Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Schulst du die Verkäufer?

Norbert

 

Ich habe noch eine Renovierungsbedürftige LSM85 in der Hinterhand ...

 

Hihi,
das wäre klasse:
"Verkäufer: Hier nun der Espresso aus der Gaggia CC, nachdem wir mit der Demoka gemahlen haben. Sehen sie die ölige Konsistenz? Ja, das ist schon richtig, daß nach 25 Sekunden nur so wenig rauskommt, die Maschine ist NICHT kaputt! Schmecken Sie mal....

[Kunde trinkt]

Verkäufer: Jaaa, da geht die Sonne auf, gell! Und nun nochmal zum Vergleich einen Espresso aus dem VA, den wir gerade soweit möglich eingestellt haben. Danach zeige ich Ihnen mal die Oscar..."

 

Hey Nikopol, Du setzt voraus, dass der MM-Verkäufer fähig ist, aus dem ST-Gerät was besseres rauszuholen als aus nem VA. Du bist bestimmt Science-Fiction Fan :mrgreen:

Greetings \\//

Marcus

 

Ach, laß mich doch träumen.... :lol:

 

Trotzdem meine ich, daß viel zu viel Augenmerk auf die Maschine gelegt wird. Der größere Teil der Benutzer scheint zu glauben, daß die Maschine den Espresso mache, und nicht der Bediener.

Auch ein Mokka der mit einer türkischen Handmühle gemahlen und einem Ibrik gebraut wurde, kann so manchen Espresso geschmacklich in den Schatten stellen. Die Kosten einer solchen Kombo sind nachgerade lächerlich niedrig und die "Technologie" gibt's seit dem 15. oder 16. Jh., wenn ich mich nicht irre.

Eine gute Bohne entsprechend geröstet ist auch in einer Preßstempel- oder einer Vakuumkanne zubereitet ein interessantes Geschmackserlebnis.

Man kann aber auch mit minimalem finanziellen Aufwand hervorragenden Espresso machen. Und wenn man nicht gerade ein Espresso Allegro - oder so ähnlich - betreibt, hat man nur selten die Anforderung 10 oder 20 weitestgehend gleich schmeckende Espressi machen zu müssen.

Für mich als Otto Normalverbraucher ist es durchaus spannend, die unterschiedlichen Geschmacksnuancen leicht unterschiedlicher Temperatur- und Mengen- bzw. - im Falle der Handhebel - auch Druckverhältnisse ein und derselben Bohnensorte zu erforschen, zu verfolgen wie sich der Geschmack in den Tagen nach der Röstung bzw. dem Öffnen der Packung ändert und so weiter.

Von meinen Handhebelmaschinen bin ich sowieso begeistert, auch von der kleinen Caravel, die ich für 'nen Appel und 'n Ei erstanden habe und als passioniertem Heimröster steht mir die schier unüberschaubare Vielfalt der Reinsorten unterschiedlicher Provenienzen und Produzenten offen. Unterschiedliche Sorten, Röstgrade und Zubereitungsarten ergeben da ein weites Betätigungsfeld, die Espressomaschine ist da nur ein Rädchen im komplexen Uhrwerk.

Walter der meint, daß die ST-Maschine von so manchem hoffnungslos überbewertet wird...


...und der trotzdem nicht nein sagen würde, wenn ihm jemand 'ne Speedster oder so was ähnliches schenken wollte :lol:

 

das ist ja nun nichts neues. und diese beobachtung beschränkt sich nicht auf espressomaschinen.

erinnert sich noch jemand an die erste generation audi TT? die hatte weder ESP noch den kleinen heckspoiler an bord. als es dann zu einigen (wenigen) unfällen kam, wurde der wagen mit ESP und heckspoiler entschärft, weil fahrversuche ergeben hatten, dass das fahrverhalten im grenzbereich schneller kurven mit lastwechsel nicht ohne tücken ist.
die medien waren damals schnell zur hand mit der behauptung, der TT sei ein "gefährliches" auto. mein gott, der alte TT war halt ein sportcoupé, das verstanden und gefahren werden wollte. wer gefahren werden will, soll den bus nehmen - und wer beim kaffeemachen nicht nachdenken und hand anlegen mag, der kaufe sich 'nen VA.

die leute übertragen die verantwortung für das ergebnis halt gerne der technik.

 

War das nicht vor laaaaanger Zeit bei einem Autochen mit dem Namen Porsche 911 ähnlich? Schwubs, kam im Grenzbereich schon mal brutal das Heck vor und man mußte fahren können, um das zu beherrschen. Komisch, daß wohl bis zu den 80er oder 90er Jahren keiner auf die Idee kam, das zu entschärfen..... :wink: (Leider oder zum Glück hatte ich nie einen Elfer, dafür aber einen 1979 Opel Kadett mit 40PS, der auf Eis im Pfälzer Wald so richtig schon driften konnte.)

Ich kann als Newbie nicht von mir auf andere schließen. Bei mir ist es jedenfalls so, daß die Bezzera selbst unverändert seit dem Kauf im Januar ist, aber der Espresso für meine bescheidenen Verhältnisse langsam und stetig besser wird. Frischer und guter Kaffee, LM Einersieb mit passendem Tamper, eine gute Mühle, Verteilungstechnik im Sieb und sauberes, (inzwischen nur noch leichtes) Tampern haben mich schon sehr großes Stück vorangebracht. Ich halte es gerade am Anfang für wichtiger an der "Hand" zu arbeiten, als die Maschine zu "tunen" oder gleich die "nächstbessere" zu kaufen. Aber wie gesagt, nur meine persönlichen Erfahrungen.

 

Dito!

Manchmal stelle ich mir aber auch vor, dies hier wäre nicht das Kaffee-Board sondern das "Spiegelei-Board".
Da würden wir dann über die Hühnerrassen, deren Legebedingungen, den Eitransport, deren Alter, die Aufschlagtechnik, die Pfannenform-, -beschichtung, -nichtbeschichtung, Temperatur, die Herdtechnik, die Bratdauer, den Pfannenwender, die Salzmenge etc. pp. diskutieren.
Und am Ende stünde die offizielle Beschreibung des "zertifizierten Spiegeleies". ;-)

 

Besser und treffender kann man es wohl nicht formulieren.

Was dann besonders skuril wird, wenn LaCimali Junior Besitzer im Supermarkt Kilopreis-Schnäppchen diskutieren (und sich beschweren, dass das Ergebnis miserabel ist).

 

Das denke ich schon, das Board lebt wohl im Endeffekt von sagen wir mal 100 Usern die mehr oder weniger regelmäßig posten. Ein erheblicher Anteil von Beiträgen kommt aber auch durch User zustande, die hier mal reinschauen, ne Kaufberatung wollen, ihr Gerät finden und wieder gehen.

Aber auch bei diesen Newbies ist ja durchaus eine Tendenz erkennbar erst 500.- nach einer Beratung vielleicht 1000 Euro :twisted: für ne Espressomaschine auszugeben.

Kann es denn nicht sein, das die Deutschen (die es sich leisten können) mit dem Thema Ernährung, Essen & Kochen einfach wesentlich bewusster umgehen, als in den Jahren vor den großen Skandalen? Die Leute die bereit waren vor 10 Jahren für ein einzelnes japanisches Kochmesser 150 Euro auszugeben konnte man doch an einer Hand abzählen, heute hängt in jeder besseren Küche eins neben der Pfeffermühle für 80 Euro und Laffer erzählt Dir dann am Freitag Abend sicher, was Du mit dem übriggebliebenen Geld am Samstag auf dem Wochenmarkt schönes einkaufen sollst...

Gruß
Peter

 

Ist doch alles ganz normal.

Wer mal einen "Ausflug" in eine andere Welt von Verrückten machen will, der gehe z.B. hier her: http://forum.watchtime.ch/

Bei Armbanduhren kommt noch dazu, dass es eben VIEL MEHR Optionen gibt als ein oder zwei Kreise und Chrom oder nicht...

 

@ergojuer:

Und manchmal wünsche ich mir, dass ein Spiegelei-Board existieren würde; denn wenn man sich mal so ansieht, wie mittlerweile mit unser allen Lebensmitteln umgegangen wird, kann einem schon manchmal schlecht werden....genau wie von schlechtem Espresso...


Wieder Ontopic:
Ich kann jedenfalls mit Fug und Recht behaupten, dass bei mir keine Maschine zum Selbstzweck angeschafft wurde, dass ich mit jeder Maschine dem "perfekten Espresso" ein Stück näher gerutscht bin und dass die (bisher) letzte Maschine auch die beste ist. Was nicht heisst, dass man mit einer Gaggia nicht auch klasse Espresso produzieren könnte. Aber für mich ist die Maschine/Mühle ein Arbeits- oder Analysegerät, und da möchte ich einfach das Beste, was man an Arbeitsgerät kaufen kann. Siehe den Vergleich an anderer Stelle zwischen Hilti und Bosch Schlagbohrmaschine aus dem Baumarkt; am Ende sind sicher 2 gleichgroße Löcher in der Wand, aber mit der Hilti dürfte es wohl ein wenig schneller und stressfreier gegangen sein..

Greetings \\//

Marcus

 

hab mich da mal ein bisschen umgeschaut. wer sich erdreistet, dort nach 'ner quarzuhr zu fragen, dem geht's ähnlich wie hier den VA-interessenten. puristen gibt's überall... :roll:

 

Komme mir jetzt schäbig vor.

Also werde demnächst downgraden (Aldi, Saeco der Krups oÄ)den Schmetterling für die nächsten 2 Jahre verpuppen und von der Pike auf lernen. Oder so!!!!


Lg Dominik

 

You made my day! Klasse!

 

oh mann...diese aussage....sie spricht mir aus dem herz!!!!!!! tagtäglich arbeite ich mit hochkomplizierten (und auch ganz simplen, trotzdem ziemlich teuren...) gerätschaften, welche zum messen mehr oder minder geeignet sind - und wenn mal was nicht klappt, ist die technik schuld.
hier scheint mir manches mal auch der sinn nach dem genuß verloren zu gehen und fehler bei der zubereitung liegen an der unzuverlässigen technik... und mit der neuen, großen und glänzenden gastrokiste wird alles gut - auf dem fuße folgt die ernüchterung, daß der milchschaum trotzdem geübt werden will und kein weg an ein bisschen erfahrung mit mahlgrad und andrücken vorbeiführt.
auch ich erliege manchmal den träumen nach einer dieser riesigen monströsitäten, wie sie in den lokalen stehen, ABER: egal ob ein- oder zweikreis, dualboiler, temperaturkonstanz, pi-, pid-regler, vib oder rota - letztlich ist es immer "nur" eine kaffeemaschine - mit all ihren vorteilen und tücken

 

oh mein gott! ich mach beides...
schande über mein haupt ;-)