Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

Diskutiere Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten. im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten. Octabeer hat doch nachgewiesen, dass die Temperatur durch die...

  1. SAL

    SAL Mitglied

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Octabeer hat doch nachgewiesen, dass die Temperatur durch die massive Bruehgruppe bei einem Bezug konstant ist.

    Fraglich ist nun welches Verhalten haette jeder einzelne gerne von seiner Silvia.

    Ich habe z.B. beobachten duerfen, dass durch den Praeinfusionsmod bei gleicher PID-Einstellung ein uebler Ueberschwinger beim Bezug entstanden ist. Ich hatte am Ende des Bezuges viel zu heisses Wasser, da beim Praeinfusionsbezug das PID sofort reagiert hat und bei geringer Wassermenge viel Heizenergie in den Kessel geflossen ist. Deshalb traegeres ansprechen und langsamere Punktlandung ohne Ueberschwinger am Ende.

    SAL
     
  2. tesboy

    tesboy Mitglied

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Sorry, ich hatte nur den einen Hinweis auf die Messung auf coffee-geek.com gesehen. Hatte viel zu tun die letzte Zeit und deshalb nicht alles systematisch verfolgt und mit den ganzen Hypothesen, Grafiken und Zahlen ist das ein wenig unübersichtlich. Aber um so besser!
     
  3. #63 Schnüffelstück, 29.11.2010
    Schnüffelstück

    Schnüffelstück Mitglied

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Schalter drücken => Pumpe läuft => gefühlt sofort (geschätzt innerhalb von 1sec) schaltet die Heizung ein. Das ist so. Keine Ahnung warum, aber ich heiße nicht Grimm und erzähle keine Gutenachtgeschichten.
    Eine anständige Erfassung von Störungen wie es gute Module machen wäre mir natürlich deutlich lieber als diese Krücke mit dem Auber. Aber der Auber ist halt nur ein sehr einfach strukturiertes Teil, da muss man zu unkonventionellen Lösungen greifen wenn man Sonderwünsche hat.

    Ich habe keine anderen Sensorpositionen getestet. Im Vergleich mit den Standard-Settings habe ich aber bei allen Sorten (außer dem Coloniese der immer verbrannt schmeckt aber das ist ein anderes Thema) erst damit eine klare temperaturabhängige Note die voll steuerbar ist. Ich habe rein geschmacklich das Gefühl, dass die Temperatur seitdem weniger breiig ist sondern dass ich mit EINER Temperatur brühe.

    Bei einem Bezug von 25 sec heizt die Heizung ca 35sec, kann also den Temperaturabfall nicht voll kompensieren. Von daher kann ich weder rein technisch nachvollziehen noch aus den Temperaturkurven lesen (bin vielleicht auch schlicht zu ungeübt in der Analyse dieser Temperaturkurven) dass während dem Bezug zu heißes Wasser an der BG ankommt. Das interessiert mich ehrlich, ich wills verstehen!

    Ich habe nie behauptet, dass meine Setting für andere Leute als mich irgendwie empfehlenswert sind, deshalb beteilige ich mich auch nicht an "nimm meine PID Configs, dann hast Du kein Channeling mehr" Aktionen. Ich möchte damit aber zwei Sachen sagen:
    - Es gibt absurd unkonventionelle Einstellungen die je nach Ansprüchen durchaus sinnvoll sein können
    - Man kann einen PID durchaus so einstellen, dass man sich nicht zwischen "schnell" und "präzise" entscheiden muss. Wenn der PID minutenlang schwingt und pendelt, stimmt irgendwas nicht. Der PID muss (und kann!) entsprechend der Wünsche korrekt eingestellt werden.

    Absolut korrekt. Beim Heißwasserbezug-Entlüften nach dem Dampfbezug erkennt der PID einen Temperatursturz und heizt. Will ich sofort nach dem Entlüften wieder Espresso ziehen (was problemlos geht da meist durch die Frischwasserzufuhr die Temperatur auf Bezugstemperatur ist) mache ich den Windows-Problemlöser-Griff: Ausschalten, einschalten. Dadurch ist anscheinend (kenne mich mit dem Auber-Modul auch nur soweit aus wie meine Benutzung geht) der PID resettet, schaut erstmal nach was die aktuelle Temperatur ist (Bezugstemperatur +/- 2°) und korrigiert dann sinnvoll.
     
  4. #64 octabeer, 29.11.2010
    octabeer

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Hallo!

    Wenn ich ein paar regelnde Fäden in die Runde werfen darf:

    Zunächst hatte ich hier: http://www.kaffee-netz.de/grunds-tz...-infusion-und-kaltes-fluten-5.html#post522356 extra ein Resümee geschrieben, weil einige Positionen, die in diesem Thread vertreten wurden, sich als anders, falsch oder unklar erwiesen haben.

    Dort nehme ich auch zur Sensorposition Stellung. Pits Lösung scheint am schnellsten auf Heizstöße zu reagieren, ergo ergibt sich hier die beste Regelung durch den PID.

    Es gibt doch zwei Fragen:

    PID PARAMETER 1): Wie sollte der Sensor positioniert und der PID konfiguriert sein, damit die Silvia nach "Störungen" möglichst schnell den Sollwert erreicht und stabil um diesen pendelt.
    Diese Störungen sind: nach Dampfen (wobei hier raufheizen bei starkem Entlüften nötig wird, statt abkühlen und rechtzeitig mit heizen den Temperaturverfall bremsen), nach dem Bezug (mit möglichst kleinen Überschwingern, weil Abkühlen langsamer ist, als Heizen), beim Aufwärmen der Maschine (..> Machen eh die meisten mit Zeitschaltuhr, hier kann man zwar noch Finessen einbauen, aber wie schnell die Solltemperatur erreicht wird, ist wurscht, weil keiner davorsteht) und beim Hochheizen auf den Dampfsollwert (wobei hier am besten die Heizung voll heizt, entsprechende Sondermodi hat der Auber und auch die faustino-Familie).

    Diese Fragen sind natürlich spannend, und auch der Bequemlichkeit geschuldet, wenn man vier Cappuccini hintereinander machen will oder selbst nach dem Tassen Vorheizen das System nicht wieder in Ruhe kommt.

    @faustino: Je nach Auber schaltet der Mikrocontroller auch die Bezugstaste, sodass der Auber über Heizerfordernisse noch vor dem Temperaturabfall informiert sein könnte. Der Schaltplan ist glaube ich googlebar...


    2) "Intrashot"-Temperaturstabilität:
    Kann man die Silvia dazu bringen Brühwasser mit durchgehend gleicher Temperatur auszugeben? Die Frage ist so ein bisschen entstanden, weil es MÖGLICH wurde durch die Ramp and Soak Funktion. Die Messungen von Pit haben auf relativ verschiedene Absolutwerte im ST, bei gleichen Sollwerten am PID Messpunkt hingedeutet.
    Je nachdem wie diese Frage ausfällt, ist auch klar, ob und wie nachgeheizt werden muss, und wie der PID oder der Ramp and Soak Bezugsmodus ausgestaltet sein muss.
    Hier ist so ziemlich alles vorstellbar. Am plausibilsten ist sicherlich die Position: wenn der Boiler die Temperatur hält, kann das Brühwasser schon mal nicht kälter werden. Aber kann es zu heiß werden?
    Die Messwerte von EricS waren mit ausgeschalteter Heizung. Hat die Heizung überhaupt einen Einfluss? Gibt es sowas wie einen konstanten Offset oder schwankt das?

    Diese Frage kann man natürlich für Unfug erklären. Da ich mir eine Mistral wohl auch in 20 Jahren nicht leisten kann, aber gerne so guten Espresso hätte, wie aus einer Mistral, frage ich mich eben, ob es geht, der Temperaturstabilität auf die Sprünge zu helfen. Oder eben nicht.
    Das ist graue Theorie und mit mistigem Messen belegt. Jeder wie er mag.

    Rauskriegen werden wir es nur mit einer Messreihe ähnlich der von Pit. Ich treffe mich bald mit einem Boardie, der vielleicht ein paar Tipps für mich hat, wie man so eine Messung umsetzen kann und welches Equipment dafür geeignet ist.



    @Schnüffelstück: Pit konnte mit starkem Gegenheizen die Temperatur im ST später im Shot wieder anheben. Wenn also die Heizung früh genug losläuft und heftig genug heizt und der Fluß gering genug ist, kann man den Shot nach hinten raus "verbrennen". Sollte sich in noch mehr Messungen zeigen, dass hier ein PID über dem Kaltwasserzulauf zu stark nachheizt, wäre das ein Nachteil der Sensorposition.


    Beste Grüße
    octa
     
  5. Pit

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Wie du hier (http://www.kaffee-netz.de/espresso-...-vom-easy-kit-zum-easy-pid-24.html#post519170 ) siehst, unterscheiden sich die beiden Sensorpositionen nicht significant im Ansprechverhalten
    Wobei noch die Frage offen ist, woran das liegt.
    chaotische Strömungsverhältnisse im Boiler?
    optimierungsbedürftige Versuchsdurchführung?
    Wobei ich ja schon mal die Frage aufgeworfen hab, ob das nur an den (dummerweise gewählten)niedrigen Bezugstemperaturen lag.
     
  6. #66 octabeer, 21.12.2010
    Zuletzt bearbeitet: 27.12.2010
    octabeer

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Hallo!


    Ich bin an einen Typ K Fühler gekommen und habe die ersten beiden Messungen unternommen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Der Sensor ist noch nicht kalibriert, das heißt die Absolutwerte sind überhaupt keine Aussage! Ich wollte vorallem wissen wie ich den Testaufbau mache, wenn ich dann an einem Tag eine Messkampagne starte.
    Ich poste das alles aus zwei Gründen:
    - Ich bitte um alle Tipps für das Messen, damit ich im vorhinein Fehler vermeiden kann.
    - Die Messwerte sind zu schön um wahr zu sein, woran liegt das?

    Aber der Reihe nach:
    Das faustino board ist wirklich genial für solche Fragen! Als ich es kaufte, dachte ich mir noch: Naja, 2/3 der Funktionen werde ich nie benutzen, mittlerweile werden die Eingänge knapp ;-). Es ist ein eigener Eingang für Typ-K Fühler vorhanden, also einsteckern wohlfühlen.

    Ich habe die Kalibrierung noch nicht nutzen können, weil das destillierte Wasser für das Eisbad noch nicht durchgefroren ist.
    Dumme Fragen zu Kalibrierung:
    - Soll das kochende Wasser auch destilliertes Wasser sein oder ist das egal?
    - Ich wohne auf 150 Meter Höhe, Wasser kocht also bei 99,5° oder soll ich dafür den Luftdruck an dem Tag zu Rate ziehen? Aber gut, das wirkt sich bei der verbleibenden Messungenauigkeit eh nicht so aus.
    Edit: Ich habe mittlerweile einen Link gefunden, wo man das aus dem tagesaktuellen Druck ausrechnen lassen kann:
    http://www.csgnetwork.com/h2oboilcalc.html
    /Edit



    Der Typ K Fühler hat Genauigkeitsklasse A, das heißt der absolute Temperaturmessfehler ist nicht unerheblich, aber der Messtechniker von dem ich den bekam sagte, dass die Reproduzierbarkeit besser 1/10° sein müsste. Das heißt relativ misst der Sensor ziemlich gut.
    In 1,5mm vergossen ist die T90 Zeit wohl etwa bei 2 Sekunden.

    Das Wasser wird mit einem Trichter aus Laserdrucker Folie gesammelt, das Wasser staut sich etwas, in diesem Stau steckt der Sensor. In etwa so (dazu irgendwelche Tipps?):

    [​IMG]


    Die ersten Messergebnisse:


    Blau ist der Typ K Sensor (ABSOLUTWERTE STIMMEN NICHT! NOCH NICHT KALIBRIERT)
    , Rot ist die Temperatur auf dem Boilerdeckel (nicht über Kaltwasser Zulauf).

    Das Preinfusionsprogramm ist so programmiert, dass die Pumpe 26 Sekunden läuft und dabei ca 50 ml fördert. Das heißt hier wird noch nicht simuliert, dass mit einer großen Flußrate zuvor 50ml (laut Flowmeter) fließen, um die Maschine zu fluten. Ich bastel dafür nochmal Einstellungen.

    Hier die erste Kurve und Temperaturen am K-Fühler, sowas von gerade :lol:, aber ob das mit rechten Dingen zugeht? :roll::
    [​IMG]


    Zweiter Versuch, selbe Konfiguration 8 Minuten später:

    [​IMG]


    Viel sagt das noch nicht.
    Für das Experiment gibt es zwei Fragestellungen:
    1) Ist der Offset immer gleich? Also 102° am PID und zuverlässig 92° in der Tasse oder hat man mit 102° gemessen auf dem Boiler mal 92° und mal 95° in der Tasse?
    2) Wie groß ist die Intrashot Temperaturstabilität und wie sollte dementsprechend der PID während des Bezugs gegenheizen?

    Wenn noch jemand Ideen hat oder Vorschläge was ich ausprobieren könnte, immer her damit!
    Insbesondere Tipps zum messen würden mir helfen!

    Beste Grüße
    octa
     
  7. #67 octabeer, 21.12.2010
    octabeer

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    Messungen 3-5

    Hallo!

    Hier noch drei weitere "Messungen", diesmal in relativ schneller Folge, dennoch wieder Werte, die um +/- 0,1° schwanken. Bei den späteren Tests lag die Temperatur dann etwas höher, 0,3° etwa, was aber gut zu den kurzen Wartezeiten passt.

    Auf den ersten Blick scheint die Menge, die für den Espresso fließt die Silvia kaum aus der Ruhe zu bringen. Ist nur die Frage, wie das dann inklusive der hohen Flussraten beim Fluten aussieht.

    [​IMG]




    [​IMG]

    [​IMG]


    Ich bin gespannt auf eure Tipps!
    beste Grüße
    octa
     
  8. Pit

    Pit Mitglied

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Hallo Octa,
    Diplomarbeit fertig und jetzt wird wieder an der Kaffeefront geforscht?
    Theoretisch soll das kochende Wasser natürlich auch dest. Wasser sein, Gefrierpunkterniedrigung und Siedepunkterhöhung beruhen auf den gleichen Gesetzen, allerdings dürfte dieser Effekt (wie du auch schon schriebst) eher marginal sein.
    Ohne deine schönen (fast idealen ) Kurven schlechtreden zu wollen, denke ich, die Temperaturkonstanz ist u.a. auf T90 -Zeit zurückzuführen, auch die Wassermenge in deinem "Trichter " ist nivellierend.
    Was mich vor allem interesiiert, ist die Reproduzierbarkeit der Messkurven, da hatte ich ja ein paar Probleme.
     
  9. Pit

    Pit Mitglied

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Ich hab hier auch einen Typ K -Messfühler rumliegen, allerdings trau ich mich damnit nicht in Flüssigkeiten zu messen, weilö der Messpunkt nicht vergossen oder anderweitig isoliert ist, wie ist denn dein Messfühler aufgebaut ( vor allem der Messpunkt, bei mir sind dort 2 blanke Drähte verlötet)
     
  10. #70 octabeer, 21.12.2010
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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Hei Pit!


    OT:
    Nun, Seite 92, wobei die Zahl schon wieder sinkt, vielleicht noch ne Woche schreiben und dann noch etwas formal Krams und fertig ist die Laube.
    /OT.



    Wenn ich das richtig verstanden habe, kann man einen nicht isolierten Typ-K Fühler in Wasser halten. Es kann zwar theoretisch sein, dass durch das Wasser Strom fließt, aber eigentlich sollte das nicht passieren. Einfache Lösung: Destilliertes Wasser in den Tank ;-). Dürfte billiger sein, als ein anderer Fühler.

    Ok, dann koche ich destilliertes Wasser. Soll ich dann einfach für 150 Meter Höhe 99,5° einstellen oder kann gibt es eine Möglichkeit den tagesaktuellen Luftdruck einzurechnen? Oder macht der eh nur +/- 0,3° aus?

    Die Reproduzierbarkeit war selbst bei unordentlichster Messung (kurze Abstände, nicht voll eingeschwungenes System, die Maschine am Anfang weniger gut durchgeheizt, etc.) auf den ersten Blick sehr gut. Genau genommen vielleicht zu gut?
    Wichtigster Grund dürfte die wirklich geringe Menge sein, ich muss nochmal durchmessen, wie das ist, wenn man fluten mit simuliert.

    Alle Kritik ist willkommen! Ich traue den Werten irgendwie auch nicht. Aber andererseits? Die Wassermenge in dem Trichter ist konstant und relativ wenig, es kann so viel abfließen wie rein fließt. Es staut sich nur 3-4 mm hoch, so dass der Sensor bedeckt ist. Natürlich wird so der Wert etwas "gemittelt", aber vermutlich nur über 2-3 Sekunden.


    Mein Fühler hat ganz normal einen Schweißpunkt, der die beiden Drähte verbindet und das ganze wurde dann in einen Metalldraht vergossen. Das sorgt für die langsamere Ansprechzeit.
    Ich habe das mit dem T90 Wert für die Messpraxis noch nicht so ganz verstanden: der Wert gibt an, wie lange es dauert bis ein Sprung im Messwert vom Fühler erkannt wird. Wenn Wasser drauf kommt, muss das Metall die Wärme erst weitergeben. Aber wie wirkt sich das bei kleinen Änderungen aus? Wenn die Temperatur insgesamt fällt würde der Fühler das verzögert aber in der Richtung richtig wiedergeben. Mit Steigen des gleichen. Bei im Schnitt konstanter Temperatur würden sich Ausreißer etwas ausmitteln? Also ist T90 für Messung relevant, abgesehen von den ersten Sekunden?

    Beste Grüße
    octa
     
  11. #71 faustino, 21.12.2010
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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    > Bei im Schnitt konstanter Temperatur würden sich Ausreißer etwas ausmitteln?

    So ist es. Eine grosse Zeitkonstante wirkt wie ein Glättungsfilter und verschleift kurzfristige Effekte (grosses dT/dt). Mit einem schnelleren Element wäre die Kurve - bei gleicher Tendenz - etwas zackiger: Kleine Effekte durch Turbulenz im Trichter und hereinfallende Tropfen wären sichtbar. Der Sprung am Anfang würde mehr in Richtung Rechtecksignal gehen. Dein Element scheint normal schnell zu sein: Eine T63-Konstante in der Gegend einer halben Sekunde (es gibt superfeine Elemente mit Zehntelsekunden-Ansprechzeit). Mir fällt kein Grund ein, an den Messungen zu zweifeln.
     
  12. #72 octabeer, 21.12.2010
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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Hallo Faustino!

    Danke für die Rückmeldung!

    Das heißt, da die Temperaturkurve nun wirklich schnurgerade ist und nur um 0,1° nach oben und unten schwankt, ist die Silvia für diesen Durchfluss dem ersten Anschein nach Temperaturstabil. Sehr Temperaturstabil, es gibt ja auch keinen vernünftigen Grund warum in der Wassertemperatur plötzlich große Zacken drin sein sollten, die durch die langsamere Ansprechzeit übermäßig ausgemittelt werden. Außerdem mischt sich ja über dem Kaffeepuck noch mehr Wasser, als in meinem Trichter.

    Ich werde dann in den nächsten Tagen den Sensor kalibrieren (sollte das nach Möglichkeit am selben Tag sein wie die Messungen oder ist das nicht so tragisch? Die Absolutwerte sind mir auch gar nicht so wichtig) und dann insbesondere messen was passiert, wenn die Flußmenge höher ist.
    Hat jemand eine Idee wieviel das sein sollte?
    Fluten: Volle Pumpenleistung bis 50ml geflossen sind in X Sekunden
    Wieviel saugt der Puck auf?
    Espressi: 55ml in 25 Sekunden

    Dann probiere ich was passiert mit Heizung aus, Heizung 100% und PID.
    Wünsche, Vorschläge werden gerne angenommen...

    Beste Grüße
    octa
     
  13. #73 faustino, 21.12.2010
    faustino

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    > kalibrieren (sollte das nach Möglichkeit am selben Tag sein wie die Messungen oder ist das nicht so tragisch?

    Am besten wenige Minuten vor der Messung (mir reicht Siedepunktkalibration, d.h. kurz in Wasserkocher halten). Was die Reproduzierbarkeit von Thermoelementmessungen in einer Espressonmaschine negativ beeinflusst, ist die stark schwankende Umgebungstemperatur der Platine - je nach Aufwärmzustand der Maschine. Deshalb die kurzfristige Kalibration. Bei Thermoelement-Messungen sind externe Messgeräte im Vorteil.

    > ist die Silvia für diesen Durchfluss dem ersten Anschein nach Temperaturstabil

    Im gefüllten Brühsieb könnte es anders aussehen, denn der Inhalt hat über die volle Fläche der Dusche Kontakt mit der Maschine (und das Pulver kühlt den ersten Schwall ab).

    > Wieviel saugt der Puck auf?

    Besitzt Du eine Feinwaage? Ich könnte nur an einem Gaggia-Sieb wiegen.
     
  14. Pit

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Hallo Octa,
    wenn du das Ansprechverhalten deines Sensors prüfen willst, habe ich folgenden Testvorschlag:
    2 Gefäße mit Wasser, mit geringem Temperaturunterschied, z. B. so herstellen (jeweils 100 ml egal wieviel , nur relativ viel, damit temperaturstabil) (z.B. :
    Gefäß a) 100 ml 80 °C
    Gefäß b) 100 ml 80°C + 5ml 20°C = 105 ml mit 77,1°C)
    anschließend den Sensor 10 s in Gefäß a dann 10 s in B...., das sollte eine Rechteckfunktion ergeben, aus der man ablesen kann, wie schnell der Sensor anspricht.
    Wenn du den Sensor länger drinlässt, weißt du auch gleich wie stark ewr streut...

    Einen trockenen und einen feuchten Puck kann ich mal wiegen. Ergebnisse heute abend.
     
  15. #75 faustino, 22.12.2010
    faustino

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    > wenn du das Ansprechverhalten deines Sensors prüfen willst, habe ich folgenden Testvorschlag:

    Das hat er mit seiner Messung schon gemacht: Da kommt plötzlich heisses Wasser auf den Sensor und was man dann sieht, ist das Ansprechverhalten. Aus den ersten Sekunden kann man die Zeitkonstante abschätzen (Abweichung zur angenommen Ideal-Rechteckkurve). Die Kurve im folgenden wikipedia-Artikel erklärt den Zusammenhang zwischen den üblichen Zeitkontanten (T63, T90 usw) und der prozentualen Erfassung eines Temperatursprungs:

    Zeitkonstante

    Wie man sieht werden 63% des Sprungs nach einer Zeitkonstante erfasst(T63), 99% nach fünf mal Zeitkonstante.

    > 2 Gefäße mit Wasser, mit geringem Temperaturunterschied

    Die Zeitkonstante unterscheidet sich nach Medium und Flussgeschwindigkeit (Zeitkonstante für Messung in Luft, Zeitkonstante für Messung in fliessendem Wasser usw). Deshalb kann man nicht mit Gefässen messen, wenn man an der Zeitkonstante in fliessendem Wasser interessiert ist.

    PS: Ein Grund für eine sehr gerade Kurve könnte sein, dass das Wasser am Siedepunkt ist.
     
  16. #76 Pit, 22.12.2010
    Zuletzt bearbeitet: 22.12.2010
    Pit

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    Da ist was dran :lol:
    (Mist , warum hast du immer die guten ideen, :evil:, aber egal, hauptsache einer weiß was und teilt es den anderen mit (da sollte ja u.a. der sinn eines forums sein))

    EDIT: Der "rote" Sensor ist auf dem Boilerdeckel und mit dem bekannten Offset von ca. 10K ( u.a. Auber und meine Messungen), sollten das also ca. 90°C im Boiler sein??
    Abhängigkeit der Zeitkonstante vom Medium ist mir klar, (deshalb mein vorschlag von 2 Messungen in Wasser) an Fließgeschwindigkeit hatte ich nicht gedacht.
     
  17. #77 octabeer, 22.12.2010
    Zuletzt bearbeitet: 27.12.2010
    octabeer

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Hallo!

    Danke für die Tipps!
    Kochtemperatur müsste bei 1002 Hektopascal in Darmstadt bei 99,7° liegen, aber an die Messgenauigkeit kommt man eh nicht ran. (Edit: Hier ein Link, wo man das ausrechnen lassen kann: http://www.csgnetwork.com/h2oboilcalc.html)

    @faustino: Warum wird die Kurve bei siedendem Wasser stabiler? (Meinst du das Wasser, das raus floß? Da stimmt ja der Absolutwert noch nicht, das dürfte Espressotemperatur, also 90+x° gehabt haben)

    @Pit: Was meinst du mit Offset? Der Sensor hat keinen Offset, er sitzt etwas weiter außen auf dem Deckel, deshalb die niedrigeren Temperaturen, dort ist es weniger warm als über dem Kaltwassereinlauf, solange kein Kaltwasser zufließt. Ich habe das irgendwo auf einem Foto gezeigt.

    Einen Puck nach dem Bezug wiegen. Eine gute Idee. :roll: Ich übersehe das wesentliche eindeutig, weil ich viel zu wenig Cappuccino trinke.

    Edit:
    Leichter Koffeinschock, aber es fühlt sich gut an.
    Der Tank wurde um 93 Gramm leichter (ich träume ja immernoch davon eine Waage auseinander zu nehmen und deren Gewichtssensor unter den Tank zu hängen. Das spart das Flowmeter und einen etwaigen Füllstandssensor.)
    Es floßen in 25 Sekunden 60 ml blue Phoenix
    der Puck wog 38 Gramm, hat also 22 Gramm Gewicht zugenommen. 10 Gramm Wasser sind verschwunden (wahrscheinlich sind sie spontan zu einem Photon und einem Positron zerfallen).
    /Edit


    Beste Grüße
    octa
     
  18. Pit

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    mit "offset" des Temperatursensors meine ich die Abweichung ist-Wert-Sollwert, Auber gibt an, dass bei Temperaturfühlung auf dem Deckel ca. 10 K von der angezeigten Temperatur abgezogen werden müssen, um auf die Wassertemp. im Kessel zu kommen, in der gleichen Größenordnung waren die von mir gemessenen Unterschiede der beiden Sensorpositionen, wobei ich mit dem Scace von Kai-Uwe bestätigen konnte, dass die Temp. des seitlichen Sensords mit der Temp. im Brühkopf gut übereinstimmt, der Deckelsensor , wie gesagt zeigt 10K mehr.
    Ich denke Faustino bezog sich darauf, dass wenn das Wasser kochte, du keine Streuung nach oben habewn kannst, deshalb stabile Kurve .
     
  19. #79 McGyver2k, 22.12.2010
    McGyver2k

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    Wenn das Wasser wirklich Siedetemperatur hätte müsste ja beim Leerbezug auch Dampf aus der Gruppe kommen, ich denke das ist bei dir eher nicht der Fall.

    Die atomisierten 10 GRamm Wasser könnten nach dem Bezug in der Auffangschale gelandet sein.
     
  20. #80 faustino, 22.12.2010
    faustino

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    AW: Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

    > denke Faustino bezog sich darauf, dass wenn das Wasser kochte, du keine Streuung nach oben haben kannst, deshalb stabile Kurve

    Ja. Wenn das Wasser im Boiler über 100 Grad heiss wäre (bzw. 99,7° in Darmstadt), was wegen dem höheren Druck möglich ist, dann würde es sich beim Leerbezug, also bei Umgebungsdruck, in 100 Grad heisses Wasser und Dampf trennen. Den Dampf misst der Trichter nicht, nur das Wasser würde erfasst. Deshalb ist der Siedepunkt einfach zu erreichen: Einfach die Maschine etwas zu heiss stellen.
     
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Temperaturstabilität von Einkreisern: PID, Pre-Infusion und kaltes Fluten.

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