Verkabelung einer alten Drehstrom Mühle (220V / 380V)

3 Phasen alleine helfen Dir noch nicht, Du brauchst in Sternschaltung auch die höhere Zwischenkreisspannung.
Schau Dir den Wickelkopf nochmal genau an, den Sternpunkt sollte man finden können. Dann auftrennen und
nach Schaltbild umklemmen.

Vielleicht hast Du in Deiner Stadt einen Wickelbetrieb, der Motoren instand setzt. Für den sollte es eine Kleinigkeit sein.

 

Das kannst du schon, nur wirst du dann bei Belastung nicht das erforderliche Moment bei Nenndrehzahl erreichen (Stichwort Feldschwächbetrieb)

Sowohl das Typenschild als auch der eingeklebte Plan weisen eindeutig auf S/D Umschaltbarkeit hin!
Wohin führen denn die 3 Zuleitungen - das ist auf deinen Bildern nicht ersichtlich. Ziemlich sicher verbirgt sich der Sternpunkt zwar 'in den Untiefen' des Motors versteckt aber dennoch zugänglich.

 

... fragt mal @mechanist , der sollte da helfen können


Grüße

 

Ist ja wie Ostereier suchen: warm ... heiss ... gefunden!

Dann wirst du ja bald den (Stern)Punkt gefunden haben, da wo sich die drei 'vereinigen'.
Die scheinen sozusagen 'mit Reserve' so gelegt worden zu sein, falls sie (unerwarteter weise) doch mal wer benötigen sollte. Ansonsten wären Typenschild und Anschlussplan ja sinnlos. Ich denke, das wird schon.

Jedenfalls interessant: so bekommst du dann 'gratis' eine Mühle mit einstellbarer Drehzahl.

 

"Die drei Phasenleiter führen gegen den Null-Leiter 230 V Wechselspannung von 50 Hz. Da deren Wellen jeweils um 120° phasenverschoben sind, heben sie sich bei gleichmäßiger Belastung gegenseitig auf, sodass im Null-Leiter kein Strom fließt.
Die Phasenleiter führen gegeneinander 400 V (daher 400 V Drehstrom)"
Kann mir jemand erklären, warum ich lt. Aussagen in den Beiträgen die Mühle auf Dreieck umklemmen muss,
wenn ich über einen Frequenzumrichter die notwendigen Leistungen der Phasenleiter generiere?

 

Nulleiter wird wegen der symmetischen Wicklungen keiner benötigt und ist deshalb auf dem Anschlussplan auch nicht vorhanden.
Das Typenschild sagt 220/380V (D/S), daraus ergibt sich eine Spulenspannung von 220V.
Da der FU einphasig mit 220V (bzw. 235V) gespeist wird kann er systembedingt auch keine höhere Ausgangsspannung als 220V liefern - somit muss der Motor im Dreieck betrieben werden.
Bei 'Steckdosenbetrieb' liegen die Spulen bei Sternschaltung (etwas vereinfacht ausdrückt) in Serie und so verbleibt dann von den 380V durch die Phasenschiebung wieder 220V an jeder Spule. Da dies traditionell die Standardbetriebsart ist (war), dürften die Wicklungsenden der Einfachheit halber etwas 'vereinfacht' verdrahtret worden sein.

 

"Ein Frequenzumrichter ist ein Stromrichter, der aus Wechselspannung eine in der Frequenz und Amplitude veränderbare Wechselspannung für die direkte Versorgung von elektrischen Maschinen wie Drehstrommotoren generiert. Sollwerte für Frequenz und Amplitude der Ausgangswechselspannung richten sich nach den Erfordernissen der elektrischen Maschine und deren aktueller Last. Manche Frequenzumrichter weisen zusätzliche Sensoreingänge auf, um Zustandsparameter der elektrischen Maschine wie Drehzahl oder momentane Winkelposition des Rotors zu erfassen. Je nach Art der elektrischen Maschine können Frequenzumrichter sowohl mit Einphasenwechselspannung als auch Dreiphasenwechselspannung arbeiten und auch aus Einphasenwechselspannung eine Dreiphasenwechselspannung für die Versorgung von Drehstrommotoren generieren." (Wkipedia).
Der Betrieb eines Drehstrommotors über einen einphasigen Frequenzumrichter ist sowohl in Stern- als auch in Dreiecksschaltung möglich,
entscheidend dafür ist die korrekte Auslegung / Dimensionierung des Umrichters.
Vor Fummeleien an der Wicklung würde ich das ganz einfach erstmal ausprobieren.

 

Wenn Du den Motor im Stern betrieben willst, dann sollte auch die Einspeisung am Frequenzumrichter mit 400V erfolgen.
Also suche mal weiter... der Sternpunkt wird sich finden lassen.

Andersrum würde es schon eher gehen, also Motor im Dreieck und 400V am FU. Dann könnte man die Spannungsaussteuerung limitieren.

 

@mechanist: Ich denke, damit ist alles gesagt, du hast auch die Postings von @Bohnenwerfer gelesen und verstanden?
Anstatt dich hinter allgemeinem wiki-blabla zu verschanzen wäre ein konkretes Eingehen auf die vorliegende Erklärung für die Sache zielführender, sorry...

Ich klink ich mich dann mal wieder aus, ciao

 

Hier werden leider völlig veraltete und nach dem Stand der Dinge falsche Lehrmeinungen wiedergegeben, nämlich dass ein Drehstrommotor
in Sternschaltung nicht mit einem Frequenzumrichter betrieben werden kann - darum geht es. Stattdessen wird empfohlen, eine fünfzig Jahre
alte Wicklung überflüssigerweise auseinanderzureissen.
Da hat das wiki blabla dann vielleicht doch mehr Substanz.

 

Wer bezweifelt denn, dass ein Drehstrommotor in Sternschaltung mit einem FU betrieben werden kann?
(Edit: die Verneinung war natürlich falsch!)

Die Nennspannung des Motors muss halt zur Zwischenkreisspannung des FUs passen.
Sonst könntest Du den Motor ja auch gleich mit einer Autobatterie betreiben. Auch das ist möglich, dafür braucht es aber eine
Windungszahländerung. Die Spannung wird kleiner, der Strom größer.

Die Umschaltung von Stern- auf Dreieck ist nichts anderes als eine Windungszahländerung um den Faktor 1/sqrt(3).

Wessen Lehrmeinung vertrittst Du hier Mechanist?