Verdrahtung Motor einer Faema FP Mühle

Hallo Florentino,
die Skizze ist wohl nicht "ganz normgerecht". Es gibt bei Kondensatormotoren nur zwei Wicklungen:
1. Hauptwicklung: geht direkt an den Netzanschluss.
2. Hilfswicklung: ist über einen Anlauf- bzw. Betriebskondensator mit dem Netzanschluss verbunden.
An einem Punkt sind Haupt- und Hilfswicklung miteinander verbunden, so dass streng genommen nur drei Anschlüsse vom Motor benötigt werden. Der zweite Anschluss der Hilfswicklung geht in Reihe an den Betriebs- oder Anlasskondensator. Der Unterschied hierbei ist, dass ein Betriebskondensator ständig angeschlossen ist, während der meist sehr viel größere Anlaufkondensator nur während der Hochlaufphase des Motors angeschlossen sein darf, da ansonsten die Hilfswicklung überlastet werden kann. Hierfür gibt es spezielle Anlassrelais. In der einfachen Form müssen sie an den Anlassstrom angepasst sein, in der elektronischen Ausführung wird eine Zeitkonstante eingestellt. Darüber hinaus gibt es auch noch Fliehkraftschalter, die den Anlasskondensator drehzahlabhängig abschalten. In Deiner Mühle ist zusätzlich noch ein Thermoschalter verbaut, der den Motor bei Überhitzung, z.B. bei einem Blockieren, abschalten soll. Sollte von dem Innenleben der Mühle nichts mehr vorhanden sein, müsste das Anlaufrelais und der Anlaufkondensator von TSE zum Betrieb ausreichen.
Gruß, Götz

 

Hallo Leute,
ich habe nicht den Anspruch "Normgerecht" zu zeichnen, und ich habe sogar zwei Multimeter und kann damit sogar Widerstände messen.

Ich habe das gezeichnet was ich vorgefunden habe.
Es gibt einmal drei Kabel und einmal zwei Kabel, welche alle in das Motorgehäuse gehen.
Bei meiner Mazzer-Stark wäre ich davon ausgegangen, dass die zwei Kabel der Thermoschutz sind, hier ist dieser an den genannten Kabeln in Reihe angeklemmt. Der Widerstand zwischen diesen beiden schwarzen Kabeln beträgt ca. 1,4 Ohm.
Der Widerstand der "Gesamtsystems" am Schalter gemessen ca. 13,9 Ohm.
Der Verbindungspunkt der beiden Wicklungen (wie im Wikipedia-Betrag gezeigt) muss innerhalb des Motorgehäuses liegen.
(wie ja bei manchen Drehstrommotoren in Sternschaltung der Sternpunkt auch ins Gehäuse gelegt wird und nur drei Kabel rausgeführt werden)

 

Hallo Wiegehtlasanmarco,
vielen Dank für Deine Messung. Sorry, ich wollte keinesfalls Deine Zeichnung kritisieren. Wenn das falsch angekommen ist, möchte ich mich hierfür entschuldigen. Ich hätte statt der Anführungszeichen vielleicht noch ein Smiley hinzufügen sollen
Es ging darum, dass ein Kondensatormotor mit zwei Wicklungen nur drei Anschlüsse benötigt, da die Haupt- und Hilfswicklung an einer Stelle verbunden sind. Deine Skizze ist eher ein Verdrahtungszeichnung und weniger ein Schaltplan, was aber auch sehr hilfreich ist.
Deine Messung hat gezeigt, dass die Hauptwicklung des Motor von Florentino an den gelben Kabeln und damit die Hilfswicklung an den schwarzen Kabeln liegt. Kann es sein, dass der 1,4Ohm Widerstand der Spulenwiderstand des Anlaufrelais ist?
Gruß, Götz

 

Hallo @sokrates618,
wie der Skizze zu entnehmen ist, gehen an einer Stelle zwei Kabel in das Motorgehäuse.
Ich habe den Widerstand an beiden Kabelenden gemessen (ohne Demontage). Das eine Kabel kommt vom Schalter und geht in den Motor, das andere Kabel kommt aus dem Motor und geht über den Thermoschutz an anderer Stelle in den Motor.

Das Anlaufrelais (A) könnte ich auch messen. Mir ist nicht ganz klar wie das Relais innen aufgebaut ist. Von der Logik her müsste zwischen Eingang und weißen Kabel die Spule sein, welche dann irgendwann die Zuleitung zum Kondensator (schwarz) unterbricht - richtig? Also könnte ich zwischen Eingang und weissem Kabel den Widerstand der Spule messen, wenn es was hilft.

 

Hallo Wiegehtlasanmarco,
das Anlaufrelais hat eine niederohmige Spule und wird mit der Hauptwicklung in Reihe geschaltet. Ab einem bestimmten Einschaltstrom zieht es an und kann so die Hilfswicklung bzw. einen Anlaufkondensator zuschalten. Unterhalb eines bestimmten Abschaltstrom fällt es wieder ab. Das Anlaufrelais muss auf den jeweiligen Motor angepasst werden. Eine Anleitung hierzu gibt es z.B. hier von der Fa. Vosseler: Auslegung
Gruß, Götz