Wasser entkalken mal anders

Bin Anfang dieses Jahres von meiner Gaggia Classic auf die Oscar umgestiegen. (Wobei ich sagen muss, ausser dem Komfort wenn man viele Personen bewirten muß, und der besseren Stabilität bei doppelten Bezügen, ist der Unterschied nicht gewaltig.)
Dabei fiel mir der außerordentliche "Durst" eines Zweikreisers auf, mit den von Hand getragenen Wasserflaschen macht das langfristig keinen Spaß. Verbauch ca. 1-2 l die Woche, mit Flushen, Verlust durch Aufschäumen, Dampf durch Kesseldichtungen etc.
Alternativen:
-Berliner Leitungswasser (21° Gesamthärte (GH), 8° Kalkhärte(KH)) scheidet aus.
-Für Britta Wasserfilter ist mein Verbrauch zu niedrig, die Silberionenproblematik war mir nicht geheuer, und der Preis ist zu hoch.

Dann habe ich mir erstmal den Insanely long water FAQ http://users.rcn.com/erics/Water Quality/Water FAQ.pdf um den Untershied zwischen Kalk und Gesamthärte zu verstehen.
Als nächstes in den Baumarkt mit Aquariumsabteilung und Tests für Kalkhärte (Tropfen) und Gesamthärte (Teststreifen oder Tropfen) geholt.

Nächste Überlegungen:
-Wasser abkochen klappt, dafür muss man allerdings 5-10 Minuten kochen lassen. Auch aufwendig.
-Fest installierter Wasserentkalkter: zu aufwendig, zu geringer Verbrauch, zu gross, Verkeimungsproblematik.

-Irgendwann kam ich auf diese kleinen Wasserenthärter, die ans Ende eines Schlauches gesteckt werden. Aber kein Schlauch bei der Oskar, Verkeimungsproblematik bei dem warmen Tankwasser etc., Qualität der Entkalkung unklar.

Deshalb ganz anders und zwar so


Was passiert hier?
Ganz einfach, links fliesst Leitungswasser über den Schlauch/Trichter durch den kleinen Wasserenthärter und entkalkt das Wasser.

Was braucht man?
2 Kanister (hatte die Aqua Purania), einen dieser kleinen Wasserenthärter, ein alten Tetrapack mit großer Öffnung, einen langen Schlauch.
Der kleine Wasserenthärter kommt in den Tetrapack, den mit frischen Leitungswasser gefüllten Kanister erhöhen, Wasser mit dem Schlauch ansaugen, und warten (dauert ca.10-20 Minuten bis die 5 Liter durch sind).

Der Enthärter wird anschließend regeneriert, indem man Salzwasser durchfliessen läßt. (Meersalz, soviel bis sich nichts mehr löst). Anschließend, da er nicht trocken werden darf, kommt er mit dem Salzwasser in ein Gefäß in den Kühlschrank. Durch Kühle und Salz vermehren sich hoffentlich die Bakterien nicht so stark.

Das wars. Das wird ca. alle 2-3 Wochen gemacht, meine Oskar hat immer Wasser, ich brauch keine Kanister weiter als 5m schleppen und mein Gewissen ist (abgesehen vom Stromverbrauch) rein

Eins noch: Meistens habe ich hinterher Wasser mit 4°Gesamthärte und 8° Kalkhärte.
Aber das Ergebnis variiert manchmal, ich hatte auch schonmal fast 13-14° GH. Ich vermute es hängt ein bisschen mit der Prozedur ab, und bin da noch am experimentieren. Mit GH Tropfentest teste ich immer, und bin ich bei mehr als 5, wird noch ein paar Mal Salzwasser "gefiltert" und dann lande ich wieder bei 3-4°.

 

Kurzer Nachtrag:

Wasserhärte
Mittlerweile komme ich immer auf 0° dH Gesamthärte. Hatte zu Beginn einfach zu wenig Salz zum regenerieren genommen. Nehme jetzt 50g auf 300 ml, was mir ungeheuer viel vorkommt, und auch extrem salzig schmeckt. (Salzsättigung ist erst bei 350g/L !!!)
Wenn die Wasserhärte langsam steigt, muß wieder Salz hinzugegeben werden.

Hygiene
Die Idee kommt von den Carbonit Wasserfiltern. Diese werden halbjährlich mit Wasserstoffperoxid entkeimt.
Den kleinen Entkalker ab und an in 3% Wasserstoffperoxidlösung geben und 10 min drin lassen.