Tipps und Tricks zum Kaffelogic Nano 7

Solltest Du auf säurearm stehen, empfehle ich Dir
Cajamarca, für süßen den Santos und für den
Espressobereich den tansanianischen Robusta.
Fruchtige Kaffees sind nicht mein Ding, also kann
ich dazu nichts sagen.
Zu den Profilen:
Fange mit den vorhandenen an und orientiere
Dich an den Anbauhöhen. Feinheiten kommen
dann, wenn Du siehst, wie Soll- und Istkurve
auseinanderlaufen und wenn Du anfängst, mit
der Dauer der Mayllardphase und der Entwick-
lungszeit zu experimentieren.
Meine Erfahrung:
Es gibt nicht die eine Kurve für einen bestimmten
Kaffee.

 

Endlich habe ich auch das Gerät bekommen. Newbee.
Deshalb gleich ein paar Fragen bezüglich Profile.

Ich trinke meistens Filterkaffee, V60. Bisher mit der Gene 101 geröstet. Für Yirgacheffe - wie in dem Buch von Claus Fricke empfohlen (dehydrieren bei 160° 8 Minuten, abkühlen, 200°, dann 240° und gleich nach dem ersten Crack 210°). Ich mag es nicht zu dunkel, noch mit Säure, aber bereits intensiv im Geschmack.

Für folgende Bohnen würde ich gerne Profilempfehlungen ansammeln:
- Yirgacheffe natural (eastafro-coffee)
- Yirgacheffe washed (eastafro-coffee), hier im Topic wurde bereits dafür Raost-Fast empfolhen
- Columbia natural anaerob.

Gerade die letztere Sorte es ist nicht so einfach zu rösten. Von einem Boardie habe ich als Orientierung folgendes Profil bekommen:

 

Einfach nur 'was grundsätzliches.
Ein Röstptofil kannst Du nicht von einem
Trommelröster auf einen Heißluftröster
übertragen - es wird immer zu recht
unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Letztlich muss Du Dich an das Ergebnis,
das Dir vorschwebt, herantasten.

 

Diesen Vorschlag kenne ich zwar, habe ich aber noch nie ausprobiert. So ganz habe ich den Hintergrund dazu nicht verstanden und wäre mir im Moment auch zu aufwändig.
Ich habe z.B. bei meinem Yirgacheffe von Roast Rebels das 1500-2000m RTD Rest (*) Profil als Basis genommen und dann Preheat sowie Roastlevel angepasst. So bin ich mit meiner medium light Röstung ganz zufrieden für eher hellen Espresso.
Natürlich wird von Röstung zu Röstung immer ein wenig am Profil 'gefeilt', im Moment schaut es so aus:

Edit:
(*) Sorry, da ist mir beim Copy/Paste ein Fehler passiert, ich verwende nur die Rest Profile.

 

Frage in die Runde zum neuen Nucleus Link.
Es geht um folgenden Satz aus der Beschreibung:

"Dose zur Bestimmung der Dichte
(eine konventionelle Küchenwaage oder Kaffeewaage
ist zudem nötig aber nicht im Lieferumfang enthalten)"

Weiß jemand vielleicht etwas mehr über besagte "Dose"?

 

Du bestimmst damit die Dichte der Bohnen und in der Folge das Röstprogramm.
Dose auf die Waage und tarieren
Dose eben mit den Bohnen anfüllen, wieder auf die Waage und das ermittelte Bohnengewicht neben ein paar anderen Daten in der App eingeben.
Diese ermittelt das passende Röstprofil.

 

Hier siehst du die ominöse Dose sogar live im Einsatz (ab Minute 11 ca.)

 

Nach meinem Verständnis nichts anderes als ein simples Hohlmaß das mit Bohnen gefüllt wird, die dann abgewogen werden => ergibt Dichte des Schüttguts.

 

@Röstgrad
Ich finde die Dose bzw. Dichtebestimmung interessant und vermute, dass es auf die genauen Abmessungen der Dose nicht ankommt (also ob der Durchmesser +/- 5 mm größer ist, sollte egal sein, solang es nicht zu klein wird, damit die Kaffeebohnen sich halbwegs gut anordnen können/ keine übermäßigen Lufträume auftreten). Heraus kommt bei der Messung dann die Schüttdichte.
Eine (für mich) plausible Erklärung für die Relevanz aus Sicht von Nucleus wäre:
- Die rohen Kaffeebohnen haben unabhängig von ihrer Größe eine ähnliche Dichte (nicht Schüttdichte!), also angenommen man zerkleinert eine große und eine kleine Kaffeebohne zu Staub, dann ist die Dichte beider Kaffeestäube vergleichbar. (Kann das jemand bestätigen?)
- Die Schüttdichte hängt dann aber von der Größe der einzelnen Kaffeebohnen ab (große Bohnen -> mehr Lufträume -> geringere Schüttdichte)
- Die Größe der Bohnen hat (bei gleicher Dichte) einen Einfluss auf den erforderlichen Luftstrom um die Bohnen zu bewegen (größere Bohnen benötigen mehr Luft)
So wäre es für mich plausibel, wenn die Schüttdichte für die Anpassung der Lüfterdrehzahl (oder Auswahl eines Profils mit passender Lüfterdrehzahl) verwendet wird.

So ein Behältnis könnte man sich einfach selber bauen, die Frage ist nur, wie man die Schüttdichte dann verwendet/ berücksichtigt. Evtl. es leichter einen Blick in den Röster zu werfen um zu prüfen, ob der Luftstrom ausreicht um die Bohnen in Bewegung zu halten (bzw. dann daraus ableiten, bei welcher Bohnengröße/ Schüttdichte man ein Profil mit bestimmter Lüfterdrehzahl im Kaffeelogic erstellt/ auswählt).

 

Ich verwende eher die RTD-Profile (dann auch mit angepasstem PreHeat-Wert). Ich habe einmal den direkten Vergleich eines gewaschenen Äthiopiers, geröstet mit 1500-2000m RTD- und Rest-Profil und gleichem Röstlevel (0,9) durchgeführt.
Beim Rest hatte ich den FC bei 6:14 min (209 °C), Röstende bei 7:35 min (216 °C),
beim RTD gab es FC bei 7:20 min (209 °C), Röstende bei 7:49 min (210 °C).

Entsprechend schmeckte der Rest auch etwas dunkler/ klassischer (ich habe, glaube ich, auch einen zweiten Versuch gemacht, den Rest eine Woche (oder 2?) vorher geröstet und liegen lassen und den RTD dann am Tag vor dem Cupping geröstet um der "Reifezeit" des Profils gerecht zu werden).
Die Farbe hatte ich damals noch nicht gemessen, kann daher nichts zum Vergleich der Mahlgutfarbe sagen.

Verwendet du dann bei den Rest-Röstungen deutlich hellere Röstgrade (im Vergleich zu den RTD-Röstungen oder hast du die RTD nie groß probiert)?

 

Hallo,
ich danke für all die Antworten.
Was dazu geschrieben wurde, war mir eigentlich klar,
ich hatte aber Zweifel, dass das Schüttgewicht in
enger Relation zur Bohnendichte steht - darum drehte
sich meine Frage. Die Dose selbst rechtfertigt nicht
den Preisunterschied zur Nano 7, sofern es nur eine
Dose mit definiertem Volumen ist.
Da ich auch selbst Eis herstelle, habe ich mich auch
mit der Bilanzierung in diesem Bereich erfasst. Die
Mengenangaben erfolgen dort immer in Gramm, aber
das Gesamtvolumen spielt auch eine Rolle (z. B. sind
100 g Milch nicht 100 ml). Um dort die Relationen zu
bestimmen, habe ich einen Messbecher kalibriert,
den ich auch für die Bestimmung der Schüttdichten
von Rohkaffee (sie liegen zwischen 450 und 650 g
pro Liter) verwenden kann, hatte aber Zweifel, ob das
zielführend ist (wozu auch der erwähnte Preisunter-
schied beitrug, der mich etwas anderes als eine ein-
fache Dose vermuten ließ).
Ich werde die Messungen nun durchführen und lasse
mich von den Ergebnissen überraschen.

 

Das Gegenteil ist der Fall. Verschiedene Kaffeebohnen haben unterschiedliche Dichte und somit unterschiedliches Gewicht.
Ich denke, das System ist:
Es wird durch den Zylinder ein Standardvolumen erzeugt, mit dem die App arbeitet. Das Gewicht ist unterschiedlich. Damit wird nach einer bestimmten Formel die Dichte der Bohnen und somit die Röstparameter bestimmt.
Ist natürlich nicht perfekt…weil, so wie du gesagt hast, ja bei unterschiedlicher Form/Größe der Bohnen der Luftraum dazwischen ein bisschen unterschiedlich ist/sein kann.

 

Ich habe schon vor einiger Zeit die Schüttdichte meiner Rohbohnen bestimmt. Erstmal aus reinem Interesse, ohne das jetzt unmittelbar in das Röstprofil einfließen zu lassen.
Das ist später an der Reihe, zuvor möchte ich noch eher 'spielerisch' Erfahrungen/Routine sammeln.
Soll heissen:
Ich habe inzwischen einiges an Bohnen 'gesammelt'. Wenn ich dann glaube für jede so mein erstes Optimum gefunden zu haben, dann möchte ich rückblickend schauen, ob bzw. welche Verbindungen zwischen Röstdaten und Schüttdichte sich darstellen lassen. Soweit mein Plan ...

Ich verwende ein gewöhnliches Glas (eher schmal als weit), das ich mit ganz leichtem Klopfen eben auffülle.
Anschließend Bohnen abwiegen und das Glas auslitern.
Solange das Glas nicht zu klein ist, geht die Bohnengröße kaum ein (Stichwort Kugelpackung). Eher noch die Form, aber die variiert ja auch nicht so extrem.

Ganz pragmatisch:
Die Schüttdichte ich einfach und einigermaßen reproduzierbar zu bestimmen, was auch immer man dann später damit anfängt. Eine App werde ich damit jedenfalls nicht füttern.
Schön wäre dazu ein Feuchtemessgerät, um das Wasser rausrechnen zu können - aber das artet dann schon wieder aus - da investiere ich lieber in Bohnen

 

Dazu kann ich nichts beitragen, ich habe von Anfang an nur mit den Rest Profilen gearbeitet.
Warum?
Einerseits waren/sind für mich als Einsteiger schon Parameter genug, die es zu verstehen gilt - sowohl was den Röster als auch was die Tasse betrifft.
Andererseits habe ich gerne mehrere Röstungen offen. Teils mit unterschiedliche Bohnen, teils aber auch die gleiche Bohne mit leicht variierten Parametern zum unmittebaren Vergleich. So gesehen besteht auch keine 'RTD Eile' - im Gegenteil - ich kann die Bohne sozusagen bei Ihrer Reifung in Ruhe 'begleiten'
Dazu kommen dann immer wieder auch 'Fassreifungen' mit Rum, Whisky oder Grappa die sich nochmals ganz eigen verhalten

 

Ich denke, das trifft's - rechtfertigt meiner Meinung
nach aber nicht den deutlich höheren Preis.

Klingt interessant.
Ich werde, wie bereits geschrieben, auch die Schütt-
dichte meiner vorhandenen Bohnen messen und im
ersten Schritt schauen, wie sehr das real mit den
Anbauhöhen korreliert.

Ich habe nur einmal eine RTD-Röstung gemacht und
danach entschieden, dass ich auf RTd verzichten
kann.

 

Ich habe die Produktvorstellung von Ingo/ Roastrebels so verstanden, dass der Nucleus Link auch noch die Liveanzeige des Rostverlaufs hat/ kann (das soll für den Kaffelogic wohl auch noch irgendwann als AddOn kommen) und einen Transportkoffer.
Dazu natürlich auch noch die App mit "Ratgeber"/ Empfehlung des Profils und neuer Profile.
Ich möchte nicht den Preis des Links (auch im Vergleich zum Nano 7) rechtfertigen, aber denke, dass die Entwicklungskosten eben auch auf die (wahrscheinlich nicht übermäßige) Stückzahl umgelegt werden müssen/ wollen.

 

Sicherlich.
Jeder mag für sich entscheiden, ob der Preis
angemessen ist. Bei einer Erstanschaffung
würde ich schon mehr als zögern, ein Umstieg
kommt für mich nicht in Frage.

 

So wie sich das für mich zur Zeit darstellt, ist der Nano7 wenn es mehr um's Ausprobieren/Experimentieren geht, das bessere Gerät.
Wenn es um einfachen, standardisierten Einsatz bei häufig wechselnden Plätzen und schnelle Bewertung von Bohnen geht, der Nucleus.

 

Hallo zusammen,

ich röste jetzt auch seit einigen Wochen mit dem Nano 7 und bin mit den Ergebnissen bisher echt happy. Hätte nicht gedacht, dass ich mit so einem kleinem Gerät doch schon solche Ergebnisse erziele.

Ich traue mich auch langsam an manuelle Kurven heran, was auch definitiv Ziel & Fokus meines Kaufes war, wenngleich ich mich bisher nur langsam ran traue, da ich Sorge habe, den Lüfter falsch (zu hoch, zu niedrige Umdrehungen) einzustellen.

Was mich da mal interessieren würde: Wie geht ihr da vor?

Lieben Dank
Gruß
Sebastian

 

Wie gehe ich vor, was die Lüftergescheindigkeit
anbelangt.Bei einem neuen Kaffee nehme ich ein
passendes Standardprofil, gebe ihm den Namen
der Kaffeesorte (Datei- und interner Namen) und
führe eine Röstung durch. Während der Röstung
und beom cool down beobachte ich die Bohnen-
bewegung und nehme am Profil entsprechende
Änderungen vor, falls die Bewegung zu viel oder
zu wenig ist.
Anschließend schaue ich mir den Log an und
richte ggf. Zonen ein.
Weitere Änderungen nehme ich erst vor, wenn
alles passt, also die Kurve der Röstkurve mög-
lichst exakt folgt.