Restaurierung Rancilio L7

AW: Restaurierung Rancilio L7

Das Problem beim Bezug lag wirklich am Rückschlagventil: die Düse im Ventilgehäuse war komplett verstopft, ist nun entkalkt, alles wieder zusammengebaut. Siehe da: der Bezug funktioniert! Auch die Dosierautomatik scheint bestens zu funktionieren: schaltet nach der entsprechenden Menge wieder ab.

Leider ist dabei nun das nächste grössere Problem aufgetaucht: die Verschlussschraube am Brühkopf ist nicht dicht. Also, Schraube stärker angezogen... und Gewinde überdreht :evil: Da es sich dabei um eine Stahlschraube in einem Messingteil handelt, ist natürlich nicht die leicht zu ersetzende Schraube kaputt sondern das Gewinde im Brühkopf :x

Einzige Ideen die ich nun zur Lösung habe: Neues Gewinde schneiden (von M6 auf M8 aufgebohrt) und neue Schraube einsetzen (eventuell mit O-Ring unter dem Schraubenkopf, damit nicht so stark angezogen werden muss), Gefahr dabei: dass im Brühkopf die Wandstärke dafür nicht ausreicht. 2. Option: "Reparaturgewinde" für einen Draht-Gewindeeinsatz schneiden. Vorteil: muss nicht so stark aufgebohrt werden (eventuell reicht sogar der Gewindeschneider alleine?), dadurch weniger Gefahr bezüglich Wandstärke. Nachteil: braucht auf alle Fälle eine Dichtung, da der Gewindeeinsatz kaum dicht zu kriegen sein wird.

Hat jemand andere / bessere Vorschläge (oder noch einen nicht benötigten L7 Brühkopf rumliegen...)?

Grüsse, Steve

 

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Beginnen wir also nochmals mehr oder weniger von vorne...

Tastatur demontiert, viele Kabel abgezogen, alle Kessel-Anschlüsse abgeschraubt, Kessel demontiert, Brühgruppe demontiert, Magnetventil abgeschraubt, Resultat:



@Fritzz: dein Vorschlag mit dem längeren Gewinde könnte in der Tat funktionieren: die bestehende Schraube hat 7 mm Gewindelänge, die Bohrung bis zur "Abzweigung" in Richtung Duschsieb ist aber mindestens 11 mm lang, d.h. mindestens 4 mm frisches Gewinde könnte im gleichen Durchmesser geschnitten werden (dazu kommen noch einige mm des bestehenden Gewindes das zuhinterst ebenfalls noch recht intakt aussieht. Wenn ich die Abdichtung mit einem hochtemperaturfesten Kunststoff (z.B. EPDM) mache statt mit der Kupferdichtung muss ich wahrscheinlich deutlich weniger fest anziehen und dann könnte das durchaus reichen. Ist auf jeden Fall einen Versuch wert, kostet mich nur einen Gewindeschneider, eine neue Schraube und einen O-Ring.

@mccokie: das Time Sert (kannte ich nicht) scheint die "High end" Variante der von mir oben genannten Draht-Gewindeeinsätze zu sein. Das wäre wahrscheinlich (wenn der Vorschlag von Fritzz nicht funktionieren soll) die nächst mögliche Variante. Wobei ich aus Kostengründen eher die Draht-Gewindeeinsätze (z.B. V-Coil) nehmen werde, da deutlich günstiger. Das Problem sind nicht die Kosten der Einsätze aber das benötigte Werkzeug: selbst bei dem günstigeren V-Coil System würde mich das Ganze den Gegenwert von ca. 3 kg gutem Kaffee kosten...

Grüsse, Steve

 

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Langsam wird's was: die Anzahl der undichten Stellen nimmt zumindest ab.

Die Schraube im Brühkopf habe ich schlussendlich recht einfach ersetzen können: ich konnte ohne das Gewinde nachzuschneiden einfach eine längere Schraube (12 mm statt 7 mm Gewindelänge) einsetzen mit einem O-Ring unter dem Schraubenkopf: bis jetzt dicht.

Beim Test sind dann doch wieder zwei neue Undichtheiten aufgetaucht: die Verschraubung zwischen Überdruckventil und Kessel ist undicht, sollte aber einfach zu beheben sein. Etwas mehr Kopfzerbrechen macht mir ein Haarriss im Rohr zwischen Kessel und Pressostat. Diese Stelle war schon von Anfang an undicht, es sah aber so aus als wäre das Problem die Verschraubung. Nun musste ich leider feststellen, dass das Rohr selbst einen kleinen Riss hat.

Hier diese Stelle vor der Restauration, genau dort tritt jetzt Dampf aus.



Da muss ich wohl ein solches Rohr herstellen lassen oder die Stelle löten lassen (selbst Hartlöten kann ich leider nicht).

Gruss, Steve

 

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Nachdem ich eine Werkstatt gefunden habe, welche mir das defekte Rohr repariert (gelötet) hat und ich die Verschraubung am Überdruckventil mit Teflonband gedichtet habe, gab's gestern den nächsten Test..... und: sie funktioniert!!!! :-D

Irgendwo scheint es zwar noch eine kleine Undichtheit zu haben (zischt leise). Ich vermute, dass das Unterdruckventil nicht ganz dicht schliesst (es kommt auch beim Aufheizen zunächst ziemlich viel Wasser dort raus). Ich werde dieses also noch nachbestellen und auswechseln. Trotzdem konnte ich die Maschine in Betrieb nehmen, schon der erste Kaffee war durchaus trinkbar, der zweite schon fast richtig gut, die Wasserdosierung war schon genau richtig eingestellt: 25 ml Espresso inkl. Crema und die Temperatur scheint auch ungefähr im richtigen Bereich zu liegen. D.h. ich muss erstmal nichts an den Einstellungen (Wasserdosierung und Pressostat) rumschrauben, werde als erstes ein bisschen mit den Leerbezügen herumexperimentieren.

Heute der erste richtige Einsatz: zwei Cappuccini (aus je einem doppelten Espresso): Zeitaufwand ca. halb so gross wie mit der Silvia (kein Aufheizen für Dampf, kein Warten auf Dampftemperatur, kein manuelles Wiederbefüllen des Boilers nach dem Dampfen)! Und mit etwas Übung wird das noch schneller werden: z.B. Milchkännchen während dem Bezug des ersten Doppio mit Milch füllen, während dem Bezug des zweiten bereits Aufschäumen. Da kann ich ja morgens glatt 5 Minuten länger schlafen ;-)

Üben muss ich noch etwas beim Milchschäumen: die 3-Loch Düse mit gefühlt unendlicher Dampfmenge ist schon was ganz anderes als die Silvia-Dampfdüse (und kann innerhalb von ca. 2 Sekunden schönsten Bauschaum produzieren...).

Und hier die Bilder:

Das Rot steht ihr wirklich sehr gut:


Andere Seite:


Kleine (junge) und grosse (alte) Schwester:


War die Mühle schon immer so klein....?:


Grüsse, Steve