Ventilbeutel und Kabinendruck im Flieger

Hallo,

auf den ersten Blick ist das bestimmt überraschend, aber eigentlich zeigt einem das nur, dass der Ventilbeutel genau so funktioniert hat, wie er das soll.
Nach dem Rösten werden die Bohnen sehr zeitnah im Ventilbeutel eingeschweißt. Sie gasen aber noch ein bisschen weiter aus. Hätte der Beutel kein Ventil, dann würde er sich etwas aufblähen und vielleicht sogar platzen. Deshalb ist das Ventil da und lässt den Überdruck in die Umgebung entweichen. Umgekehrt hindert es aber die Luft (und damit den Sauerstoff, der sonst für Oxidation sorgen würde) daran, in den Beutel einzudringen.
Bei Deinem Flug ist der Kabinendruck kontrolliert auf ungefähr 800 hPa bis 850 hPa abgesenkt worden, was einer Höhe über dem Meer von ca. 1500 m bis 1800 m entspricht. Der Druck ist damit immerhin 15 % bis 20 % unter dem Druck auf Meereshöhe. Also hat sich der Beutel im Flug aufgebläht, der Überdruck konnte durch das Ventil entweichen und der Druck konnte sich (fast) auf den neuen Umgebungsdruck anpassen. Während des Sinkflugs hat dann der wieder steigende Kabinendruck den Beutel zusammengepresst, denn Luft konnte ja nicht rückwärts durch das Ventil in den Beutel strömen.

OK - Ende der kleinen Physikvorlesung...

 

Passiert mir immer wieder, wenn ich vom äußersten Westen Österreichs über den Arlberg fahre, meist mit frisch gerösteten Bohnen von P.Demmel aus Schaan/Liechtenstein im Gepäck.
Auf der Passhöhe duftet es dann in meinem Auto wie in der Rösterei, mmmhhh...

 

dieser Effekt hat mich bei meiner ersten Fahrt über den Brenner mit mit frische gekauftem Kaffee auch ziemlich verblüfft. hatte ne Weile gebraucht, bis ich kapiert hatte, dass die Beutel nicht kaputt gegangen sind