Welcher Specialty Coffee als Einsteiger?

Ich glaube, wenn du bisher nur süditalienische Röstungen getrunken hast, wird die Anforderungen fruchtig, aber nicht sauer schwierig zu erfüllen sein. Nicht, weil das generell nicht machbar wäre, aber Frucht und Säure gehen mMn einerseits bis zu einem gewissen Grad miteinander einher und ich weiß, wie sehr sich (m)ein Gaumen an Röstgrade gewöhnt. Soll heißen, ich glaube zu Beginn wird/kann dir Frucht oft einfach als sauer vorkommen, weil der Unterschied zwischen sehr dunkel (süditalienisch) und medium bis hell (specialty single-origin) sehr groß ist. Die meisten Specialty coffees sind heller geröstet, damit weniger Röstaromen und mehr natürliche Aromen der Bohne erhalten bleiben.

Eine spezielle Empfehlung würde ich nicht angeben, einfach bei einem der hier im Forum immer wieder erwähnten Röster (oder einer der erwähnten im Third-Wave-Thread) einen Single-origin nach der Sympathie gegenüber dem angegeben Geschmacksprofil bestellen. Mein Tipp: Nicht verzagen, wenn du das dann nicht sofort rausschmeckst. Zum ersten Probieren kannst du dir ja eine medium Single-origin-Röstung raussuchen, die nicht nur nach Frucht schmecken soll, sondern vl Nuss-/oder helle Schoko-Noten hat, meiner Erfahrung nach hast du da je nach Röstgrad immer noch Frucht, nur nicht so stark und vordergründig wie bei den dezidierten Kollegen.

Letzte Anmerkung: Hellere Bohnen sind anders zu beziehen als dunkle, für einen guten Bezug musst du dich dann auch noch an Maschine/Mühle spielen, aber eh wie bei jeder anderen neuen Bohne

 

Du könntest mit einem äthiopischen natural anfangen, zum Beispiel dem Rocko Mountain von Good Karma Coffee. Den gibt es, soweit ich weiß, in unterschiedlichen Röstgraden (medium und hell), die Du immVergleoch testen könntest. Dann kannst Du Dich langsam an helle Sorten rantasten.

 

Probier mal die dunklen Espressosorten von Quijote Kaffee, z.B. Oh Harvey. Wenn die Dir dann zuwenig fruchtig sind, probier die hellen Sorten.

 

Bei mir hat es mit single origins von Die-Kaffee aus Düsseldorf angefangen, ich wurde durch den San Rafael, ein brasilianischer Kaffee, angefixt,
der hat mich nicht sofort wieder zur Holzkohle greifen lassen
Brasilianische Kaffee zum Einstieg, medium oder auch mal etwas heller geröstet, wären grundsätzlich eine Empfehlung, noch schön nussig, aber schon mit Frucht und Säure.

 

Lecker. Mein Lieblingskaffee

 

Meiner nicht mehr

 

Ich würde empfehlen, erst einmal anderswo ein paar hellere Kaffees zu probieren, damit du weißt, wie sie bei ordentlicher Zubereitung schmecken.
Das ist derzeit natürlich kaum möglich, die Gastronomie ist Großteils geschlossen.
Die Zubereitung ist ja doch ein bisschen anders als bei den klassischen Röstungen (Mahlgrad, Wassermenge, Mehlmenge, Temperatur).
Das kann man natürlich auch für sich selber fast beliebig variieren.
Daneben holst du aus den Bohnen mit einer integrierten Mühle ziemlich sicher nicht annähernd das Optimum raus, da sind Enttäuschungen vorprogrammiert.
Ich würde dir für zunächst eine Comandante C40 MK3 empfehlen, das ist ein recht günstiger Einstieg in die geeigneten Mühlen.