Wasserzulauf stoppt nicht mehr

Hallo Zusammen,
ich habe eine Sofia Espressomaschine von Bianchi mit zwei Brühgruppen. Die Brühgruppen sind die, bei diesen Maschinen typischen E61.
Jetzt hat sie den Fehler, dass der Boiler beim automatischen Füllen überfüllt wird und dadurch das oben befindliche Überdruckventil öffnet und das Wasser dann in den Ausguss quasi durchfließt.
Leider ist die einzige Firma, die eine offizielle Vertretung in meiner Region hat (nach eigener Aussage) nicht in der Lage diese Maschine zu reparieren, da diese eigentlich nur die großen Vollautomaten im Programm hat.
folgendes wurde bereits getauscht:
Die Steuerplatine
Das oben erwähnte Überdruckvetil
Der Füllstandssensor
Die komplette Ventileinheit (inklusive Magnetventil) am Einlass nach der Druckpumpe

Folgendes habe ich probiert.
wenn der Boiler gefühlt, also so nach Erfahrung genug gefüllt ist (und oben im Boiler noch Luft), die Wasserzufuhr am Wasserhahn schließen. Somit läuft natürlich auch kein Wasser mehr über das Ventil raus. Dann heizt die Maschine regulär auf und weil oben im Boiler noch Luft ist, entsteht auch Dampfdruck.
Somit funktionieren dann die Dampfdüsen normal und man kann auch Kaffee brühen, aber natürlich fehlt dann das kalte Wasser, welches normalerweise bei der E61 Brühgruppe durch den Bypass eingeleitet wird und der Druck der Pumpe. Der Kaffee wird also nur mit dem Kesselüberdruck gebrüht. Drehe ich in diesem Moment den Wasserhahn auf, springt die Pumpe an und die Maschine kann normal brühen.
Lasse ich den Wasserhahn dann offen hört man, wie das Magnetventil "klackt" sobald der Wasserstand im Boiler den Wasserstandssensor erreicht (ich habe hier den Gegen-Test gemacht und den Sensor abgezogen und dann "klackte" auch das Magnetventil nicht)
Trotzdem stoppt der Wasserzulauf nicht und die Maschine wird wieder "überfüllt" bis schließlich das Überdruckventil wieder öffnet und das Wasser fließt wieder durch den Boiler in den Abfluss. Wenn der Boiler dann vollständig gefüllt ist, gibt es natürlich auch keinen Dampf mehr.
Wichtig noch zu erwähnen, die Pumpe sitzt direkt und ohne Abzweig am Wasserzulauf und von dort direkt in den Eingangsventilblock (der ja bereits neu ist). D.h. die Pumpe erhöht den kommenden Wasserdruck der Wasserleitung im Haus und setzt praktisch die ganze Maschine unter erhöhten Druck/Arbeitsdruck)

Jetzt weiß ich nicht weiter, da ja die infrage kommenden Teile bereits getauscht wurden. Scheinbar fließt das Wasser durch den Ventilblock nach der Pumpe, aber nicht durch das geschlossene Magnetventil, sondern ebenfalls einen Bypass, der auch aus diesem Ventilblock direkt zum Tank führt. Leider habe ich noch nicht die exakte Funktionsweise dieses komplexen Aufbaus durchschaut und daher komme ich da jetzt nicht weiter.

Ich hoffe hier kann mir jemand helfen. Mir ist klar, dass das keine Maschine für den privaten Gebrauch ist und daher hier die meisten vermutlich nicht helfen können, aber ich hoffe mal, dass hier vielleicht jemand ist, der sich trotzdem damit auskennt. Danke jedenfalls schonmal für die Aufmerksamkeit

 

ein Foto meiner Maschine

 

Okay, danke schonmal für die Antwort.
Leider kann ich nicht sagen, was das genau für ein Boiler ist. Es ist ein Kupperkessel in den alle Leitungen reingehen, auch das Heizstabelement (Drei Stäbe mit je 230 V)
Oben drauf ist dann der Sensor, der ca. 6cm in den Boiler reinragt und bei Wasserkontakt dann abschaltet/abschalten sollte, damit oben Platz für den Dampf bleibt. Auf gleicher Höhe (Füllstandshöhe) sind dann die Leitungen, die das über 100 Grad heiße Wasser in die Brühgruppe leiten und von unten kommt dann eine bypassleitung, die kaltes Wasser zuleitet, um die gewünschte geringere Brühtemperatur sicherzustellen. Das kalte Wasser hat seinen Druck aus der Pumpe, die am Eingang sitzt und wird über einen Durchflussmesser elektronisch gemessen und zugemischt. Die Pumpe setzt auch den Boiler unter den gleichen Druck. Dieser wiederum hat aber über die Temperatur im Boiler einen noch höheren Druck als das kalte Wasser. Und daher kann ich auch trotz fehlendem Wasser/Pumpendruck die Möglichkeit mit dem 100 Grad heißem Wasser und wenig Druck den Kaffee rauszulassen.
Erklärt sich damit, um was für eine Boilerart es sich handelt?

 

Leider konnte mir keiner so wirklich erklären wie das genau funktioniert. Ich habe eine Sprengzeichnung, leider ohne Teilebezeichnung. Diese Sprengzeichnung ist von einer eingruppigen Ausführung. Aber ist eh leichter zu verstehen.
Das große graue ist der Boiler
links teil 1 und 19 ist die Pumpe. Teil 6 ist dabei der Wasserhahnanschluss und ebenfalls mit 6 bezeichnet geht es dann in das Eingangsventil 9 und dem Magnetventil 10 (Neuteil) über 26 dann direkt in den Boiler. Aus dem Ventil kommt eine Leitung (ohne Magnetventil) über Teil 15 und 20 in den Durchflussmesser Teil 16 und wiederum das ebenfalls als Teil 20 bezeichnete Teil in die Brühgruppe
Manometer Teil 24 nimmt den Pumpendruck direkt am Eingangsventil ab und Teil 25 ist das Manometer des Boilerdruckes direkt am Boiler abgenommen.
Die Leitungen vom Boiler in die Brühgruppe ist nicht eingezeichnet

 

hier geht das weiter. Die Obere Leitung direkt am Boiler. Die untere Leitung kommt vom Bypass...

 

ja genau, das ist so ein Boiler.
richtig, das Bauteil Nummer 9 (aus der Sprengzeichnung) hat vorn das Magnetventil und gegenüber ist auch eine Rückschlag- oder Federventil, oder sowas drin. Ich hatte dieses Teil ebenfalls in Verdacht und daraufhin das komplette Teil inklusive Magnetventil erneuert. Es hat sich nach Austausch aber nichts geändert. Gleiches Problem wie davor.
(Habe auch das Magnetventil und dessen Dichtigkeit ausserhalb der Maschine getestet, es funktioniert. Also es ist dicht, wenn geschlossen und bei angelegtem Strom lässt es durch)
Der angesprochene Wärmetauscher sitzt dann wohl im Boiler? Wenn ich die von Dir erwähnten Leitungen oben am Kessel zur Brühgruppe öffne, dann in den Boiler blasen, nehme ich an? Dieser sollte dann dicht sein?

 

ah, da kam noch eine Antwort, das hatte ich beim Tippen nicht gesehen.
Danke für die Links. Jetzt begreife ich erst, wie das genau funktioniert, also das Prinzip. Von daher bleibt eigentlich nur noch dass der Wärmetauscher tatsächlich eine Undichtigkeit hat und das Wasser daher in den Teil des Dampferzeugers fließt und diesen überfüllt. Also vielen Dank schonmal für die Hilfe. Sämtliche angefragten Werkstätten in meiner Umgebung bis 150 KM hatten nämlich bisher abgewunken und gesagt ich müsse zu Bianchi gehen. Aber egal jetzt, werde mich erkundigen was der Boiler kostet und dann entscheiden, ob sie mir das noch Wert ist. Meine Faema Enova leistet derzeit gute Dienste und die Sofia ist die Ersatzmaschine.

 

okay, danke. Werde ich auf jeden Fall noch testen um sicher zu gehen.