Single Dose Mühle (EMIL T64, DF64P, DF64 Gen2)

Die Entscheidung wird Dir wohl keiner abnehmen können. Denke Du solltest Dich mit den verschiedenen Mahlscheiben beschäftigen und diese auf Deine zu trinkenden Bohnen (hell/medium/dunkel?) abstimmen.

 

Spricht doch eigentlich für die T64.

 

Und schon da!?

 

Erfahrungsbericht (Wieder)Einsteiger zur EMIL T64

Moin zusammen,

bin ja neu hier und seit ein paar Jahren Espresso-Abstinenz (früher eine 2-Kreiser Vibiemme plus Macap-Mühle) wieder eingestiegen ins Thema Espresso-/Kaffeetechnik.

Ich selber trinke NUR "klassischen" dunklen, schokoladigen, vollmundigen Espresso, gerne 70 Arabica/30 Robusta; für Gäste auch mal einen Cappu/FlatWhite.

Weil ich -dank Internet und auch Eurer Beiträge hier, für die ich etwas zurück geben möchte- gelernt habe, dass
- die Mühle (fast) wichtiger ist als die Maschine
- ich unbedingt eine simple Single Dose Mühle wollte (nicht wegen Wechsel, sondern weil ich nicht bis zu 50% Kaffee verschwunden will, also: No Retention als MUSS)
- mein Budget limitiert war (ist)
- ich neugierig wurde wegen Mahlscheiben

habe ich mich entschieden die Espresso-Maschine ganz klein zu nehmen (fast geniere ich mich: Dedica 885, ich kann jetzt schon den dünnen 51er ST nicht leiden;-), ich meine natürlich den separaten bodenlosen ST, das Druckding bleibt für den absehbaren Wieder-Verkauf im Karton) ) und mal in die Mahl(-Scheiben-)Welt vorzustoßen. (Da es bei Kegelmalwerken kaum Auswahl gibt, man Mahlwerke praktisch nicht wechseln kann und ich die Niche Zero für das schlechteste Design aus der Tradition Luigi Colanis halte) habe ich mich für die zudem geschmacklich differenzierter arbeitenden Scheiben entschieden: ja, die Kaffeewelt ist eine Scheibe für mich!;-)

Da ich sonst aber ganz normal ticke, habe ich schon recherchiert und bin zum Glück und zufällig auf die EMIL T64 gestoßen, die für mich auf dem Bildschirm-Papier und jetzt nach ein paar Wochen Nutzung die optimale Evolution der G-iota / DF-Linie ist:
- besseres Design, hochwertigere Verarbeitung (keine Folien und überstehenden Kanten beim Dosierung, leuchtende Schalter, falsche Kabelausgänge, elektrostatische Herausfordernden )
- bessere Funktionalität: magnetischer Chute, ruhiger, subjektiv leiser Lauf im Betrieb , gute Einstellbarkeit und Reproduzierbarkeit, integrierter Anti-Popcorn, weniger statisch Probleme (ich nehme immer 2 bzw. 4 Löffelstiele im Wasser angefeuchtet und rühre damit die Bohnen (8/16 gr) durch statt zu sprühen
- schmackhafte Ergebnisse - hier muss ich noch mehr probieren (Bohnen, Einstellungen, Zubehör wie WDtool etc.)
- ab Werk wählbare Scheibenausstattung - nach vielen Berichten (auch YT Kanälen) war ich neu-gierig auf ein persönliches "Experiment" und habe mich für die SSP HU (High Uniformity, Espresso) Scheiben entschieden - die ja eine balanciertere Bi-Modalität der Grob-und Fine-Peaks versprechen: sprich - da wird nicht alles mit Fines zugekleistert (sagt der traditionelle Espressionist), man kann auch bei verschiedenen Sorten Bohnen besser differenzieren... dazu kommt, dass der Preis so heiß war wie der Espresso am Ende.
- Ich habe (nach einigen Recherchen) für mich SUBJEKTIV entschieden, NICHT auf die VS (Vario Speed) zu warten, da dunkle Bohnen wohl mit schnellerem Speed besser schmecken und es keinen Unterschied macht zwischen 1100 bis 1400 RPM - zudem ich Filterkaffee und Cold brew für eine amerikanische Modeerscheinung zur sozialen Distinktion halte ;-)): Aber - für helle Röstungen und Filtrier-Fans wäre das sichere eine spannende Option...

Fazit: Ich persönliche halte von Design, Funktion und Taste (in der Tasse...) her die EMIL t64 für eine echte Bereicherung, auch v.a. für "Einsteiger" in das Thema Mahlen.

Dazu kommt - für mich ganz wichtig-: Vertrieb in Deutschland - nicht wie bei DF / G-iota teilweise aus Asien mit telepathischem Ersatzteil-Support...

Tipp: die EMIL T64 ist wirklich stufenlos einstellbar, war für mich wichtig für tägliche Adaption der gleichen Bohnen je nach Umgebungsverhöltnissen: 1. kann man den Rastpunkt "overriden" und auch in ⅓ Schritten einstellen und 2. den dafür nötigen Stift herausziehen (nach Abnahme von Trichter etc.), ich lasse ihn jetzt drin, weil er wie eine zusätzliche Arretierung wirkt

 

Ob die deutschen Verkäufer (wo hast Du gekauft?) im Stande und vor allem Willens sein werden, wirklichen Support für die Mühle anzubieten, wird sich zeigen. Die Bewertungen von brewcompany / coffee24 (beides dasselbe) lassen mich da eher zweifeln.

 

Mal diplomatisch formuliert (ich habe diverse Dealer angefragt und bei einem gekauft - das lief alles völlig ok. Probleme hatte ich noch keine, also gibt es da nichts zu berichten): ich habe mit deutschen, österreichischen und andere mit Schweizer Händlern noch keine gravierenden Probleme erlebt. Aber: was Kommentare und so weiter im Internet angeht, bin ich sehr vorsichtig. Man sieht das ja bei Amazon, wenn die Leute keine Ahnung von irgendwas haben und deswegen gleich ein Produkt abstrafen, und sei es, dass sie eigene Bedienungsfehler dem Händler ankreiden.. Mein Punkt ist eher der: wenn ich bei einem deutschen Händler bestelle, kann ich im Zweifel auf Service bestehen, und solange er nicht nachbessern kann, gar auf Wandlung pochen - zumindest innerhalb der Garantie oder Gewährleistung kommt da keiner raus, das weiß jeder - da muss man sich auch nicht aufregen. Wenn ich aber z.B. in Polen oder Asien bestelle, wo vorher ausdrücklich kommuniziert wird, dass es a) keinen Service gibt (außer Tipps und evtl elektrische Boards wie bei der DF / G-iota mit Variospeed (wg. Stalling) oder b) ich sogar die Rücksendung oder das Porto für Ersatzteile noch bezahlen und selber in die Reparatur investieren muss, dann kann ich mich nicht beklagen. Wer einen "umfassenden" Service möchte, muss sich angesichts der sehr kleinen Stückzahlen ansonsten auf ganz andere Preise einstellen (wie in den USA, Australien z B, oder in Deutschland bei Leica-Foto) - das wirtschaftliche Konzept der "Importeure" besteht ja gerade darin, innerhalb der Garantie entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen zu agieren und dafür günstige Preise zu bieten, eine Mischkalkulation mit gelegentlich ein paar abgeschriebenen/ersetzten Geräten - denn weder a) Erstzteilebevorratung noch) Hin-und Rückversand nach Asien wären ökonomisch unsinnig und würden die Kosten sicher verdoppeln (wenn man das alles umlegt auf die geringen Stückzahlen). Das muss sich jeder bewusst machen und (wir) alle nehmen es letztlich gerne an und bewusst in Kauf: Damit eine simple Kaffeemühle nicht 2-4.000 Euro kostet, sondern erschwinglichl ist. Also - hoch die Espresso-Tassen! Geniessen wir die Früchte der Arbeit von fernen findigen Konstrukteuren, europäischen engagierten Händlern und unseren eigenen Hedonismus. PS. wie ist bes eigentlich beim Service etc. von Niche-Mühlen? Dier verweigern ja auch einen kontinentalen Zwischen-Handel aus ihrer Splendid Isolation heraus - Da hab ich noch nie was gelesen...

 

Ja, auf jeden Fall muß man da vorsichtig sein. Interessanter als die Kunden Kommentare sind ohnehin die Antworten des Händlers. Deshalb mein Rat zur Vorsicht.

Soweit die Theorie. Garantie gibt Dir auf die Mühle eh keiner. Bleibt die Gewährleistung, Beweislastumkehr nach 12 Monaten. Viel Spaß bei der anwaltlichen Durchsetzung wegen 400€...

Das stimmt so nicht. Importeur ist nicht gleich Kistenschieber. Im Fotobereich bietet beispielsweise Tamron einen super Service und ist dabei einer der günstigeren Anbieter. Bei den Mühlen kann man sich z.B. auch für eine Eureka Single Dose entscheiden und hat für 5-600€ lokalen Service von seinem Händler. Das schöne an der heutigen Zeit ist doch: Es gibt immer Alternativen!

Verstehe mich nicht falsch: Ich will die Mühle gar nicht schlecht reden. Nur auf den Vertrieb hinweisen, wo offensichtlich einiges im Argen liegen. Wer technisch unbedarft ist, zahlt da vielleicht lieber etwas mehr und kauft beim lokalen Händler mit Service. Wer das bewusst in Kauf nimmt: Auch in Ordnung. Das muss ja jeder für sich abwägen.

 

Das ist aber doch jedem bewusst: das Problem ist, wenn ich keine laut heulende italienischen Mühle will, die 20-50 % einer Einzeldosis verschwendet, und ich mir keine teure australische leisten kann, muss ich halt flexibel sein. Und die günstigen Kosten sind für mich halt Die erste Eingang Schranke: wenn ich die nicht hätte, und so ne Mühle 1200 € kosten würde, mit so genanntem Profi-Service, dann könnte ich die mir trotzdem nicht leisten ...-( und auch eine Hightech Mühle mit Innenleben aus Europa ist nicht nicht mehr als ein Motor, ein Chassis, zwei Mahl-Scheiben und eventuell eine anfällige italienische Elektronik-))

Es ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Dann nehme ich lieber die Cholera quasi...

 

Meinst Du die Eureka Single Dose damit?

Die Varia VS3 gibt es beispielsweise auch noch... Der SD Mühlenbereich entwickelt sich doch gerade rasant. Die Wahl zwischen Pest & Cholera würde mir bei der aktuell riesigen Auswahl wirklich nicht in den Sinn kommen.

 

Das sind im Einzelnen nur Beispiele, ich hab mich ja intensiv beschäftigt und außer den(leider unerschwinglichen) Lagom Mühlen fand ich nichts interessant, in den meisten Fällen sind mir die Mühlen mit Kegel Mahlwerk zu klein beziehungsweise deren Mahlwerk hat zu wenig Oberfläche und damit Einstellmöglichkeit... Allein schon die Mahlgradverstellung bei der Eureka ist ja lächerlich, und das für den Preis. Eine Emil T64 Von denen würde 1200 € kosten, da bin ich sicher. Und genau das erklärt ja den Erfolg der chinesischen Lagom Clones, Wo die ersten Besteller, die direkt in China ihre Ware organisiert haben, wohl wussten, dass sie bei allen Problemen im schlimmsten Fall sechs Kilo Metallschrott in der Küche haben

 

Mir nicht, jedenfalls kann ich mit solchen Rundumschlägen nichts anfangen.

 

Ich schließe mich da an. Ich kann Dein Posting @finoso in weiten Teilen nicht nachvollziehen.

 

Das geht mir gegen den Strich. Was bitte soll diese Verbindung von angeblich minderwertiger Qualität mit einer Nationalität ? Ich finde qualitativ minderwertige Produkte überall, auch in DE.

 

..hmmm... ich fasse kurz zusammen: nach Jahren der Abstinenz bin ich wieder "eingestiegen", und habe mich ohne Vorbehalte mit dem Thema Espresso (Mühle + Maschine) beschäftigt - dabei mache ich doch gar keine Rundumschläge - alles Fakten:
- die Mahlgradverstellung z B einer Eureka ist bestenfalls schlechtes Engineering,
- ich habe lediglich eine Art allgemeine Herkunftsbezecihnung versucht, wie "Dresdner Stollen oder Nürnberger Rostbratwürste"
- die wirklich guten. Mühlken sind (für viele, wie mich) unbezahlbar
- wer Ware günstig kauft, weiss, dass das seine Gründe hat - müsste ein deutscher (Pardon für die "Nationalität") Händler alle Ersatzteile vorhalten und einen Full-Service Anbietern, würden alle Sachen 100 % Mehr kosten (auch große Firmen mit eigenen Niederlassungen wie in der Fotobranche z B Canon, Sony, Fuji haben zum Teil zentrale Werkstätten und Lager irgendwo in England, Tschechien und somit den Service ausgesourct)
- das es deutsche minderwertige Produkte gibt, hat zuletzt das Dieyelgate gezeigt - da hat auch kein n Service geholfen;-((
- statt Pest und Cholera vielleicht Luxus und Erschwinglich besser?
- mir geht es gegen den Strich, das v.a. deutsche (pardon für die "nationale" = kulturelle Zuschreiben) immer, wirklich immer Top-Leistung erwarten und fordern, und nicht den "Preis" dafür kalkulieren wollen oder gar bezahlen.
- Man könnte es ja auch machen wie viele inzwischen: für den "Service" eine Zusatzprämie (Pardon: Versicherung) anbieten, das machen ja auch renommierte Anbieter wie Apple
- "It's the economy, stupid." (Bill Clinton)
- und darauf wollte ich hin weisen: die "Importeure" verschaffen uns die Möglichkeit,ichk,eit, ohne Zoll-Probleme den sich "rasant" entwickelnden SD-Mühlen Markt zu entdecken. Ihnen gebührt dank - und nicht Häme

 

Ich verstehe die ganze Diskussion hier unter dem Emil Thread gar nicht. Das Ding ist super, wer lieber eine italienische will macht das einfach.. wer Geld für eine Option-O hat oder ausgeben will, prima... finde ich auch interssant, dass da eine Annahme besteht, dass der Händler vor Ort einen besseren Service macht... die meisten, die ich kenne, haben gar keine Werkstatt, das machen dann die Distributoren, wo sie die Ware beziehen müssen und die sitzen in Deutschland und handeln wirtschaftlich orientiert..und bei denen mit, haben die auch nichts zu verschenken und jede Chance, dem Kunden eine Verantwortung für den Mangel reinzudrücken wird wahrgenommen... Kalk, nicht gereinigt, daher verstopft... usw... Ihr könnt ja mal schauen, ob Ihr eine Option-O, eine DF64, DF83 oder VS oder sonst einen interessanten Single Doser beim lokalen Händler findet... das endet meist beim Single Doser von Eureka, viel Spaß mit dem Einstellrädchen... für mich ist das keine Option gewesen.. aber jeder Jeck ist anders, Hauptsache man ist am Ende mit der Qualität zufrieden..

 

sehe ich in allen Punkten genauso - ich wollte nur dem "allgemeinen" Stimmunsg-Trend etwas entgegen-argumentieren. Im Prinzip scheint ja der Mühlen-Markt immer noch eine (so kleine) NIsche zu sein, die den Aufbau eines speziellen Service- und Ersatzteil-Managments nicht lohnt. Und die wenigsten lokalen Händler von Eu...-Produkten haben dann selber eine Werkstatt: ums Versenden kommt man auch nicht herum