Vorstellung und Erfahrungsbericht eines Anfängers

Diskutiere Vorstellung und Erfahrungsbericht eines Anfängers im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo Kaffee-Netz, erst einmal zu meiner Person: Ich reagiere auf den Namen Marc, 23 Jahre jung und studiere in Bochum. Dank des Studiums hat es...

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  1. thesis

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    Hallo Kaffee-Netz,
    erst einmal zu meiner Person: Ich reagiere auf den Namen Marc, 23 Jahre jung und studiere in Bochum.
    Dank des Studiums hat es mich dann auch immer mehr zum Kaffee hingezogen. Bis jetzt war ein Vollautomat mein treuer und loyaler Partner, doch das Verlangen auch guten Espresso machen zu können zerstörte die Beziehung nachhaltig. Die Scheidung wurde eingereicht.
    Als Leser des Forums wusste ich auch schon wie die neue heißen sollte: Miss Silvia.
    Auch habe ich durch das Forum gelernt: wer Kaffee im Supermarkt mahlt und für den Siebträger nutzt hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Dazu möchte ich (noch) nicht gehören. Eine Mühle musste also her, die Entscheidung fiel recht schnell auf die Gräf CM800.
    Am 21.Februar war es dann auch so weit, die Idee wurde in die Tat umgesetzt. Rancilio Silvia + CM800 + Yirga Santos Espresso von Coffee Circle bestellt. Die Wartezeit vetrieb ich mir indem ich an all die schönen Espressi dachte ,die ich Zukunft trinken werde. Zusätlich Kommilitonen geredet, dass es bei mir demnächst guten Kaffee gibt :)
    Natürlich habe ich mich auch im Forum eingelesen, sodass ich nun theoretisch sollte ich fit sein sollte. Begriffe wie Über- und Unterextraktion kenn ich. Mahlgrad als wichtig indetifiziert. Temperaturkurven der Silvia angesehen und vieles mehr.


    Tag1, 23. Febraur 2019: Die Maschine kam an und alles wurde schnell aufgebaut. Keine Probleme. Stimmung war gut, Vorfreude auf maximum.
    Versuch 1: 3 Messlöffel Kaffe in die Mühle. Getampt und eingespannt... naja zumindest versucht einzuspannen. Ging nicht. Zu viel Mehl im Siebträger.
    Versuch 2: 2 Messlöffel in die Mühle. Einspannen war diesmal möglich. Wieder was gelernt. Espresso schmeckte mehr als sch****.
    Versuch 3: Gleiche Menge anderer Mahlgrad. Nach 25 Sekunden kamen ca. 5 Tropfen also nicht ganz optimal. Probiert habe ich trotzdem, das ganze bereut ca. 2 sekunden später. Egal guten Fliesenreiniger oder Unkrautvernichter kann man immer gebrauchen.
    Versuch 4-6: Mahlgrad hinbekommen (denke ich). 27 Sekunden für eine volle Espressotasse also 60ml mit dem 2er-Sieb ist bestimmt nicht verkehrt. Der Geschmack allerdings bitter oder sauer (kann ich nicht sagen) jedoch erst im Abgang -> Abfluss.
    Versuch 7-12: Mahlgrad beibehalten jedoch mal Mege geändert (wenn man das überhaupt mit dem Messlöffel beurteilen kann). Alle Ergebnisse jedoch nicht zurfriedenstellend.


    Summa summarum Tag 1: Leider ein herber Niederschlag.
    Lessons learned: Feinwaage bestellt um eine weitere Variable konstant zu kriegen + richtigen Tamper mit Druckpunkt. Mal sehen wie es damit läuft.
    Die Temperatur ist auch maßgebend ob bitter/sauer oder ausgeglichen, stimmt das?

    Mal sehen an welchem Tag sich das hier in ein "Hilf-mir Thread" entwickelt. Motivation zum alleinigen Beheben ist da.

    P.S. Ich hoffe das ist hier der richtige Platz für einen Vorstellungs / Erfahrungsbericht-Thread.
     
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  2. thesis

    thesis Mitglied

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    Tag Nummer 2:
    Feinwaage und Klick-Tamper sind angekommen. Excel-Tabelle für Zeiten, Menge und Mahlgrad ist auch bereit.

    Espresso 1: 16g Mehl, Bezug nach 5 sec. nach erlöschen der Boilerlampe, Mahlgrad: 10, Durchlaufzeit: 8sec.;
    Geschmack: ? nicht probiert.

    Espresso 2: 16g Mehl, Bezug nach 5 sec. nach erlöschen der Boilerlampe, Mahlgrad: 8, Durchlaufzeit: 15sec.;
    Geschmack: nicht gut. Zuckertest: sofort eingefallen, Puck: gut in einem Stück ausklopfbar.

    Espresso 3: 16g Mehl, Bezug nach 5 sec. nach erlöschen der Boilerlampe, Mahlgrad: 6, Durchlaufzeit: 22sec.;
    Geschmack: nicht gut. Zuckertest: sofort eingefallen, Puck: gut in einem Stück ausklopfbar.

    Espresso 4: 16g Mehl, Bezug nach 5 sec. nach erlöschen der Boilerlampe, Mahlgrad: 5, Durchlaufzeit: 20sec.;
    Geschmack: etwas besser. Zuckertest: nach ca. 1 sekunde langsam eingesunken, Puck: gut in einem Stück ausklopfbar.

    Espresso 5: 16g Mehl, Bezug nach 5 sec. nach erlöschen der Boilerlampe, Mahlgrad: 4, Durchlaufzeit: 26sec.;
    Geschmack: der beste von den Versuchen her, Abgang jedoch nicht gut. Zuckertest: toll, Puck: gut in einem Stück ausklopfbar.

    Espresso 5: 16g Mehl, Bezug nach 30 sec. nach erlöschen der Boilerlampe, Mahlgrad: 4, Durchlaufzeit: 25sec.;
    Geschmack: wie espresso Nr. 5. Zuckertest: sieht gut aus, Puck: gut in einem Stück ausklopfbar.

    (Espresso 6): 12g Mehl (bohnen leer :( ), Bezug nach 5 sec. nach erlöschen der Boilerlampe, Mahlgrad: 4, Durchlaufzeit: 14sec.; Geschmack: nicht gut, wie erwartet da Bohnen leer.

    ----------------------------------------------------------------
    So langsam bin ich an dem Punkt angekommen an dem ich eure Hilfe brauche. Wie kann ich weiter vorgehen ? Ist die Temperatur jetzt noch der Übeltäter oder übersehe ich was?

    Und zum Bohnenkauf: Sollten es wieder die selben sein, oder kann ich auch etwas preisgünstigere vom Röster nehmen - wohlwissend den Mahlgrad wieder einstellen zu müssen.
     
  3. UweHM

    UweHM Mitglied

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    Hallo Marc,

    dein Erfahrungsbericht ist amüsant zu lesen, er erinnert mich an einige meiner Erfahrungen die ich resp. der Küchenausguss mit meinen Versuchen in Bezug auf die Herstellung trinkfähiger, nicht nur braun gefärbter Lösungen machen durfte. Ich würde empfehlen, weniger Exceltabelle und mehr intuitives Versuchen, wobei man verschiedene Parameter fix macht (z.B. Mengen ST mit Waage ermittelt, bei dir schon 16 g, also gut in der Erwartung) und andere etwas variabler hält wie Durchlaufzeit. Möglichst nur einen Parameter auch variabel halten sonst wird es schwierig. Bei den Bohnen —> diese Variable konstant halten, wenn man den optimalen Geschmack z.B. durch verkosten beim Röster kennt. Dann kann man sich gut annähern. Und ansonsten, auch wenn es blöd klingt, es braucht Geduld. Du wirst sehen, bald brauchst du keine Waage mehr um zu wissen dass 16g im ST sind und der Blick auf den Esspressofluss sagt Dir auch ohne Blick auf das Brühdruckmanometer, das du bei eingestellten 9 bar bist. Ich teste Bohnen resp. den Mahlgrad immer mit einem Shotglas, da bekomme ich den richtigen Mahlgrad ziemlich schnell hin. Viel Glück beim weiteren üben.

    PS. An der eingestellten Temperatur empfehle ich vorerst nicht zu stellen (ich gehe von 93 Grad aus) und eher eine dunkle Röstung zu verwenden.

    Gruß Uwe
     
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  4. #4 furkist, 26.02.2019
    furkist

    furkist Mitglied

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    ..das sieht doch gut aus ! Du bist bei deinem Nr. 5 doch schon irgendwie "im Bereich" - sofern ich dies deinen Bericht entnehmen kann

    Nun kannst du an die Feineinstellung gehen. Ausgangspunkt : Nr. 5. Und von da aus eine Variable ändern. 17 gramm. Dann 18 gramm. oder 15 gramm ?

    Wieder zurück auf 5. Mahlgrad 3. 16 g. 15 g, 17 g ?

    Du weißt schon -immer schön langsam. Und brav wie du es bisher gemacht hast aufschreiben. Also ich hab auch aufgeschrieben. Mindestens eine Woche lang . Jetzt schreib ich auch noch: wenn mir was auffällt sei es positiv oder negativ ...Ich finde Aufschreiben schon gut, gerade am Anfang, weil ich sonst durcheinander gekommen wäre - hab ich das jetzt schon probiert - oder noch nicht ...Vor allen Dingen dann, wenn man mehr als eine Bohnensorte hat ...

    An den Totraum der Mühle hast du ja gedacht, wenn du den Mahlgrad verstellt hast, oder ?

    Ansonsten : das wird schon. Kann schon mal 2 bis 3 Wochen dauern - hat es zumindest bei mir. (da waren es eher 4). Ich habe mir am Anfang auch 3 Tüten mit 250 G vom Röster gekauft. Zwei haben mir geschmeckt, eine war mir zu fruchtig. Jetzt habe ich 3 250g Dosen La Tazza dOro im Test. Typisch Italienischer Cafe ...
     
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  5. Sekem

    Sekem Mitglied

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    Du schreibst nie wieviel Gramm Espresso du nachher in der Tasse hast. Es sollte ein Verhältnis 1:2 sein, also aus 16 Gramm Kaffeemehl werden 32 Gramm Espresso. Deine 60 Milliliter vom Anfang sind auf jeden Fall zu viel. Da die Espressi unterschiedliche Cremamengen haben wird auch hier in Gramm verrechnet und nicht in Milliliter.
     
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  6. thesis

    thesis Mitglied

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    eine kleine Rückmeldung meinerseits:

    Erst einmal ein großes DANKESCHÖN an euch drei. Die Idee mit der Rösterverkostung (also sein Espresso nicht ihn selber) zwecks Vergleichbarkeit und noch ein wenig an der Mahlmenge zu schrauben war super. Auch habe ich gemerkt, dass ich keine 32g im Espresso vorher hatte, sondern eher so in Richtung 27g wenn ich den Füllstand noch richtig in Erinnerung habe. Das mit der Gramm-Verrechnug wusste ich auch so noch nicht.

    Ich war heute beim Röster und habe mich mal durch sein Sortiment getrunken. Habe dann auch gleich 500g von dem Espresso mitgenommen der mir am besten schmeckte.
    Zuhause angekommen 3 oder 4 Espressi für den Ausguss produziert (oder den neuen unfreudlichen Nachbarn :) ), doch dann recht gut den Geschmack von der Verkostung getroffen.
    27 sekunden (16g -> ~32 g) und das wichtigste: ein recht guter Geschmack. Daten sind notiert, sodass ich jetzt auch schon 3 reproduzierbare Extraktionen hatte. Noch ein leichter Hauch von Säure welche ich jetzt aber gemütlich in den nächsten Tagen angehe.

    Den ersten Cappucino etwas vergeigt, aber das war ein klassisches Layer 8 Problem (also ICH). Ich sollte vielleicht nicht schon den halben Espresso aus der Tasse schlürfen während die Maschine auf Dampf-Temperatur aufheizt. Aber egal Freudin hat nichts gemerkt... hoffe ich... und das Forum hier sollte sie auch nicht kennen :)
     
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