Stiftung Warenschlecht: Kapsel schlägt Bohne

AW: Stiftung Warenschlecht: Kapsel schlägt Bohne

Hallo,

eigentlich wiederhole ich mich jetzt (siehe mein Posting oben), aber einiges zur Stiftung Warentest und Sinn/Unsinn der Tests kann ich so, wie von einigen hier geschrieben, nicht stehenlassen:

Die Stiftung Warentest mit ihrer Zeitschrift "test" ist nicht einfach irgendeine Test-Redaktion. Sie ist das einzig garantiert unabhängige Verbraucherschutzorgan; siehe auch hier:
Stiftung Warentest - Wikipedia

Die Wirkung der Tests ist beachtlich:
Durch den hohen Bekanntheitsgrad hat die Stiftung mit ihren Bewertungen einen signifikanten Einfluss auf das Kaufverhalten der Verbraucher. Gute Bewertungen der Stiftung Warentest nehmen oft einen prominenten Platz in der Produktwerbung oder auf Verpackungen ein.(Zitat aus dem Wikipedia Artikel)

Auch ich orientiere mich nicht selten im Zweifelsfall an den Testergebnissen von "test".

Das Ausklammern einer ganzen Produktgattung (ST- Maschinen) aus einem solchen Test finde ich bedenklich- auch wenn ST-Maschinen schon mal (vor Jahren) getestet wurden (wobei auch dieser Test wohl eher peinlich war).

Das größte Problem, was ich darin sehe, ist die tendentielle Fehlinformation, auch wenn dies wohl kaum so beabsichtigt ist. Unbedarfte Leute, die sich zu Weihnachten mal was Schönes gönnen wollen (und je nach Vermögen einen mehr oder weniger großen Anteil desselben dafür investieren oder gar einen Kredit aufnehmen) werden für's Espressomachen vor lediglich 2 Alternativen gestellt (Zitat zum aktuellen Test von der SW-Website):

Espressoliebhaber müssen tief in die Tasche langen, wenn sie ihren kleinen Schwarzen auf Knopfdruck zu Hause brühen wollen. Entweder sie kaufen einen teuren Vollautomaten für bis zu 1 200 Euro. Oder sie wählen ein billigeres Kapselgerät und gehen damit eine kostspielige Zwangsehe mit einem Kapselanbieter ein. Guten Espresso bereiten Vertreter beider Gruppen.

Der Laie übersieht "auf Knopfdruck zu Hause brühen" (welches eine Beschränkung auf Vollautomaten mit oder ohne Nespresso beschreibt). Die ankommende Information ist: Wenn ich nen leckeren Espresso machen will brache ich eines der hier vorgestellten Geräte- und das ist kompletter Schwachsinn.

Viele schrieben, daß uns das ja eigentlich egal sein kann. Klar, egal kann praktisch alles sein. Aber da fällt mir z.B. der kleine Laden bei uns mitten in der Stadt ein. Der hatte immer so einiges an hübschen ST-Maschinen herumstehen. Und jetzt? Mindestens 3/4 der Geräte sind VAs. Warum ist das wohl so? Nicht jeder Neuling hat das Glück auf's Kaffee-Netz zu stoßen (zu welchem von der SW-Site ja sogar verlinkt wird!).

Grundsätzlich denke ich, daß die technischen Möglichkeiten bei der SW alle vorhanden sind. Als Masch-Bau Ing. kann man ein Fahrrad testen und dauch eine Espressomaschine. Auch standardisierte Testbedingeungen lassen sich schaffen- zusätzlich könnte man bei jedem ST die individuellen Idealbedingugen einstellen, so daß das optimale Ergebnis erreicht wird. Letztlich soll ja das verglichen werden, was unten rauskommt: der Caffè.


Gruß

Paul

 

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Hi Paul,

da hast du durchaus recht. denn natürlich wäre es theoretisch möglich, standartisierte testbedingungen zu schaffen und jedes gerät seinen idealbedingungen entsprechend einzustellen. allein, von der theorie zur praxis ist's ein nicht unbeträchtlich grosser schritt und die ersten zu klärenden fragen wären dann: wie muss ein espresso schmecken? wie muss ein espresso aussehen? und gerade diesbezüglich scheiden sich die geister.

das istituto nazionale espresso italiano definiert den - italienischen - espresso ganz unmissverständlich über einige parameter. und weil espresso italienisches kulturgut ist, ist es für jeden italiener ganz selbstverständlich, dass er an der bar halt 'ne gute halbe minute warten muss, bis die einzelnen arbeitsschritte - mahlen/dosierer betätigen, siebträger befüllen, tampen, einspannen - erledigt sind und der kaffee in rund 25 sekunden in die tasse rinnt.

aber nördlich der alpen? eine knappe halbe minute durchlaufzeit für eine nur halbvolle tasse? und für diesen kleinen schluck auch noch - wie hier in der schweiz usus - mindestens € 2.20 löhnen? nein, dann doch lieber zehn sekunden durchlaufzeit und volle tasse, denn zeit ist geld und menge auch.

es ist nun mal so, dass die defintion eines espresso hierzulande nicht zwingend mit jener im mutterland übereinstimmen muss. und es ist anzunehmen, dass die ergebnisse, die die tester von stiftung warentest mit ihren VA's und kapselsystemen erzielten, den erwartungen des durchschittlichen konsumenten an einen espresso eher gerecht werden, als das nur gut halbvolle tässchen, das wir mit unserem equipment produzieren.

 

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Naja, zum einen ist die Wikipedia ganz nett, wenn man pi mal Daumen grobe Infos zu einem Thema haben will. Aber als verlässliche Quelle würde ich sie nicht bezeichnen wollen. Und was die Stiftung Warentest und das Thema "garantiert unabhängig" betrifft, so bin ich da extrem misstrauisch. Es gibt in diesem Land so ein paar Einrichtungen, die irgendiwe unter dem Radar fliegen und über jeden Zweifel erhaben scheinen. Darunter dieses Testinstitut, das Testinstitut Fresenius, der ADAC und noch ein paar andere. Wenn man die alle mal unter die Lupe nehmen würde, stieße man garantiert auf ein paar üble Flecken auf den ach so weißen Westen. Jedenfalls traue ich denen nicht weiter, als ich einen Vollautomaten werfen kann.

 

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@Knackfloh:
100% Zustimmung. Voll auf den Punkt gebracht.

Ich hab mal Tassimo-Espresso probiert. War kein Espresso, tat aber nicht weh. Im Zweifel genauso gut wie ein "Espresso" aus einer (verschlackten) Jura/Saeco...

Greetings \\//

Marcus

 

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Servusla,
mir wäre wohler, wenn der test nicht mit "Espressomaschinen" sondern mit "Geräte, die auf Knopfdruck ein mehr oder weniger espressoähnliches Heißgetränk aus der Düse röcheln" betitelt wäre.
Dem durchschnittlichen, Warentest blind vertrauenden Konsumenten wird in der Tat (gewollt oder nicht, sei mal dahingestellt) vorgegaukelt, dass
a) diese Geräte Espresso fabrizieren und
b) es keine Alternative gibt.
Mindestens der Fairness halber sollte gerade eine unabhängige Einrichtung wie Warentest, die ja doch Einfluss auf das Konsumverhalten halt, auf diese Punkte zumindest hinweisen. Das ist imho der eigentliche Knackpunkt der Geschichte.

In wieweit man den Tests prinzipiell vertrauen darf, ist wohl jedem einzelnen überlassen.
Persönlich sehe ich tests von Warentest inzwischen eigentlich nicht mal mehr kritisch, sondern gar nicht mehr. Bringt nix, aus vielerlei Gründen.
Jürgen

 

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Wurde bei der Stiftung nicht schon mal eine ECM getestet, die dann auf dem letzten Platz landete.
Mängel waren:
keine Crema, trotz 2 getesteter Mahlgrade und unterschiedlicher vorgemahlenen Kaffees.
Verbrühungsgefahr am Brühkopf.
Zu schwerer Siebträger ;-)

Die Tester haben wohl einsehen müssen, dass diese standardisierten Testmethoden nicht auf Siebträger anwendbar sind, die eine tiefere Auseindersetzung mit der Materie erfordern.

Ich habe mal eine ebay Auktion verfolgt, da wurde eine fast neue Cimbali Junior versteigert. Trotz feinsten Illy Kaffees war der Verkäufer wohl unzufrieden mit dem Ergebnis. Eine Mühle hatte er allerdings nicht. Er hatte wohl irgendwo gelesen dass die Cimbali die "beste" Espressomaschine für zu Hause ist.
Man stelle sich vor. Dank eines tollen Testergebnisses,wird nach Weihnachten eine Flut von schönen Zweikreisern von unzufriedenen Kunden in der Bucht angeschwemmt.

 

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Es kommt hier und in anderen Foren immer so rüber, als würden die gleichen Leute Fahrräder , TV und Espressomaschinen testen. Dem ist aber nicht so. Die Tests werden von externen Instituten durchgeführt, die von der Stiftung Warentest hierzu beauftragt wurden. So steht es auch in der Wkipedia:

"Die Untersuchungen werden nicht durch Mitarbeiter der Stiftung Warentest durchgeführt, sondern weltweit an externe, neutrale Prüfinstitute vergeben."

Unter diesen Bedingungen muss man sich allerdings noch mehr wundern, was da manchmal rauskommt. Bei meinem anderen Hobby, der Radlerei, sind die Ergebnisse teils noch schlimmer. Da wurde die Geometrie eine Rades moniert, obwohl die Gabel um 180° nach hinten verdreht war. :shock:

 

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Na ja, andererseits stehen aber doch in bemerkenswert vielen Haushalten z.T. sehr teure Vollautomaten (in die dann selbstverständlich nur der allerbilligste Kaffee gekippt wird).

 

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Das is ja geil.... ich behalt meine trotzdem und kämpfe weiter mit diesem Siebträgermonster.
Jürgen

 

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Die Jura ist für viele eben auch ein Prestigeobjekt; da reichts für den Espresso dann nicht mehr. Analog zu den Leuten, die dicke Autos fahren, sich aber keine entsprechende Wohnung leisten (können).

 

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Ich weiß nicht, ob jeder den von ergojouer verlinkten Thread in de.alt.fan.aldi gelesen hat. Besonders diese Meinungsäußerung hat mich doch sehr belustigt.

Zitat Dirk Schneider am 26.11.2007 zu der Frage, ob denn eine AEG-Maschine ausreiche:
"Ich behaupte mal "ja". Es sei denn, du willst nicht nur einen guten
Espresso trinken, der dir schmeckt, sondern Zeremonien abhalten. In
gewissen Kreisen wird das Thema für meine Verhältnisse zu religiös
gesehen, und dort darf man nach solchen Maschinen auch nicht fragen.
Nicht, weil sie keinen guten Kaffee machen sondern weil es bei dem Preis
nicht sein darf, dass sie guten machen."

Tja, ist halt doch ein kultischer Verein hier... :lol:

 

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Besagter Test war dem WDR-Fernsehen eben doch tatsächlich ein paar Minuten Sendezeit wert, inklusive Vorstellung einiger der gestesteten Geräte durch einen StiWa-Mitarbeiter. Am schönsten war der Moment, als er demonstrieren wollte was "stabile Crema" sei und die grob geschätzt 5 - 7 Zuckerkörnchen schlagartig untergegangen sind wie Blei....


Infotain me! :lol:

 

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*rofl*

Wird das wiederholt?

Bauchschmerzen vor Lachen habend....

Paul

 

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Tschuldigung. Aber ich muss nochmal posten. Seit 3 Stunden krieg icj einen Lachanfall nach dem anderen. Ich werd gar nicht mehr fertig:

Zu Geil.
Jürgen
Edit: ´n bisschen aus dem zusammenhang gerissen, das Zitat. Sorry.

 

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Moin,
ja, ich finds auch lustig. Auch wenn manche dann meinen, wir säßen auf einem hohen Ross usw. Finde ich nicht.

Die WDR-Sendung gibts als [Text-Zusammenfassung]. Ob sie wiederholt wird, weiß ich leider nicht.

Auszug aus der Seite:

Und ich finde, bei solchen Zusammenfassungen ist es einfach nur Dummheit, mit keinem Wort einen Siebträger zu erwähnen.

Koffeinhaltige Grüße
Danielp

 

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gröööööööööööööhhhhhhhhhhhhlll


jaujau
auch selten so gelacht......
das problem betrifft aber nicht nur den kaffee bzw. die maschinen.
wenn man sich auf manchen gebieten besonders gut auskennt,merkt man erst was für ein sch.... teilweise in den medien verbreitet wird.
als ahnungsloser glaubt man das am ende noch.

ok. das war's

jetzt alle wieder weiterlachen.
grüße joe

 

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Wenn es sich um eine Sedung auf WDR gehandelt hat, dann versucht die mal online zu finden und dann könnt ihr die wohl auch gleich hier

WDR.de - WebTV

online anschauen. WDR ist da echt spitze, was das angeht!

Gruß,
Jens

 

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Na ja - immer locker durch die Hose atmen.
Was wäre denn, wenn die breite Masse nach ST Maschinen und Privatrösterbohnen verlangen würde? Richtig - die Massenproduktion würde greifen, mit all ihren Nachteilen wie sinkende Produktqualität, Einheitsware usw. In dieser Hinsicht bin ich eher froh über solche "Berichte".

Gruß
ft

 

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Sorry, aber ein Satz ist da etwas untergegangen:
Wo man früher noch ohne Probleme bei den Händlern eine gewissen Anzahl an Siebträger Maschinen gezeigt wurde und sogar bei Aldi verkauft wurde, findet man heute bei geiz is blöd Märkten nur noch Promotion Teams von Nestle.

Und meiner Mutter und meinen Kollegen schmeckt dieser Espresso oder Tassimo. Von denen will KEINER mehr die Kaffeemehl Sauerei in der Küche haben. Und diejenigen mit VA Erfahrung, wollen auch diesen Dreck nicht mehr. Die Händler reagieren nur auf die Mehrheit der Kundenwünsche.

Und die Stiftung Warentest untersucht nur, was die Kunden sich zu Weihnachten wünschen. (Oder so ungefähr.)

Zwar wird hier wohl niemand der hier mitlesenden Händler über Nachfragemangel nach Siebträger Maschinen klagen. Aber die größeren Steigerungsraten haben nun einmal die sauberen, bequemen Geräte.

So, ich muss jetzt mal wieder in die Küche, meine Finger abreagieren und an der Maschine rumfummeln, bis ich als männliches Erfolgserlebnis nach einigem Krafteinsatz unter Beachtung von 50 Insidertips eine Tasse Kaffee ziehen kann.

Andreas

 

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Liebe coffeinbenebelte Gemeinde!
Bedauerlicherweise wird die schnöde Durchschnittskonsumwelt, für welche die STWA die industriell gefertigten Millionenseller verbrauchsfördernd testet, nicht in den bohnengeschängerten Vorhimmel eines Triple-Kreisers kommen kann, ja freiwillig auch garnicht da hin will. Das Nirwane eröffnet sich nur dem eingeweihten Adepten, der nach yogaähnlichen Vorübungen mühsam zum Guru aufsteigt.
Spass beiseite, wir sind eben elitäre Super-Spinner, im Idealfall aber sympathisch.
Mich erinnert das ein wenig an mein anderes Hobby: ich bin auch ein
Audiot: sprich ich höre mit Röhrenverstärker an alten Hörnern. Was glaubt ihr denn, wie auf mich ein Test der StWaT über Stereoanlagen wirkt? Na eben genauso!!!:roll::lol::-?:evil::-D
Also das ist ungefähr so, wie wenn einer von uns einen alten, selbstrestaurierten Zweikreiser aus den 60-igern mit Frischgemahlenem aus einer alten Gastromühle, die er mit neuen Zähnen und sonst nichts aufmöbliert hat, für s Ganze 200.- Euronen insgesamt geblecht hat, füttert und daraus einen:-oEspresso:shock: zaubert, dass die Götter vor Neid erblassen. Irgendwie merkt das auch der stolze Vollautomatenprotzer, der eben erst 1200.- Nonnen geopfert hat. Wie wird der sich jetzt äußern, oder heimlich denken, oder anderen weitererzählen.
Oh wir coffeinverschossenen Bohnenritter.
Gruß
Knackfloh