Und wieder einer dieser Neulinge, Kaufberatung die Tausendste...

Weil während des Bezuges die Temp abfällt.
Am Anfang des B. ist das Wasser sehr heiß, Säuren, die zeitlich hier kommen, werden durch die hohe Temp reduziert.
Am Ende des B. wird es kälter, Bitterstoffe, die hier kommen, somit reduziert.

Ohne Steuerung der Temp ist es also immer "richtig".
Vllt uniformer, vllt nicht für jede Röstung passend.
Aber etwas besonderes.
Würde ich gern intensiv ausprobieren.

 

Das stimmt. Beim Hebeler kannst du die Wassermenge nicht gross ändern. Die Menge ist bei der Strega für zwei Tassen geplant. Dafür gibt es kein Magnetventil, das du Rückspülen und reinigen müsstest. Der Wasserverbrauch dürfte ähnlich sein aber bei der Strega dafür weniger Aufwand.

Der Espresso wird aber auch nach den 25s nicht bitter und du kannst das Wasser länger laufen lassen, falls du mehr in der Tasse möchtest. Manche finden den Espresso besser, wenn der Bezug 40-60s dauert. Sicher Bohnen und Mahlgrad abhängig aber das eröffnet viel mehr (andere) Möglichkeiten.

 

Ich finde, das es zu viele Modelle gibt. Die Qual der Wahl und kaum Unterschiede. Vielleicht hilft es, wenn du dir die Modell im Laden ansiehst und dir ein paar Unterschiede zeigen lässt.

 

Ja, die vielen Meinungen im Forum sind verwirrend. Wenn man danach geht, muss es ein computergesteuerter Multiboiler mit Festwasser und Segen vom Kaffeepapst sein und wir sind noch nicht mal bei den Mühlen.
Da Geräte werden immer aufwendiger und teurer. Jetzt kann man sogar schon das Temperatur- und Druckprofil von Handhebelmaschinen programmieren. Warum dann nicht gleich eine mit Handhebel kaufen? Ich fand die Funktionsweise von LaPavoni und Electra Micro Casa a leva sehr beeindruckend und einfach. Wo weniger dran ist, kann auch weniger kaputt gehen.

Hast du gute Cafes oder Röster in der Gegend? Da könntest du kosten. Sonst in einem Geschäft, wo du einige Modele mal ausprobieren kannst. Wenn du da einen Unterschied im Geschmack feststellen kannst, dann weisst du auch direkt was du kaufen musst. Na und wenn nicht - dann nimmst du einfach die preiswerteste Maschine oder gehst nach dem Design.

 

Diese Argumentation halte ich fuer unsinnig und schert darueber hinaus alle Handhebel ueber einen Kamm.
Allen gemeinsam duerfte eher der Druckverlauf aufgrund der Feder sein.

Es hat schon einen Grund, wieso hier viele Meinungen aufeinander treffen und zumindest ein Grossteil davon auch gehoert sein will, Deinen Loesungsansatz fuer den Kauf halte ich fuer nicht empfehlenswert, der Geschmack im Laden oder beim Roester hat noch lange nix mit dem Ergebnis zuhause zu tun, dazu gibt es zu viele Variablen, die da noch Einfluss haben.

Damit kann man erstklassigen Espresso machen, der Sinn scheint also zumindest mal vorhanden.

 

Zweikreiser mit PID kann man sich ja genauso schenken. Wenn es PID sein muss, dann Einkreiser oder Dualboiler.

Aber ein System, was seit zig Jahren am Markt ist ist doch nicht auf einmal wertlos, weil man aufgrund des geringeren Gebrauchs mal einen cooling flush machen sollte. Du hast beim Zweikreiser eine konstante Temperartur, sie ist nur nicht immer so einfach zu verstellen. Also ein Schnäppchen kannst Du machen bei einem, der der unbedingt auf Dualboiler upgraden möchte, aber Dir sollte klar sein, dass der Zweikreiser an Beliebtheit weiterhin einbüsst. Du müsstest eine solche Maschine also prinzipiell länger nutzen wollen.

Soll es ein Dualboiler werden, dann wirf doch einen Blick auf die Profitec 300, geradezu prädistiniert für den Gebrauch zu Hause und bezahlbar.

 

Ich habe den Eindruck, das im privaten Bereich sehr viel mehr Aufwand getrieben wird. Vielleicht hat der ein oder andere Feinschmecker wirklich mal einen Unterschied geschmeckt aber kannst du das? Das testest du am besten erst mal. Sonst drehst du am Ende noch wochenlang an der Temperatur und wunderst dich, das du keinen Unterschied merkst.

Die Profigeräte haben oft einen normalen Zweikreiser ohne PID. Die geben viel mehr Geld aus für ihre Geräte. Ein PID wäre da ja kein Problem. Wenn die so wichtig wären, dann wären die doch sicher längst in allen Geräten.
Ist bei der Fotografie ähnlich. Die Amateure haben oft teurere Kameras als die Profis und glauben damit bessere Fotos machen zu können.

Nicht massgeblich aber ich habe eine nette Anekdote im HomeBarista Forum gelesen. Da war ein Besucher begeistert vom Espresso und fragte den Gastgeber welche Bohnen er verwendet, welcheTemperatur er eingestellt hat etc. Als der dann sagte, das es eine Handhebelmaschine ist und man die Temperatur gar nicht einstellen kann, war er völlig entgeistert, das man auch so sehr guten Espresso machen kann.

Am schlimmsten scheinen da die Amis zu sein. Die denken, das die Italiener keine Ahnung von Espresso haben und bauen die Maschinen erst mal komplett um. Vermutlich noch bevor sie mal gekostet haben. Jetzt meinte einer: „Wir waren jahrelang auf einem Irrweg. Die Italiener wissen doch was sie tun.“. Also nicht zu viel grübeln, sondern Espresso trinken gehen!

 

Bei dem ganzen Thema mit der Temperatur sollte man auch bedenken, dass vor allem die klassischen Espressoblends (wie sie gerne in der Gastronomie verwendet werden), aber auch einige Singles nicht so temperaturempfindlich sind. Da kommt man mit einem Zweikreiser auch ohne die perfekte Flushroutine wunderbar klar denke ich. Wenn man jedoch auch gerne aus den ganzen Highendkaffees (was viele hier glaube ich gerne tun) immer auf einfache Weise ein gutes Ergebnis rausholen will, dann ist ein Dualboiler sicher die bessere Wahl.

Handhebel:
Ich würde einen Handhebel nicht grundsätzlich als Anfängertauglich bezeichnen. Manch einer hat mit einer Pavoni erfolgreich angefangen. Und davor ziehe ich den Hut. Jedoch ist das weit weg von einfach und ganz sicher nicht Partnertauglich.
Die Strega dagegen finde ich absolut anfängertauglich und würde ich (auch wenn ich mittlerweile nen anderen etwas anspruchsvolleren Hebel habe) den meisten Pumpenmaschinchen (definitiv jedem Zweikreiser) vorziehen. Das Prinzip eines Handhebels sollte einem dafür aber gefallen.

Das Nachlaufen bei Handhebel mit Feder erscheint einem im ersten Moment umständlich, ist aber in Praxis, wenn man nicht minütlich einen Espresso ziehen will, vollkommen irrelevant (ich schieb ein altes Milchkännchen drunter, damit nicht alles in die Abtropfschale läuft). Dafür läuft das Wasser nur in eine Richtung -> kein Schmodder der zurück in die Maschine läuft -> kein Rückspülen notwendig -> weniger Reinigunsaufwand. Zudem hat man selbst bei einem LM1er Sieb immer einen furztrockenen kompakten Puk und auch nie Probleme mit am Duschsieb festklebenden Kaffeereste.

 

Die glauben ja auch das ne Corvette besser als ein Ferrari ist.

 

Sehr gute Argumente! Das heisst dann also, das ein Einsteiger oder jemand der keine hohen Summen für seltene Bohnen ausgeben will, die HighEnd Modelle überhaupt nicht ausnutzen würde. Dann sollte man nicht jedem Interessenten automatisch einen teuren DualBoiler mit PID empfehlen. Oft klingt es aber so, als ob alles andere nur Mist wäre.

Ich kenne natürlich nicht alle Kaffee/Espresso Arten aber ich fand es sehr interessant, das jemand bei HomeBarista von der Strega begeistert war, weil die Geisha Bohnen mit den anderen Pumpenmaschinen nicht funktionieren, eben gerade weil die so temperaturstabil sind. Vermutlich werde ich nie Geisha Bohnen kaufen, um das selber zu testen. ;-) Die Welt und die Bohnen sind halt sehr vielfältig und nicht jede Maschine passt zu jeder Bohnensorte.

LaPavoni (und bauähnliche) gehört vermutlich zu den Maschinen, wo eine Reproduzierbarkeit am schwierigsten ist. Daher finde ich die Electra Micro Casa so interessant, weil die Feder das Problem mit dem Hebeldruck schon mal löst.
Ganz allgemein bin ich von dem Prinzip begeistert, das man gleichzeitig den Espresso beziehen kann und Milch aufschäumen aber das mit nur einem Boiler und einfachster Technik. Sicher nichts für ein gut besuchtes Cafe aber um die geht es hier ja auch nicht.

 

Sind das einfach so dahingeworfene Gedanken oder schreibst Du reflektierte Erkenntnisse nieder?

 

Teils teils. Es geht doch sicher aus dem Text hervor, was Erfahrungen, Schlussfolgerungen und Zitate sind. Meinungen gibt es im Forum ja genug und deswegen müssen gegenteilige Aussagen noch nicht ein mal falsch sein. Ansprüche, Anforderungen und Geschmäcker gehen halt stark auseinander.

 

Es gibt einen Foristen (glaube es sind sogar zwei) der nach einer GS3 zurück zur Strega geschwenkt ist.

Die Micro Casa empfinde ich als eine wunderschöne Maschine. Sie kämpft wohl leider auch (durch Nachfrage bei meiner Maschinenwahl erfahren) mit Überhitzungsproblemen.

Es wurde hier ja nicht absolut empfohlen einen Dualboiler zu nehmen. Aber auch viele normalpreisige Singles mögen spezielle Temperaturen. Ein Malabar zum Beispiel (kommt aber eventuell auf die Röstung an) mag es meiner Erfahrung nach nicht zu heiss. Er ging aber wunderbar auf meiner Strega.

 

Von den Überhitzungsproblemen habe ich im Forum und Wiki gelesen. Allerdings wurde auch gesagt, das die Brühgruppe erst nach 4 Tassen zu heiss wird und abkühlen muss. Die Mehrheit dürfte aber nur selten sehr viele Tassen am Stück machen. Selbst dann ist die Lösung so einfach, das ich das nicht mehr als Problem ansehe.

Entweder man legt ein feuchtes Tuch auf die Wärmebrücke, für zusätzliche Kühlung oder man schaltet den Boiler ab, während dem Bezug und erst wieder für die nächste Tasse ein. Wenn man 20 Gäste hat, vermutlich zu langsam aber der kauft dann einfach zwei. ;-)

Wer hier Blue Mountain oder Kopi Luwak trinken möchte, der weiss sicher schon was er für ein Gerät braucht. Wenn ich aber im Bekanntenkreis von einer Espressomaschine erzähle, dann wollen die nur wissen, ob die üblichen Kaffeepads rein passen. :-(
Wäre doch blöd, wenn jetzt ein Einsteiger einen DualBoiler kauft und den ESA Pad Adapter nicht findet. ;-)

 

Im Prinzip dasselbe, wie für von dir oben genannte Geishas - die kommen bei der drucklosen Extraktion besser, wobei ich nicht weiß, weshalb du den Kopi Luwak explizit erwähnst. Etwa, weil du der irrigen Annahme bist, es sei der teuerste Kaffee? Ich könnte dir ein paar wesentlich exklusivere und teurere nennen, wo nicht mal Tiere dafür gequält werden.

 

Nur ein paar bekanntere Beispiele. Wie werden denn Tiere gequält? In der letzten Doku wurde gesagt, das man diese Katzen nicht in Gefangenschaft halten könnte aber keine Details.