SAB Alice MG

Die alte Alitsche ist schon ein seltener Gast hier im Forum, bei der neuen bist du wohl der Vorreiter

 

Heute habe ich meine Alice MG in Empfang genommen, ausgepackt und losgelegt.
Ich hatte vorher eine La Peppina, einen drucklosen kleinen Handhebler. Weil sich da aber über einen langen Zeitraum immer etwas Alu/Kalk löst, habe ich sie außer Betrieb genommen und mich nun für die Alice entschieden aufgrund der sympatisch-schlichten Bauform, der Farbauswahl, der Rota-Pumpe und des Edelstahlkessels.

Ich hatte zwar nie eine andere Alice. Aber die MG hat jedenfalls kein Ablassventil unter der Abtropfschale wie die normale Alice inzwischen hat. Die Dampflanze sieht anders aus und ist lt. Angelo Corlito (da habe ich sie gekauft) doppelwandig "no burn". Geschäumt habe ich noch nicht. Es kommt aber jede Menge Dampf raus. Ob das aber alle Unterschiede sind kann ich nicht sagen. Aufgeschraubt habe ich sie natürlich noch nicht. Vielleicht entwickelt SAB auch kontinuierlich die Maschinen und inzwischen sind Pratika, Alice und Alice MG nahezu baugleich innen.

Bestellt habe ich die Alice in gelb und war beim auspacken sehr überrascht. Die Lackierung ist eher gelb-gold-metallic. So "gülden" gefällt sie mir sogar noch besser als erwartet. Falls die anderen Farben auch nicht einfach nur rot, schwarz und weiß sind, wäre das eine Erwähnung bei beiden Angelos auf der Website wert, weil es einfach super aussieht. Die Lackierung ist ok, auch wenn man die harten Blechkanten durchschneinen sieht. Das liegt aber wohl in der Natur der Sache, weil die vorderen Kanten nicht gebördelt sind.



Die Verarbeitung der Blechteile ist auch ok. Nahezu alle Pfalze muss man aber selbst reinigen, da überall noch schwarze Verarbeitungsrückstände waren.

Was nicht so toll ist und für Käufer von Rocket & Co. wirklich ein absolutes no-go ist, ist die Verarbeitung der Ventile, Brühgruppe und Schraubverbindungen. Teilweise wurde hier einfach unachtsam mit Werkzeug hantiert und die Oberflächen verletzt. Teilweise ist aber auch die Verchromung schlampig. Und manchmal ist die Verchromung top auf schlampig geformtes Material aufgetragen. Dagegen sind sehr günstige Eckventile aus dem Baumarkt deutlich besser verarbeitet.

Dem interessierten Kaffeegast wird das als Zuschauer nicht so schnell auffallen. Aber ich bin doch etwas entsetzt und enttäuscht über diese Detailqualitätsanmutung. Angelo Corlito hat zwar gesagt, dass die SAB Maschinen nicht ganz so schön verarbeitet sind wie andere. Aber ist das hier normal?










Sehr überrascht war ich auch bei der Inbetriebnahme. Die Pumpe ist noch leiser als erhofft, egal ob bei der Kesselbefüllung oder beim Kaffebezug. Da habe ich mit der La Peppina vorher bei den Pumpbewegungen am Hebel lautere Quietschgeräusche erzeugt als die Rota nun krach macht.

Von der Anmutung im Deail mal abgesehen funktioniert sie also ganz hervorragend. Ab dem zweiten Espresso ist auch alles was geworden. Fast schon zu viel Crema mit Olivier No. 7... Ich bin nach 7 Jahren und mehr als 100kg Bohnen immer noch überzeugt von der Graef CM 80. Mit der zweiten Graef und entkoffinierten Bohnen ist mir im kurzen Test mit 2 Shots allerdings noch nichts trinkbares gelungen.

 

Und hier noch die Verarbeitung der Siebträger:

Schön schwer und aus dem Vollen... nur eben etwas wie mit dem stumpfen Messer geschnitzt.

 

Das kann Bezzera auch:

 

Noch eine Feststellung und damit auch eine Frage:
Die mitgelieferten Siebe (also 1er und 2er) haben nicht den gleichen Durchmesser. Ich habe einen 58,4mm Tamper. Der passt im 2er perfekt und lässt absolut nichts stehen. Ins 1er passt er aber nicht hinein.

Ich glaube mir ist es zu umständlich mit Trichter und 41mm zu hantieren.
Ist ein Accurato-Sieb eine gute Alternative für das 1er um ebenfalls mit dem 58,4mm Tamper zu arbeiten? Und wenn ja, welches: 7g oder besser 9g?
Die Lochgröße von 0,3mm müsste zumindest lt. Forum gut zum 2er SAB Sieb passen. Ich möchte natürlich auch die Mühle nicht umstellen und wiege auch nichts ab. So nach Gefühl eben bis es schmeckt.

Danke schon mal für eure Hilfe.