Strietman CT2 - Erfahrungsaustausch

O.k. Eine Silikonlippe ist natürlich eine gute Möglichkeit! Die Sache mit dem Vorheizen ist aber noch ein Argument, dass ich gar nicht bedacht hatte. Das fällt bei dem Billo-Blech quasi weg. Also ich stehe grundsätzlich auf hochwertige Materialien, aber wenn ich es recht überlege, so ein richtig zwingender Grund fällt mir nicht ein, warum Wouter da etwas ändern sollte. Zumal der Preis sicherlich gleich wieder ordentlich steigen würde, wenn es „high end“ wäre. Ist und bleibt ja nur ein kleines Zubehörteil.

 

@KeinGewerbe Herzlichen Dank für die Erklärung - ich versuch halt gerade, mir ein "Bild" zu machen, was mit der CT2 so geht ... und was eher nicht ...

 

Gerne! Zum Austausch und für Informationen sind wir ja alle hier.
Ich sehe die Stietman vor allem in Haushalten mit einem Espresso-Trinker/-in* mit den folgenden

Votreilen

-sehr schnelle Aufheizphase

-Super einfach zu Reinigen und zu Warten (Hier kann man auch ohne große handwerkliche Begabung die Maschine vollständig zerlegen und zusammenbauen)

-Jederzeit frisches Wasser (dieser Punkt ist mir besonders wichtig)

-Brühtemperatur einstellbar (das ist natürlich keine rocket-science, es sei trotzdem erwähnt)

-Direktes Feedback beim Bezug (so, wie es einem eben nur ein manueller Handhebel bieten kann)

-Außergewöhnliche Optik (kann man mögen oder nicht, ich finde sie wunderschön)

-Ein Hauch von etwas Besonderem (Außerhalb von uns "freaks" hier kennen die meisten Menschen Espressomaschinen halt doch eher als Kasten mit viel Chrom)


Nachteile:

-teuer (rein vom technischen Gesichtspunkt "was kann die Maschine")

-keine Dampflanze (offensichtlich)

-Nicht 100% Standfest (Die Maschine ist schon schwerer, als das filigrane Äußere vermuten lässt. Beim Ein- und Ausspannen des Siebträgers halte ich sie aber immer sicherheitshalber fest.)

-Oberflächen empfindlich gegen Schmutz, Fingerabdrücke, Kratzer (Wenn man sich mühe gibt, geht es. Ist aber nichts für Brutalos.

-Der Siebträger (Auch diesen finde ich zwar wunderschön und das Ein- und Ausspannen funktioniert hervorragend, aber die Siebe rasten nicht ein. Das klassische Ausklopfen in der Knockbox o.ä. geht damit nicht. Zumindest fällt dann auch das Sieb raus.)

- Kein Festwasser, geringes Boiler- und Auffangschalenvolumen** (Auch diese Nachteile sind offensichtlich und letztendlich durch die oben genannten Vorteile bedingt.)


*Man kann noch sehr angenehm 4 Getränke "auf einen Schlag" zubereiten. Ich fülle zwei 18er Siebe mit jeweils 19 Gramm Kaffeemehl und extrahiere dann zweimal hintereinander mithilfe des double spouts in zwei Tassen. Dann hat man 4 x 20 g "Getränk" (ist wohl am ehesten ein Ristretto) aus 38 Gramm Kaffeemehl Das geht wirklich flott und locker aus dem Handgelenk, ohne dass man Wasser nachfüllen, oder die Auffangschale leeren müsste. Das gleiche Prinzip müsste auch noch mit drei vorbereiteten 18er Sieben aufgehen (habe ich noch nicht getestet!), aber dann ist wohl spätestens Nachfüllen angesagt.


**Auf die Auffangschale möchte ich noch kurz im Detail eingehen, weil die mich schon ein wenig nervt in der Praxis. Das Volumen ist mit 150ml natürlich schon recht gering. Das passt für mich aber, da ich die Schale in der Regel deutlich bevor sie voll ist eh schon wieder gereinigt habe. Zwei Dinge stören mich trotzdem etwas. Wenn ich nach dem Bezug den Siebträger ausspanne und einen kurzen flush mache, um Das Duschsieb zu spülen, entstehen unweigerlich kleine Spritzer, die die Hochglanzfläche der Maschine und das direkte Umfeld treffen. Ein frischer Lappen gehört natürlich in jede Kaffeeecke und den darf man auch ruhig schwingen, aber trotzdem . Und wenn man die Auffangschale "mal eben schnell" leeren möchte (ich habe eine kleine Spüle direkt neben der Maschine), ist das auch gar nicht so einfach, weil das Lochblech bündig in die Schale eingelassen ist. Man bekommt es also nur heraus, wenn man die Schale auf den Kopf kippt, und dann natürlich das Blech fsthält, damit es nicht rausfällt. Dann kann man es entnehmen, es abputzen, die Hände im Zweifel auch... Alles nicht dramatisch, aber da würde ich mir einen angenehmeren workflow wünschen.

Alter, dafür quatsche ich aber nicht wenig

 

Dass ist schon krass wenig, zumal meine Maschine im Wintergarten ohne Waschbecken steht und zum hochfrequenten Reinigen neige ich auch nicht.
Echt schade, ich finde die soo cool, aber für den Preis hat sie für mich wohl doch zu viele Nachteile

 

Ja, das klingt ehrlich gesagt anstrengend, wenn man dann jedes mal einen "Eierlauf" machen muss, um zum Waschbecken zu kommen. Wenn die Schale voll ist, wird der Transport ja auch nicht leichter.
Und wegen des Preises: Die Shop-Preise sind ja auch noch Netto-Preise und in den Niederlanden kommen 21% MwSt. hinzu. Da landet man inkl. Versand bei 3.146€.
Edit: Fehlinformation! Ich habe für diesen Preis den ursprünglich aufgerufenen Preis von 2.480.00 € zugrunde gelegt. Damals gab es dann den pre-order-Rabatt und man kam netto auf 1.980,00 €. Nun liegt der reguläre Preis wohl bei 2.080,00€. + 80€ Versand + 40€ für Wunschholz + 21% MwSt. sind dann 2.662,00 €. Naja, wie auch immer, ein Schnäppchen wird nicht draus.

 

Ich leere meine Auffangschale nur alle paar Wochen beim Reinigen der Maschine. Um zu Spülen etc. habe ich eine kleine Schale neben der Maschine (die Maschine steht bei mir auch nicht in der Küche). ich würde mir zum Workflow keine grossen Gedanken machen. Er ist sicher anders, als bei einer Pumpmaschine, aber es ergeben sich für alle vermeintlichen Problemchen eine Lösung.
Wenn es um maximale Effizienz und bestes Kosten/Nutzen-Verhältnis geht sollte man eine andere Maschine anschaffen.

 

Ihhhhhh!!! No offense, aber da bin ich so ein wenig Monk-mäßig
Die extra Schale habe ich zu Beginn allerdings auch gerne genutzt, nur konnte ich das auf Dauer nicht mit meinem ästhetischen Anspruch vereinbaren. Monk-Alarm die zweite.

 

Keine Ahnung, wer oder was Monk ist. Was ich eigentlich sagen wollte: in die Schale kommen nur ab und an ein paar Tropfen. Ich habe die Maschine vor zwei Wochen zum letzten Mal gereinigt und ausgeleert und so sieht die Schale aus. Finde ich persönlich zum aushalten, aber natürlich ist da jeder anders...

 

@KeinGewerbe Meine „Schalefüralles“ neben der CT1 würden übrigens gut in deine Stube passen.

 

@Kenia na gut, kann ich beides akzeptieren Außer, dass du nicht weißt, wer Monk ist. Das ist ein Skandal. Spaß!
Ja, die Schale sieht schick aus und passt auch super zur Strietman! Aber da ist der Vorteil dann eher, dass man die original-Schale immer schön sauber hat und nicht leeren muss, oder? So wirklich viel geht da ja auch nicht rein.
Ich bin bei meiner Arbeitsplatte ja recht schmerzbefreit und bohre da gerne mal rein. Mir kam tatsächlich schon der Gedanke, einen Ablauf zu verlegen. Aber das ist eigentlich ziemlich albern und wäre eher meiner Lust etwas zu basteln, als einer wirklichen Notwendigkeit geschuldet.

 

@Kenia

Wo hast du den Spiegel her?

 

Ach ja, wo ich deinen shotmirror (sieht übrigens schick aus!) sehe, fällt mir noch ein weiterer Nachteil der Strietman ein. Die Bauhöhe ist wirklich knapp bemessen. Je nach Tasse wird es da schon mal sehr eng unter der Maschine, vor allem, wenn man noch eine Wage nutzen möchte.

 

Yepp, die Bauhöhe ist wirklich etwas knapp. Bei der CT1 sogar sehr knapp. Von IPA gibt es Tassen, die mit einer Waage darunter passen.
@wienermischung Der Spiegel ist eine Mischung aus dritter Hand zum Löten und einem Schminkspiegel.

 

@KeinGewerbe Dem Monk werde ich natürlich nachgehen. Schön, wenn das KN auch Bildungslücken schliesst...

 

Ist jetzt voll offtopic ... aber Monk halte ich für Allgemeinbildung: "Man kann nicht Natur mit Natur wegmachen"
Jedenfalls komme ich zu dem vorläufigen Endergebnis, dass die Kooperation mit der CT2 ein gewisses Maß an Leidenschaft voraussetzt

 

Ich habe gerade mal eine einfache Messung zur Temperaturstabilität der CT2 gemacht.
Einmal mit der niedrigsten und einmal mit der höchsten Einstellungsmöglichkeit am Thermostat. Ich habe leider keinen Temperatur Datenlogger, aber das Thermometer ist geeicht und recht genau. Ich habe das Video mal zusammengeschnitten, damit es nicht unnötig lang wird.
Die Aussage
"The temperature on the Strietman brew-group fluctuates within a 3ºC differential, so your ideal brew-temperature will never be more than -1.5c/+1.5 off."
konnte ich in meiner Messung nicht ganz bestätigen.

 

Was ist denn das Ergebnis? (Ohne sich das Video ansehen zu müssen)

 

Na komm schon, wenn dich das Ergebnis interessiert, kannst du dir doch auch kurz das Video angucken

spoiler: ∆t < 5 K

 

Bin gerade unterwegs und möchte kein Datenvolumen opfern.
Außerdem nerven mich Foreneinträge von vor Jahren, die man bei der Recherche findet, dann aber der Fileholster pleite ist, oder die Bilder/ Videos nicht mehr verfügbar sind. Da musste ich mich schon so oft ärgern

 

@honsl Gutes Argument!
Ich bin mir sicher, dass wenn ich mehr Heizphasen gemessen hätte, wären die 5 K Temperaturdifferenz geknackt worden.
So richtig überzeugend finde ich das ja nicht... Aber vorher hatte ich ne Silvia, ich bin also Temperatursurfen gewohnt.
PS Die CT2 war gut aufgeheizt (+30 min.).