Siebvergleich mit Refraktometer

Diskutiere Siebvergleich mit Refraktometer im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; AW: Siebvergleich mit Refraktometer Da hast Du Dir aber ordentlich Arbeit gemacht... ;) Es ist auch möglich, dass „einflussreiche“ andere...

  1. #21 Walter_, 12.08.2013
    Walter_

    Walter_ Mitglied

    Dabei seit:
    27.02.2005
    Beiträge:
    4.068
    Zustimmungen:
    19
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Da hast Du Dir aber ordentlich Arbeit gemacht... ;)

    Derartige Messungen gut hinzubekommen ist in der Tat nicht ganz trivial! Ich messe auch immer wieder (mit dem VST Equipment: Reichert Refraktometer & ExtractMojo Software) und habe über die Jahre festgestellt, daß es recht aufwändig ist, repräsentative und reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen.

    Ein paar Anmerkungen zu Deinen Messungen:

    Es herrscht nicht wirklich Konsens darüber wie gut die einfache Umrechnung von Brix in TDS funktioniert. Vince hat ja einen ziemlichen Aufwand getrieben um mittels Vergleichen zu getrockneten & gewogenen Proben entsprechende Korrekturparameter einzuführen.

    Die Temperaturkompensation ist heikel, das hast du ja schon angesprochen.

    Sinnvollerweise benötigt man mehrere Messwerte von ein- und derselben Probe.

    Bei Espresso muß man außerdem unbedingt filtern, in der Lösung schwimmende Partikel verfälschen die Messung beträchtlich.

    Wie Du ebenfalls schon angemerkt hast, können über- & unterextrahierte Teilbereiche einen anscheinend "korrekten" TDS Wert ergeben, daher ist für relevante Ergebnisse in Bezug auf das verwendete Sieb eine entsprechend penible Arbeitstechnik (insbesondere Menge und Verteilung) eine gute Mühle (mit reproduzierbarer Korngrößenverteilung) und eine gute Maschine (reproduzierbares Druck- und Temperaturprofil) vonnöten. Erst dann können die Ergebnisse den Einfluß des Siebes - und zwar in Bezug auf Größe und Geometrie - widerspiegeln...
     
  2. #22 domimü, 12.08.2013
    domimü

    domimü Mitglied

    Dabei seit:
    06.02.2011
    Beiträge:
    9.950
    Zustimmungen:
    5.734
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    @Walter_
    Danke für die Hinweise, insbesondere mit dem Filtern. Ein Maschinen-/Mühlenupgrade steht bei mir jedoch demnächst nicht an, letztlich soll aus meinem Zuhause auch kein Labor werden. Statt weiterer Veröffentlichung eigener Messwerte scheint es mir nun sachdienlicher, anderen Boardies mit geeignetem Equipment die Siebe zu leihen. PN genügt und trotzdem ein Wink mit dem Zaunpfahl: Das VST-Refraktometer, welches übers Board verkauft wurde, hat ja schon einen neuen Besitzer gefunden.
     
  3. #23 Solitär, 12.08.2013
    Solitär

    Solitär Mitglied

    Dabei seit:
    15.11.2012
    Beiträge:
    278
    Zustimmungen:
    14
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    *hüstel*

    Ich hab halt leider nur eine Oscar und eine BB005. Das ist wahrscheinlich nicht wirklich "geeignetes" Equipment.
     
  4. Ganzo

    Ganzo Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2013
    Beiträge:
    584
    Zustimmungen:
    1.085
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Hallo domimü,


    ich freue mich immer, wenn jemand versucht, das Wissen über die Espressobereitung zu erweitern, auch wenn ich, wie in diesem Fall, als Pavonist davon nicht direkt profitieren kann.


    Den Hinweis mit dem Filtern hat Dir schon Walter gegeben. Bei der TDS-Bestimmung sollen die "Dissolved Solids" gemessen werden, weil nur diese die Extraktion und damit den Geschmack beeinflussen.
    Wenn man nicht filtert, verfälschen die "undissolved solids" und die emulsifizierten Öle das Ergebnis (sie tragen allenfalls zum "Mundgefühl" bei) und führen zu höheren Werten.


    Um theoretisch die gleiche Extraktion für die verschiedenen Siebe sicherzustellen, würde ich denselben Mahlgrad für alle Siebe verwenden und die Dosis der Sieblochfläche entsprechend anpassen:


    die Formel unter Verwendung der Durchmesser der Lochflächen* dafür ist:


    Dosis-Sieb B = Dosis-Sieb A x (Ø-Sieb B / Ø-Sieb A)**2


    * der Durchmesser anstelle der Fläche selbst ist eine völlig ausreichende Näherung.


    Damit erhält man dieselbe Brührate in der selben Zeit bei demselben Mahlgrad für denselben Kaffee und damit den selben Geschmack (Extraktion), wenn die Siebe keinen Einfluß haben. Eventuelle Abweichungen sind dann auf die Siebe zurückzuführen.


    Aber wie Walter gesagt hat, das erfordert penibelste Arbeitstechnik.


    Gruß, Ganzo
     
  5. #25 Solitär, 12.08.2013
    Zuletzt bearbeitet: 12.08.2013
    Solitär

    Solitär Mitglied

    Dabei seit:
    15.11.2012
    Beiträge:
    278
    Zustimmungen:
    14
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    @Ganzo,
    mit Lochfläche meinte ich aber nicht die Fläche, auf der die Löcher liegen, sondern die Fläche, die ohne Material ist. Also Anzahl der Löcher mal Fläche eines Lochs.

    Aber mal davon abgesehen, ob man für übertragbare, nachmessbare Zahlen eine verbesserte Methode braucht: domimü hat doch konsistent immer das gleiche Vorgehen durchgezogen. Damit dürften seine Zahlen innerhalb seiner Messreihe eine brauchbare Aussage darstellen, nämlich dass manche Siebe höher Extrahieren, und andere niedriger. Welchen Schluss zieht man jetzt daraus?

    Witzigerweise habe ich eben dieses Zitat auf der VST Website über deren Siebe gesehen:
    "Designed to extract properly as a ristretto, normale or lungo with minimal or no change in grind setting at a fixed dose."
     
  6. #26 Bubikopf, 12.08.2013
    Bubikopf

    Bubikopf Mitglied

    Dabei seit:
    02.05.2006
    Beiträge:
    7.929
    Zustimmungen:
    80
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Wenn Siebe wie z.B. die VST deutlich feinere Mahlgrade benötigen, entstehen auch naturgemäß entsprechend mehr Fines, die dann tw als Schwebstoffe im Kaffee den Brechungsindex beeinflussen und so die Messung deutlich verfälschen. Auch führt alleine schon der feinere Mahlgrad zu einer höheren Extraktionsrate, es würden also immer die Siebe mit dem feinsten Mahlgrad " gewinnen ".
    Gruss Roger
     
  7. #27 domimü, 12.08.2013
    domimü

    domimü Mitglied

    Dabei seit:
    06.02.2011
    Beiträge:
    9.950
    Zustimmungen:
    5.734
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Ja, sehe ich auch so. Ich persönlich kann mich nur mit demselben Mahlgrad / derselben Mahlmenge für alle Siebe nicht anfreunden, da ich ja auch in der Praxis diese Variablen wenigstens an das jeweilige Sieb anpasse.
    Ich wiederhole mich ungern, obwohl ich den TDS wie üblich auf 0,1% angegeben habe, gibt es eine ganze Reihe von Meßunschärfen. Nur weil es im KN noch eine Vergleichszahlen gibt, werden meine Messwerte nicht belastbarer oder genauer. Das von mir nicht durchgeführte Filtern allein verfälscht doch das Ergebnis schon genug, da die Schwebteilchen nicht in allen Proben gleichmäßig vorhanden waren oder gar proportional das Ergebnis beeinflusst haben - sondern eher zufällig.
    Vielmehr ginge es mir darum, herauszufinden, welche Kriterien in einer weiteren Messreihe strikt einzuhalten sind und welche weiteren Randbedingungen es braucht. Und wie man sich die Arbeit teilen kann. Sollte ich zum Schluss kommen, dass mit meiner Ausstattung (Macap M4D, Silvia wie oben beschrieben) eine weitere Messreihe Sinn macht, führe ich diese auch durch. Ich kann mir auch ein VST-Refraktometer leihen und die Proben filtern - das wäre kein K.O.-Kriterium. Walter_s durchaus nüchterner und zielführender Post hat aber neben der ungeklärten Frage, wie ich partielle Überextraktion verifizieren kann, noch weitere wichtige Aspekte genannt, ein Maschinenupgrade nur für diese Tests kommt für mich nicht in Frage, soweit die Macap M7D eine geeignete Mühle ist, kann ich darauf zugreifen.
     
  8. Ganzo

    Ganzo Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2013
    Beiträge:
    584
    Zustimmungen:
    1.085
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Es ist genauso wie Bubikopf sagt, deshalb ja mein Vorschlag, immer den gleichen Mahlgrad zu verwenden und nur die Dosis dem Sieb entsprechend anzupassen.

    @Solitär: ich bezog mich nicht auf Deinen Beitrag.
    Mit Lochfläche meine ich die Fläche mit den Löchern im Boden eines Siebes.
    Wenn man daran die Dosis ausrichtet, kann man für unterschiedliche Siebe denselben Mahlgrad verwenden und erhält dieselbe Extraktion (es sei denn, die Qualität des Siebes hat einen Einfluß, was ja bewiesen werden sollte).
     
  9. #29 domimü, 12.08.2013
    Zuletzt bearbeitet: 12.08.2013
    domimü

    domimü Mitglied

    Dabei seit:
    06.02.2011
    Beiträge:
    9.950
    Zustimmungen:
    5.734
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    @Ganzo
    So wie du die Lochfläche nun definierst, gewinnen die Perfect Crema Siebe. Bei selbem Mahlgrad kommt durch das eine Loch in der Mitte weniger als bei allen anderen Sieben, Kontaktzeit Wasser/Kaffeemehl ist aber dieselbe.
    Auch sonst: die Siebbodenfläche ist bei den VST-Sieben mit Ausnahme des 7g-Siebs dieselbe, die Anzahl der Löcher ist identisch. Das führt nach deinem Vorschlag zur selben Dosis, es gewinnt also das Sieb, welches die minimal kleineren Löcher hat.
    Oder im Wettbewerbsfeld, welches schlicht unsauber verarbeitet ist, also die Löcher nicht gleichmäßig verteilt sind, teilweise gar nicht vollständig ausgestanzt/herausgeäzt sind oder auch anders zugesetzt sind. Hier wird dann auch die Gesamtfläche der einzelnen Löcher kleiner als bei einem präziser gefertigten Sieb. Mir geht es um möglichst gleichmäßige Extraktion - der TDS ist dabei nur ein Faktor.
     
  10. Ganzo

    Ganzo Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2013
    Beiträge:
    584
    Zustimmungen:
    1.085
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    @domimü
    offensichtlich hast Du gar nicht versucht, meinen Vorschlag zu verstehen.
    Ich habe nirgendwo behauptet, daß das Sieb gewinnt, bei dem am wenigsten Flüssigkeit durchkommt, sondern daß man mit Hilfe der Lochfläche die Dosis so anpassen kann, daß man für alle Siebe der Testreihe denselben Mahlgrad verwenden kann*, um die gleiche Voraussetzung (gleiche Extraktion) für alle zu gewährleisten. Wenn dann trotz penibler Arbeitsweise Unterschiede in den TDS-Werten auftauchen, dann kann man sie evtl. den Sieben zuordnen.


    Zitat:
    "Vielmehr ginge es mir darum, herauszufinden, welche Kriterien in einer weiteren Messreihe strikt einzuhalten sind und welche weiteren Randbedingungen es braucht."


    Genau diese Mühe habe ich mir mit Deiner Beschreibung gemacht und deshalb mein Vorgehen beschrieben.


    Um es ganz deutlich zu sagen:
    Vergleiche mit unterschiedlichem Mahlgrad sind Vergleiche unterschiedlicher Extraktionen. Dann ist das Messen der TDS überflüssig, denn man weiß schon von vornherein, daß die Werte unterschiedlich sein werden.
    Das wichtigste Kriterium ist derselbe Mahlgrad für alle Bezüge.


    Deine Antwort habe ich als sehr überheblich empfunden.


    ------------------------------------------
    * nur eine Quelle von vielen:


    http://www.home-barista.com/tips/single-filter-baskets-dosing-tamping-extraction-t14922.html#p178844
    by another_jim on Aug 08, 2010, 4:58 pm
    Make a shot with your double basket and get it right. Weigh the dose. Measure the diameter of the hole area of the single basket, bd_New, and the basket you are using, bd_Old. Now use the new basket, same grind, at dose
    New_Dose = Old_Dose * (bd_New / bd_old)**2 (i.e. squared)
     
  11. #31 domimü, 13.08.2013
    domimü

    domimü Mitglied

    Dabei seit:
    06.02.2011
    Beiträge:
    9.950
    Zustimmungen:
    5.734
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Vorsicht mit dem Wort "offensichtlich": another_jim erklärt, was er mit "**2" meint - die Definition war auch erforderlich. Es ist m.E. gar nicht selbstverständlich, das Quadrat so zu umschreiben. Und es war sicher keine Absicht, dass ich das so nicht aus deiner Schreibweise erkannt habe.
    Zumindest bei den VST-Sieben ist der gesamte Siebboden gleichmäßig gelocht (bei meinem LM1 ist der gelochte Teil des Siebbodens hingegen weder symmetrisch noch zentrisch angeordnet - es sit also keine Selbstverständlichkeit), die Lochgröße aber nur bei derselben Siebgröße identisch (VST 15g ridgeless, VST 15g riged und LM/VST 14g haben innerhalb der Gruppe dieselbe Lochgröße, VST 18g ridgeless, VST 18g, LM/VST 17g wiederum innerhalb der Gruppe dieselbe Lochgröße, die sich aber von der ersten Gruppe unterscheidet).
    Welche Folgen erwartest du - wenn nicht einen höheren TDS in der Gruppe mit den kleineren Löchern - bei identischer Dosis und identischem Mahlgrad?
    Wenn ein Sieb konstruktionsbedingt im Vergleich zu einem anderen Sieb den Durchfluss mehr hemmt, also die Bezugsmenge sinkt, steigt nach meiner Vorstellung die Konzentration, damit auch der TDS.
    Meine Vorstellung ist, dass die Extraktion aus dem Kaffeemehl durch die Kontaktzeit mit dem Brühwasser und der Temperatur wesentlich mehr abhängen als von der Durchlaufgeschwindigkeit, der TDS dabei die Konzentration der Stoffe angibt - die Folgen dieser Annahme habe ich oben gepostet. Aus dem TDS kann auf die gesamte Extraktion hochgerechnet werden mittels EXT = TDS x Bezugsmenge / Kaffeemehlmenge, ob diese Formel allerdings wieder nur eine Näherung ist oder bei Mojo weitere Korrekturfaktoren verwendet werden, weiß ich nicht. Unterschiedliche Brew Ratios werden also ausgeglichen. Das ist nebenbei der Grund, weshalb ich die Bezugszeit konstant hielt. Vielleicht hätte ich es gleich ausführlicher schreiben sollen, inhaltlich sehe ich aber nicht, was ich an Post #29 anders schreiben sollte.
     
  12. Ganzo

    Ganzo Mitglied

    Dabei seit:
    28.02.2013
    Beiträge:
    584
    Zustimmungen:
    1.085
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Jetzt versuchst Du m.E. nach, Nebelkerzen zu werfen. So ungewöhnlich wie Du tust, ist diese Schreibweise nicht und außerdem hättest Du ja nachfragen können.

    Ich weiß auch nicht, was Du immer mit den Löchern hast.

    Hier geht es doch um etwas ganz anderes, nämlich darum, daß Du bei den Bezügen mit verschiedenen Sieben verschiedene Mahlgrade genommen und damit von vornherein unterschiedliche Extraktionen erzeugt hast, die das Messen der TDS überflüssig machen.

    Denn nach der Formel: Stärke (TDS) = Brührate × Extraktion
    ergibt sich bei konstanter Brührate aus einer höheren Extraktion auch ein höherer TDS-Wert. Ein potentieller Siebeinfluß ist nicht mehr erkennbar.

    Deshalb habe ich den Vorschlag gemacht, zur Wahrung der Vergleichbarkeit denselben Mahlgrad zu verwenden und die Dosis jeweils so anzupassen, daß sich immer dieselbe Extraktion ergibt.

    Dann erst hat man gleiche Bedingungen für alle Siebe. Ergeben sich jetzt unterschiedliche TDS-Werte, dann könnten sie auf die Siebqualität oder Siebgeometrie (hier kommen evtl. Deine Löcher ins Spiel) zurückzuführen sein.

    Das war es, worum es eigentlich geht.

    Was jetzt noch kommt, ist ein Nebenkriegsschauplatz.

    Die Anpassung kann man z.B. nach Geschmack machen oder aber neutraler und nachvollziehbarer mit Hilfe der Bodenfläche der Siebe (und zwar der gelochten Fläche = Lochfläche).

    Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich es noch ausdrücken soll.
     
  13. #33 S.Bresseau, 13.08.2013
    Zuletzt bearbeitet: 13.08.2013
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.244
    Zustimmungen:
    14.056
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Das Ziel solcher vergleichenden Messungen sollte doch sein, diejenigen Siebe zu ermitteln, die den besten Geschmack liefern, bei möglichst hoher Effizienz, also geringstem Pulvereinsatz. Idealerweise mit einer Erklärung, warum eine bestimmte Form des Siebquerschnitts besser ist als andere, wie die Löcher im Boden verteilt sein sollten, wie viele und wie groß die Löcher sein sollten, und vielleicht sogar deren Form (gelasert, gebohrt, gestanzt).

    Extraktion, TDS, BRIX, Brührate, Schwebeteilchen, Refraktometer. In den INEA Richtlinien ist auch die Rede von Viskosität. Wo kann ich zuverlässig, kurz und bündig mehr darüber erfahren, worum es hier eigentlich geht und welche Zusammenhänge es gibt?

    Ich finde es nicht unproblematisch, die Siebe anhand völlig unterschiedlicher Pulver-Partikelgrößen zu vergleichen. Andererseits entspricht das den realen Bedingungen, man muss die Mühle auf das jeweilige Sieb einstellen.

    Alternativ könnte man mit dem selben Mahlgrad, der selben Pulvermenge und der selben Masse in der Tasse beziehen und messen. Bei dieser Herangehensweise lässt man also alles konstant außer der Flussrate, die man über die Bezugszeit ermittelt. Deren Messung ja sowieso umstritten ist. Ab wann misst man? Pumpenstart? Die Ausreißer bei den LM-Sieben hat Dominik genau auf diese Variable zurückgeführt. Ich denke, eine Messung ab dem ersten Tropfen in der Tasse wäre sinnvoller.
     
  14. #34 Solitär, 13.08.2013
    Solitär

    Solitär Mitglied

    Dabei seit:
    15.11.2012
    Beiträge:
    278
    Zustimmungen:
    14
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Könnten wir uns vielleicht zugunsten der besseren Unterscheidung auf einheitliche Begriffe einigen? "Lochfläche" für die Summe aller Löcher, und "gelochte Fläche" für die Fläche, innerhalb der die Löcher liegen? :)

    Bei den VST Sieben wäre bspw. die gelochte Fläche jeweils identisch. Weil die Größe der einzelnen Löcher sich aber unterscheidet ist die Lochfläche unterschiedlich.

    Scheint als wären wir uns weitgehend einig, dass bei den zylindrischen Sieben genau diese Löcher den Unterschied ausmachen. Dann sollten wir auch die gleiche Sprache sprechen.
     
  15. #35 domimü, 13.08.2013
    domimü

    domimü Mitglied

    Dabei seit:
    06.02.2011
    Beiträge:
    9.950
    Zustimmungen:
    5.734
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Du hast doch erklärt, dass es nicht um die Fläche, sondern lediglich den Durchmesser gehen soll:
    Hier war für mich ausgeschlossen, dass dann der Durchmesser im Quadrat in die Gleichung einfließen soll.
    Anders als bei Jim, er hat die Kreisflächen ins Verhältnis gesetzt, daher das Quadrat. Kreiszahl und der Faktor 2 hat er ja jeweils gekürzt.

    Nebelkerzen sind meiner Meinung nach eher völlig aus dem Zusammmenhang gerissene Zitate; die Formel von Jim war ein Vorschlag, einen brauchbaren Bezug aus einem 1er-Sieb zu bekommen, wenn es mit dem 2er-Sieb schon klappt, mehr nicht, und wurde ja auch im von dir verlinkten Thread nicht unwidersprochen stehen gelassen.

    Man kann den Mahlgrad gleich lassen, von mir aus. Aber warum soll ich - nur weil die Bodenfläche dieselbe ist - ins 20g-VST-Sieb nur so viel Füllen wie ins 15g-VST-Sieb? Das verstehe ich wirklich nicht.
    Mehr noch:
    - wenn ich so einfach die selbe Extraktion einstellen kann, brauche ich nicht mehr mit dem Refraktometer zu messen, da genügt die Feinwaage, da die Brührate ja Kaffeemehl / Bezugsmenge ist und die Extraktion ohnehin bekannt. Unabhängig von der Siebeigenschaft.

    Zusammenfassung aus meiner Sicht: Die Meßwerte sind verfälscht, weil ich ohnehin nicht gefiltert habe.Bezugszeit, Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Brühtemperatur müssen gleich bleiben.
    Für eine Wiederholung der Messung ist also zumindest das Filtern erforderlich. Den Mahlgrad kann man gleich lassen. Damit spart man sich ja auch jede Menge Arbeit beim Kalibrieren.
    Aber die Dosis nur an der Siebbodenfläche festmachen?


     
  16. #36 domimü, 14.08.2013
    domimü

    domimü Mitglied

    Dabei seit:
    06.02.2011
    Beiträge:
    9.950
    Zustimmungen:
    5.734
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Vielleicht nochmal zur Erklärung, weshalb ich mich verarscht fühle.

    Mehlmenge/Bezugsmenge wird als Brührate bezeichnet.
    Daher ist die folgende Umformung der Gleichung zwar richtig:
    aber wie wird denn bitte die Extraktion bestimmt, welche ich über das Anpassen der Dosis vor der Messung des TDS konstant halten soll? Gibt es einen einfacheren Weg als über BRIX oder TDS, der aber erst nach dem Bezug gemessen wird?


    Zur Vergleichbarkeit der Messungen etwas weg von der täglichen Praxis zu gehen und den Mahlgrad konstant zu lassen, kann ich mir vorstellen. Die Mahlmenge überhaupt nicht anzupassen, ebenfalls. Man könnte dann immer noch wie von octabeer ins Spiel gebracht, mit Hilfe des Messwerts einen einstellbaren Parameter definieren.
    Dieselbe Mahlmenge hieße aber, etwa 7g zu verwenden und damit das 3er-Sieb zu testen. Das wird ein dünner Puck. Sollte man auch Perfect Crema Siebe messen wollen, so muss man auch einen groben Mahlgrad wählen, bei dem das einzige Löchlein in der Mitte nicht verstopft. Da wäre es m.E. besser, die Siebe nur jeweils paarweise mit der Menge messen, welche das kleinere Sieb gerade noch gut verträgt.

    Daher meine vermutlich nicht mehr so offene Frage:
    Wie würdet ihr die Dosis wählen?
     
  17. mamu

    mamu Mitglied

    Dabei seit:
    25.04.2011
    Beiträge:
    3.294
    Zustimmungen:
    726
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Nachdem hier nicht mehr so viel los ist, eine kleine Info zu Selbstversuchen:
    Ich habe mir für meine SAB Nobel das IMS B70 2T h26.5 M gekauft. Leider passt es aufgrund der zylindrischen Form um ca. 1mm nicht in den normalen Siebträger :-(
    Also entweder ab in den Bodenlosen oder doch das kleinere mit einer Höhe von 24,5mm.
     
  18. #38 Terranova, 03.11.2013
    Terranova

    Terranova Mitglied

    Dabei seit:
    12.12.2011
    Beiträge:
    3.318
    Zustimmungen:
    4.291
  19. mamu

    mamu Mitglied

    Dabei seit:
    25.04.2011
    Beiträge:
    3.294
    Zustimmungen:
    726
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Also ich bin mit meinem 12-18g IMS auch sehr zufrieden und habe es auf Anhieb geschmacklich besser gefunden als das original SAB Sieb.
     
  20. #40 kleinischer, 10.01.2014
    kleinischer

    kleinischer Mitglied

    Dabei seit:
    01.12.2006
    Beiträge:
    1.621
    Zustimmungen:
    557
    AW: Siebvergleich mit Refraktometer

    Hallo,

    sehr spannende Messreihe! Danke dafür!

    Das lese ich immer wieder: VST Siebe benötigen einen feineren Mahlgrad.
    Bei mir verhält es sich genau anders herum: Ich muß für das VST Sieb gröber mahlen!

    Der Grund hierfür könnten die teilweise merkwürdigen Größenbezeichnungen der Siebe sein.

    Das Original Bezzera 2er Sieb (e61) ist als 14g Version Beschrieben. Tatsächlich entspricht aber das mit 18g beschriftet VST Sieb dem Volumen des Bezzera 2er Siebes.
    Das 2er 18g VST entspricht also von der Größe (Volumen und Abmessungen) dem 14g 2er Sieb von Bezzera (E61).

    Im direkten Vergleich ist die Extraktion im VST Sieb aber langsamer. Es muss also gröber gemahlen werden (bei gleicher Kaffeemehlmenge (in Gramm) und Bezugszeit.
    Das ist auch mit einem Wasserdurchlauftest zu prüfen. Im Bezzera Sieb läuft klares Wasser ohne Druck mehr als doppelt so schnell durch das Sieb.
    Keine Ahnung, ob das Aussagekräftig ist, aber: Messen, was man messen kann, oder ;-)

    [​IMG]

    Viele Grüße
    Dirk
     
Thema:

Siebvergleich mit Refraktometer

Die Seite wird geladen...

Siebvergleich mit Refraktometer - Ähnliche Themen

  1. [Verkauft] DiFluid R2 Refraktometer für Kaffee

    DiFluid R2 Refraktometer für Kaffee: [ATTACH] Verkauft wird ein DiFluid R2 Refraktometer für Kaffee. Das Gerät wurde nur zwei mal genutzt. Versicherter Versand oder Abholung (76351)...
  2. [Verkauft] DiFluid R2 Extract Refraktometer

    DiFluid R2 Extract Refraktometer: Ich verkaufe mein DiFluid R2 Refraktometer, da es bei mir nur im Schrank liegt. War nur wenige Male in Gebrauch, funktioniert einwandfrei und ist...
  3. [Abgelaufen] Optisches Refraktometer 0-18 Brix

    Optisches Refraktometer 0-18 Brix: Verkaufe ein optisches Refraktometer für 0 bis 18 Brix. Das Refraktometer ist kaum genutzt und so gut wie neu. Den Preis setzte ich jetzt mal bei...
  4. [Verkauft] DiFluid R2 refraktometer

    DiFluid R2 refraktometer: Hallo, Ich hab noch ein ungenutztes Refraktometer von DiFluid Rum liegen. Ich stell mir 150€ vor. Abholung in Hamburg, Versand möglich. [ATTACH]
  5. Frage zum DiFluid Refraktometer

    Frage zum DiFluid Refraktometer: Bei dem Refraktormeter von DiFluid kann man bei dem Ergebnis aus verschiedenen Standards auswählen. Diese haben dann unterschiedliche Werte bei...