Siebträger (bezzera giulia) Plastiktank Alternative

Das merkt man sehr wohl und solche Antworten finde ich gut, denn sie bereichern eine Diskussion in jedem Fall.

 

Erst mal gucken, mit was für einem Kunststoff man es zu tun hat.
Auf dem Wassertank ist der Recycling-Code aufgestanzt (wenn der nicht auf einem Plastikbehälter, der in Kontakt mit Lebensmittel kommt, vermerkt ist, sollte man das entsprechende Gefäß in den Sondermüll kloppen)
Mit der zweistelligen Nummer geht man zu dieser Seite (zB) und macht sich mal schlau:

Schadstoffe in Plastik: Welche Stoffe eine Gefahr darstellen – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

Mein Wassertank ist aus PE (02).
Da mache ich mir keinen Kopf, denn PE wird im Haus- und Straßenbau als Material für Trinkwasserrohre
eingesetzt.

Worüber man sich einen Kopf machen darf, ist der Inhalt.
Kleine Info über die Haltbarkeit von Trinkwasser hier:

Verfallsdatum: Kann Wasser schlecht werden? - WELT

Das Problem ist nicht das durch Nachlässigkeit gepflegte Biotop im Wassertank, sondern der schale Geschmack abgestandenen Wassers, der durch den Brühvorgang bestimmt nicht besser wird.
Da wird morgens Totraum aus Mühlen gemahlen auf Teufel komm raus, um Ranzgeschmack zu verhindern, aber das schale Wasser wird nicht ausgetauscht?
Also nicht der Bequemlichkeit eines großen Tanks verfallen, sondern abends den Wassertank leeren, trocknen lassen und morgens mit Frischwasser nur in der vorraussichtlich benötigten Menge befüllen.
Dann schmeckt auch der Espresso.

Prost!

 

Doch. Es ist nicht einfach Blei vollständig aus den Maschinen zu verbannen. Um es kurz zu erklären:

Bleifreies Messing wird schnell spröde und reisst. Schlecht für zum Beispiel die Brühgruppe. Darüberhinaus nutzt es die verarbeitenden Maschinen sehr viel schneller ab (was aber im Vergleich zu dem vorheigen Grund nicht das Ding ist).

Und der Ersatz von Messing ist schwierig. Edelstahl ist in der Bearbeitung extrem teuer. Ich habe mal durchgerechnet, was das Ersetzen der Messing-Fittinge kostet. Rund das 8-fache. Das 8-fache von 2 Euro ist kein Problem. In unserer Maschinen verbauen wir für fast 50 Euro solche Teile. In 'Edelstahl' wird die Maschine gleich ein paar 100 Euro teuerer. Sagen wir: 2000 Euro für eine Giulia wäre schon für viele Leute viel zu viel.

Kann es sein, dass der höhere Bleigehalt schon vor vor der Maschine vorhanden ist ? Ist das mal geprüft worden ?

Sind ja auch 'Verkäufer' und keine Wasserspezialisten

 

Das der Grenzwert überschritten wird finde ich doof für dich, keine Frage. Die Frage ist aber eher: Liegt es an der Maschine? Holger hat es ja grade schon angesprochen.

Blei kommt in den Maschinen potentiell an vielfältiger Stelle vor, vorallem im verwendeten Messing der Brühgruppe, der Fittinge im inneren der Maschine, der Ventile, ggf. Pumpenkörper etc. Vielleicht sogar im Material des Kessels. Das ist übrigens vollkommen Trinkwasserkonform und entspricht dem Stand der Technik.
Was für deine Maschine gilt, gilt aber logischerweise auch für deine restliche Hausinstallation. Da wäre jetzt eher die Frage: Wie alt ist dein Haus? Aus welchem Material bestehen die Rohre? Hast du evtl noch Bleirohre in deinem Haus?
Selbst in den "modernsten" Hausinstallationen mit Kunstoff-Aluminium-Verbundrohr wird sogut wie jeder Fitting, der ein Gewinde benötigt, aus Rotguss/Messing verwendet. Eigentlich immer mit Blei als Legierungsbestandteil. Die ganzen Armaturen wie Wasserfilter, Druckminderer, Absperrventil, deine Küchenarmatur, Dusch-/Wannenarmatur etc. besteht aus Messing/Rotguss. Mit Blei als Legierungsbestandteil, zumindest i.d.R. Nicht zu vergessen die Eckventile. Hast du Kupferrohrleitungen kann Blei in geringsten Mengen Legierungsbestandteil sein. Und selbst alte Stahlleitungen können Blei abgeben.
Deshalb behaupte ich jetzt mal ganz frech: Deine Maschine ist da kleinste Problem, denn bevor das Wasser mit seiner recht kurzen Verweildauer durch die paar geringen Messingoberflächen geflossen ist, hat es schon deutlich mehr Rohrleitung/Armaturen/Formstücke gesehen, die auch Blei abgeben könnten.
Aus eben den Gründen dürfte eine Klage übrigens auch recht aussichtslos sein.

Würde mich echt interessieren wie deine Hausinstallation aussieht
Ansonsten mach doch den Test, wenn dus unbedingt wissen musst, nochmal: 2 Liter Wasser zum befüllen der Maschine entnehmen wie üblich, 1 Liter in die Maschine, 1 Liter zur Analyse. Den Liter, der in der Maschine ist, durchlaufen lassen und dann ebenfalls zur Analyse. Und um es ganz genau eingrenzen zu können: 1 Liter aus nem Entnahmeventil/Proberöhrchen an der Wasseruhr bzw. Wasserfilter entnehmen. Jetzt kannste relativ sicher sagen wos Blei herkommt: Wird von der Stadt schon geliefert, reichert sich im Haus an oder in deiner Maschine. Oder von allem nen bisschen.
Ich tippe auf die Rohrleitung im Haus.

Lieben Gruß,

Dennis

 

Mal unabhängig von Deiner Wortwahl und der anklingenden Hysterie: Bevor du die Klage Keule rausholst - Hast du schon geprüft, wofür die von Dir herangezogenen Grenzwerte gelten? Flaschenwasser, Leitungswasser (gemessen an welchem Punkt der Versorgungskette?) oder wirklich am Abnahmepunkt hinter einem beliebigen verarbeitenden Haushaltsgerät? Hast du den Bleigehalt vor der Maschine geprüft? Wenn wirklich hinter dem Gerät: Ist der Hersteller formal verantwortlich oder (auch) der Betreiber? Wenn Betreiber: Hast Du dich dann ggf. der Körperverletzung an deiner Tochter schuldig gemacht?
Ist nicht ganz so einfach, "die Italiener" für alles verantwortlich zu machen...

 

Also ich finde du solltest klagen. Aber so richtig den Spaghettis den Arsch versohlen.

Ne Idee wäre noch deinen Erstwohnsitz in die USA verlagern. Dann könnte sich das finanziell auch auszahlen und du wirst dich leichter tun nen adäquaten Winkeladvokaten zu finden, der das mit dir durchzieht.

Aber bitte bitte hier unbedingt weiter berichten.

Ick freu mir. Besser als fernsehen.