe ich 5-6 Ohm gemessen und der Wert stieg dann konstant wieder Richtung der 200 Ohm, wenn die Maschine abkühlt. Ich befürchte, dass auch hier der Kalk sein Unwesen getrieben hat und will gar nicht mehr wissen, wie der Boiler von innen aussieht. Ich denke, dass ich um Ausbau und Entkalkung nicht herum komme

Die Ulka läuft bei Bezug leider auch nicht an, da werde ich mal schauen, ob sie Strom bekommt. Aber irgendein Relais hört man schalten. Bisher ist die Elektronik wohl in Ordnung,

 

So, erstmal nur die obere Sonde ausgebaut. Sah unauffällig aus. Aber jetzt weiß ich zumindest, dass sie am Ende gebogen ist. Wieder eingebaut und mal auf 4 Uhr ausgerichtet. Und siehe da: Sie füllt nicht mehr nach. Teewasser und Dampf klappen schonmal. Die Pumpe läuft jetzt auch an, allerdings kamen da recht bald nur noch Tropfen. Dann werde ich mir da mal den Wasserweg vornehmen. Aber prinzipiell bin ich sehr zufrieden mit meinen Fortschritten.

Allerdings frage ich mich, wegen welcher die Baustellen sie wann auch immer außer Betrieb genommen wurde.

Ich hoffe nur, dass mich das Ergebnis nicht für die Wahl der nächsten Küchenmaschine versaut, Der Aufbau ist echt schon der Hammer!

 

Gute Frage, ob da auch ein Sieb drin ist. Aber mit einer Mischung aus Entkalkter und mechanischer Nachhilfe geht es wieder. Auf der Explosionszeichnung erkenne ich kein Sieb, aber das muss nicht heißen Ist die erste Espressomaschine, die ich zerlege.

Ich hatte bisher tatsächlich noch keine Antwort gefunden, danke dafür! Ich habe nur gemerkt, dass ein "normales" Anzugsmoment bereits für Dichtigkeit sorgt.

Mittlerweile läuft übrigens auch die Pumpe und es kommt tatsächlich aus Wasser heraus. Am Anfang aber mehr Dampf als Wasser, Wasser kommt erst am Ende. Ich denke, dass der Pressostat viel zu hoch eingestellt ist. Aber dafür muss ich erstmal das Manometer wieder fit bekommen. Das zeigt gar nix an. Das Manometer verzweigt auf halber Höhe vom Kessel. Gibt es da noch ein Innenleben? Könnte noch den Abgang zum Manometer aus dem Kessel schrauben. Beim Abschrauben lief mir jedenfalls zu meinem Erstaunen kein Wasser entgegen. Wird das Manometer durch Wasser- oder durch Dampfdruck betrieben? Druck sollte ja der gleiche sein...

A propos Wasserpegel: Wie hoch sollte das Wasser im Kessel stehen? Mit der geknickten Sonde ist man da ja relativ flexibel

Bisher macht die Sache jedenfalls noch richtig Spaß. Danke für Eure Mithilfe!