Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Ich hab hier ein paar Maschinen aus den späten 50ern und jungen 60ern stehen und die machen alle einen passablen Espresso.
Gruss Roger

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Hi,
"Im selben Jahr wird - dank der Idee eines Mailänder Handwerkers - die erste elektrische Haushaltsmaschine für die Zubereitung von Espresso und warmen Getränken realisiert. Die Maschine wird Europiccola genannt."

Gemeint ist das Jahr 1948. Quelle: Pavoni Homepage.

"Gaggia non ha solo rivoluzionato il mondo del caffè nei bar, ha anche portato nelle case il piacere dell’espresso.
Nel 1952 fu introdotta sul mercato Gilda che può essere considerata la prima prova verso la creazione di macchine da espresso ad uso familiare e il primo step verso la produzione su scala industriale di macchine da caffè non professionali." Quelle: Gaggia Homepage

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Nein, alles Haushaltsmaschinen.
Ich hab die Baujahre der Maschinen bisher noch nicht genau recherchieren können, aber Gaggia Mini, Marcfi HH, Fe-Ar La Peppina, Conti Comocafe, Conex Caravelle sind in etwa aus der Zeit und keinesfalls gewerblich.
Gruss Roger

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Roger, Bilder der Conti würden mich sehr interessieren!

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Die Bilder der Maschinen hatte ich alle schon mal ( nach Restaurierung ) im Board eingestellt. Leider habe ich sie nicht auf dem Computer gespeichert an dem ich grad sitze . Bilder findest Du aber auch bei Orphan Espresso.
Espresso Machine Parts - Gaskets & Seals
Gruss Roger

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

also meine erste Erinnerung an einen Bekannten der für seinen Kaffee bekannt war ist aus 1989.
Ich vermute er hatte sie nicht länger als 2 jahre.

Der war damals schon (ich vermute heute auch und wundere mich irgendwie DEN hier icht gefunden zu haben )
eine ziemliche Kaffeetante...
alle schwärmten von seiner Gaggia Baby mit Mühle und Abklopfschublade.

Wobei ich mich aus heutiger Sicht frage: der hat mit dem Teil damals KAFFEE gemacht! keinen Espresso -
also einfach länger laufen lassen -
und wimre waren die Lavazza Bohnen (hellbraune? tüte) das non plus ultra.

Ich hab mich immer gefragt was die sich alle aus dem Kaffee machen...
aber die Maschine fand ich schon klasse
(Kaffeebohnen selbst mahlen und der Duft... hmmmm)




Weitere klassische Haushaltsmaschinen seit den 60 ern dürften doch die Handhebelpavonis sein?



Ansonsten geb ich Rene aber recht... ich kannte niemanden der sonst ne anständige Espressomaschine zu Hause stehen hatte.
(Da kamen die Tchibodinger mit dem Glaskönnchen grade in Mode und ich hab mir 1995? in Italien ne Herdkanne geholt und dachte schon ich h ätts damit gepackt )

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

*grins* und meine Eltern haben noch einen Melitta-Porzellanfilter und eine (funktionsfähige) Schlagmessermühle, die bis weit in die 70er benutzt wurden. Kein Wunder, daß ich an das Gebräu eher traumatische Erinnerungen habe. Jacobs Dröhnung. *würg*

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Was mir übrigens noch einfällt, ist die Tatsache, daß bei sicherlich ständig steigendem Maschinenniveau und bei ständig steigender Komplexität die Bereitschaft in der breiten Masse eher sinkt, sich dediziert mit den Geräten und deren Funktions auseinander zu setzen. "Geht - oder geht nicht mehr. Warum auch immer. Dann ersetzen". Auch ein Beispiel, das das gut illustriert, ist ein derzeit aktueller Mühlen-Thread im Forum.
LG, femto!

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Tja, so ist das in unserer heutigen Konsum-Gesellschaft ;-)

Ich schließe mich meinem Vorredner femto an und möchte sogar noch weiter gehen: Es geht nämlich meiner Meinung nach nicht erst beim Defekt der Maschine, also beim "geht nicht mehr" los, sondern schon früher: Ich schaffs nicht, mit meiner derzeitigen Maschine vernünftigen Espresso zuzubereiten => neue Maschine. Ich schaffs nicht, vernünftige Latte-Art hinzukriegen => neue Maschine. Es mag ja sein, dass man mit einer Espressomaschine für 3000 Euro nichts mehr falsch machen kann und man sich einfach nur noch im Halbschlaf davorstellen kann, um den perfekten Espresso zu extrahieren. Aber geht da nicht irgendwo die Leidenschaft verloren? Ok, ich sprech da vielleicht nur für mich, aber für mich gehört durchaus auch der Entstehungsprozess mit zur Espresso-Zeremonie. Und da bin ich gerne bereit, mich erst mal längere Zeit intensivst mit meiner (nach Forums-Masstäben) billigst-Maschine auseinanderzusetzen und zu versuchen, das Beste rauszuholen. Dazu gehört natürlich dann auch die intensive Auseinandersetzung mit der Theorie und die Bereitschaft, einzusehen, dass es nicht nur an der Maschine liegen muss, sondern dass auch der Typ vor der Maschine (wie schon des öfteren in diesem schönen Thread angesprochen) großen Einfluss auf das Ergebnis hat.
Meine Meinung (ok, momentan auch durch ein sehr tightes Studenten-Budget beeinflusst): Erst mal kleine Brötchen backen, üben, üben, üben, vielleicht auch mal die Maschine auseinander nehmen, um sie kennenzulernen und bei der Gelegenheit auch gleich mal gründlichst zu reinigen. Wenn ich dann mit ner Einsteigermaschine nen nahezu perfekten Espresso zubereiten kann, über das entsprechende Kleingeld verfüge und die Lust nach neuen Herausforderungen verspüre, kann ich dann ja immer noch upgraden ;-)

Mir fällt bei diesem Thema immer ne Analogie ein: Es gibt Trompeter, die ein Leben lang auf der Suche nach dem perfekten Mundstück sind, mit dem sie schön, hoch, laut und leise zugleich spielen können. Es werden horrende Geldsummen investiert und Wochen mit Ausprobier-Sessions vergeudet, anstatt sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen und zu versuchen, seine eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, um schließlich auf (fast) jedem x-beliebigen (anatomisch passenden) Mundstück die gewünschten Ergebnisse reproduzieren zu können...

Aber wie schreibt so mancher hier so schön: Just my 2 cents ;-)

 

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Die ersten Maschinen für den Hausgebrauch? Bialettis gibt es glaube ich schon seit den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, aber wenn man von Espressomaschinen redet: Als Achille Gaggia die Handhebeltechnik in die Bars brachte, gab es auch schon ziemlich bald erste Modelle für den Hausgebrauch, müsste also in die frühen Fünfziger Jahre fallen. Wer es genauer wissen will, müsste sonst mal bei "Ian Bersten - Coffee floats, tea sinks" nachlesen, aber das Buch ist ziemlich selten und ich hab es leider nicht zu Hause, nur mal in der Bibliothek Hildesheim gefunden.

 

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Ich glaube, das ist auch ein bisschen Überlebensstrategie der Hersteller (wobei ich natürlich nicht weiss, wie gross und finanziell wichtig der Anteil an "Heimmaschinen" bei den Produzenten ist). Der Sieg in den "normalen" Haushalten geht doch eindeutig an die Vollautomaten, dieser grosse Markt ist für Siebträger wahrscheinlich unerreichbar geworden.
Ein Nischenprodukt für Liebhaber kann aber auf Dauer auch nur existieren, wenn technische und gestalterische Innovationen getätigt und dadurch Bedürfnisse geweckt werden - die natürlich bezahlt werden müssen und scheinbar auch bezahlt werden können.

Gruss
Plempel

 

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Na ja, ich kann mich mit meinem Körper so intensiv auseinandersetzen wie ich will. Den zu kleinen Kessel meiner Classic werde ich nie kompensieren können. Da wird immer ein anderer Espresso in der Tasse landen, als ich ihn mit einer Dallacorte oder einem fetten E61-Gastrobomber produzieren könnte.

Besonders groß werden die meisten Hersteller nicht sein. Wenn ein Herr Bezzera innerhalb kürzester Zeit seine BZ07 auf die Sonderwünsche seiner Zielgruppe Kaffeenetz abstimmt, dann muss dieser doch sehr überschaubare Personenkreis wichtig sein.

So groß ist der Markt für KVA auch nicht. Die breite Masse gibt nicht so viel Geld für eine Kaffeemaschine aus.

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Ich glaube, dass man schon als junger Mensch (Student etc) eine gewisse Affinität zum Design und zum Thema Küche haben muss, um hinterher, wenn man es sich leisten kann, auch Geld in solche Dinge investieren zu wollen.

Klar, wenn man Geld verdient, ist es ein Leichtes, groß einzusteigen. Ob das jetzt eine sehr teure Maschine oder ein teures Bike ist (bin selber fanatischer MTBler.)

Die Kunst ist doch eher, auch mit gar keinem Geld ein gewisses Niveau und Geschmack zu pflegen.

Als Student habe ich auf meinem weißen 2 Platten-Herd mit ner Bialetti gebrüht. Hat um Längen besser geschmeckt, als die Aldi-Plürre meiner Kollegen.

Von meinem ersten Geld gab es eine Krups, die heute noch, nach 12 Jahren, einen leckeren Espresso bereitet - mit viel probieren.

Mal sehen, was als Nächstes kommt ;-)

Das Schönste ist, wenn man klein anfängt und sich hoch arbeitet.

 

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Das erinnert mich doch etwas an Graeme Obree der 1993 und 1994 den Stundenweltrekord im Bahnradfahren mit einem selbstgebautem Rad holte obwohl seine Radlager aus einer alten Waschmaschine waren.
Gunnar

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

@gunnar:
Da dürfte aber eher die Ausnahme die Regel bestätigen, oder?

Ich bringe mal eine andere Analogie:
Man kann sich mit seinem VW Golf noch so lange beschäftigen, einem Werksferrari kommt man auf dem Nürburgring nicht hinterher (solange im Ferrari jmd sitzt, der mindestens ansatzweise mit einem Formel1-Renner umgehen kann). Irgendwann stösst die jeweilige Technik an ihre Grenzen. Dass nicht jede Maschine technikbasiert ist (s. die schicken, aber konventionellen ECM), sollte ja auch klar sein.

Freilich macht ne gute Maschine nicht automatisch einen guten Barista, aber mit steigendem Erfahrungsniveau reizt man halt das vorhandene Equipment zusehends aus und die Entwicklungssprünge werden kleiner oder bleiben ganz aus. Dann wirds Zeit für was neues, besseres. Oder man fängt eben gleich von oben an, dann weiss man wenigstens, wo der Fehler in 99% aller Fälle zu suchen ist...

Hier gehts schließlich um ein Hobby und nicht um die Möglichkeit, ggü der Espresso-Bar um die Ecke Geld zu sparen. Immerhin ist ne Top-Kombi billiger als ein "ordentlicher" Satz 17"-Felgen mit Reifen...oder ein Pärchen Lautsprecherkabel für die High-End Anlage...


Greetings \\//

Marcus

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Marcus, ich gebe dir 100%ig Recht, so ähnlich hatte ich das ja auch geschrieben. Vielleicht war meine Analogie nicht so glücklich gewählt. Fiel mir in diesem Zusammenhang halt ein.
Zu deinem Beispiel mit dem VW Golf fällt mir aber jetzt auch noch ein, dass die meisten Leute da dran rumschrauben, weils ein Golf ist und nicht, damit sie einen F1-Boliden damit schlagen können, oder? ;-) Ich hab keine Ahnung von dieser Autoschrauber-Welt, aber so stellt sichs mir halt dar ;-)

Trotzdem bleibt die Frage, ob man in ein neues Hobby gleich mit ner immensen finanziellen Investition einsteigen kann/soll. Ich habe schon zu viele Leute gesehen, die sich ein neues Hobby zulegen wollten, immense Geldsummen investiert haben (das geht beispielsweise auch hervorragend in der Musik, wo man gleich mal einige Tausender beim Instrumentenkauf loswerden kann), um dann einige Wochen/Monate später festzustellen, dass das wohl doch nicht so das wahre war. Lieber klein anfangen, ein Einsteigergerät (oder Instrument) kaufen, das nicht in der obersten Preisklasse liegt, aber an dem man dann doch über viele Jahre Spaß haben kann(!). Wenn man dann an die Grenzen stößt, kann man ruhigen Gewissens upgraden, weil man sich dann so intensiv mit dem Hobby beschäftigt hat, dass sichs wirklich rentiert und die Wahrscheinlichkeit, dabeizubleiben, recht hoch liegt.

Zugegeben: Wenn ich dieses Forum vor dreieinhalb Jahren schon gekannt hätte, mich hier statt im Heft der Stiftung Warentest informiert hätte, hätte ich mir damals womöglich eine andere Maschine gekauft (ist nämlich tatsächlich auch schon meine zweite). Damals sah die finanzielle Situation noch etwas besser aus ;-) Momentan seh ich aber eher noch ne Herausforderung darin, aus meiner aktuellen Maschine das Beste rauszuholen, statt schon wieder Geld (das ich momentan gar nicht habe) für was Neues zu investieren.

Aber es kristallisiert sich hier natürlich raus, dass das alles wie bei jedem Hobby sehr individuell ist. Im Großen und Ganzen muss ich demnach dem Forum und den Leuten, die hier kommunizieren ein großes Lob aussprechen, für die gute Einsteigerberatung, die erst auch mal nach Budget, Bedürfnissen usw. fragt und nicht gleich Gastro-Flaggschiffe verkaufen will...

Wenn sich ein Hobby erst mal etabliert hat, und da muss ich dir auch zu 100% Recht geben, ist man natürlich auch bereit, darin zu investieren, sofern die Mittel vorhanden sind (jaja, ich komm immer wieder drauf zurück ;-) Es heißt ja immer so schön, über Geld spricht man nicht, das hat man. Aber wenn man keins hat, darf man auch gerne drüber sprechen, find ich ;-) )

Sorry, falls wir uns jetzt vom ursprünglichen Thema zu weit entfernt haben, aber die Rubrik heißt ja immerhin "Was ich unbedingt noch sagen wollte..." ;-)

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Soll sie sich doch einweisen lassen. :lol:

Unsere Frauen und deren realistische Sicht aller monetären Dinge verhindern, dass wir zuhause alle eine viergruppige Maschine und einen 20-kg-Probat-Röster stehen haben. Einige haben es wahrscheinlich trotzdem. :cry:

 

AW: Steigt derzeit das Maschinenniveau extrem an?

Ist doch logisch, wo käme sonst das Geld für die überquellenden Schuh-und Kleiderschränke her? Man darf nicht vergessen, dass das weibliche Existenzminimum mehr als nur Nahrungsaufnahme umfasst :mrgreen:

Greetings \\//

Marcus