SSP Grinding Solution - Erfahrungen

Mal abgesehen davon, dass das hier jetzt gerade von einer Scheiben- in eine Mühlendiskussion rutscht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass
man eh mindestens zwei Mühlen braucht, weil bei Espresso eine unimodal mahlende Mühle eben nicht für alle Röstungen die entsprechenden Ergebnisse
produziert. Ich tendiere sogar eher zu drei: Unimodal, bimodal, konisch. Angesichts dieses Mühlenfuhrparks habe ich dann auch vollstes Verständnis, dass jemand sich keine EK43 leisten will oder kann und eine preiswertere Alternative für unimodales Mahlgut sucht.

 

irgendwie ergibt das keinen sinn:
bitte wer verwendet dunkle röstungen für brew?
bzw. was machen ssp brewing scheiben für einen sinn, wenn sie nicht mit hellen roasts funktionieren?
ich kann mich nur dran erinnern, daß der motor stärker sein muß.

 

Ah, da habe ich einen Nebensatz vergessen, was ich sagen wollte ist dass SSP Brewing Scheiben mit hellen röstungen auf espressomahlgrad nicht in einer Mazzer Mini funktionieren weil der Motor zu schwach ist.

 

Auf das Zitat wollte ich mich beziehen, findet auf SSP Brewing wohl erst recht anwendung.

 

So, meine letzten Teile der Super Jolly sind verbaut und die erste helle Röstung ist verkostet.

Mich hat es immer interessiert wie wohl die hellen Röstungen bzw. Filterkaffe aus einer EK43 schmecken.
Ich trinke sehr gerne 3rd Wave Röstungen aus dem V60 oder auch gelegentlich medium-helle Röstungen als Espressi.
Daher die Frage, macht das unimodale Mahlgut wirklich den Unterschied ?
Nur um der Frage auf den Grund zu gehen, wollte ich mir jedoch keine EK43 kaufen. Was ist, wenn es mir nicht schmeckt? Bzw. ich keinen Unterschied festellen kan?

Dann habe ich hier von den 64mm SSP Brewing Mahlschieben für die Super Jolly gelesen.
Darauf hin habe ich mich auf die Recherche gemacht.
Was kostet eine manuelle Super Jolly? WIe würde ein "Direktmahlumbau" aussehen ? (Stichwort Likörtrichter)
Und ganz wichtig, wo bekomme ich die SSP Scheiben her ? An dieser Stelle schonmal danke an Frank @Terranova

Nach der Recherche ging es dann ans Teile bestellen und suchen.
Das Resultat steht.


So, dann der Kaffee. Also noch bei der Rösterei "Leuchfeuer" helle und mittlere Röstungen gekauft.

Als erstes musste der "Funkelfeuer" her halten.
Zuerst im Hario V60.Einmal vermahlen in der SSP Super Joly und einmal in meiner MK K30 Vario.
Jeweils 17g, so das er in ca. 2:20 min. Durchläuft bei einer Bloomingphase von ca. 40 sec.
Beide verkostet.
Oha. WIe beschreibe ich den Unterschied. Bitter waren beide nicht. Der Kaffee aus der K30 war jedoch sehr sauer. Aus der SuperJoly war er wesentlcih angenehmer und vielschichtiger. Erster Eindruck, das Ergebnisdes unimodalen Mahlguts ist definitiv "schmeckbar".
Wie ist es jedoch im Espresso ?
Also beide mühlen feiner eingestellt und ab durch die E61 Brühgruppe damit.
Hier ist dann auch ein Unterschied feststellbar, jedoch hat mirt der Kaffee an sich nicht geschmeckt.

Soweit zu meinen ersten Versuchen.

Fazit bis jetzt:
1. Die Super Jolly geht wunderbar mit den SSP Mahlscheiben. Aber der Motor wird gefordert. In einer Mazzer Mini, wird es wohl sehr eng werden mit der Motorleistung und den SSP Scheiben in VErbindung mit hellen Röstungen.
2. Die Mazzer hat einen gewissen Totraum. Man muss den Workflow etwas anpassen, dann klappt das aber auch.
3. Konstruktionsbedingt wird die Mazzer, was Allignment an geht sicher nicht das non-plus ultra sein, aber für meinen Versuch reicht es erstmal.

Hat es sich gelohnt ?
Ja definitiv. Bei Filterkaffe in meiner V60, bin ich schwer begesitert, hier wurden meine Erwartungen übertroffen.
Bei den Espressi, muss ich noch etwas herumspielen. Ich denke hier muss ich auch meine Bezugszeiten/Kaffeemehlmenge noch etwas anpassen. Aber auch hier kann ich nicht sagen, das ich enttäuscht bin.

Was mich jetzt interessieren würde, wie groß ist der Unterschied zwichen der Super Jolly mit SSP Scheiben und einer gut eingestellten Ek43 ?


Ich werde berichten, wie es weiter geht.

 

Versuche bei 'unimodal espresso' auf lange Bezüge ab 40 sek mit hellen Röstungen zu kommen. Entscheidenden Einfluss hat auch die Präinfusion.. ebenfalls lang mit sehr niedrigem Druck ist hier förderlich. Dann wirst du definitiv einen Unterschied feststellen. Und geh mit der Dosis recht hoch.

 

Danke für den Tip, werde es umsetzen.

 

darf ich da mal kurz einhaken .... wo haste denn die Scheiben nun bekommen und was kosten die?
hab ne zum direktmahler umgebaute Sj da stehen und für filter und helles, das wär echt ideal ....

 

Ich habe die SSP Scheiben über den deutschen Distributor Titus-Grinding geordert.
Das ging schnell und unkompliziert.

 

Ich habe eben mal gegoogelt welche Mahlscheibengrößen SSP anbietet; medium-erfolgreich, daher hier nochmal die Frage:
Gibt es eine Möglichkeit, eine Eureka Mignon mit SSP Scheiben auszurüsten? So eine hätte ich nämlich noch unbenutzt rumstehen, die ich ansonsten wohl verkaufen würde...

 

Ssp Homepage - Products - da stehen sie alle. Mignon ist nicht dabei, der Schliff, der weniger Fines produziert ist deutlich anstrengender für die Mühle, oben dargelegt warum das so ist. Bezweifle auch dass eine mignon das packen würde.

 

Ist richtig, aber wäre ja möglich gewesen, dass ein bastelfreudiger Enthusiast die 58er Scheiben in die Mignon gepresst hätte... Träumen darf man ja

Die 58er sind für die Mini Manuale deklariert, deren Maschine 250W ziehen kann. Im Vergleich zieht die Mignon max. 260W. Das sagt noch nicht viel über das Anlaufdrehmoment aus, die Aussage würde ich aber trotzdem nicht unterschreiben

Edit: erst eben bemerkt, dass die 58er ohnehin nur den Espresso-Schliff haben. Damit hätte sich die Geschichte erst recht erledigt

 

Richtig, sind die espresso Scheiben. Bei denen hätte ich auch weniger bedenken, aber wenn brewing Scheiben auf feinem mahlgrad laufen sollen.. Na ja.

Ich glaube, es bleibt dabei, dass der Kauf einer gebrauchten superjolly/ecm64er/fio f5/anfim caimano die günstigste Option bleiben wird..

 

Mit freundlicher Genehmigung von Titusgrinding die mir ein paar SSP brewing burrs zur Verfügung gestellt haben für die Brühkaffeeseite meiner EKK.
MK Red Speed goes SSP brewing burrs,die "bravere" Variante der beiden.
Es gibt noch die low fine Version mit extrem kleiner Kontaktfläche am Aussenrand.

Unterschied im Filterbett ist schon mal nicht zu übersehen,beide Scheibenpaare sind auf kurz vor klirren am Endanschlag eingestellt,
bei dem hier verwendeten feinen Mahlgrad von 6.5 für 18/300 V60 waren die fines im Mahlkönig Filterbett nicht zu übersehen.
SSP schaut um einiges entspannter aus,mal sehen was die nächste Zeit in der Tasse landet.

Edit:
Da hab ich noch ein typisches MK Scheiben Filterbett gefunden,ist zwar nicht die gleiche Röstung aber so in etwa der Standard mit den originalen Scheiben.
https://www.kaffee-netz.de/media/ek-43-brew-18-300-2-45.3687/full?d=1549036825

 

SocraticCoffee ist wohl gerade in Korea und schaut sich das auch mal genauer an:
klick->

 

Ich hab früher im Jahr die SSP 64mm Brew Scheiben gegönnt um ein kleines Experiment zu wagen, ich habe meine Eureka Atom damit umgebaut (beide Aufnahmen für die Scheiben mussten geändert werden, im Eureka Atom Thread steht dazu mehr).
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich bin mit dem Ergebnis für Filterkaffee mehr als zufrieden. Die einzige frage die da bleibt, ist ob eine der hervorragenden Filter Mühlen einen signifikanten Geschmacksvorteil bringt. Vielleicht weiß das ja sogar jemand ???
Oder ein Besitzer einer solchen trifft sich mal mit mir in Berlin um es auszuprobieren, gern auch beim Berliner KNler Treffen.
Espresso habe ich nur selten probiert, dann war er aber interessant (nicht unbedingt gut). Mir fehlt da die Erfahrung mit EKpresso und vielleicht fehlt auch die Möglichkeit zum Pressure Profiling. Außerdem scheue ich den Aufwand des Putzens beim Wechsel zum und vom espressofeinen Mahlen.

 

ja das frag ich mich auch, heute ist der Monolith Run, Denis wird sicher keine schlechten Standard Mahlscheiben verbauen und die SSP red speed kosten 300 USD mehr.

 

Schaut mal in den ProM Thread da gibts einige die das mit der Ek 43 verglichen haben. das kann man übertragen (die SSP 64mm brew Scheibe ist denen der Pro M sehr ähnlich)und der Abstand ist nicht so groß wie der im Preis. Einen kleinen Vorteil hat die große Filterscheibe aber wohl schon noch zur 64 mm Version

 

Hab meine Putz-Faulheit überwunden und noch eine EKpresso Versuch gestartet. War wieder interessant aber besser. 25sec Preinfusion 26g in 65g out in kein Ahnung, sehr lange.
Flow war wie zu erwarten, anfangs langsam, zum Schluss sehr schnell.
Alles in allem war der Espresso sauer an der Grenze zu fruchtig und kein bisschen bitter. Das macht diese Bohne besser als aus meiner Niche, weil sie dort bitterer ist als mir lieb ist (wenn auch nur sehr wenig). Das war auch nur ein Versuch auf gut Glück mit einem Mahlgrad den ich aus dem Ärmel geschüttelt habe. Wahrscheinlich würde sich da Geschmacklich noch was tun.
Um das hier nicht zur OT Selbsthilfegruppe für EKpresso werden zu lassen nun die Wende zur Relevanz.
Nach dem putzen sind von 32g nur 26g aus meiner Atom gekommen, also sind 6g noch in der Mühle. Da ich aus Erfahrung weiß, dass das Meiste davon an den Schaufeln in der Mahlkammer hängt, ist das für mich nicht annehmbar und ich empfehle die Atom nicht für Espresso auf diese Scheiben umzurüsten. Gleichzeitig frage ich mich wie sich das bei anderen Espressomühlen verhält die mit SSP scheiben bestückt wurden, ist die Mahlkammer einer Mazzer auch voll mit Mahlgut?
Für Filter empfehle ich die Scheiben nach wie vor auch mit der Atom und Geschmacklich auch für Espresso.

 

Da geschmacklich ein gröberer Mahlgrad von Nöten ist habe ich noch Hoffnung, dass sich der Rückstau des Mahlguts noch signifikant ändern könnte. Die Hoffnung ist aber sehr klein