Sauer-Trend

Diskutiere Sauer-Trend im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Hallo, liegt "sauer" im Trend und als guter Röster muss man in die Richtung arbeiten und mir fehlt es nur an Geschmacksvermögen um das würdigen...

  1. #1 zitronenzüchter, 16.05.2014
    zitronenzüchter

    zitronenzüchter Mitglied

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    Hallo,

    liegt "sauer" im Trend und als guter Röster muss man in die Richtung arbeiten und mir fehlt es nur an Geschmacksvermögen um das würdigen zu können? Ich wunder mich langsam etwas, letzt Woche war ich bei einem, mir neuen, Kleinröster und alles war mittel bis sehr sauer. Ich hab das angesprochen, aber das war so gewollt (Maschine und Können waren außer Zweifel) und nicht "sauer" sondern eher "fruchtig". Ich habe dann was zur Probe mitgenommen, weil ich auch selber spielen wollte. Zuhause war es dann mehr oder weniger auch sauer, etwas weniger evtl. weil heißer. Aber alles in allem nicht mein Ding. Kann es denn sein, dass ich keinen Kaffee vom deutschen Röster mag? Muss es immer eine italienische Barmischung sein? Und warum sind selbst die Barmischungen der deutschen Röster immer noch sauer? Dieser Sauer-Trend erinnert mich an Weißwein, der vor einigen Jahren nicht sauer genug sein konnte, da ist das zu Glück vorbei. :(
     
  2. #2 Malik_Be, 16.05.2014
    Malik_Be

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    Ist mir in letzter Zeit, zumindest in meiner Umgebung, auch aufgefallen. Ich stoße immer öfter auf Kaffee mit einer deutlich spürbaren Säure. Ich bevorzuge auch eher säurearmen Kaffee. Ob jetzt im Café oder beim Röster, einen Trend in diese Richtung scheint es zu geben. Ich habe beim Röster bisher aber noch immer Kaffee gefunden der mir persönlich sehr gut schmeckt. Also es gibt noch Röstungen die nicht ganz so „fruchtig“ sind :) Ist halt wie beim Wein auch, einfach nur Geschmackssache.
     
  3. #3 Hafensänger, 16.05.2014
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    Nimm es mit Humor - sauer macht lusitg! (und spart Energie beim Rösten!)

    Ich fand das auch erst komisch bis schlecht schmeckend, war aber mir selber gegenüber hartnäckig und kann dem zwischenzeitlich nach einigem Probieren durchaus was abgewinnen - klassischen Varianten aber auch. (Da ich die Hafensängerin nicht überzeugen konnte werde ich wohl eine zweite Mühle brauche um 'ihre' nicht weiter zu verunreinigen)
    Vielleicht musst du es langsam versuchen (erstmal den Lampone von Caffe a due oder so), vielleicht ist es auch einfach nicht dein Ding. Bei mir war rückblickend der entscheidende Moment ein Versuch mit dem Flying Pingo von Quijote. Der hat mich wirklich überzeugt. Wahrscheinlich braucht man einmal so ein Aha-Erlebnis. (bei klassischen Sorten schmeckt ja auch nciht jede und schon gar nicht jede Tasse)
     
  4. #4 XeniaEspresso, 16.05.2014
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    Egal welche Variante ich von den 'frischen und fruchtigen' Mischungen ich kosten durfte: Ich mag das nicht. Espresso bleibt für mich immer die ital. Variante.
    Ich kaufe dann halt nicht mehr da wo man auf 'sauer' steht. Andere mögen es scheinbar. Warum auch nicht...
     
  5. #5 Terranova, 16.05.2014
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    Also ich muss zugeben, ich würde es gerne mögen und meine einzige Erklärung zur antipathie der fruchtigen Röstungen sind meine Geschmacksknospen, die entweder überempfindlich oder gar bauernhaft sind.

    Umgekehrt geht es den Freunden des "light roasts", die sämtliche dunklen Röstungen als überröstet empfinden und keine grossen Unterschiede in diesen doch (für uns) verschiedenen dark roasts herausschmecken.

    Nachdem ich 7-8 verschiedene Has Bean Röstungen euphorisch probierte, musste ich resigniert aufgeben.


    Es gibt jedoch einige Äthiopische medium roasts, mit denen man doch auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann.

    Wichtig finde ich in jedem Fall, dass man möglichst selbstreflektierend für sich entscheidet, ohne anderen seine Meinung / Geschmack aufzudrängen.
    Gerade in diesem Bereich gehen die Geschmäcker erstaunlicherweise mehr auseinander als in vielen anderen Lebensmittelbereichen.
    Es liegt also weder an dilettantischer Vorgehensweise, noch an "schlechtem Equipment", sondern einzig und allein am jeweiligen Geschmacksempfinden.



    Enjoy your weekend

    Frank
     
    cscoffee und Ganzo gefällt das.
  6. #6 zitronenzüchter, 16.05.2014
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    Ja, sicherlich eine Geschmacksfrage. Zudem ist mein Geschmack auch etwas getrimmt in Richtung "scharf" und ist entfernt von "süß", evtl. hat das Wechselwirkungen auf das "sauer"-Empfinden. Kann man denn wohl sagen, dass, es in Deutschland üblicher ist in Richtung "sauer" zu rösten? Und gibt es Röster die für mehr oder weniger bekannt sind? Beim Röster ist es ja schließlich auch eine Geschmacksfrage.
     
  7. #7 kocki22, 16.05.2014
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    Meine etwas einfacher gestrickte Antwort wäre: Fruchtig ist in Mode. Danach strebt der junge, moderne Röster. Und nicht nach der traditionellen, überlieferten dunklen Röstmethode, die alleine in Italien in hundertfachen Varianten erwerbbar ist. Vorbild ist z B Schweden, Norwegen, wo bspw. Tim Wendelboe eine bestimmte Art von Kaffeekultur zelebriert, die viele junge Röster und Baristi wohl als Vorbild ansehen. Ich habe dort auch den besten Cappucino meines Lebens getrunken, der Espresso war für mich fast untrinkbar....
    Grüße Christoph
     
  8. #8 DieBärenmarke, 16.05.2014
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    Ganz ehrlich, mich nervt es!
     
  9. Karal

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    Ich finde, eine hellere Röstung hat durchaus ihre Berechtigung. Der Kaffee behält dadurch eine Vielzahl an Frucht-, Blumen-, Gewürz- und weiteren Aromen, die in einer dunklen Röstung "weggebrannt" werden. Natürlich verbleibt dadurch mehr Fruchtsäure im Kaffee, es macht für mich den Kaffee interessanter. Die extremen hellen Röstungen mag ich auch nicht. Einige hellen Röstungen finde ich fantastsich, z.B. einen Mahembe von the Barn, fruchtig, dennoch süss und schokoladig. Nach einer Woche dunkle Röstung habe ich wieder Lust auf eine hellere und dann wieder auf eine dunklere...
     
  10. #10 domimü, 16.05.2014
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    @DieBärenmarke: Wer die modernen Röstungen nicht mag, kann doch auch zu den klassischen greifen. Was stört dich an der Vielfalt? Es gibt sehr wenige Röster, die bisher "dunkel" geröstet haben und nun "hell" rösten; wer eine Rösterei eröffnet, muss sich halt überlegen, welches Segment er hauptsächlich bedienen will.
     
  11. #11 DieBärenmarke, 16.05.2014
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    Ja hast du schon recht. Aber nennt mich altmodisch, für mich ist das kein Espresso. Aber jedem das was er mag. ;)
     
  12. #12 zitronenzüchter, 16.05.2014
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    Natürlich ist Vielfalt gut. Das Problem ist nur, dass man vor der Bestellung nicht weiß ob der Röster ein moderner oder altmodischer ist und ich habe zur Zeit sauren "Espresso Classico" in der Mühle... d.h. der Röster war schon der Meinung was ganz bodenständiges gemacht zu haben, was für mich aber schon zu den Sauren gehört ;)
     
  13. #13 mkraft59, 16.05.2014
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    Ich röste einfach selbst und so wie es mir gefällt. Ich habe vor ein paar Tagen Süditalienische Espressi fertig geröstet gekauft - mal wieder als Vergleich.
    Ganz schwarz und stark ölig. Hätte ich so nach der Beschreibung bei den espressionisten nicht vermutet. Für meinen Geschack - und ich mag die ganz hellen auch nicht - waren diese Bohnen schon sehr
    totgebrannt. Ausser Hülle nix gewesen... :-( Leider. Ich bin um eine (teure) Erfahrung reicher und röste weiter selbst :)
     
  14. #14 DieBärenmarke, 16.05.2014
    DieBärenmarke

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    @zitronenzüchter Jup, genau das hatte ich auch ein paar mal, und genau deshalb nervt mich dieser trend.
     
  15. helges

    helges Mitglied

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    Ausser dass es Dich nervt, kommt nicht wirklich viel von Dir. Meinst Du Deine Meinung ist so wichtig, dass sie unbegruendet hier mehrfach wiederholt werden muss?
     
    Plan-B gefällt das.
  16. Ganzo

    Ganzo Mitglied

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    Es gibt so zahlreiche Einflußfaktoren auf die Geschmackswahrnehmung, daß es ein Wunder wäre, wenn zwei Menschen genau dasselbe schmecken bzw. bevorzugen würden.

    Beispiele sind:

    Wechselwirkungen mit unterschiedlichen Geschmäcken und Gerüchen (z.B. Rauchen),
    Adaption (sauer wird nicht vollständig adaptiert wie etwa süß und bitter!*),
    Gefühle wie Hunger, Glück (Serotonin senkt die Erkennungsschwelle für süß und bitter, Noradrenalin für sauer und bitter),
    angeborene Faktoren (süß wird von Geburt an bevorzugt, bitter und sauer müssen erlernt werden, Frauen vertragen bitter weniger als Männer),
    sowie Alter, Aufmerksamkeit usw.

    * Der erste "traditionelle" Espresso schmeckt bitter, der zweite schon weniger, der dritte nur noch süß.
    Der erste "moderne" Espresso schmeckt sauer, der zweite und die folgenden immer noch aber süß kommt langsam zum Vorschein.​

    Wer sauer grundsätzlich oder momentan nicht mag, ist nicht unbedingt altmodisch und wer die Früchte, Blumen und Gewürze nicht schmeckt, ist nicht unbedingt unerfahren oder ungeübt sondern hat vielleicht eine zu große Abneigung gegen sauer.

    Es ist also nicht sinnvoll, sich darüber zu streiten.

    Gruß, Ganzo
     
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