Wie verbreitet ist die Nutzung von Preinfusion und Profiling ?

Nur das mit dem Neustart der Umfrage hat nicht geklappt, falls du das schon gemacht hast..

 

PI finde ich immer und bei allen Röstungen sinnvoll. Im Büro nutze ich einen manuellen Handhebler, den ich natürlich variabel bediene, zuhause dann einen Federhandhebler (wenn er denn mal aus der Reparatur kommt) mit fixem Profil.

 

Das ist ja das Problem: Sie wird unwissentlich genutzt und sich an ihrer Wirkung erfreut.

 

das ist eher ein Pre-wetting, übrigens ist es das auch bei der Silvia Pro und Pro x der Fall da das Wasser ohne jeglichen Druck auf den Puck einwirkt.

Eine Sache kann man aber nicht unkommentiert stehen lassen da es sonst möglicherweise zu Verwirrung führt..

bei einer E61 Maschine die an Festwasser angeschlossen ist, ist durch den Druck des Leitungswassers sehr wohl eine Preinfusion gegeben..nur im Tankbetrieb eben nicht.

 

Trotzdem wird der Bezug runder, genau wie bei anderer Präinfusion auch.

 

Um Mal auf die Frage des TE zu antworten. Aktuell nutze ich eine rudimentäre PI. Interessiere mich aber sehr für Profiling und die Möglichkeiten. Teilweise aus Notwendigkeit (helle Röstungen) aber hauptsächlich aus Gründen des Spieltriebs.

 

Das auf jeden Fall..sind trotzdem zwei unterschiedliche Dinge.

 

Ich hab ne Rancilio Silvia, bislang ohne PID. Und die PI regele ich über den Heisswasserbezug beim Kaffeebezug. Eigentlich nehme ich der Maschine nur das Wasservolumen weshalb sie mangels Masse nicht auf 9 Bar kommt. Sobald sich am Bodenlosen Kaffee zeigt, Dreh ich zu und lasse laufen.

Und das Ergebnis ist natürlich willkürlich. Aber zuweilen produziert es ne Süße in die Tasse, die kriegt der Röster selber nicht hin.

 

Das gibt ja auch ein schönes Temperaturprofil ...

Bau doch lieber einen Taster (1xAUS) vor die Pumpe, damit bekommst du einen ähnlichen Effekt, aber ohne das Temperaturprofil.

 

Haben nicht aus Maschinen mit Vibrationspumpe ein Druckprofil? Die Pumpen brauchen ja ein paar Sekunden um den Headspace zu füllen, währenddessen der Puck bei sehr geringem Druck schon Kontakt zum Wasser hat, zumindest oberflächlich. Erst wenn der Headspace voll ist steigt der Druck, und auch das nicht von einer Sekunde auf die andere.

Und wie bewertet man ein kurzes Einschalten der Pumpe - gerade so lang, dass sich noch kein nennenswerter Druck aufbaut - mit anschließendem Warten? Hilft mir bei hellen Fruchtbomben sehr, gilt aber wohl nicht als Pre-Infusion, als Profiling schon gar nicht.

 

> Die Pumpen brauchen ja ein paar Sekunden um den Headspace zu füllen, währenddessen der Puck bei sehr geringem Druck schon Kontakt zum Wasser hat

Wenn man in den ersten Sekunden - vor Hochschnellen des Drucks (solange der Druck unter 1bar dümpelt) - abbricht und den Puck durchschneidet, wird man feststellen, dass der Puck nahezu knochentrocken ist. Nur eine sehr dünne oberste Schicht wird angefeuchtet. Von dem minimalen Druck in den ersten Sekunden wird kein Wasser in die Tiefe des Pucks gedrückt. Es gibt keinerlei Wirkung der Art, wie sie eine Maschine mit Pressure-Profiling erzeugen kann, die den Puck komplett und langsam z.B. 20s tränken und quellen lassen kann:

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Deswegen schrieb ich ja:

Bei mir macht dies einen deutlichen Unterschied, weniger Channeling vor allem. Was genau da im Puck passiert kann ich jedoch nicht sagen. Irgendwie juckt es mich, meiner Pro 300 mal den Grafikus Mod zu verpassen, wenn ich denn mal die Muße dazu finde.

 

Preinfusion und Profiling bei meiner Maschine in unendlich vielen Variationen möglich
und jeden Tag ein anderes Profil.

 

Soweit mir bekannt, kommt es dadurch zu einem gleichmäßigem (gleichmäßigerem) durchfeuchten und aufquellen des Pucks, bei gemäßigtem Druck. Wenn dann der hohe/höhere Druck wirkt, ist die Gefahr der Kanalbildung wesentlich geringer.

 

Ich nutze gerne das Flow Control Ventil an meiner Profitec P700 um bei hellen Röstungen die Pre-Infusion zu verlängern.
Hier im Beispiel dauert es 20 Sekunden bis der Puck durchnässt ist. Danach drehe ich auf und der Rest des Bezugs läuft in etwa 20-25 Sekunden durch.
So bekomme ich für meinen Geschmack sehr leckere helle Espressi.
Profiling im weiteren Shot-Verlauf habe ich noch nicht gemacht.
Dunklere Röstungen ziehe ich mit konstanter Flow-Ventil Stellung, leicht gedrosselt für einen Druckaufbau so langsam wie bei einer Vibrationspumpe.



Ich glaube diese Art wird auch gelegentlich als "Slayer-Shot" bezeichnet.

 

Ich habe viel mit langsamer Flussrate (Ulka EX4) und Phasenanschnitt experimentiert (Slayer-Style), letztendlich haben bei mir aber immer Konsistenz und Mundgefühl gelitten. Glücklicherweise gibt es heute genug "moderne" Espresso-Röstungen, welche sich gut und gleichmässig mit herkömmlichen Maschinen extrahieren lassen und kaum etwas von diesen rauchigen Röstaromen haben. Ansonsten nehme ich eben gleich den Filter oder die AP zur Hand...

Gruss
BM