Überholung Nuova Simonelli Mac

Guten Tag liebes Kaffee-Netz,

ich habe eine große Nuova Simonelli Mac mit drei Gruppen in der Scheune eines Freundes gefunden. Sie stand wohl etliche Jahre trocken. In der Zwischenzeit zogen Spinnen, Mäuse und Staub ein. Ich war wie elektrisiert von dem Fund und wollte das geschätzt 90kg schwere Ding wieder aufmöbeln. Keine Ahnung, was ich damit anstellen möchte. Ich bin nicht mal ein halbwegs versierter Kaffee-Trinker/-Macher. Ich mache das eher aus einer naiven Lust am Schrauben. Vielleicht hilft der Bericht ja dem ein oder anderen bei einer Reparatur.

Mit Maulschlüssel und Kamera nahm ich die Maschine Rohr für Rohr auseinander. Eine größere Revision scheint die Maschine noch nicht gesehen zu haben. Der Rahmen ist an einigen Stellen oberflächlich angerostet. Mäuse knabberten am Kabelbaum. Das Manometer ist undicht/defekt. Die Siebträgerdichtungen sind hart. Die Gewindeeinsätze in den roten Kunststoffgehäuseteilen sind zum großen Teil ausgebrochen. Der Motor ist in einem guten Zustand. Die Isolation der Heizung hat gerade einmal 26kOhm.









Die Rohre habe ich einzeln mit Amidosulfansäure gesäubert. Ich habe versucht keine Säure auf die Messingteile kommen zu lassen bzw. diese danach mit Putzvlies/Drahtbürste geschrubbt. Es mag kleinlich wirken, aber ich mag entzinkte Messingoberflächen nicht. Sonstige Messingteile habe ich nur mit Putzvlies, Stahl- und Messingbürsten gesäubert.




Wie so viele vor mir habe auch ich mich daran gemacht den Dichtungsträger im Brühkopf herauszuschrauben. Dank der vielen Tipps im Forum habe ich erstmal die Brühköpfe in Kaffeefettlöser eingelegt.


Liebe Schlosser haben mir einen Stirnlochschlüssel gebaut. Mit Kriechöl bei Zimmertemperatur im Schraubstock und dem längsten Hebel, den ich habe (Rohrzange) hat es dann gut funktioniert. Falls wer in Leipzig oder anderswo den Schlüssel braucht, gern melden.


Darunter war es schwarz. Auch hier habe ich mit Stahl und Messing den Belag abgebürstet.


Explodiert (ohne Dichtungen) sieht die Brühgruppe nun so aus:

Die Spulen der Magnetventile haben alle einen plausiblen Widerstand und an 230V klackt das Ventil.

Später mehr und vor allem mehr zu den Problemen.