Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen

Diskutiere Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich denke, dass man da erst mal sehen muss, was man trinken will. Für hell gerösteten Filterkaffee will man eine homogene Vermahlung ohne fines...

  1. clucle

    clucle Mitglied

    Dabei seit:
    29.11.2017
    Beiträge:
    842
    Zustimmungen:
    643
    Demnach müsste aber doch die ek43 für Filter sogar weniger gut sein, da sie relativ viele fines hat..?
     
  2. Burny

    Burny Mitglied

    Dabei seit:
    28.06.2009
    Beiträge:
    1.128
    Zustimmungen:
    1.311
    Die EK43 hat wenig boulders und mahlt homogen und ist damit schon top für Filter. Was die fines angeht, hatte die EK43 früher (mit anderen Scheiben) noch weniger fines. Da wurde es dann aber knapp für Espresso. Seit einiger Zeit hat sie Scheiben die mehr fines haben und das ist beabsichtigt, damit die Mühle für Espresso und Filter brauchbar ist. Ich bin kein EK Fachmann, man berichtige mich bitte falls ich da was falsch verstanden habe.
     
  3. genii

    genii Mitglied

    Dabei seit:
    07.01.2017
    Beiträge:
    155
    Zustimmungen:
    114
    Stimmt schon in etwa. Fines sind aber auch für Filterkaffee wichtig. Hatte dazu mal etwas im anderen Forenteil geschrieben (Brühkaffee: Variablen & Technik oder so ähnlich). Es natürlich nicht einfach zu sagen, aber was natürlich auffällt: Je geringer die Varianz einer Mühle, desto feiner kann man mahlen, ohne dass mit der ungewollten Kombination aus v.a. Überextraktion (aus dem relativ hohen Anteil der Fines (=Zellstruktur kaputt), aber vor allem aus relativ kleinen nicht-Fines (=Zellstruktur intakt), die einen großen Teil der Oberfläche ausmachen und zu lange Kontakt haben) aber auch Unterextraktion (aus den Bolders die nur teilweise extrahieren) bezahlen zu müssen. Jede Mühle produziert jedoch mehr Fines, wenn feiner gemahlen wird. Mit der EK (Kenia, Commandante) kann man durch die geringere Varianz eben feiner mahlen, ohne dabei unerwünschte Geschmscksnoten zu produzieren. Der höhere Anteil der Fines ist meiner Meinnung nach also eher Symptom der Möglichkeit feiner zu mahlen und weniger eine direkte Eigenschaft der Mühle.
     
    Tobi84 und brewno gefällt das.
  4. #364 Geschmackssinn, 26.08.2018
    Geschmackssinn

    Geschmackssinn Mitglied

    Dabei seit:
    05.08.2017
    Beiträge:
    4.251
    Zustimmungen:
    4.096
    soll heißen, dass 'Ghost Burrs' doch garnicht so schlecht wären?

    Ich höre/lese ja immer wieder, dass Ghost Burrs über das Ziel hinausschießen und der Kaffee langweilig wird.
    (OE Apex, zu stark den Kruve benutzt...)

    könnte es dann nicht auch sinnvoll sein Ghost Burrs sehr fein zu stellen um auf dem entsprechend 'vollen' Geschmack zu kommen?
     
  5. clucle

    clucle Mitglied

    Dabei seit:
    29.11.2017
    Beiträge:
    842
    Zustimmungen:
    643
    Dann müsste sich der Geschmack ja ab einem bestimmten Zeitpunkt verändert haben?
     
  6. Burny

    Burny Mitglied

    Dabei seit:
    28.06.2009
    Beiträge:
    1.128
    Zustimmungen:
    1.311
    New Coffee Burrs for the EK43?!
     
  7. clucle

    clucle Mitglied

    Dabei seit:
    29.11.2017
    Beiträge:
    842
    Zustimmungen:
    643
    Interessant. Ist das dann noch der spezielle und herausragende Geschmack der ek43, von der seit perger die Rede ist, oder ist es nun einfach eine sehr gute Espresso-/ Allroundmühle?
     
  8. genii

    genii Mitglied

    Dabei seit:
    07.01.2017
    Beiträge:
    155
    Zustimmungen:
    114
    So groß ist der Unterschied nicht. Es ist noch ziemlich genau der Geschmack. Im EK-Diskussions-Thread haben @dergitarrist und @autosub mal die neuen und alten EK-Scheiben miteinander verglichen. Du kannst ja mal nach ihren Beiträgen suchen, falls es dich weiter interessiert.

    Aber kurz hier: Mit den alten Scheiben ist eine noch höhere Extraktion zu erreichen (ich vermute, weil durch weniger Fines eben feiner gemahlen werden kann ohne, dass Überextraktion daraus resultiert — eine geringe „Finespenality“ also ;)). Die Unterschiede sind aber, wie gesagt, nicht so riesig gewesen. Ich glaube, @dergitarrist hat die alten Scheiben bevorzugt (er nutzt sie auch noch, trinkt jedoch nur Filter), @autosub die neuen.

    Ich befürchte, ich halte nicht viel von den Ghost-Burrs. Sie produzieren kaum Fines. Und die sind ja meiner Meinung nach sehr wichtig (auch für Filterkaffee). Vielleicht sind Ghost-Burrs toll für Immersionsbrews, mit sehr langen Kontaktzeiten... aber für Filteraufgüsse bin ich sehr skeptisch. Wenn ich mir die „Scheiben“ angucke, glaube ich auch nicht, dass man damit je fein genug mahlen wird können.
     
    Geschmackssinn, Technokrat und dergitarrist gefällt das.
  9. #369 dergitarrist, 10.09.2018
    dergitarrist

    dergitarrist Mitglied

    Dabei seit:
    17.11.2008
    Beiträge:
    2.848
    Zustimmungen:
    2.652
    Alles richtig... in einem Blindtest wäre ich nicht in der Lage zu sagen, welches Mahlscheibenpaar den Kaffee jetzt produziert hat, und mit allen drei mir ausführlich bekannten Varianten lassen sich im mittleren Extraktionsbereich (um die 20%) hervorragende, wenn nicht identische Ergebnisse erzielen.

    Den Unterschied bemerke ich erst, wenn ich an die 22% und darüber gehe... dann haben die alten MK-Scheiben die meiste Süße, die SSP-Scheiben die meiste Klarheit und die neuen MK-Scheiben einen guten Kompromiss aus beidem. Mir persönlich schmeckt der Kaffee mit den alten dann im Direktvergleich am besten.

    Mittlerweile trinke ich auch wieder Espresso... und hier sind die SSP-Scheiben mein klarer Favorit. Mit meiner EKK krieg ich bei beinahe klirrenden Scheiben mit den alten MK-Scheiben bei einem Brühverhältnis von 18:36g je nach Kaffee nur Durchlaufzeiten von ca. 15-25s hin, auch mit penibler Arbeit. Die SSP-Scheiben lösen je nach Kaffee bei Mahlgrad 2 (alte Skala) schon den "Alarm Flow Meter" an meiner GS/3 aus und geben auch nach einer Minute nur wenige ölige Tropfen her. Da könnte ich jetzt nochmal Alignment-nerden... oder halt mit den SSP-Scheiben EK-Shots ziehen und fein. ;)

    Mit den neuen MK-Scheiben hab ich bzgl. Espresso nicht ausführlich genug herumexperimentiert, um wirklich Belastbares von mir zu geben... ich bin aber eh nicht der überzeugteste Anwender der EK43 für Espresso... aber das ist ein anderes Thema und hat v. a. mit Workflow und Reproduzierbarkeit zu tun.
     
    genii und Technokrat gefällt das.
  10. clucle

    clucle Mitglied

    Dabei seit:
    29.11.2017
    Beiträge:
    842
    Zustimmungen:
    643
    Wo könnte man bei diesen Vergleichen die Kenia Scheiben verorten?
     
  11. #371 dergitarrist, 10.09.2018
    dergitarrist

    dergitarrist Mitglied

    Dabei seit:
    17.11.2008
    Beiträge:
    2.848
    Zustimmungen:
    2.652
    Keine Ahnung.
     
  12. Burny

    Burny Mitglied

    Dabei seit:
    28.06.2009
    Beiträge:
    1.128
    Zustimmungen:
    1.311
    Ich würde vermuten, dass die Keniascheiben den alten EK Scheiben ähnlich sind, da es wohl reine Filterscheiben sind und Espressobezüge damit nicht so einfach sind.
     
  13. clucle

    clucle Mitglied

    Dabei seit:
    29.11.2017
    Beiträge:
    842
    Zustimmungen:
    643
    Die SSP Scheiben gibt es ja in relativ vielen Größen. Wenn man ne low budget version möchte, könnte man z.b. ne alter super jolly aufrüsten, dann halt wieder mit der Herausforderung, den Totraum für sd zu minimieren.
    Fällt euch eine andere Möglichkeit ein?
     
  14. #374 mechanist, 10.09.2018
    mechanist

    mechanist Mitglied

    Dabei seit:
    09.12.2016
    Beiträge:
    2.233
    Zustimmungen:
    4.764
    Das kann man so nicht verallgemeinern. Weder Jürgen, noch ich, noch einige andere, die die Kenia-Scheiben benutzen, haben nenneswerte Probleme
    mit dem Espressobezug. Dass man an den Mühlen, in die die Kenia-Scheiben passen, nacharbeiten muss, steht erstmal ausser Frage.
    Diese Mühlen, ob Favorite, Kenia oder EK 43 sind alle als Filterkaffeemühlen konzipiert worden, genauso wie die Scheiben. Es ist eine Besonderheit
    der MK-Scheiben, dass obwohl für Filterkaffee entwickelt, damit Espresso möglich ist und dabei über das Partikelspektrum ein für mich
    herausragendes Geschmackserlebnis erreichbar ist.
     
    blu, braindumped, genii und einer weiteren Person gefällt das.
  15. #375 dergitarrist, 10.09.2018
    dergitarrist

    dergitarrist Mitglied

    Dabei seit:
    17.11.2008
    Beiträge:
    2.848
    Zustimmungen:
    2.652
    Die Kenia ist auch eine andere Mühle... und die Super Jolly gleich eine völlig andere. Selbst mit den exakt gleichen Scheiben - wäre die Größe nicht anders - käme da nicht das gleiche raus.
     
  16. #376 mechanist, 10.09.2018
    mechanist

    mechanist Mitglied

    Dabei seit:
    09.12.2016
    Beiträge:
    2.233
    Zustimmungen:
    4.764
    Richtig - alle Kenia-Scheibenfähigen Mühlen sind nämlich das Zwanger-Patent mit schwimmendem Vorbrecher, wie auch die EK 43.
    Ich vermute übrigens, dass die EK 43-Scheiben von den Guatemala-Scheiben abgeleitet sind, auch die Guatemala hat den
    schwimmenden Vorbrecher. Die Mahlergebnisse dieser Mühlen sind einfach mit denen der herkömmlichen Scheibenmühlen vorwiegend
    italienischer Herkunft schwer vergleichbar.
     
    blu, braindumped, clickclack und 3 anderen gefällt das.
  17. clucle

    clucle Mitglied

    Dabei seit:
    29.11.2017
    Beiträge:
    842
    Zustimmungen:
    643
    Endlich mal wieder was gelernt, danke;)
     
  18. #378 mechanist, 10.09.2018
    mechanist

    mechanist Mitglied

    Dabei seit:
    09.12.2016
    Beiträge:
    2.233
    Zustimmungen:
    4.764
    Um den Unterschied nochmal zu verdeutlichen:
    Das Zwanger-Patent bedeutet, dass zur Verstellung des Mahlgrades nicht die feststehende Scheibe, sondern die sich drehende auf der Welle verschoben
    wird. Mit der Übernahme von Zwanger durch MK, ist dieses neben anderen Patenten zu MK gekommen. Das erklärt, warum Mühlen mit diesem Konstruktions-
    prinzip nur von Zwanger (Favorite) und später MK gebaut werden konnten. Bis heute ist es so, dass eine so konstruierte Mühle nur von MK gebaut werden
    kann (EK 43), Zwanger existiert ja nicht mehr. Deshalb gibt es auch keine Nachahmungen oder Nachbauten der EK43. Und deshalb ist man bei Mühlen
    dieser Konstruktion in Sachen Scheiben auch auf MK angewiesen, was nun ausnahmsweise mal positiv ist, denn meiner Auffassung nach fertigen sie die besten Scheiben, die es gibt.
    Alle anderen Mühlen arbeiten nach dem anderen Konstruktionsprinzip.
     
    genii, Burny und embrya gefällt das.
  19. Burny

    Burny Mitglied

    Dabei seit:
    28.06.2009
    Beiträge:
    1.128
    Zustimmungen:
    1.311
    Ist das Patent denn noch gültig oder dürfen andere Hersteller Mühlen mit diesem Aufbau herstellen?
     
  20. #380 mechanist, 10.09.2018
    mechanist

    mechanist Mitglied

    Dabei seit:
    09.12.2016
    Beiträge:
    2.233
    Zustimmungen:
    4.764
    Ich kenne die Patentstrategie von MK nicht, aber ich gehe davon aus, dass mit Entwicklung der EK43 neue oder erneuerte Patente bzw. Gebrauchsmusterschutz
    erteilt wurden, das läuft dann erstmal 20 Jahre.
     
Thema:

Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen

Die Seite wird geladen...

Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen - Ähnliche Themen

  1. Überwiegend Unimodales Mahlgut->Einfluss auf Temperatur

    Überwiegend Unimodales Mahlgut->Einfluss auf Temperatur: Ich beziehe wunderbare Shots mit dem IMS Sieb the Single. ( 13g Kaffee in einem 190-200 ml Gefäß als Cappuccino) das ist für mich die optimale...
  2. Unimodale Mühlen für Espresso

    Unimodale Mühlen für Espresso: Huhu, ich lese und lese..., aber irgendwie fehlt mittlerweile der Überblick. Wie kann ich am besten einen erneuten Anlauf in die Welt der hellen...
  3. Welche Mühle mit unimodalem Mahlgut für Helle Röstungen

    Welche Mühle mit unimodalem Mahlgut für Helle Röstungen: Moin, Ich besitze momentan eine Mahlkönig Vario Home mit Keramikscheiben und eine Rancilio Silvia mit ITO leva! Da ich gerne die Pressure...
  4. Spritzender Bezug mit unimodalem Mahlgut

    Spritzender Bezug mit unimodalem Mahlgut: Hallo in die Runde, als glücklicher Besitzer der Lagom habe ich leider so manche Probleme mit dem Espressobezug bei meiner Xenia. Egal wie ich...
  5. Unimodale Mühle und dunkle Röstungen

    Unimodale Mühle und dunkle Röstungen: Hallo, wenn man helle Röstungen zubereiten möchte kommt man wohl auf lange Sicht nicht an einer Mühle mit unimodalen Scheiben vorbei. Nun trinke...